Ist das Mobbing durch Erzieherin oder bilde ich mir was ein? lang

Hallo,
mein Sohn Cedric 4,5J. geht schon 2 Jahre in den Kindergarten. Im ersten Jahr war er in einer Gruppe, welche absolut neu war, viele Kinder zwischen 3-4J hatte, und eine Erzieherin die die letzten 20 Jahre als Horterzieherin gearbeitet hat. Ursprünglich sollte er auch in eine andere Gruppe, aber am ersten Tag kam alles anders als besprochen.
Na gut, auf jeden Fall kam er überhaupt nicht mit der Erzieherin zurecht, fand keinen Anschluß mit den Kindern und die größeren Kinder schupsten, hauten und schlugen. Jedenfalls haben wir es geschafft zum zweiten Jahr die Gruppe zu wechseln. Jetzt ist er mit Kindern zusammen, die er auch nachmittags sieht und hat schnell Freunde gefunden.
Aber nun hatten wir Probleme. Er bekam Alpträume. Er malt keine Bilder und verweigert jede "kreative" Arbeit. Eine Schwäche der Feinmotorik wurde nicht erkannt (KÄ hat später Ergotherapie verschrieben). Wenn wir bei der Erzieherin nachfragten, wie der Tag war? alles ok, keine Probleme. Aber von Cedric hörten wir dann, hier hat mir Frau ... ausversehen den Finger eingeklemmt (hätten man uns das nicht sagen können´), da bin ich vom Klettergerüst gefallen/gestoßen (Frau... wollte mich aber nicht trösten) usw. Manchmal muß er um 14Uhr noch das Mittagessen aufessen. Sehen wir die Erzieherin außerhalb des KiGa kommt eine freundliche, distanzierte Begrüßung. Gleichzeitig werden andere Kinder herzlichst umarmt und nach ihrem Wohle gefragt. Cedric muß immer Mittagsschlaf halten, andere gleichaltrige Kinder brauchen das nicht. Zum Ende des Kiga-Jahres wollte er morgens nicht mehr in den kiga (vieleicht einfach weil er alles kennt?). Jetzt wollte er nicht mal mehr am ersten Tag hin.
Die letzten 2 Jahre war es bei ihm als auch anderen Kindern so das, wenn die Kinder nachmittags noch im Kiga bleiben wollten um mit Freunden zu spielen, war das kein Problem.
Aber auch heute wollte Cedric gerne noch bleiben. Und die Erzieherin sagt doch glatt nein. Ohne Begründung! Cedric stand mit hängenden Schultern da.
Wir machen uns schon längere Zeit Gedanken, ob die Erzieherin vieleicht einige Kinder bevorzugt (Mädchen?) und Jungen benachteiligt. Jungen spielen nur in der Lego/Bauecke. Die Mädchen selbst 3 Jährige malen und basteln. Cedric mag das halt nicht so gerne, da er genau weiß das er mit der Feinmotorik Probleme hat. Aber sie versuchen es ja garnicht. Ich glaube in den ganzen zwei Jahren hat er 4 Bilder gemalt und 2 Sachen gebastelt. Die mit dem Hinweise "er muß so lange machen bis er fertig ist". Und eins haben sie von ihm malen lassen, weil wir nachmittags ein Elterngespräch mit ihnen hatten. Auch dieses mußten wir einfordern, obwohl andere Eltern aus der Gruppe uns erzählten, daß die Erzieherin das vorgeschlagen hat. Und die Kinder hatten keine Probleme, nur so zur Information halt.
Jedenfalls machen wir uns seit Januar Gedanken, ob die Erzieherin ihn vieleicht nicht mag, ob wir irgendetwas falsch gemacht haben, was sich nun auswirkt?
Und natürlich überlegen wir, ob er nicht den Kindergarten wechseln sollten. Aber ihm schon wieder etwas neues zumuten? Und vieleicht ist es da ja nicht besser. Anderseits wenn er in der jetztigen Kiga sein Selbstvertrauen verliert, wäre das auch nicht gut.
Was meint ihr dazu?
Ich würde mich über Antworten freuen!
Die wütendende und traurige Brigitte mit Cedric 4,5J. und Delana 1J.:-(#aerger

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Hallo Brigitte,

schwierig, schwierig. Es ist immer schwer, da hinein zu schauen. Eltern sehen die Dinge immer anders, wenn ihr eigenes Kind betroffen ist. Ich nehme mich da nicht aus.

