Potenzprobleme ...

Hallo ihr Lieben,

vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll.#gruebel

Mein Freund und ich sind jetzt seit einem Jahr zusammen. Wir führen eine sehr harmonische Beziehung und wir sind sehr glücklich.

Er ist 42, ich bin 34. :-)
Schon gleich zu Beginn gestand er mir, dass er gerade am Anfang etwas "Potenzprobleme" hat.
Ich war damit noch nie konfrontiert, aber mich störte es auch nicht. Wir gaben uns Zeit und ich versicherte ihm immer wieder, dass es ok ist.
Sex funktionierte dann schon, aber unter Umständen nicht lange, wurde schnell schlaff. Mit der Zeit wurde es immer besser, aber es gab hin und wieder schlechte Phasen (evtl. zu viel Stress, verborgene Ängste ...)
Dann gab es aber die Phasen wo viel sehr viel Sex hatten, lang und ausgiebig und er stand wie eine 1, über Wochen.
In schlechten Phasen hat er sich auch mal kurzzeitig mit Potzenmitteln Sildanefil (in ganz niedriger Dosierung) beholfen.
Wirkte auch gut, in einzelnen Fällen aber auch nicht.
Vorher nahm auch mal Tabletten, wirkte da aber nicht so gut.

Je vertrauter wir wurden, desto mehr öffnete er sich.
Da wurde klar, dass ein Problem schon mind. 10 Jahre besteht, auch bei seinen EX-Freundinnen.

Er ging zum Urologen, der checkte alles ab und meinte, es wäre kein körperliches Problem. Die ganzen Jahre vorher war er nie beim Arzt gewesen.
Die Vorsorge-Untersuchung beim Hausarzt verlief auch ohne Befund.
Mein Freund ist schlank, sportliche Figur (obwohl er aktuell wenig Sport macht), raucht nicht und trinkt eher selten Alkohol.

Sein Ex-Frau hatte ihn damals betrogen und nach der Trennung stellte er dieses Problem fest.
Er sagt aber immer wieder, dass ihn das völlig egal ist und es sicher nicht daran liegt, schon ewig her ist usw..

Im Moment haben wir wieder eine schlechte Phase. Die würde mich an sich gar nicht so sehr stören.
Nur seine Aussagen, dass er sagt, irgendwann kann ich gar nicht mehr, dann suchst du dir einen anderen usw..
Das belastet schon!
Wir verwöhnen uns oral, er macht das besonders gern ausgiebig und lange bei mir. Dabei bekommt er dann auch eine Errektion, die aber nicht ständig anhält. Wenn ich ihn dann bearbeite, wird er auch steif, manchmal schnell, manchmal dauert es, nach dem Eindringen kann es aber sein, dass er bald schlaff wird. Teilweise reden wir nur über Sex und die Hose wird eng.
Er steht auf sehr langen Sex und manchmal zieht sich das über Stunden hin. Er unterdrückt teilweise den Orgasmus, bis er gar nicht mehr kommen kann.
Oft kommt er aber auch zum Höhepunkt.
Er sagte auch, dass seine morgendlichen/nächtlichen Errektionen nachlassen würden (schon seit längerer Zeit).
Wir haben wirklich sehr schönen Sex und teilweise sehr viel. Er sagt mir auch immer wieder, wie sexy er mich findet. Acht schon sehr auf mein Äußeres und habe eine normale/schlanke Figur.
Wenn ich dann sage, ob es nicht besser ist, ein paar Tage zu pausieren. Das will er nicht, weil er ja so Lust hat und nach längerer Pause geht bei ihm erstmal gar nix mehr (ab 2 Wochen, da muss der Penis sich erst wieder an mich gewöhnen - so drückte er das aus).

Für Januar hat er nochmal einen Termin beim Urologen vereinbart.

Was sagt ihr denn dazu?
Kann ich ihn noch irgendwie unterstützen?
Ich hoffe nicht, dass unser erfülltes Sexleben plötzlich vorbei ist.
Aber auch dann, würde ich ihn niemals verlassen.

Ganz liebe Grüße,
Sunny #blume

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Hallo Sunny,

viele Menschen machen ja oft einen Unterschied zwischen reiner Physis und Psyche.
Ich sehe das etwas anders, so wie sich ein körperliches Problem auf die Psyche auswirken kann, kann sich sicher auch ein psychisches auf den Körper auswirken.

Wie wäre es denn, hier mal eine Sexualberatung zu machen. Das hört sich für manche blöd an, aber in echt ist es viel besser als es der Ruf vermuten lässt.

Ich kann mir gut vorstellen, daß da noch Glaubenssätze in ihm sitzen, manchmal sind es auch Erlebnisse aus der Pubertät, welche da blockieren.

Wenn da bspw. etwas war, daß ihn bspw. mal jemand bei der Selbstbefriedigung "erwischt" hat oder sich jemand über sein bestes Stück in ner Umkleide (Fussball etc) lustig gemacht hat und Du dann vom Betrug seiner Ex (ich bin sexuell nicht gut genug für sie) erzählst, er Dir dann von sich erzählt "irgendwann kann ich nicht mehr", dann ist das schon eine immense Drucksituation die er sich da geschaffen hat.

Schön, daß Du so behutsam mit ihm umgehst, mach das weiterhin. Bohr nicht zuviel, aber wenn für Dich der richtige Zeitpunkt kommt, dann kannst Du ja mal vorsichtig vorfühlen.

