Hallo zusammen,
schonmal vorab: Dies wird ein Text zum "von der Seele schreiben". Eine Lösung gibt es für mein Problem nicht, aber ich kann mit niemandem darüber sprechen und ich hoffe, dass es mir hilft, in einem öffentlichen Raum darüber zu schreiben. Ich erwarte also keine wirkliche Hilfe, aber natürlich kann jeder seine Meinung kundtun 
Meine Ausgangssituation: Ich bin Ende 30, habe 3 Kinder und einen wirklich tollen Ehemann. Wir sind schon 10+ Jahre verheiratet, aber wir sind immer noch sehr glücklich und finden einander auch nach wie vor sexuell attraktiv (beruht auf Gegenseitigkeit). Einziges Manko: Wir haben viel zu wenig Zweisamkeit - Kinder und Arbeit fordern halt ihren Tribut. Nun ist mir Folgendes passiert: Wir wohnen seit 2 Jahren in einer neuen Nachbarschaft. Nebenan wohnt eine sehr nette Familie mit erwachsenen Kindern. Der älteste Sohn ist 18 Jahre jünger als ich. Mir fiel zwar auf, dass er ausgesprochen hübsch ist, aber er war halt das "Nachbarskind", an das ich keinen Gedanken verschwendet habe. Mit der Zeit fiel mir aber auf, dass er auffällig häufig meine Nähe suchte, ständig unter irgendeinem Vorwand bei uns klingelte, mir Einkaufstaschen reintrug und mich beobachtete, wenn er dachte, ich würde es nicht bemerken. Sogar meine Tochter meinte irgendwann: Ich glaube, der ... ist verliebt in dich. Der redet ständig von dir. Und auch mein Mann witzelte schon, dass er dem "Kurzen" wohl mal den Kopf waschen müsse, so wie der mich immer anstarre.
Ich fühlte mich ziemlich geschmeichelt und habe zum Spaß ein bisschen mit ihm geflirtet, aber wirklich immer ganz harmlos. Und ohne es zu merken, habe ich mich in ihn verliebt 
Ich weiß selber, wie bekloppt das ist, aber ich hab da leider keinen Einfluss drauf - es ist, wie es ist.
Da ich weder meine Ehe aufs Spiel setzen will, noch einem verknallten jungen Mann das Herz brechen, habe ich natürlich keine wirklichen Annäherungsversche unternommen. Aber ich muss IMMERZU an ihn denken. Und seit einigen Wochen sehe ich ihn so gut wie gar nicht mehr. Grund: Er ist wohl jetzt in eine Kommilitonin verliebt und verbringt jede freie Minute in der Uni und mit ihr. Klar, das ist genauso wie es sein sollte und schön für ihn und natürlich habe ich ihm nie gewünscht, dass er sich richtig ernsthaft in mich verliebt, da es ja für so etwas 0 Zukunft gibt. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass mir das so weh tun würde 
Ich bin richtig verliebt in den Kerl (wie sehr, wird mir erst jetzt bewusst). Und ich kann ihm nicht einmal aus dem Weg gehen. Von meinem Schlafzimmer schaue ich direkt in seines. Mir graut schon davor, ihn in Zukunft immer mit diesem Mädchen sehen zu müssen 
Ich weiß, das war vorhersehbar, es ist lächerlich, ich darf mich nicht wundern,... Aber ich habe mir diesen Schlamassel nicht ausgesucht. Es ist einfach passiert. Ich habe immer gedacht, so lange ich meinen Mann wirklich liebe, kann das gar nicht passieren, aber es ist eben doch passiert. Vielleicht bin ich ja auch gar nicht in ihn verliebt, sonder nur in das Gefühl des Begehrtwerdens... 
Wie auch immer. Das musste mal raus, denn reden kann ich mit niemandem darüber...