Also, ich finde es nicht angebracht, dass den Eltern erzählt werden muss, dass sich ein Kind irgendwo die Finger geklemmt hat oder hingefallen ist. Das ist Alltag.

Ich höre meinem Neffen hin und wieder zu und merke, dass seine Aussagen sehr sehr sehr relativ zum Kindergarten sind. Er ist genauso alt wie Cedric. Es muss nicht unbedingt sein, dass die Kindergärtnerin ihn nicht umarmen will, sondern es aus Akzeptanz ihm gegenüber tut, weil er es nicht möchte. Und wenn er nicht so gerne kreativ ist, warum ist das denn so ungewöhnlich, dass es so wenig Bilder von ihm gibt? Sollen sie ihn zwingen?

Ich glaube, du wertest zuviel in die Angelegenheit.

LG
Sonja

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Hallo Sonja,
danke das du mir antwortest.
Sicher haben wir Eltern einen anderen Blick und richtig Cedric erzählt bestimmt nicht alles. Meine Mama als ehemalige Kindergärtnerin sagt auch immer, daß die Erzieher im Alltag vergessen, wie wichtig manche Dinge für Eltern sind.
Anderseits ist Cedric sehr aufgeschlossen neuen Leuten, neuen Kindern und auch neuen Dingen gegenüber. Manchmal muß man ihn halt motivieren. Und ja die Erzieher haben dafür nicht immer die Zeit.
Anderseits erlebe ich das sich um ein Kind ausgiebig gekümmert wird, weil es weint, oder ihm die Handhabung einer Sache gezeigt wird, es vor den Eltern für irgendetwas gelobt wird. Bei Cedric: nichts. Gestern Abend erzählt er mir das er Kartoffeln geschält hat. Das ist für ihn feinmotorisch eine Leistung und soweit wir wissen das erste Mal. Aber kann sie ihn dafür keine Anerkennung geben. Ich weiß im Erwachsenenleben lobt ihn auch keiner, aber er ist doch ein Kind und da kann soviel kaputtgehen.
Nein sie sollen ihn nicht zwingen! Aber in der Ergotherapie macht er fröhlich und motiviert mit. Die Therapeutin findet ihn klasse, auch weil er sich für sein Alter sehr lange konzentrieren kann. Natürlich diskutiert er viel und erzählt so manches. Aber das ist ja nicht schlimm.

Liebe Grüße
Brigitte

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Hallo Brigitte,

ich habe nur die ersten zwei Kindergartentage meiner Tochter erlebt, danach musste ich wieder arbeiten gehen. Aber allein während dieser Begrüßungs- und Abschiedszeiten habe ich zahlreiche Kinder gesehen, die so verschieden reagieren, allein wenn die Kindergärtnerin "Guten Morgen" sagt. Manche rennen auf die Betreuer zu und nehmen sie in den Arm, andere wiederum sind froh, wenn sie das Händeschütteln hinter sich gebracht haben.

Wenn ein Kind über den Klee gelobt wird, kann es auch andere Gründe haben als überzogene Sympathie. Vielleicht ist dieses "Exemplar" ausgesprochen zurückhaltend und schüchtern und kann nur durch Lob motiviert werden. Andere wiederum ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus, wenn sie gehätschelt werden. Meine Tochter hasst es, wenn sie übermäßig gelobt wird für etwas, das sie schon längst kann.

Natürlich kann es sein, dass sie deinen Junge schlichtweg nicht leiden kann. Wir alle sind nur Menschen und können nicht mit jedem gut auskommen. Aber selbst diese Erfahrung kann wertvoll für ihn sein, solange es seine Psyche nicht schadet.

