Diskussion mit Partner über Geschmack bei Pornos.

Ich hatte gestern mit meinem Partner eine interessante Diskussion. Wir schauen beide ab und zu Pornos, auch schon mal zusammen, wobei das dann sehr schnell dazu führt, dass wir ins Schlafzimmer gehen. Also eher getrennt voneinander. Mein Freund wollte gestern wissen, was für Filme ich mir denn gerne anschaue, aus Neugier. Er meinte, er wäre mal gespannt ob wir den gleichen Geschmack haben. Um ihn ein bisschen zu necken habe ich ihm dann gesagt, dass ich dann aber auch genau wissen möchte, was er so schaut. Meine Favoriten waren Lesben- und Gangbang- und BDSM-Filme und generell Filme wo die Herren sehr gut bestückt sind. Er nannte zwar auch Gang Bang aber am liebsten schaut er wohl Filme aus der Kategorie Milf und Big Ass.

Wir haben uns dann noch weiter unterhalten um uns mal zu fragen woher unsere Geschmäcker kommen. Ich habe mich zb bei ihm gewundert warum er gerne Milf-Filme schaut und er meinte, dass ihn reifere Frau über 40 einfach mehr antörnen als Teenie-Darstellerinnen. Ich bin 27 und fühle mich nicht als Frau über 40. Er sagte natürlich, ich würde ja auch gerne große Penisse schauen und er wäre recht durchschnittlich gebaut. Hat er natürlich auch wieder Recht. So richtig auf den Grund sind wir nicht gekommen weil wir dann irgendwann über das Gequatsche über Pornos ziemlich heiß geworden sind#schein

Habt ihr da mit euren Partnern auch schon drüber gesprochen? Hattet ihr auch so ein bisschen Widersprüchlichkeit drin? Ich schaue zum Teil auch gerne Filme wo es richtig hart zur Sache geht. Ich würde aber nicht sagen, dass ich das unbedingt so in der Realität erleben möchte. Frage mich woher das kommt.

Euch einen sonnigen Tag#sonne

6

Interessanter Diskussionsansatz.

Ich hatte einmal diese Unterhaltung mit einer Freundin, die im zivilen Leben eine Führungsposition als Richterin inne hatte und die sich nebenberuflich als Aktivistin für Frauenrechte eingesetzt hat. Eine gestandene Persönlichkeit mit klaren Vorstellungen über ein modernes und selbstbestimmtes Frauenbild, die schon beruflich mit Opfern von Männergewalt gegen Frauen zu tun hatte und diese Männer zutiefst verachtet hat.

Als sie mir im Laufe des Gesprächs ihre Vorlieben für zum Teil sehr frauenfeindliche Darstellungen in Pornos geschildert hat, und ihre Aktivitäten in diese Richtung in einschlägigen Clubs, war ich auch zunächst verblüfft ob dieses Widerspruchs: Wie kann man etwas konsumieren was man an anderer Stelle bekämpft? Ist das nicht widersinnig, inkonsequent, bigott, was auch immer?

Wir sind an dem Abend auch zu keiner wirklichen Erklärung gekommen.

Ich meine, dass wir eben nicht nur das eine Ich als dominante Instanz für alle Ebenen unseres Lebens in uns haben sondern unterschiedliche Ichs, die je nach Situation abgerufen werden und uns leiten.

Sexualität ist eine sehr autarke Bewußtseinsebene, die völlig losgelöst von dem funktioniert, was uns der Verstand in unserem sonstigen Zivilleben an Werten und moralischen Ansprüchen vorgibt. Sexualität will eben frei sein von Moral. Möglicherweise macht erst die Abwesenheit von Moral unsere Sexualität so erregend. Es ist eine Art Refugium in unseren Bewußtseinsspektrum, wo wir uns völlig triebhaft hingeben können und jede Rolle, die uns erregend erscheint annehmen oder uns unseren Vorlieben hingeben.

Mir ist das später noch einmal an anderer Stelle begegnet, wo Männer sich bspw. doch deutlich schwulenfeindlich geäußert haben, in ihrer sexuellen Wunschwelt aber starke homoerotische Fantasien erlebten und dadurch auch sehr erregt wurden.

