Morgens wie ein Kaiser....

... abends wie ein Bettelmann. So hat man uns das Essen als Kind erklärt. Doch jetzt soll man ja fasten und die Meisten verzichten auf das Frühstück.

Ich habe mir Hilfe bei einer Diätologin geholt da ich die letzten 10 kg nicht runter bekomme (vor ca. 10 Jahren von alleine 30 kg abgenommen). Sie hat mir einen Plan erstellt - im Groben sieht er so aus:

Großes Frühstück
zwei Snacks
normales Mittagessen
kleines Abendessen (auch noch mit Kohlehydraten aber weniger)
Auf nüchternen Magen Joggen gehen ist verboten
(Die Mahlzeiten sind nach der Menge der Proteine/Kohlehy./Fette aufgeteilt - morgens mehr KH abend mehr Protein)

Ich mache es jetzt ca. 2 Wochen und habe seitdem KEINE Lust auf Süßigkeiten die sonst jeden Tag da sein mussten. Das Frühstück muss ich oft auf eine Stunde verteilt essen weil ca. 600 kcal und ja - man ist es nicht gewohnt. Hunger am Tag... fast Fehlanzeige

Isst jemand schon immer so bzw. könnet ihr euch das vorstellen? Es ist eigentlich komplett gegen den "Mainstream" mit Intervallfasten und keinen Snacks zwischen den Mahlzeiten.
Für Frauen empfiehlt sie aber oft die Snacks... bei Männern ist das etwas anderes lt. ihr.

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Ernährungsberster machen immer mehr eine Doktorarbeit aus Diäten und verkomplizieren alles.

Letztendlich musst Du selbst herausfinden, was für Dich am besten funktioniert. Das Wichtigste bleibt, dass Du im Kaloriendefizit bleibst Tag für Tag.

Bei dem Einen funktionieren High-Fat-Varianten, bei anderen ketogene Diät, bei anderen kohlehydratlastige Mahlzeiten, bei anderen wieder intermittierendes Fasten ohne Frühstück. Schau, womit Du am besten klar kommst.

Dass Joggen auf nüchternen Magen verboten sein soll, ist Nonsense. Ist sogar eine hervorragende Möglichkeit, die Fettreserven früher anzugehen, als wenn Deine Glykogenspeicher noch voll sind. Es sei denn, es hat gesundheitliche Gründe bei Dir wie Diabetes, Bluthochdruck, etc.

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Man kann niemals pauschal sagen, dass genau DIES oder JENES der Schlüssel zum Glück ist. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle...Geschlecht, Alter etc. pp.

Dauerhaftes Intervallfasten ist schonmal gar nicht unbedingt für alle geeignet, für Frauen mittleren Alters i. d. R. am wenigsten, vor allem, wenn das Frühstück weggelassen wird. Für Männer ist es i. d. R. hingegen top.....Heißhunger/Hunger hängt nun auch nicht unbedingt nur von der Tatsache ab, dass Du frühstückst und ob Du da 600kcal zu Dir nimmst (die kann ich ja auch recht schnell mit 1-2 Nutellabrötchen inhalieren)...da spielt vor allem auch die Zusammensetzung der Makronährstoffe eine wesentliche Rolle und ich möchte mal beahupten, dass die allerwenigsten wirklich darauf achten und wirklich ein gutes Verhältnis von Proteinen, Fetten und KH haben. Die Stabilität des Blutzuckerspiegels wirkt sich erheblich auf Hunger und Verlangen nach Süßem aus....

Ich esse eigentlich immer so, mal mehr mal weniger "streng". Zwischenmalzeiten hingegen versuche ich zu vermeiden bzw. schlau zu wählen...Stichwort Blutzucker...sind die Hauptmalzeiten ordentlich, dann brauche ich die Snacks auch nicht unbedingt...es sei denn, ich bin im letzten Teil der 2. Zyklushälfte und dann in der Periode...Wenn man sich mal damit befasst, wie so ein Körper eigentlich funktioniert und was er eigentlich möchte/braucht...dann kann man schon so einiges beeinflussen. Ich bin jetzt 44, habe zwei Kinder und kann mich relativ problemlos in mein Abiballkleid werfen.

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Hi,

ich denke, das einzige was wichtig ist, ist, dass du im Kaloriendefizit bist. Wenn dir das so gut tut, ist es für dich die perfekte Methode und das ist super, dass deine Beraterin das für dich so gefunden hat.

Für mich wäre das nichts, weil ich morgens nicht gerne was esse. Ich verzichte auf mein Frühstück und esse dafür dann Mittagessen und Abends und einen kleinen Snack. Mir fällt es abends leichter weniger zu essen und danach dann nicht zu snacken, weil ich ja vorm Fernseher sitze. Mittags wäre das schwieriger, weil ja auch die Kinder Nachmittags nochmal einen Snack haben :D

Fasten gibt es ja ganz verschiedene Methoden, 5:2, 16:8, usw. Da ist auch für jeden was dabei. Aber man kann natürlich auch ganz normal 3 Mahlzeiten und Snacks essen, wenn man auf die Kalorien achtet.

ich werde z.B. von 100 Gramm Nudeln mit Ei auch satt, das hat aber gut 450 - 500 kcal. Mir reicht aber auch ein Baguettepizza, das hat nur 259 kcal oder ein Schlemmerfilet, das hat auch knapp unter 300 kcal.

