Was ein Vorschüler können muß...

Hallo!
Wir waren mit unserem Fünfjährigen diese Woche bei einer Psychologin und haben uns lange mit ihr über Schulreife unterhalten.
Sie meinte, es gibt Dinge, die Fünf- bis Sechsjährige können müßten bis dahin.
Dazu gehört:
- Schuhe binden
- Roller und Rad fahren
- Linien, Formen und einfache Dinge korrekt frei (nach)malen
- Gedicht/Lied auswendig lernen an einem Tag
- Zahlen bis 10 erkennen
- seinen Vornamen schreiben
- sich mindestens eine halbe Stunde auf etwas konzentrieren, z.B. bei einem Spiel oder Hobby
- sich grammatikalisch korrekt ausdrücken
- Gruppenregeln anerkennen und befolgen können....
- Allgemeinbildung wie Märchen kennen, berühmte Bauten wie z.B. Eifelturm erkennen, Comicfiguren erkennen, Wochentage, Monate
-Stunden und halbe Stunden auf der Uhr erkennen
...
Findet ihr das zutreffend oder zu viel verlangt?
Selbst halte ich nichts von "Kinder trillen", allerdings möchte ich auch nicht, daß mein Kleiner anderen Kindern beim Schulbeginn in etwas zurücksteht, weil ich es für unnötig fand, es ihm beizubringen(z.B. Schuhe binden).
Wie seht ihr das?
LG
Marti

1

Hallo,

ich glaube nicht das dies zuviel verlangt ist.

Meine Tochter wird im Feb 5 Jahre alt und das einzige wo ich mir sicher bin ob sie es "kann" ist der Punkt berühmte Bauten und die Uhr lesen kann sie auch nicht.
Alles andre "kann" sie jetzt schon.

lg dore

2

Meine Tochter hätte dann schon in die Schule gekonnt und sie ist gerade 5 geworden.
Ich weiß nicht ob das viel verlangt, aber ich weiß das ohne "Training" nur durch Neugier mein Kind bis auf das Schuhebinden alles könnte...und das mit dem Binden liegt an mir....hab ihr eben momentan keine Schnürschuhe gekauft.

Mona

3

Hallo

Bis auf 2 Dinge macht das Katharina jetzt schon und die ist am 3.1 erst vier geworden.#schockDie rechnet bis 10 + und -.Heute wollte sie lesen lernen.
Trotzdem ist das sehr viel,was von den kindern verlangt wird.
Ich habe nichts gemacht,das kam von ihr aus.
Jedes Kind ist anders.
Ich kenne es aber auch anders herum :-(.
Mach es so wie du es für richtig hälst.

lg

4

Hallo Marti,

vieles davon, was du genannt hast, finde ich, muss ein Kind nicht können bzw. erkennen, wenn es in die Schule kommt.
Da gehört für mich z.B. berühmte Bauwerke erkennen genau so dazu wie Comicfiguren kennen, auch die Uhr müssen sie noch nicht können.
Soziale und kognitive Fähigkeiten / Fertigkeiten wie sich etwas merken können/nachzeichnen können/sich in der Gruppe "normal" verhalten können sollten die Kinder beherrschen.

Ich finde, dass den Kindern mittlerweile schon sooo viel im Kindergarten eingetrichtert wird, was wir früher erst in der Schule gelernt haben - muss das wirklich sein?

Ich werd meinen Kindern sicherlich nicht das schreiben / rechnen lernen, nur damit sie es können, wenn sie in die Schule kommen - dafür gibt es ausgebildete LehrerInnen!

Liebe Grüße

Mimi

5

hi marti...
mein sohn wird im märz 6 und von diesen dingen kann er alles und sogar vieles vieles mehr, bis aufs schuhe binden....
gedrillt habe ich ihn nie, er ist sehr wißbegierig und fragt sehr viel und wenn ich eine antwort nicht weiß versuche ich sie übers internet rauszubekommen.
streß machen bringt nichts, im gegenteil, da verweigern sich die zwerge nur... man kann nur versuchen diplomatisch vorzugehen und ihnen die dinge in denen sie noch defizite haben schmackhaft machen.
das schuhe binden wird er auch noch lernen wollen und wenn nicht gibts auch noch schuhe mit klettverschluß. ;-)

lg tweety

6

Hallo Marti,

mein Sohn wurde sep 2007 eingeschult und es wurde vielleicht die Hälfte verlangt... eines darf man auch nicht vergessen, oftmals sind die Fragen auch schwierig - die MÜSSEN die nicht wissen, die wollen nur testen, ob ein Kind überdurchschnittlich ist.