7

Echt interessante Denkansätze von Dir, ich denke auch, dass das alles so stimmt wie Du es schilderst. Und ich glaube, für ein wirklich erfülltes Sexualleben stehen die Meisten sich am Ende oft selbst im Weg, weil sie sich nicht trauen, zu dieser unmoralischen Seite in sich zu stehen. Weil da so eine "versaute" Person in einem ist, die so gar nicht zu den Werten passt, die man gelernt und vorgelebt bekommen hat. Weil in der Sexualität diese Person aus einem herausbricht und Dinge sagt und tut, für die sich unser nüchternes moralisches Ich danach in Grund und Boden schämen möchte.

Gerade ich als Frau habe das schon oft so empfunden. Ich bin eigentlich ein Typ Frau, der in Männern einen Beschützerinstinkt weckt, die meisten empfinden mich dabei als "ehrenwert" (weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll). Ich mag diese Rolle auch, möchte nicht bitchy rüberkommen im Reallife. Und doch werde ich es dann im Bett, und wenn der Mann da zu vorsichtig und zaghaft rangeht, kommt es auch vor, dass ich "f.... mich" oder ähnliches sage, da durfte ich mir dann nachher auch anhören, dass man das aber nicht von mir erwartet hätte, und normalerweise nehme ich auch solche Ausdrücke nicht in den Mund, aber in dem Moment ist man echt irgendwie wer anders. 😬🙈

9

Ich kann mir vorstellen, dass du dich richtig gut gefühlt hast, nachdem deine Fantasie kurz ins Reallife rüber kam!? Ich finde du solltest das öfter machen.
Wir sind vielfach so verklemmt erzogen worden, dass viele sich gar nicht erst trauen zu Ihrem Partner "f... mich" zu sagen.

1

Wo das her kommt kann ich nicht sagen 🤷🏻‍♀️
Mein Freund guckt auch gerne was aus der Kategorie Milf und eigentlich immer mit richtig großen Brüsten. Ich bin 29 und habe AA, trotzdem ist unser Sex fantastisch. Ich gucke auch gerne Lesben Pornos oder wo Frauen vergewaltigt werden, beides kann ich mir real aber so gar nicht vorstellen 😉

2

Guckt er sich die nur an oder wird er davon auch erregt und macht es sich selbst dabei? Aber warum ist er denn mit dir zusammen? Du erregst ihn aber schon oder? Ich glaube, dass man sich immer das anguckt, was man nicht im echten Leben hat.

3

Ich hoffe doch dass er es sich dabei besorgt. Man schaut doch gezielt Pornos um sich zu stimulieren oder?
Ja, wir haben guten Sex, ich kann mich nicht beklagen. Er meinte, dass er zB auf große Frauenhintern steht aber meinen Po auch sehr geil findet. Das eine schließt das andere nicht aus und Männer und Frauen sind ja nicht auf eine Sache fixiert.

4

Muss immer alles einen Grund reden? Manches ist einfach wie es ist. Nicht alles tot quatschten!

Ja, wir kennen unsere Geschmäcker - gab nie einen Grund zur Diskussion.

Und das was man gerne guckt, möchte man nicht immer auch erleben. Das wäre sonst eine gruselige Welt, unter allen EgoShooter Spielern und Horrorfilmfans.

13

Wieso quatscht man etwas tot wenn man mit seinem Partner über Sex redet?#kratz

Jemand hat geschrieben, dass man viel mehr über sich und seine Vorstellungen reden soll. Da kann ich nur 100pro zustimmen.

14

Wenn man hinterfragt, was passiert sein muss, dass man auf ein bestimmtes Genre steht, ist das für mich tot reden.

5

Ich glaube man guckt sich das gern an, was einen schnellstmöglich stimuliert. Das sind nicht unbedingt Dinge, die man auch im Reallife möchte. Sex ist animalisch und spricht das Animalische in uns an. Sicher kennt jeder das Gefühl, dass einen Sachen schon sexuell stimuliert haben, wo Kopf und Herz dachten "Igitt igitt". Z.B. Vergewaltigungsszenen. Man steht nicht auf Gewalt und ist absolut gegen Gewalttaten, aber am Ende ist da auch ein Kerl, der sich nimmt, was er will und einfach hart reinhämmert, und DAS regt an. Im Kopf. Im Reallife nicht. Das Kopfkino wird einfach dadurch stark stimuliert. Daher regen auch große Grschlechtsteile, Brüste und Ärsche schnell an, obwohl man es rein ästhetisch nicht schön findet.

