Körperliche Nähe in der Ehe

Hallo,
ich bin Ben 38 Jahre alt und seit 6 Jahren verheiratet. Wir haben zwei Jungs 5 und 2 Jahre.
Vor unserer eher waren wir 2,5 Jahre glücklich zusammen. Wir/Ich fühlten uns begehrt vom partner und kamen uns oft körperlich und sexuell nah (mehrmals in der Woche bzw mehrmalstäglich). Mit der 1. Schwangerschaft war das Thema Sex sehr schwierig. Sie keine Lust mehr und für mich gehört es einfach wie das Küssen dazu. Nun ca. 6 Jahre später stecken wir in einer riesigen Ehekriese. Ich bekomme seit Monaten keine körperlich Zuneigung und selbst davor nur auf "Nachdruck" (unzählige Gespräche), spricht sie eine Paartherapie an, wo ich auch nach kurzem Schlucken einverstanden bin. Nach dem Gespräch sind nun 3 Monate vergangen und ich habe mich richtig ins Zeug gelegt und habe nun mitbekommen, dass sie mit einem ex bettpartner heimlich schreibt. Angeblich nicht mehr obwohl sie mich viel angelogen hat. Wären unsere Jungs nicht und mehrere Jahre Ehe nicht, dann würde ich sofort das Handtuch werfen.

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Heii duu,

zum einen sind Kinder KEIN Grund, um zu bleiben, denn wenn die Mama oder der Papa unglücklich ist, dann sind es die Kinder auch. &‘ die merken mehr, als einem lieb ist! :/

Ich würde alles einmal hinterfragen! Sex, etc. ist bei euch momentan ein schwieriges Thema und dann schreibt sie mit einem ehemaligen „Spielfreund“?

Ich würde es mir an deiner Stelle nicht gefallen lassen, denn sie schreibt (im normalfall) nicht ohne Grund mit ihm, es sei denn deine Frau ist anders, als die anderen 90%. :/
Sorry, aber ich würde nicht „einfach so“ mit jemanden schreiben, mit dem ich schonmal etwas hatte, wenn mein eigenes Sexleben auch noch scheiße läuft. - Ich würde nicht betrügen, aber auf Dauer dann selber das Handtuch werfen, wenn ich schon IN der Ehe mit einem ehemaligen Spielfreund schreiben muss.

Ich wünsche dir alles alles liebe! <3

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich sage ihr auch so oft, dass wichtig ist, dass wir gut miteinander sind und wenn dass der Fall ist, dann profitieren auch die Kinder davon.

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Sehe ich genauso. Mit mir keinen Sex wollen, aber mit einem ehemaligen Sexgefährten plötzlich wieder schreiben. No Go. Und da interessieren mich auch die angeblichen Gründe nicht, falls jetzt wieder jemand mit dem Käse kommt "man kann ja trotzdem befreundet sein muss ja nichts bedeuten".

In dieser Ausgangslage bedeutet das sogar sehr viel und ist dem Partner gegenüber echt beschissen. Das dürfte es bei mir nicht geben, sonst wäre ich weg. Dann lieber Kinder lieben auf Distanz und ohne Krise und eine Frau kennenlernen, die so eine Scheisse nicht abzieht, anstatt mit ihrem Partner daran zu arbeiten. Soll sie sich bekennen, fertig.

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Unzählig drüber geredet? Was sind die Gründe für die Sexlosigkeit? Warum will sie nicht mehr?
Ich lese nur "ich will Sex und krieg ihn nicht". Mit so wenig Text kann man nicht viel helfen.
Geh Mal auf Ursachenforschung

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Sehe ich auch so. Mit so wenig Infos kann man gar nichts raten.

Was sie empfindet oder was ihre Gründe sind fehlt auch komplett.

Paartherapie und dann ein Gespräch? Das ist doch keine Paartherapie.

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Sie wollte eine Paartherapie was ich auch richtig finde. Aber derzeit war es kur beim wollen geblieben. Unseren 1. Termin haben wir Ende Januar. Derzeit ist somit die Lage sehr angespannt und es knallt öfters zu Hause.

