Wo ist die Liebe hin, Ehe nur mit Bussies?

Hallo zusammen,
ich bin mit meinem Mann seit 16 Jahren zusammen. Wir haben zwei Kinder.
Da er schnarcht, schlafen wir leider seit Jahren getrennt. Oropax sind leider nichts für mich.

Unseren letzten richtigen Sex hatten wir vor 6 Monaten.🙈 Ja, richtig gelesen.
Wir bauen derzeit eine Firma auf u arbeiten viel. Aber ich denke das ist nicht der Hauptgrund. Auch vorher war es nicht so viel besser.

Er hat auch nie das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Wenn wir mal auf dem Sofa kuscheln, geht das immer von mir aus.
Küssen war noch nie so wirklich sein Fall. Ich krieg immer nur die üblichen gute morgen- hallo- Tschüß- gute-Nacht-Bussis.

Ihn darauf ansprechen hat noch nie was gebracht. Da kommt irgendwie keine klare Aussage. Stress. Und er braucht halt nicht so viel Sex.

Ich weiß nicht. Ich bin mega unglücklich. Ausgehungert. Das kann doch keine Liebe sein.
Ich glaube nicht, dass er ne andere hat. Obwohl er beruflich viel unterwegs ist.

Die Hormone? Er ist 50...

Schwul? Ich ziehe grad alles in Betracht.

So will ich nicht weiter leben. Für eine Trennung fehlt mir der Mut, das Geld, Unterstützung. Bin schon seit Jahren unglücklich.

Ich darf gar nicht drüber nachdenken, da muss ich nur heulen.

Wenn ich nicht ich wäre, würde ich mir schreiben, was willst du mit ihm noch, such dir einen anderen...

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Hast du ihn denn bislang nur nach den Gründen für seine Unlust gefragt oder hast du ihn auch mal damit konfrontiert, dass dir ganz gewaltig etwas fehlt und das dir sogar Trennungsgedanken durch den Kopf gehen?

Vielleicht muss er mal aus seiner Komfortzone raus und wachgerüttelt werden, damit er sieht, das er mal einen Schritt auf dich zu tun muss?

Ich finde es, unabhängig davon wie viel Lust man selbst hat, ein Unding seinen Partner, den man liebt (liebt er dich?) am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen und ich finde, gerade die unlustigen Partner machen es sich da oft total einfach.

Ich habe auch immer wieder Phasen von Unlust, ich reagiere da sehr extrem auf Stress, kleinere Spannungen etc., aber ich richte mich nie gemütlich in meiner Unlust ein, sondern suche immer aktiv nach Wegen, unser Paarleben auch in erotischer Hinsicht lebendig zu halten, zum einen, weil ich weiß, dass mein Partner mehr Lust hat als ich, zum anderen, weil mir unabhängig von meiner phasenweise abhanden gekommenen Libido Sex als Bindemittel, als Ausdruck von Intimität und als Produzent von Oxytocin verdammt wichtig ist und weil ich will, dass es uns beiden in unserer Partnerschaft gut geht.

Die Mittel, zu denen ich greife, um mich selbst zu überlisten, sind bisweilen auch unromantisch. In Phasen von Unlust nehme ich mir einfach feste Tage vor, an denen ich nicht auf den inneren Schweinehund höre und einfach Sex habe oder ich suche nach etwas, was ich immer schon mal ausprobieren wollte oder ich hole allgemein das Thema Erotik wieder mehr in meinen Alltag (Lesen von erotischen Geschichten etc.).

Was ich damit sagen will: Unlust an sich ist ja nicht schlimm, ich glaube, es gibt nur wenige Paare, die immer gleich viel Lust aufeinander haben oder generell identisch veranlagt sind, was die Libido angeht. Schlimm finde ich, wenn man keinen Schritt auf den anderen zu tut und sich mit einem “Ist halt so“ zufrieden gibt. Das gilt für Sex genauso wie für alle anderen Lebenslagen.

Und es ist ja in der Regel nicht so, dass man den Sex furchtbar findet, sondern einfach nur nicht die Lust verspürt, den Anfang zu machen. Oder findet dein Partner den Sex schlecht, wenn es dazu kommt?

Redet miteinander und schäme dich nicht, da eine ganz klare Erwartungshaltung zu kommunizieren. Mir tut es sehr leid, dass sich die Partner mit mehr Lust häufig wie Bittsteller fühlen und ihnen dann vorgeworfen wird, Druck zu machen....

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Ich für meinen Teil habe es auch mit direkter Ansprache versucht, aber das war ähnlich unergiebig wie Abwarten.

Ich denke, der unlustige Partner muss schon irgendwie selbst darauf kommen, einen Schritt zu tun. Wenn man ihm hingegen sagt, er _muss_, dann ist das auch nicht zielführend.