Mit den Milfpornos fänd ich sogar gut. Auch wenn du noch jung bist, wirst Du ja älter, das ist doch toll zu wissen, dass Du für ihn mit dem Älterwerden nicht uninteressanter wirst, im Gegenteil. Besser als einer, der auf Teeniegirls steht und bei den ersten Falten das Weite sucht. ;-)

8

Ich kann meinem Vorredner "Iggy" in Punkto autarker Bewußtseinsebene nur zustimmen.

Diese verschiedenen Ich's, die wir in unserer Fantasie konstruieren können, kommen vielleicht aus einer Zeit, in der wir nur Fressen, Vermehren und Überleben kannten. Vielleicht haben wir dieses Kopfkino immer schon gebraucht und vermutlich sogar angewandt um uns erfolgreich fortzupflanzen.

Zum Glück können wir heute bewusst gewollt, dank unseres langfristig erworbenen Sozialverhaltens und staatlich verordneten Moralkorsetts zwischen eben diesen Wunschvorstellungen und der Realität unterscheiden. Das gilt zumindest für den Großteil der Bevölkerung.

Dennoch bemühen wir nach wie vor unsere Vorstellungskraft beim Sex. Sie träumt davon von 3 muskulösen Männern mit Riesenpimmeln stundenlang brutal vergewaltigt zu werden, er lässt sich in seiner Fantasie dabei bis auf Fleisch auspeitschen. Tatsächlich gehen beide nach 3 Minuten Missionarsstellung erstmal eine rauchen.

Im Real Life will das natürlich kaum einer ernsthaft erleben. Aber in unserer Fantasie träumen wir immer wieder davon. Ich denke auch nicht, dass man bei Pornos von Geschmack reden kann. Eher von einer Art Triebfeder die direkt auf unsere Synapsen für Fortpflanzung wirkt. Denn "geschmacklich" sind die Pornos alle nur Müll! Zumindest für meinen Geschmack ;-)

Aus meiner Sicht ist ein Porno auch keine wirkliche Bereicherung. Vielmehr eine Essenz der Fantasie ihrer Produzenten. Also im Grunde nichts, was unser eigenes Hirn nicht schon selbst irgendwie zusammenzimmern könnte. Es ist halt einfacher sich seine Lieblingsfantasie einfach vorspielen zu lassen und dabei eben eine Nummer schiebt oder die Finger spielen lässt.

Viel interessanter wäre auch die Frage, warum immer mehr Menschen ihre Lieblings Fantasie auch einmal genauso erleben wollen. Natürlich mit der Gewissheit jederzeit abbrechen zu können und das ganze schadlos zu überstehen. Aber dennoch so realistisch wie möglich und bis an die eigenen Grenzen.

Aber was passiert dann mit der nun real gewordenen Fantasie? Vor allem wenn das ganze ein totaler Reinfall war? Ist dieser "Film" dann noch brauchbar für die nächste Nummer? Kann der nächste Sex dann überhaupt noch was werden? Wären ähnliche Fantasien dann obsolet?

Auf jeden Fall ein interessantes Thema!

12

Sehr gut geschrieben. Ich sehe es genau wie du, wenn die Lust vorbei, interessiert einen das geschehen im Porno 0 mehr. ist mir sogar fast eher peinlich#hicks

Da denke ich zu mir selbst, oh, Mädel, was schaust du da eigentlich für einen Mist#rofl das bist du doch gar nicht. Als würde man neben sich stehen.

Von gutem Geschmack kann da wirklich nicht reden. Es ist so banal und billig zum Teil.

10

Bei mir und meinem Partner, Affäre, Freund - was auch immer... ist es ähnlich. Er, Ende 40, selbstständig, bodenständig, in der Gesellschaft gern gesehen. Ich selbst, Lehrerin und Mitte 30, Mama, die gleiche Wirkung auf andere.

Anfangs war unser Sex normal. Schön, aber keine besondere Leidenschaft zu bestimmten Gebieten. Naja, irgendwann haben wir uns auch über Pornos unterhalten und haben beide offen gesagt, dass uns BDSM anmacht. Mittlerweile leben wir das gemeinsam auch aus.
Was ich damit sagen will. Nicht immer, was in der Phantasie ist, will auch dort bleiben. Wir genießen es und sind erstaunt mit viel Vertrauen man sowas ausleben kann.
Auch hatte ich mir schon mal Lesbenpornos vor seiner Zeit angesehen, es hat mich irgendwie angemacht. Auch hier war es so, dass ich es gern einmal im realen Leben probieren wollte, auch wenn ich sonst 100% auf Männer stehe...