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Seit 4 Jahren ist das Thema Sex da, sie sag mit den Kindern ist sie gestresst und hat keine Lust mehr und mit den Schwangerschaften/Geburten ist kein Verlangen mehr nach körperlicher Nähe. Außerdem hat sie immer mehr dicht gemacht und sich zurückgezogen um so öfter ich darüber gesprochen habe und Auswege gesucht habe. Es kommen dann nur Aussagen, wie dann geh in den Puff usw., was ich aber nicht möchte, da ich meine Frau liebe. Aber innerlich ist es ein enormer psychischer Druck, da ich Sex und körperliche Nähe liebe. Zudem sinkt das Selbstwertgefühl enorm.
Es ist schon für jemand der körperliche Nähe braucht sehr schwer, aber wenn sie dann mit einem anderen schreibt, dann Platz bei mir die Wut nur so raus und es endet in einem Streit wo ich sehr laut werde.

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Eigentlich ist mir "alles" klar, was natürlich bedeutet: Im Detail ist niemandem etwas klar, nicht einmal euch beiden.

Das ist so oft die Standardsituation. Ohne eine hervorragende Sexualtherapie oder einen wenigstens auch sexualtherapeutisch vorgebildeten Paartherapeuten kommt man da nicht mehr raus.

Das einzige, was wir hier nicht offen diskutieren können, ist die Wahl des Beraters / Therapeuten / Beraterin / Therapeutin. Schade eigentlich. Denn das ist sehr wichtig.

Jetzt zu der Kleinigkeit, die mir klar ist:

Die Tatsache, dass eine Partnerin oder auch ein Partner sich "sexuell" zurückzieht, bedeutet keineswegs den vollständigen Verlust des sexuellen Interesses. Aber es bedeutet sexuelles Desinteresse Dir gegenüber, aus welchen Gründen auch immer. So etwas wie "Stress" ist in der Regel nur vorgeschoben. Das ist keine glatte Lüge, es ist eher Bequemlichkeit, der Wunsch, Auseinandersetzungen zu vermeiden. Um mich nicht misszuverstehen: Aus Stress und Ermüdungen können sicher Phasen resultieren, in denen die Paarintimität schon mal eine Zeitlang (verständlicherweise) beiseite geschoben wird. Wenn daraus aber ein Dauerzustand resultiert, dann bedeutet dies: Den Partner und die Partnerin mit ihrer gesamten Identität, zu der auch die Geschlechtlichkeit, die sinnlichen Elemente, die entsprechenden Gefühle, gehören, nicht mehr wahrnehmen. Dafür existieren ganz unterschiedliche Gründe, und ab dem Punkt sage ich: "Da ist niemand etwas klar." Das muss erst noch herauskommen, und dazu bedarf es eines Sparringspartners/-partners im oben angesprochenen Sinne.

Bis dahin wirst Du Dich wohl leider gedulden müssen.

Eine Bewertung der Kommunikation Deiner Frau werde ich hier nicht vornehmen. Ich kenne einen vergleichbaren Fall, bei dem die dritte Person nur dazu diente, einen verständnisvollen Gesprächspartner für die eigene Gefühlssituation zu haben. Manchmal ist dies eben ein sogenannter "Ex", weil der vieles beurteilen kann und weiß, was man ggf. nicht einmal mit der engsten Freundin besprechen würde. Gespräche zwischen Mann und Frau sind in puncto Intimität gar nicht so schlecht und so selten, wie oft vermutet wird. Das Klischee, Männer und Frauen können keine Freunde sein, lasse ich nicht gelten. Für den "anderen" Partner oder die Partnerin mag dies aber durchaus etwas "strange" anmuten und Misstrauen hervorrufen, was ich gut verstehen kann. - Aus zu großer Nähe kann natürlich auch etwas entstehen - aber das muss nicht, und damit lasse ich es jetzt mal bewenden.

Viel wichtiger ist, dass ihr Gespräche führen werdet. Nach meiner Lebenserfahrung sind diese Gespräche für die Beteiligten hart, oder sie wären sinnlos. Glaube nicht, dass eine erfahrene Berater/-in Ausflüchte einfach mal so durchgehen lässt. Oder dass sie Behauptungen wie "ich habe überhaupt keine Lust mehr" einfach mal so als Tatsache hinnehmen würde. Gute "Therapeutinnen" haben da schon einige Tricks auf Lager. - Aber ohne absolute Bereitschaft von beiden Seiten, da mitzumachen, sehe ich keine echte Chance. Das steht man nur durch mit dem Bewusstsein, dass sich das Resultat lohnt (während der Weg hart ist). Ich bin überzeugt: Es lohnt sich - für euch beide. Und das darfst Du ihr ruhig mal von jemand ausrichten, der weiß, wovon er spricht (wobei ich leider auch schlechte Beispiele kenne - aber an denen sollte man sich nicht orientieren).