Das heißt nicht, das man‘s nicht auch einmal ansprechen sollte und zwar beizeiten, aber die großen Hoffnungen würde ich daran auch nicht knüpfen.

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Habt ihr es mal mit einer Paartherapie versucht ? Ihr baut zusammen eine Firma auf, also scheint ihr ja noch gemeinsame Interessen zu haben.
Hast Du mal über eine offene Ehe nachgedacht?
Es gibt viele Alternativen zu einer Trennung.

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Liebe kann man sich nicht verdienen oder erzwingen. Entweder er gibt sie dir oder eben nicht. Was sagt er denn ich liebe dich oder ich hab dich lieb? Liebe kommt intuitiv von innen heraus. Eine Verhaltensweise zu ändern bedingt kein mehr an Liebe. Du fragst wo ist die Liebe hin? War sie denn richig da? Also bedingungslos und ohne jeden Zweifel?

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Wie die Vorrednerin richtig schrieb, kann lange Abstinenz vom Sex durchaus das Gefühl von Verliebtheit (was der TE hier fehlt) abtöten. Was etwas mit dem genannten Hormon zu tun hat. Also man kann schon etwas tun, um aus diesem Teufekskreis zu entkommen.

Kann der Vorrednerin generell nur zustimmen und es ist erfrischend mal zu lesen, dass jemand aktiv an seiner Gemütlichkeit arbeitet und sich nicht nach Monaten wundert, warum der Partner plötzlich in die Affäre verliebt ist (auch das passiert schnell aufgrund des Hormons, obwohl es ja angeblich nur darum geht sich Sex zu holen).

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Hey liebe Nurnochbusiness,

ich finde den Beitrag von inrainbow ganz wunderbar geschrieben. Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen sich so Mühe geben würden in sämtlichen Belangen und nicht nur die eigenen Interessen und Bequemlichkeit pflegen...

Mein Beitrag an Dich kann dem gar nichts hinzufügen wie es besser wäre.
Ich hatte auch pillenbedingte Phasen der Unlust und habe mich auch immer bemüht, dennoch meinen damaligen Partner mit gerecht zu werden.

ich habe auch das Gefühl, dass insbesondere die Frauen das auch so machen und sich dann bemühen, die Männer hingegen sich total entgleisen lassen und ihren Stiefel ohne Rücksicht durchziehen.

Damit möchte möchte Dir sagen: Bei uns ist es genauso ...
Ich habe das Thema schon oft angesprochen. Aber wenn man dann immer der einzige ist, der Signale sendet oder sagt man könnte doch mal wieder... dann fühlt sich das ganze auch doof an. Weder der Sex ist dann so gelöst noch fühle ich mich gut dabei immer anzufangen.

Was soll man auch machen wenn der Partner sagt er weiß es, er ist einfach nur zu faul und im Endeffekt mag er sich auch nicht aus der Komfortzone bewegen?!
Da gibt es einen netten Artikel, musst mal "Sexout" googeln. Da wird das Problem ganz gut umschrieben mit 3 Varianten, welche Möglichkeiten der "hungrige" Partner hat.

Jedoch möchte ich den 3 Möglichkeiten eine vierte hinzufügen.
Denn Trennung mit 2 Kindern bei Euch und der Firma wäre ja der Supergau. Da wirst Du auch nicht glücklich bis das alles durch ist...

Ich nehme jetzt wieder die Pille, ganz gezielt in der Hoffnung, die Nebenwirkung Libidoverlust stellt sich ein. #schmoll
Denn Trennung, Resignation, ständig selbst Hand anlegen, Affäre oder ständig frustriert sein sind keine Lösungen für mich.

Fühl Dich umarmt, Du bist nicht alleine.

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"Ich nehme jetzt wieder die Pille, ganz gezielt in der Hoffnung, die Nebenwirkung Libidoverlust stellt sich ein. #schmoll"

Spontan dachte ich: Boah, wie furchtbar.

Und dann fiel mir wieder ein, dass mir auch schon mal der Gedanke durch den Kopf schoss: Noch ein paar Jahre, dann gibt die Lust endlich Ruhe und es kehrt Friede im Kopf ein...

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"dann gibt die Lust endlich Ruhe und es kehrt Friede im Kopf"

Genau das ist die traurige Wahrheit...Es ist beschämend und ein Armutszeugnis.
Ich schwor mir nie wieder die Pille zu nehmen, wollte die entdeckte Lust nie wieder verlieren. Und jetzt nervt sie nur noch und macht mich kirre und traurig.

...ein Glück gibt es für Frauen diesen Ausweg.

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Drucke das mal aus und leg es in die Zeitung am Morgen.