11

Man sollte ohnehin mehr Reden mit seinem Partner über seine Wünsche und Bedürfnisse und sich dahingehend öffnen. In diesem Punkt stimmt das Sprichwort wohl nicht, dass Schweigen Gold wäre.

Gerade die Facetten unserer Sexualität, die uns selbst ein wenig abwegig, absonderlich oder vielleicht sogar subjektiv empfunden als Tabu erscheinen, sollte man eigentlich vor seinem Lebenspartner nicht verbergen müssen.

Wir verkapseln manche Dinge wie ein gut gehütetes Geheimnis und machen sie einzig nur mit uns selbst aus. Aus Scham, aus Angst, aus dem Unvermögen, es in Worte zu fassen. Aber der passende Porno dazu gibt uns die Bilder zu unseren Lieblingsthemen. Bildgewordende Erwachsenenmärchen. Insofern haben Pornos oder pornografische Literatur in all ihren Darstellungsformen zu allen Zeiten eine ganz wesentliche Rolle gespielt. Wenn auch nicht im öffentlichen Raum. Und in Zeiten des Internets war es noch nie so leicht seinen Konsum dahin gehend zu befriedigen. Das birgt gewisse Gefahren aber auch jede Menge Chancen. Ich glaube vor allem die weibliche Sexualität, auch hinsichtlich dessen, was Männer über Frauen und deren Sexus unbedingt wissen sollten, profitiert von einer Entabuisierung im Sinne von mehr Aufklärung. Wohlgemerkt: Nicht die Pornos klären auf aber der Umgang untereinander damit und die daraus entstehenden Erkenntnisse über das andere Geschlecht.

Andererseits kann es auch sehr befreiend sein, endlich einmal mit jemandem über seine Gedanken, die man eher verbirgt, sprechen zu können und sein Innerstes zu offenbaren. Das kann aus meiner Erfahrung der Beziehung sogar neue Impulse geben und sie in ihrem ohnehin einzigartigen Wert, noch einmal, sozusagen "veredeln".

Das gemeinsame Ausleben bestimmter Fantasien ist dann noch einmal eine Erlebnisstufe weiter. Was ich als positiv empfinde: Mit dem Einbeziehen des Partners hat man einen Komplizen, einen Kompagnon, Waffenbruder oder -schwester, einen Weggefährten für die Entdeckungsreisen in die eigene und gemeinsame Sexualität.

Kann irre spannend sein. Wobei natürlich die erste Hürde des sich Mitteilens nicht immer leicht zu nehmen ist und auch die Rolle des vorurteilsfreien Zuhörens wichtig ist. Denn mit dem Mitteilen bestimmter Vorstellungen oder Wünsche kann man auch negative Gefühle wie Eifersucht oder Irritation hervorrufen.

Ich glaube aber, solange es eine solide Basis aus Respekt, Empathie und Zuneigung gibt, ist vieles zwischen Partnern möglich. Und da sollte man beim Thema Sex gesellschaftliche Normen und Moral sowie ein anerzogenes Schamgefühl auch einmal beiseite legen dürfen.

Wem, wenn nicht meinem Beziehungspartner, kann ich mich denn bei diesem Thema vor allem mitteilen?

Nicht dass Moral nicht wichtig wäre. Sie bestimmt ja ganz wesentlich den Grad unserer Zivilisation. Aber gerade im Bereich Sexualität sind wir u.a. geprägt von 2000 Jahren kirchlicher Sexualmoral, die extrem lustfeindlich ist. Die sexuelle Lust dämonisiert hat. Und uns, ob bewusst oder unbewusst, daran hindert, in unserem Mikrokosmos Beziehung eine freie, selbstbestimmte und vorurteilsfreie Sexualität er- und auszuleben.

Jetzt könnte man das Ganze natürlich noch weiterdenken: Vielleicht ist es gerade der Reiz des Verbotenen, des sich bewussten Entfernens von jeglicher Moral, die den Kick gibt. Wenn alles sozusagen entabuisiert wäre, es keine moralischen Beschränkungen mehr gibt. wo wäre dann der Reiz?

15

Die "Milfs" in den Pornos sind selten über dreißig. Der Begriff wird für jede Frau verwendet die nicht in die Kategorie "Teenie" eingeordnet werden kann.

Da würde ich mir wenig Gedanken machen.