Wichtig ist halt, daß er Interesse hat, an dem Zustand etwas zu ändern (da kannst Du immer wieder Akzente setzen mit Fragen, so daß er von alleine draufkommt).
Es geht um die heilige Kuh "Männlichkeit". Nicht einfach, aber machbar.

Ich drück Euch die Daumen.

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Sehr schön gesagt! #pro

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Ergänzend zu meinem Vorredner würde ich auch mögliche körperliche Ursachen nicht außer Acht lassen, sondern parallel gründlich und kompetent abklären lassen - eben wegen der angesprochen Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche.

Also auch unbedingt nach den relevanten Hormonen schauen lassen (z.B. auch Prolaktin), denn das sexuelle Erleben hängt nicht nur bei Frauen von ihrer Hormonlage ab. Außerdem können Erektionsstörungen auch frühe Hinweise auf andere Erkrankungen sein (Herz-Kreislauf, Diabetes etc), Infos dazu z.B. bei der DGMG.

Am allerwichtigsten: steh ihm weiter so liebevoll zur Seite, ohne die Ursache bei dir zu suchen, lass ihn damit nicht alleine, und lasst euch beide den Spaß am Sex dadurch nicht verderben!

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Mein Mann ist 47 und hatte vor einiger Zeit auch über einen längeren Zeitraum Potenzprobleme. Leider hat er sich zuerst hartnäckig geweigert, zum Urologen zu gehen, da ihm das peinlich war. Es kam dann aber immer öfter war, dass er entweder gar keine Erektion mehr bekommen hat oder diese nach 2 Minuten wieder verschwunden war. Ich war dann irgenwann so genervt und verzweifelt, dass ich fast keinen Sex mehr wollte. Schließlich ist er auf mein Drängen hin doch zum Arzt gegangen und der hat ihm dann Viagra verschrieben. Der Arzt meinte, dass die Potenzprobleme psychisch bedingt seien und er hat auch körperliche Ursachen ausgeschlossen. Von da an wurde es zum Glück wieder besser.

Ich vermute, dass bei deinem Partner auch die Psyche eine große Rolle spielt. Wahrscheinlich hat er Angst, dass du ihn ebenso wie seine Ex-Partnerin wegen seines Problems verlassen wirst. Außerdem steht er sicherlich bei jedem Sexversuch unter Leistungsdruck, weil es ja dieses Mal klappen muss, damit du befriedigt bist. Daher solltest du verständnisvoll sein und ihm klar machen, dass seine Versagensängste unbegründet sind.

Was die nächtlichen und morgendlichen Erektionen anbelangt, sollte abgeklärt werden, ob er einen Hormonmangel, einen zu hohen Cholesterinspiegel oder etwas ähnliches hat. Bei meinem Mann ging es immer morgens und nachts am besten, weil da der Testosteronspiegel meines Wissens am höchsten ist. Dafür lief abends oft gar nichts mehr bei ihm. Ansonsten würde ich auch mal ausprobieren, ob es nicht besser wäre, wenn ihr nicht ganz so häufig Sex hättet. Dann würde er vielleicht auch schneller zum Orgasmus kommen, weil die Lust nach einigen Tagen Abstinenz größer wäre.

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Der Satz "und dann suchst du dir einen anderen" sagt schon vieles aus. Ich vermute das ihn der Betrug doch tiefer trifft als er selber sich eingestehen will.
Aber, wenn nächtliche und morgendliche Errektionen auch deutlich spürbar nachlassen dann würde das sehr wohl auf ein körperliches Problem hinweisen.
Es sollte also beidem auf den Grund gegangen werden. sowohl alle Hormone als auch Durchblutung, Blutdruck etc....gibt ja zig körperliche mögliche Ursachen. Und wenn der eine Urologe nichts findet ruhig mal einen anderen suchen und probieren, wir haben da reichlich Erfahrung mit.
Mein Sohn hatte eine zu kleine Blase mit zu hoher Muskelspannung und bildete zu wenig Antidiuretisches Hormon. Wir haben beim 4.!!! Urologen endlich gescheite Hilfe bekommen. Die ersten beiden sprachen von Beschneidung, da hatten sie mein kind nichtmal nackt gesehen geschweige denn irgendwas untersucht! Die 3. meinte "Ja, es gibt Medikamente, aber die verschreibe ich nicht, die könnten Nebenwirkungen haben. Abwarten" (ähm, wie lange denn noch? Mein Sohn war da 6). Der 4. Urologe hat Untersucht, Tests gemacht, Diagnose der vorherigen bestätigt und verschrieb besagtes Medikament. Ich "Das wollte frau R. ihm nicht geben wegen der Nebenwirkungen" "JEDES Medikament kann Nebenwirkungen haben, wenn die bei ihrem Sohn auftreten sollten wäre er der 2. meiner Patienten die das Medikament nicht vertragen und ich verschreibe das öfter sowohl Kindern als auch Erwachsenen. Und wenn dem so ist können wir dann überlegen was wir alternativ machen können." Mein Sohn bekam die Medikamente und nach wenigen Tagen war das Problem behoben. (Dafür haben wir aber insgesammt fast 1 Jahr gebraucht weil man hier auf dem Land nicht so schnell einen Facharzttermin hat. Also wenn Arzt 1 nichts ist wartet man wieder Wochenlang bis Monate auf Termin bei Arzt 2)