Heule und schlechte Laune

Guten Morgen liebe Mamas!

Ich bekomme momentan die Krise. Unser Sohnemann, 4 Jahre, hat schon morgens beim Aufstehen schlechte Laune und das geht den ganzen Tag so weiter.

Hole ich ihn aus dem Kiga ab, jammer, heul ... fragt man warum, weiß er es nicht oder er denkt sich etwas aus (merkt man).
Gestern hatte er Krankengymnastik und er war fröhlich, lachte usw. Wir saßen im Auto, da ging das Gejohle wieder los, zuhause gings dann so weiter bis zum "Ins-Bett-Gehen". Das ist jeden Tag so im Moment.

Ich denke, er versucht, wie weit er bei mir und meinem Mann gehen kann. Aber das kann ihm doch nicht gefallen. Ich werde auch laut, ich sollte nicht brüllen, weiß ich, aber mir platzt, im wahrsten Sinnes des Wortes der Kragen. Ignorieren kann ich das nicht, schon versucht ....!

Wie lange geht das noch? Wie kann ich besser damit umgehen? Hat jemand Tips?

Danke für Eure Antworten!

Barbara und Elias

1

Hallo,

das kenne ich auch!

Leider kann ich Dir nicht helfen, Dir nur sagen, dass es nicht nur Dir so geht.

Meine Kleine (4) jammert auch oft oder fängt an zu heulen aus total nichtigen Gründen. Das geht morgens beim Aufstehen los und kommt immer wieder den ganzen Tag über vor.

Ich hole sie aus dem Kiga, sie fragt, hast du schon gekocht und wehe, ich muss noch was fertig machen und das Essen ist nicht gleich fertig, es wird gejammert.

Es wird gejammert beim Anziehen, beim Ausziehen, weil ich z.B. möchte, dass sie sich auch selber an- und auszieht, natürlich helfe ich ihr auch gerne dabei, aber ich sehe in dem Alter nicht ein, dass ich sie wie ein Baby an- und ausziehe.

Mich nervt das total und ich schaffe es auch nicht immer, ruhig und ausgeglichen zu reagieren, werde ich mal etwas lauter, habe ich dann wieder ein schlechtes Gewissen.

Manchmal ist es echt zum Verrücktwerden mit den lieben Kleinen.

Viele Grüße

Sabine

2

Hallo Sabine,

genau wie bei uns.

Ich hoffe nur, dass sich das jetzt nicht bis zur Pupertät durchzieht. Dann gehe ich mal streiken .... ;-)

Dir auch noch viel Kraft und Geduld!

Liebe Grüße,

Barbara

3

Hallo Barbara.

Leider kann auch ich Dir keinen Tipp geben, denn bei Annika (3 Jahre) fruchtet momentan auch nix. Das Gejammer geht morgens nach dem Aufstehen los und endet meist erst, wenn sie wieder schläft. #schwitz Das geht wirklich an die Substanz. #schmoll Jegliche Tipps von Freunden, Bekannten haben nix gebracht. Ich war sogar schon mit ihr beim KA, weil ich dachte, es stimmt irgendetwas nicht. Aber es ist alles in Ordnung. Die KÄ meinte, daß das die sogenannte Trotzphase ist und Kinder in dieser Phase sich einfach nicht unter Kontrolle haben. Von #huepf bis hin zu #wolke ist alles im ständigen Wechsel möglich. Am besten soll ignorieren helfen. Wie gesagt: Bei Annika fruchtet es nicht, so daß ich derzeit einfach die Zähne zusammenbeiße und so ruhig wie möglich bleibe. Angeblich (!) läßt die Phase irgendwann wieder nach. Ich hoffe bald...

Gruß und starke Nerven.