Letztendlich wird die eigene Intuition entscheiden. Aber wenn es soweit ist, solltest du deinen Sohn ein Wörtchen mitreden lassen. ;-)

LG
Sonja

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Hallo Brigitte,
hört sich alles nicht sehr schön an und Dein Kleiner Mann tut mir total leid. Ich an Deiner Stelle, würde die Erzieherin ganz offen darauf ansprechen. Rede Klartext mit der Frau. Sage ihr genau das, was Du hier geschrieben hast.
Vielleicht klärt sich bei einem offenen Gespräch einiges. Falls nicht würde ich auf jeden Fall den Kindergarten wechseln!
Cedrik sollte seine KIGA-Zeit genießen können und ne Erzieherin hat ihm die nicht zu vermießen, nur weil Sie ihn nicht mag!

Liebe Grüße
Alex &Tyler-Brandon 2,5 J & Kate 3 Monate

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Meiner Meinung nach bist Du SEHR empfindlich, was den Jungen anbelangt, Du siehst überall Probleme. Er hat sicher schon raus, dass es Aufregung gibt, wenn er sich Zuhause beklagt. Das ist nicht gut. Kinder stellen die Realität oft verzerrt dar, so eben, wie sie sie wahr nehmen. Was mein Sohn mir schon an Geschichten erzählt hat! Ob das eine gute Erzieherin ist, weiß ich nicht. Ich kann Dir nur raten, von Deinem Hospitationsrecht Gebrauch zu machen und zu beobachten, wie der Tag dort läuft. Was ich nicht verstehe: Kannst Du nicht einfach nachfragen, was los ist? Rede mit den Leuten, statt Dir irgendwas zusammen zu reimen. Ich finde außerdem, ehrlich gesagt, durch einige Dinge müssen sich die Kinder selbst durchbeißen. Man kann ja nicht immer und ewig ihnen Steine aus dem Weg räumen. Falls er also anstrengend sein SOLLTE oder nicht mitmacht beim Angebot oder was auch immer, muss er lernen, dass er sich anzupassen hat. Eine Tugend, die heutzutage leider die meisten Kinder nicht mehr beherrschen... VG, Barbara

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An deiner Stelle würde ich einen Gesprächstermin mit der Leitung vereinbaren zu dem auch die Erzieherin anwesend sein soll.

Dann dort nachfragen wie die sich Cedrics Verhalten und vor allem die starke Abneigung gegen den Kiga erklären können.

Auch die Aussagen deines Sohnes dort ansprechen und nachfragen warum sie ihn nachmittags nicht im Kiga haben möchte.

Gruß
Sandra

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Hallo Brigitte,

ich verstehe Dich das Du Dir Gedanken um Deinen Sohn machst und alles andere wär auch nicht normal.

Bei uns im KiGa hat die Kindergärtnerin gemeint als wir unseren ersten Elternabend hatten wenn ein Problem auftaucht oder wenn die Kinder irgendwas erzählen was uns komisch vorkommt oder sonstiges sollen wir bitte sofort mit den Erzieherinnen drüber reden bevor irgendein Schmarrn rauskommt. Denn auch die Erzieherinnen bekommen nicht alles mit...

Das läuft bei uns auch super. Okay ich glaub wir haben die beste Kindergärtnerin die es auf der ganzen Welt gibt. Wenn ich ein Problemchen habe (es sind nie riesige) geh ich hin und rede mit ihr oder rufe sie schnell an. Sie nimmt sich Zeit (wenns geht) und erklärt mir wieso weshalb warum oder aber versucht in Zukunft das Problem zu vermeiden ohne das ich aber als überbesorgte Hypermama dastehe. Ich muß sagen wir haben ein Top Verhältnis zu ihr. Sie behandelt aber auch alle Kinder (auch diejenigen von denen sie die Eltern nicht mag) gleich denn die Kinder können ja nichts dafür und es sind eben alle anders.