- Schuhe binden
wurde nicht verlangt

- Roller und Rad fahren
wurde nicht gefragt

- Linien, Formen und einfache Dinge korrekt frei (nach)malen
wurde verlangt - aber nicht korrekt

- Gedicht/Lied auswendig lernen an einem Tag
wurde nicht verlangt, lediglich lange Sätze merken und nachsprechen

- Zahlen bis 10 erkennen
bis 5 wurde gefragt - über den Hörtest

- seinen Vornamen schreiben
musste er schreibe

- sich mindestens eine halbe Stunde auf etwas konzentrieren, z.B. bei einem Spiel oder Hobby
er musste sich lediglich auf den Einschulungstest konzentrieren

- sich grammatikalisch korrekt ausdrücken
und heute noch macht er da kleine Patzer...

- Gruppenregeln anerkennen und befolgen können....
wurde verlangt, aber nicht kontrolliert

- Allgemeinbildung wie Märchen kennen, berühmte Bauten wie z.B. Eifelturm erkennen, Comicfiguren erkennen, Wochentage, Monate
nie und nimmer...

-Stunden und halbe Stunden auf der Uhr erkennen
auch nicht...


lg bambolina

7

Mein Sohn ist in der ersten Klasse und kann noch keine Schuhe binden. Er kann Knoten aber traut sich in der Öffentlichkeit noch keine Schleifen zu. Er ist da wohl nicht der einzige, die Lehrerin hat jedenfalls noch nichts mir gegenüber gesagt.

Sich grammatikalisch korrekt ausdrücken - ich denke, da dürfen die ein oder anderen Fehler sich noch einschleichen, gerade bei unregelmässigen Verben. Wenn wirklich alles korrekt sein müsste, würden viele Kinder mit Migrantenhintergrund heute nicht in seiner Klasse sein.

Ob mein Sohn den Eiffelturm erkennen würde? Keine Ahnung, war bisher nie Thema. Stunden und halbe Stunden kann er auf analogen (Ziffern und Zeiger) Uhren erkennen. Inzwischen kann er auch eine Digitaluhr lesen und interprätieren, aber das ist KEINE Fähigkeit, die man von einem Erstklässler erwarten kann.

Bei uns sollte ein Kind folgendes können:
- Schuhe binden
- alleine aus- und anziehen
- Turnbeutel packen
- Umgang mit Arbeitsmaterial:mit der Schere sorgfältig ausschneiden, Flüssigkleber benutezn, sauber anmalen, Stifte richti halten, Schulranzen selbst packen (Eltern kontrollieren), Farben unterscheidn, den eigenen Namen schreiben (nur Großbuchstaben verwenden)
- Leistungsbereitschaft / Durchhaltevermögen: Angefangene Arbeiten beenden, ein Spiel zu Ende spielen, Kritik und Fehlschläge verkraften, Meinung äussern, Fragen stellen, still sitzen (Unterricht von 7:50 bis 12:10 ist sehr anstrengend (Umstellung), zuhören, Gehörtes umsetzen und nicht an sich herunterriesln lassen (üben: Merkspiele beim Autfahren, Sachen z. B. zum Kochen holen lassen), Bereitschaft mit anderen zusammenzuarbeiten.
- Benimmregeln: sich melden, andere ausreden lassen, das eigene Ego etwas zurückstellen , d. h. Rücksicht nehmen auf andere, grüßen, sich entschuldigen.

Still sitzen kann mein Sohn auch nicht besonders - jedenfalls nicht zu Hause. In der Schule gilt er aber als ruhig und auch hier hat die Lehrerin noch nichts mir gegenüber angemerkt.

LG
Moni

8

Hallo!

Mein Sohn (fast 6) muss die von Dir aufgezählten Dinge nicht können wenn er noch nicht bereit dafür ist, das ist meine Meinung.

Wie jedes Kind hat er Stärken und Schwächen. Daß es ihm als nicht schnürsenkelbindendes und fahrradfahrendes Kind an Schulreife mangelt ist meiner Meinung nach Unsinn .

Ich bin doch zuversichtlich daß es kein Weltuntergang ist wenn ein Schulkind sich erst mit 7 von seinen Klettverschlüssen und Stützrädern trennt, warum auch nicht?

Mehr Gedanken würde ich mir schultechnisch schon im intellektuellen Bereich machen, aber da ist mein Sohn, zumindest diese Liste betreffend ja eher ein hochbegabtes Kerlchen.

lg
Petra

9

Hallo,

ich finde schon, daß das alles ziemlich viel ist. Ist es denn normal, daß Kinder vor der Schule schreiben können müssen? Ich dachte, daß wird in der Schule gelernt, also bei uns im Kiga wird das auch so gesagt.

Allerdings finde ich auch, daß zur Zeit irgendwie viele Eltern auf dem Trip sind, Ihr Kind sei hochbegabt, mit 3 Jahren schreiben und rechnen...man kann es auch echt übertreiben, das verstehe ich unter "Kinder trillen"

LG