Wer kennt das: Nichts kann man ihr recht machen.... 3 Jahre

Hallo!

Ich hoffe, hier findet sich jemand, der uns vielleicht einen Tipp geben, kann, wie wir herausfinden, was mit unserer Tochter los ist....

Sie hat immer wieder - nicht jeden Tag, aber manchmal leider auch mehrfach am Tag.... - echte Wutausbrüche. Sie schreit, weint und stampft mit den Füßen auf die Erde. Dann kommt man auch nicht oder kaum an sie heran. Diese Wutausbrüche kommen aus "heiterem Himmel" - wir haben etwas gemacht und danach fällt ihr ein, dass sie es lieber anders gemacht hätte und dann geht's los.... Beispiel: wir gehen nachts zur Toilette. Wochenlang nimmt sie meine Hand und geht mit mir ins Bad und dann wieder zurück ins Bett. Eines nachts fällt ihr dann - als sie schon wieder im Bett liegt - ein, dass sie lieber zurück getragen worden wäre. Dann kann man ihr nichts mehr recht machen. Sie schreit nach etwas zu trinken, geben wir ihr das Glas, will sie es nicht mehr. Stellen wir es wieder weg schreit sie, dass sie doch etwas trinken möchte..... Bis sie sich dann irgendwann beruhigt, ist meistens eine Stunde vorbei.

Das sind nur zwei kleine Beispiele.... Wir möchten, dass es ihr gut geht und fürchten, dass irgendetwas ist, was sie nicht mitteilen kann. Da wir nicht möchten, dass sie uns auf der Nase herumtanzt, erfüllen wir ihr auch nicht jeden Willen wenn sie so wütend ist. Auch wenn wir auf jeden Wunsch eingehen würden - man könnte es ihr in diesen Momenten sowieso nicht recht machen.

Kennt das jemand hier und was könnte die Ursache sein? Ist das "nur" eine Trotzphase oder übersehen wir etwas - kann sie etwas nicht verarbeiten? Und wie könnten wir es herausfinden?!

Für alle Tipps und Erfahrungsberichte sind wir sehr dankbar!!!!

Liebe Grüße

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Hallo,

also ich glaube ich kann dich beruhigen. Uns geht es zur Zeit genauso.

Unsere Tochter Majken (3 Jahre) ist im moment genauso.
Nichts kann man ihr Recht machen.

Die Tage sind zur Zeit von himmelhochjauchzend bis zu tode betrübt.

Ich denke dass ist nur eine neue Trotzphase.

Ich denke ihr macht das schon richtig so.

LG

Sylvia

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Lukas hat solche Anwandlungen gerne auch mal wir übergehen sie meist. Z.B. frag ich ihm vor dem Essen was er möchte dann mache ich, wenn möglich das was er gerne hätte. Wenn es aber fertig ist will er was ganz anderes, da hat er einfach Pech gehabt ich koche nicht zweimal. Das gleiche mit Getränken, er will A-Saftschorle, die bekommt er und ihm fällt ein das er doch lieber nur Wasser will, auch da hat er Pech gehabt.

Wir erfüllen sicher nicht jeden Wunsch, normalerweise hat er ja die Wahl und wenn er sich danach umentscheidet hat er einfach Pech.

Wenn er einen Wutanfall bekommt muß er in sein Zimmer ( macht er in dem Moment eh von sich aus) und soll sich dort erstmal austoben, danach ist auch eigentlich immer alles ok.

Bei uns kommt erschwerend hinzu das Lukas bei der Sprachentwicklung sehr weit zurück ist und sich deshalb nicht so richtig ausdrücken kann, das bringt natürlich Frust, wir wissen das und versuchen es zu berücksichtigen trotzdem wird nicht jeder Trotzatacke nachgegeben.

LG
visilo+Lukas (16.11.04)

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Hallo,
ich kenn das von einer meiner Töchter auch sehr gut und weiß, wie sehr das an den Nerven zerrt. Ich merke immer wieder, wie wichtig dann meine Reaktion ist, damit die Situation deeskaliert werden kann. Dabei hilft mir ift der Satz von Jesper Juul: "Kinder wissen immer was sie wollen, aber oft nicht was sie wirklich brauchen".

Bei meiner Tochter ist so ein Wutausbruch, bei dem man ihr dann nichts mehr recht machen kann, ein Zeichen für ein anderes Problem. Auf der Probleme-Hitliste stehen momentan ganz weit oben 1.) EIFERSUCHT, 2.) MÜDIGKEIT Deeskalieren kann man solche Wutausbrüche dann nur, wenn ich auf das eigentliche Problem eingehe, sie z.B. ganz fest in den Arm nehme, ihr versichere, dass ich sie auch liebe, wenn sie jetzt ganz schrecklich wütend, müde, etc. ist. und es einfach aushalte. Oft wiederholt sie dann ganz mechanisch "aber ich wollte, dass..." und ich sage dann nur "ich weiß, du bist gerade sehr müde (wütend, eifersüchtig, etc.) und da will man dann sehr viel, aber das geht jetzt nicht. Ich bin da für DIch, ruh Dich bei mri aus". Irgendwann ist dann der Sturm vorbei (und wir sind beide fertig mit den Nerven).

Es ist wirklich nicht leicht, aber ich denke, ganz typisch für das Alter. Ich wünsche uns und allen anderen Leidensgenossinnen viel Kraft, Besonnenheit und Stärke!

Coli
mit Jule und Lena (3J 5M)

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Hallo,
oh wie bin ich beruhigt, dass es anderen genauso geht wie uns im Moment.
Alle eure Aussagen kann ich nur unterschreiben und dick unterstreichen. Unser ist ganz genauso und man merkt oft wie unglücklich er eigentlich selbst in der Situation ist und wie überrumpelt. Er kann dann oft - so mein Empfinden - nicht über seinen "Schatten" springen und es wieder gut sein lassen.
Aber eine Situation ist auch ganz bezeichnend. Abend Bettgehzeit. Er geht ins Bett -volles Programm (lieb drücken, kuscheln, Kussi usw. usw.) dann gehe ich raus. Nein ich soll wieder reinkommen und mich an sein Bett setzen und "ei machen". Gut setz ich mich hin - riesen Geschrei nein nicht hinsetzen rausgehen - gut geh ich raus - riesen Geschrei nein ich soll mich hinsetzen usw usw. Er kriegt sich überhaupt nicht wieder ein.
Oder Papa soll nochmal kommen und nein er soll nicht nochmal kommen.
Sind dann meist total fertig hinterher aber beide.

Ich bin so beruhigt, dass es scheinbar wirklich eine Entwicklungsphase ist.
Danke für den Tread!! #danke

Also werde ich tapfer durchhalten und weiter nach Lösungsstrategien forschen und ausprobieren.

Das einzige was etwas anders ist er ist einfach noch ein bischen jung. Er wird im November grad 2 1/2 #kratz

liebe Grüße an alle "Leidensgenossen"
Britta und Ole-Oscar