grenzen setzen, trotzphase und überhaupt...leben mit 3,5-jährigen...

Hallo!
Wir haben einen SEHRaufgeweckten, aktiven, fordernden, energischen Jungen.
Schon von klein an, war er nicht vorsichtig undsanft im Umgang mit anderen und ich musste ihn sehr, serh oft bremsen.
Auch die Hau-, schubs-, und überhauptphase hatte er sehr ausgeprägt.
Nun ist er im kindergarten, aber erstmal nur in einer kleinen Gruppe.
Das läuft soweit ganz gut.
Beim letzten gespräch hiess es, er sei kognutiv, sprachlich und motorischer überdurchschnittlich weit, beobachtet unglaublich gut, aber sozial hat er einige Defizite.
Er fordert sehr extrem das grenzen setzen.
Z.B. macht er die sachen anderer kaputt, springt auf sie drauf, hört nicht, wenn man ihm etwas sagt, gibt kontra und heute zum erstnaml gehört "ich bin der Führer!"(als es darum ging, dass er endlich hören soll, was ihm die erzieherin gesagt hat)....wo auch immer er das her hat....(wahrscheinlich im radio aufgeschnappt...).
Bin so oft sprachlos und weiss nicht genau was tun.
Ich achte schon drauf, dass ich konsequent bin (sage ihm dass er mich anschuaen soll, dann sage ich ihm was er nicht gut gemacht hat, oder dass er das und das nicht tun darf, gebe ihm auszeiten, in dem er auf der treppe sitzen muss, oder aus dem zimmer gehen soll, bis er sich beruhigt hat), aber oft werde ich auch laut, leider...
Die erzieher meinen halt konsequent grenzen setzen, aber manchmal erreiche ich ihn einfach nicht.
Mein Mann war/ist hochbegabt, und hatte als Schulkind einige Probleme (war damals noch nicht Thema und wurde nicht erkannt).
Frage mich ein bischen, ob unser Sohn auch "betroffen" sein könnte...
Ach, wir macht ihr das denn, Eltern mit willensstarken Kindern???
Lg,
1374

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tja, wie macht man das... oftmals SCHWEREN HERZENS konsequent sein....

vorhin: kirchenandacht. mein sohn hat sich in der kirche benommen wie ein... UHARGS!!!!!

ich sagte ihm 3 mal: wenn es jetzt nicht klappt gehen wir NICHT mit zum laternenumzug.

das ende vom lied: alle kinder gingen zum umzug - wir nach hause.

ich fand das sehr sehr schade, er hat sich so lange drauf gefreut, lieder gelernt und seine selbstgebastelte laterne... aber wer nicht hören will....

man muss da echt kosnequent sein - auch wenns einem selbst das herz zerreisst.

im übrigen ist mein sohn zwar kein stinker wie deiner - eher das "opferkind" was sich nicht wehrt - aber aufnahmefähig, intelligent. lieder oder verse lernt er nach 2 mal hören, und er ist total für logik-dinge zu begeistern.

mein tip: wirklich hart sein ;-)

alles gute für dich und deinen rabauken :-)

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Hallo ,

ich habe einen Sohn, der im Dezember 4 wird.
Er ist auch sehr aufgeweckt und manchmal komme ich auch an meine Grenzen (ich habe noch kleine Tochter und somit seit einem Jahr weniger Zeit für ihn als früher).
Julian wurde schon von vielen als hochintelligent bezeichnet.
ich habe mit meinem Julian schon viel erlebt, vor allem wie die anderen Mitmenschen immer sog. "gute" Ratschläge geben. Manche haben ihn schon einen kleinen Tyrann genannt.
Für mich war es einfach nur traurig und ich habe mich allein gelassen gefühlt.
Jetzt bin ich meinem kleinen Sohn dankbar, dass ich durch ihn etwas dazu lernen durfte.
Ich habe einfach nur auf mein Gefühl gehört. Ich lobe meinen Sohn sehr oft am Tag. Ich halte nichts mehr von "Grenzen setzten" weil es einfach diese Grenzen gibt und die Kinder wissen und spüren es ganz genau wann. Ich helfe meinem Sohn einfach damit umgehen und das emotional zu verarbeiten, dass es nicht immer so geht, wie er es möchte.
Es gibt einfach Kinder (immer mehr) bei denen man mit diesen Grenzen setzten das Gegenteil erreicht, nämlich noch mehr Widerstand und Wut.
Ich empfehle Dir das Buch; " So sag ich es meinem Kind".
Ich wünsche Dir viel Kraft
LG
Gosia

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könntest du vlt. mal ein beispiel nennen?

zb. Julian schubst ein anderes kind und zerreisst das gemalte bild des kindes.