Tanja + Annika (*28.01.2005)

4

Hallo Barbara,
ich setze mich in solchen Situationen immer neben das Kind auf den Boden und frage, ob mein Schneckerle Hilfe braucht.
Ich nehme mein Kind ganz viel in den Arm und versuche, auf das Gefühlschaos mit besonders viel Liebe zu reagieren. Das tut MIR auf jeden Fall wohler, als in Ärger auszubrechen. Ich versuche ebenso, geduldig zu sein und ja, wenn auch ein Kind schon 4 ist und sich trotzdem im Moment nicht alleine anziehen kann, aus welchem Grund auch immer, dann helfe ich ihm eben eine Zeit lang wieder. Vielleicht braucht es ja dann besonders viel Zuwendung. Bin ich nicht da, wie im KiGa z.B. zieht es sich ja denn auch alleine an, es verlernt das ja nicht gleich wieder. Mein Mann meint schon manchmal, ich würde die Kinder manchmal verwöhnen, aber ich habe damit einfach sehr gute Erfahrung gemacht und es steht ihm ja offen, wenn er es anders machen will.
Ich hatte mal ein Buch gelesen "auf der Suche nach dem verlorenen Glück", und es war eine Szene beschrieben, an die ich mich oft erinnere:
Eine Gruppe Ureinwohner war im Regenwald per Boot auf einem Fluss unterwegs. Da kam ein Wasserfall und sie mussten die Boote durch Dornengestrüpp darum herum tragen. Statt sich aufzuregen und darüber zu lamentieren, wie sehr die Dornen sie verletzt haben, haben sie lachend die Striemen gezählt und während des Tragens gesungen. Sie haben aus einer sehr unangenehmen Sache ein fröhliches Unternehmen gemacht. War für alle Beteiligten viel angenehmer und sogar lustig.
Ich nehme mir so immer vor, den Dingen, eben auch diesen Trotzphasen, mit Humor und Liebe zu begegnen. Manchmal aber platzt auch mir natürlich mal der Kragen, aber ich merke dann immer schnell, dass die Situation durch mein Verhalten sofort noch schlimmer wird, statt besser.
Ach ja, auch das Buch "Familienkonferenz" ist hier zu empfehlen.....
LG
Bine

5

Wow Bine, Respekt! Ich finde es bewundernswert, wie ruhig Du bleibst und gelassen und mit wieviel Weisheit Du umgehst.

Ich merke an mir in solchen Situationen (wie oben - und die kenne ich sehr sehr gut :-[), dass ich sehr schnell ungeduldig werde und dann auch laut. Ich wünschte, ich hätte so die Ruhe weg wie Du.

6

hallo,
ja, kommt mir auch sehr bekannt vor, was du schreibst.
mir gehts dann auch so, dass ich ungeduldig und verärgert werden könnte, mich dann aber - zumindest meistens - noch irgendwie am riemen reißen kann und nicht in dieses ausweglose katze-beißt-sich-in-den-schwanz-spiel einsteige.
will heißen: mein eindruck ist immer:
er quengelt, nörgelt, jammert etc. wenn ich mich davon ungeduldig machen lasse, genervt werde und laut, nimmt die quengelei nur noch mehr zu und alles schaukelt sich hoch.

ich versuche also, den kreis zu durchbrechen und nicht auf irgendwelche gewohnten muster einzusteigen. das fordert viel kreativität, aber meistens klappt es.
ein beispiel?
ich sag: komm, wir rennen 5mal den gang hin und her und die schlechte laune aus dem bauch.
oder ich sag: du siehst immer noch so bezaubernd aus, auch wenn du wütend bist. sollen wir uns mal in den spiegel gucken (und andere faxen ausprobieren)?

versuch das doch auch mal!
mein junge ist dann doch auch immer wieder überrascht, was ich für vorschläge bringe. manchmal vergisst er dann sogar schon gleich, rumzunölen und fragt mich belustigt: was hast du gesagt, was soll ich machen?!?

manchmal hab ich natürlich auch keine zeit für solche spielchen, dann funktioniert es am besten, das genöle zu ignorieren. das ist immer noch besser, als in den gewohnten mustern (er führt sich auf und ich schimpfe) drauf einzusteigen.

abgesehen von diesen ganz praktischen tipps, stellt sich natürlich immer die frage: warum verhält sich das kind so? widme ich ihm zu wenig zeit? ists ein entwicklungsschub? bin ich völlig gestresst und übertrage das auf mein kind?

viel glück, kreativität und gute laune!
lula