Hoffnungslos verliebt
Ich bin beeindruckt, dass Menschen in so eine starke Gefühlswelt eintachen können. Ich selbst bin dazu leider (oder zum Glück) nicht fähig. ich bin zu rational.
ich würde es unter „ sag niemals nie“ ablegen und es als kurzes zwischenspiel betrachten. alles andere ist aussichtslos und hätte alles eingerissen.
es hätte eben nie funktioniert.
irgendwie ist es auch schön, was der junge mann da ausgelöst hat. etwas wehmut und glück. 😽
auf die junge frau bist du bitte nicht einversüchtig. 😉
steh drüber.
lg
Ach man, was für eine Situation. Ich find dich voll sympatisch und deine Geschichte ist einfach so "Mitten aus dem Leben". Das daraus nichts werden kann, war dir ja klar und trotzdem war es ein schönes Gefühl. Irgendwann schmunzelt du bestimmt darüber....
Ach Dankeschön, das ist aber lieb von dir! 
Alles normal...das passiert einfach. Eigentlich ja ein sehr schönes Gefühl, welches man nicht so oft hat im Leben. Wenn es unerfüllt bleibt (und ich glaube, das tut es oft), dann schmerzt es eben. Aber auch das gehört einfach dazu. Es ist glaube ich sogar so, dass das Gefühl der Verliebtheit umso größer ist, je aussichtsloser die Geschichte sich entwickelt. Ich hatte das auch mal und aus einer netten Begegnung wurde eine ganz schöne Verliebtheit. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass ich alles ganz easy peasy im Griff habe, es fühlte sich nur leicht und beschwingt an. Aber je klarer wurde, dass es aussichtslos ist, umso tiefer offenbarte sich meine Sehnsucht. Bei mir ist es 3 Jahre her und inzwischen ist es weit genug weg. Es bleibt Dir nichts anderes, als es irgendwie zu verpacken und sowohl den Schmerz zuzulassen (ist schwer, wenn man im Alltag mit niemandem reden kann) als auch die Erfahrung mitzunehmen, was alles möglich ist und auch ein ganz kleines bisschen zu genießen, was man da hatte. Denn eigentlich ist es ja wunderschön!
Und am Ende lernt man etwas über sich selbst, denn es hat wohl mehr mit einem selbst zu tun als mit dem Anderen.
Rein biologisch-chemisch betrachtet bist Du nun auf Entzug und musst einfach warten, bis sich das wieder einpendelt. Ich vermute aber mal, dass Du nun in Zukunft offener sein wirst als Du es vor diesem Erlebnis warst.
Was auch helfen kann - Deinem Partner anzudeuten, dass Dein Herz nicht einfach nur still vor sich hin schlägt. Das kann zu einem neuen Verständnis füreinander und einer schönen Offenheit führen. Es kann aber auch alles komplizierter machen, je nachdem wie ihr beide gestrickt seid.
Guten Morgen,
ich kann dich nur all zu gut verstehen.
Ich bin fast im gleichen Alter und ebenfalls verheiratet mit Kind.
Im letzten Jahr, viel mir immer häufiger auf, dass ein Bekannter mich bei unseren Begegnungen etwas länger als nötig ansah. Am Anfang fand ich es mehr lustig und konnte es nicht so wirklich einordnen. Aber irgendwann war es wie in einem Film. Ich habe ihn angesehen und war plötzlich wie gebannt von ihm. Das kam von jetzt auf gleich. Das ganze hat sich im Laufe der letzten Monate immer weiter gesteigert. Aus einem kurzen Blick wurde mehr. Wir freuen uns jedes Mal sehr wenn wir uns sehen. Es ist was wie mit 14.
Ich würde mittlerweile davon sprechen, dass wir uns schon verguckt haben. Er ist fest in seiner Familie verankert und ich in meiner. Eine gemeinsame Zukunft ist ausgeschlossen. Und mehr als schauen und lächeln ist nie passiert.
Die These, dass es intensiver wird umso aufgeschlossener es ist finde ich nicht abwegig.
Ich werde wohl den Moment genießen und in ein paar Monaten darüber lachen. Hoffe ich zumindest....
Verliebt sein ist noch genau so wie vor 20 Jahren, schön, aber eben auch oft schmerzlich.
Fühl dich gedrückt!