"Ich halte nichts mehr von "Grenzen setzten" weil es einfach diese Grenzen gibt und die Kinder wissen und spüren es ganz genau wann. Ich helfe meinem Sohn einfach damit umgehen und das emotional zu verarbeiten, dass es nicht immer so geht, wie er es möchte. "

wie findet dein kind da seine grenze? in wie weit wird es geduldet?

glg

4

das kann ich so unterschreiben!

lisasimpson

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Hallo,
also wenn DU wirklich den Eindruck hast, Dein Kind könnte hochbegabt sein, dann würde ich mir mal professionelle Hilfe holen. Sprich mal Deinen Kinderarzt drauf an. Der hat da sicherlich ein paar adressen. Ich glaube, dass es viele Eltern gibt, die sich ein hochbegabtes Kind wünschen... Wobei das wahrscheinlich auch nicht immer ein Segen ist. Ich stelle es mir schwierig vor, ein hochbegabtes Kind immer richtig zu fordern und zu fördern. Vielleicht ist Dein Kleiner ja deswegen nicht so kooperativ im Kindergarten, weil ihm das einfach alles "zu langweilig" ist... Ich würde das mit dem Hochbegabt-sein einfach mal abklären lassen. Keine Ahnung wie man das macht. Habe mich mit so etwas noch nie beschäftigt (und bin auch nicht böse, dass ich es nicht tun muss). Aber in eurem Fall wär das ja schon naheliegend.
Es könnte aber auch sein, dass es sich um ein "ganz normales" 3-jähriges Kind handelt. Wir haben jedenfalls auch so ein Exemplar ;-) Sehr aktiv und sehr anstrengend. Ich glaube unser Sohn ist das was man immer als charakterstark bezeichnet. Und ich kann Dir eins sagen: Je besser das Verhältnis zwischen mir und meinem Sohn ist, desto besser funktioniert auch er in seinem Umfeld. Wenn ich ihm aufbrausend und "aggressiv" gegenübertrete, dann kommt das auch genauso zurück. Mit aggressiv meine ich auch, dass ich mich mal im Ton vergreife. Nichts weiter. Aber selbst das reicht aus. Ich bin schon der Meinung dass man Kindern Grenzen setzten sollte. Nur sollten diese meines Erachtens nach nicht zu eng gesteckt sein. Und man darf auch nicht vergessen, dass Kinder einfach unterschiedliche Charaktere sind. Der eine ist halt der Liebe nette Junge, der es allen gerecht machen will. Der andere ist der wilde Rabauke, dem es egal ist, was die anderen von ihm denken. Wir haben zweiteres. Und ich weiß auch, dass er das von meinem Mann "geerbt" hat. Mein Mann ist auch eher der Einzelkämpfer und nicht sonderlich auf sein Umfeld angewiesen. Unser Sohn ist ausgesprochen selbstständig und sehr aufgeschlossen anderen gegenüber. Und das sehe ich als positive Eigenschaft. Allerdings muss man die Kleinen natürlich schon etwas zurechtweisen. Dass man die Sachen anderer nicht kaputt macht müssen sie lernen. Ist klar. Wenn Du Deinen Sohn mal fragst, warum er das macht - was sagt er dann? Auch dass er sagt, dass er der Führer ist, deutet ja schon ein wenig darauf hin, dass er eher so das Alpha-Männchen ist. Aber unser Sohn ist auch so. Und es gibt nun mal dominante Kinder und manche die das halt nicht so sind. Das muss sich dann später im Leben halt mal alles zusammenfinden. Wir Erwachsenen sind doch auch so. Der eine ist so, der andere so. Sicher lerne ich meinem Kind, dass man Teilen muss und auf andere Rücksicht nehmen muss. Aber manche nehmen sich halt was sie brauchen und anderen schauen nur... So ist das eben.
Ich an Deiner Stelle würde mir nicht allzuviele Gedanken machen. Lass das mit der Hochbegabung mal abchecken. Und dann würd ich einfach schauen, dass die Beziehung zwischen Dir und Deinem Sohn so liebevoll wie möglich ist. Wie gesagt - Grenzen sind wichtig. Aber alles mit Maß und Ziel.
Ist halt meine Meinung ;-)
Lg
simaic