Bearbeitet von Zweifler
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Hallo, also diesen Aspekt beleuchtet ich mal von einer Frau aus gesehen. Mein Mann und ich sind schon über 20 Jahre verheiratet. Nach der Geburt unseres Kindes war auch bei mir erstmal der Wunsch nach körperlicher Nähe verschwunden. Zu viel Umstellung und Stress durch das Kind und ich habe auch gemerkt, dass mein Mann nicht immer sehr kompetent in der Kindererziehung war. Kurzum habe ich alles selbst gemanagt, vom Kindergartenplatz über Finanzen, nachts aufstehen und Wohnung putzen. In mir hat sich innerlich eine Wut aufgebaut, kurzum null Bock auf ihn obwohl ich Lust auf Sex hatte. Ich habe dann selbst Hand angelegt und das reichte für den Übergang. Die Jahre später ist es wieder besser geworden, nach Gesprächen und er hat sich auch mehr ins Zeug gelegt. Trotzdem kam diese Geilheit die wir früher aufeinander hatten nie wieder auf. Zudem war er mein erster Mann und ich hatte auch keinerlei intime Erfahrung mit anderen Männern. Zudem hat mich auch manchmal seine mangelnde Bereitschaft sich zu pflegen gestört. Ich habe mir trotzdem Mühe gegeben und es mehr oder weniger über mich ergehen lassen. Irgendeinen Grund wird deine Frau haben und da helfen nur ehrliche Gespräche. Bei uns ist der Sex mehr oder weniger eingeschlafen. So 1xim Monat. Heute weiß ich es liegt nicht an mir. Ich genieße Sex sehr und bin zu multiplen Orgasmen fähig. Ich werde feucht und kann es richtig genießen. Ich weiß jetzt mein Mann ist nicht gut im Bett. Woher? Die Augen hat mir erst eine heiße Affäre geöffnet. Bitte verurteilt mich nicht. Ich würde meine Ehe nie aufgeben und mein Affärenpartner auch nicht. Wir geben uns sexuell was wir brauchen und das andere wie Freundschaft, Geborgenheit und Verlässlichkeit haben wir in unseren Ehen. Wir finden es nicht verwerflich was wir tun. Wenn es dir nicht irgendwann mit deiner Frau so gehen soll musst du unbedingt Ursachenforschung betreiben und sie fragen, was Sie wirklich stört. Du musst sie Ernst nehmen und auch auf unangenehme Dinge gefasst sein. Ansonsten kann ich Dir sagen, dass für uns Frauen besonders die ersten Monate mit dem Baby belastend sind. Das ist eine gewaltige Umstellung und da muss erst der Alltag reinkommen. Das kann dauern. Die ganze Verantwortung und die Ängste die mit dem neuen Erdenbürger auf uns zu kommen müssen wir erstmal verarbeiten. Umso mehr dann der Partner auf sex drängelt umso mehr verschließen wir uns. Das kann dann zur zusätzlichen Dauerbelastung werden, obwohl wir uns Frauen erstmal einfach Freizeit und Schlaf wünschen um wieder klar zu kommen. Da hat Sex erstmal keinen Platz. So, dass war sehr lang und ich hoffe es hilft dir deine Frau besser zu verstehen. Es muss nicht so ausgehen wie bei mir aber unterstütze sie wo du kannst. Sei da und einfühlsam.

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Zunächst würde ich das Schreiben mit dem Ex nicht mit dem nicht- stattfindenden Liebesleben in eine Schale werfen.
Ich würde mal schauen was tatsächlich der Grund sein könnte.
Angst vor einer erneuten Schwangerschaft
Mag sie ihren Körper nicht mehr
Fühlt sie sich bedrängt?
Hat sie das Gefühl, dass ständig jemand etwas von ihr will und sie ist deshalb im Widerstand zu Nähe.
Vielleicht kann sie nicht abschalten und nicht entspannen.
Von einem Gespräch ändert sich nicht so schnell etwas.
Bleibt im Gespräch und macht gemeinsam eine Therapie um Wege zueinander zu finden.
Frag sie einfach, worum es in den Texten mit dem Ex geht.
Frag sie, was sich aus ihrer Sicht geändert hat.
Vielleicht liegt auch ein hormonellen Ungleichgewicht zu Grunde.

Liebe Grüße