Wie gesagt ich würde mit ihr reden und sie offen fragen ob sie ein Problem mit Cedric hat und wenn ja warum, oder ob es an was anderem liegt. Bleibe sachlich und nicht emotional und greif sie nicht persönlich an. Denn wie heißt es bei uns so schön "Mit dem reden kommen die Leute zusammen!".

LG und wär nett wenn wir wieder von Dir hören würden wie die Geschichte ausging.

Kerstin

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Hallo Brigitte,

wenn es wirklich so ist, wie du schreibst, dann nichts wie raus aus dem Kindergarten!

Höre dir aber vorher die andere Seite an. Was sagt denn die Erzieherin dazu. Bzw. andere Erzieherinnen, er hat doch bestimmt nicht nur mit einer einzigen zu tun.

Nimm dir die Zeit, mal einen Vormittag zu hospitieren.

Wenn du den Eindruck hast, es wird zu wenig gebastelt, gemalt o.ä, kann das auch daran liegen, dass dies in der Freispielzeit angeboten wird und Cedric dann lieber in der Bauecke spielen (machen meine beiden auch).
Die Kinder erzählen auch nicht alles. Ich dachte auch, dass in unserem Kiga zu wenig gemacht wird und war jetzt ganz überrascht, als in der Mappe, die wir zum Abschied der Kiga-Zeit bekommen haben, Fotos von Aktionen waren, von denen ich gar nichts wusste.

Von kleineren und größeren Verletzungen werden die Eltern beim Abholen informiert (kann natürlich auch mal vergessen werden). Das finde ich schon wichtig. Zum einen um einordnen zu können, was das Kind erzählt, zum anderen können manchmal auch noch Schmerzen später auftreten.
Hast du am Folgetag die Erzieherin angesprochen, wie das aus deren Sicht war? Wie hat sie da reagiert?

Wenn du eine vertrauensvolle Beziehung zu anderen Eltern hast, dann besprich das doch dort einmal. Eine nicht direkt betroffene Person hat evtl. einen objektiveren Blick.

Liebe Grüße!

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Ich würde, wenn wieder mal so ein Vorfall sein sollte, mal einfach die Erzieherin ansprechen. Spontan und ungezwungen. Wäre doch erst einmal interessant ihre Sicht der Dinge zu sehen.

Wenn Du nach mehreren solcher Gespräche immer noch den Eindruck hast, Dein Kind wird gemobbt, dann erst würde ich um ein Gespräch mit der Leitung der Einrichtung und der Erzieherin zusammen bitten. Wenn Du gleich zur Leitung gehst, machst Du mehr kaputt als das was Positives dabei raus kommt.

Auch wäre interessant, wie andere Eltern und Kinder die Erzieherin erleben, ganz besonders im Umgang mit Deinem Kind.

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mir tut dein Kind ehrlich gesagt auch leid und ich würde an deiner stelle so schnell wie möglich mit der ehrzieherin das Gespräch suchen, wenn sie wirklich so ist, wie du schreibst, würde mein Kind keinen tag mehr dahin gehen, denn du hast ein Recht drauf dir das Kiga auszusuchen, allein schon weil du dafür Kohle zahlst.
Ich habe mein Kind nach nur drei Monaten aus einem Kiga rausgenommen, weil ich gemerkt habe, es geht ihm da nicht gut. Er hat nach drei Monaten immer noch geklammert und wollte nicht in die Gruppe. Und der Erzieherin hab ich direkt ins Gesicht gesagt, daß ich nicht dafür Geld zahle, damit er da schlecht behandelt wird. Jetzt im neuen Kiga konnte ich ihn gleich am ersten Tag komplett ohne Eingewöhnung da lassen. Er hat sich so wohl gefühlt, dass er glatt vergessen hat mir ein Kuss zu geben ;-)

Also überlegs dir, deinem Kind zuliebe, ob der da auch richtig ist.

LG maxilina