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Danke für Deine ausführliche Antwort!
Das mit der hochbegabung war nur so eine Überlegung unsererseits, weil mein mann eben davon betroffen war (und betroffen ist das richtige Wort, denn er hatte wirklich Probleme damit).
Das ist nur etwas, was man so wirklich erst im Schulalter "testen" lassen kann.
so genetisch gesehen kommt von uns Beiden auch genug Potenzial, also Willensstärke, Dickköpfigkeit, Unabhängigkeitswillen, etc.
Siocher auch eine Erklärung.
Ich merke, wenn wir so den tag miteinander verbringen und wir viel schönes zusammen machen (kuchen backen, spielen, basteln, draussen sein, etc.) dann funktioniert es recht gut.
Wenn wir in diese schleife geraten, dass ich viel schimpfe, er immer mehr blödsinn macht, ich sanktioniere, dann ist es einfach arg.
also schaukeln wir uns sicherlich hoch.
Klare veränderung ist auch, wenn er am wochenende bei seiner Oma war.
Sie möchte halt eine gute Zeit mit ihm haben, macht viel, er darf viel.
Dannach ist er immer voll mit energie und testet und schreit geradezu nach grenzen...
Wir verfolgen schon eine recht konsequente Linie, aber versuchen uns viel zeit füreinander zu nehmen, kuscheln viel und hoffen ihm mit zu geben, dass wir ihn immer lieb haben.
ab und an erklären wir sicher zu viel, ab und an werde ich einfach zu laut...
Ich hoffe halt, dass unsere Versuche irgendwie fruchten.
Und es ist bestimmt auch so, dass es nicht so aussergewöhnlich mit seinem temperament ist, aber eben eher extrem.
Puh, das braucht einfach starke Nerven.
Und gut zu hören, dass es anderen auch so geht!!
Lg,
1374

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Hi! Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause. Lukas hat fast 2 Gesichter. Wenn er lieb ist, dann ist er zuckersüß und herzallerliebst. ("Mama,Du bist meine verliebteste Mama!" oder "Mama, ich hab Dich sooo vermisst im Kindergarten!") Aber wenn er ein Monster ist, dann richtig. Er ist soooo stur und soooo unberechenbar. Da helfen nur kurze und knappe Ansagen und dass die Konsequenzen auch umgehend eintreffen. Ich muss mich immer etwas zurücknehmen mit der Stäärke der Konsequenzen. Ich neige dazu Sanktionen zu verhängen, die ich im Nachhinein nicht einhalten kann oder will, weils einfach zu heftig war. Allerdings muss das was gesagt wird, auch gemacht werden, acuh wenn sie noch so schreien. Ich rede nicht von körperlichen Konsequenzen, das ist hoffentlich klar. Und ich glaube, dass man immer zu viel redet, erklärt und tut und macht. Kurze knappe Ansagen: "Wenn Du nicht.....,dann.........!" Bzw.: "Wenn Du jetzt das und das machst, dann darfst Du das und das!" Und wenns nicht läuft, dann Ende. Mehr als eine Wiederholung sollte nicht drin sein. Meistens sind die Kinder total verwirrt, weil Mama redet und redet und redet.

Das ist zumindest mein Weg. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Kids schon merken sollten, wenn sie sich gut benehmen, dann ist das Leben leicht und wenn man sich mies benimmt, dann muss man kämpfen. Ausserdem muss man sie den Kampf auch ab und zu gewinnen lassen, sonst lernen sie nicht, dass kämpfen sich lohnt.

Ach ja, ganz schön schwierig mit den süssen Kids!
Ich geh jetzt mal hoch und küsse meinen kleinen Kämpfer, der ganz schlimm hustet und ekligen, grünen Rotz hat.

Gute Nacht!
LG Verena mit Lukas 3 1/2 und Lucy 13 Wochen alt