Satt bin ich also mit allem, aber die Kalorien machen doch einen deutlichen Unterschied.
Bei dir wird es ähnlich gewesen sein, sie hat einfach das was du isst umgestellt und es deinem Rhythmus angepasst. Oft kann man den, gerade, wenn man schon lange Probleme hat und übergewichtig ist, gar nicht mehr richtig einschätzen, daher ist ein Blick von außen nie verkehrt.

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Hallo!
Ganz ehrlich: Wenn mit jemand sagen würde, ich müßte das und das und das zum Frühstück essen, dann wäre bei mir Schicht im Schacht.
Ich kann einfach morgens nichts essen! Habe ich immer und immer und immer versucht. Geht nicht, denn wenn ich das mache, bekomme ich den restlichen Tag nichts mehr hin.
Genauso joggen auf nüchternen Magen: Ich habe immer morgens auf nüchternen Magen (nur mit Kaffee gefüllt) die schwierigsten Touren gemacht, weil ich sie dann gut durchgehalten habe. Mit Frühstück hätte ich mich noch nicht einmal aus dem Haus bewegen können.
Mich stören diese pauschalen Aussagen von irgendwelchen "Ernährungsexperten." Fast jeder menschliche Körper reagiert anders, aber hier wollen die "Experten" sie allesamt gleich machen?
Wirkliche Ernährungsexperten sind für mich, die INDIVIDUELL auf die Gewohnheiten, Eigenarten, usw. des Einzelnen eingehen und danach einen Plan ausarbeiten, anstatt die Menschen in irgendwelche gleichförmige Korsetts zu pressen.
Viele Grüße
Trollmama

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Naja, sie hat studiert und Jahrelange Erfahrung in dem Gebiet. sie ist selbst Sportlerin und hat den Plan auf mich abgestimmt (auch meine BLutwerte wurden mit angesehen).
Bei Männern hat sie zB nichts gegen nüchtern laufen - bei Frauen Ende 30 mit PMS und zu wenig Eisen greift es eher die Muskeln an als beim Aufbau zu helfen.
Ich habe Abends oft heißhunger und da will sie mir mit einem großen Frühstück helfen - was auch toll funktioniert bis dato.
Ihr Fokus liegt bei mir auf Muskelaufbau und Fettabnahme.
Meine Frage war auch eigentlich ob jemand auch so isst und wie es ihm damit geht.
Dass viele Leute komplett anders essen und es für sie gut ist find ich total legitim.

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Bei Frauen mittleren Alters, also für mich so ab Anfang 40 die Drehe, ist Intervallfasten oder auch Nüchternläufe im schlimmsten Falle völlig kontraproduktiv. Der Körper schaltet in einen Stress-/Überlebensmodus. Der Cortisolspiegel steigt an, was wiederum eher Fetteinlagerungen begünstigt...Im Überlebensmodus werden Fettreserven gebunktert und der Stoffwechsel gedrosselt.Die Hormonproduktion ändert sich, es wird die Produktion der Geschlechtshormone reduziert. Deshalb sollten Frauen in einem bestimmten Alter und eigentlich generell in der zweiten Zyklushälfte nicht dauerhaft und zu lange fasten. (auch hier kann man wieder nicht alles über einen Kamm ...und so. Ist genug Reserve da, dann kann intervallfasten trotzdem zur Abnahme führen, schon allein wegen der gesparten Kalorien...aber der Körper hat halt Stress. Sind die Reserven nicht ganz so groß...kann die Abnahme schon behindert sein).

Ich habe lange Intervallfasten gemacht...so ab Mitte 30 fast 10 Jahre lang. Ich habe jetzt umgestellt, da ich auch merke, dass ich Fett (wenig, aber ich merke es) einlagere und am Nachmittag richtig Heißhunger und Verlangen auf Süßes hatte. Ich frühstücke wieder, was ungewohnt ist. Hunger habe ich meist nicht (klar, ist ja auch lange wegtrainiert). Meist sind es um die 420 kcal mit gut 30g Protein. Mittag hat sich etwas nach hinten verlagert....Am Nachmittag und auch am Abend bin ich längst nicht so hungrig wie ich sonst war und esse weniger und bedachter. Ob ich damit abnehme, kann ich noch nicht sagen. Ich habe eine recht gute Ausgangslage bei 55/56 kilo und 168cm. Würde aber gerne das bisschen Fett an Bauch und OS wieder loswerden...vielleicht so 1,5 kg. insgesamt ist schon gut für den Kopf, dass man am Nachmittag nicht völlig ferngesteuert am Kühlschrank herumstreunert und die Süßigkeitenvorräte plündert.

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Mach es, wie es für dich gut passt.

Ich bin auch abnehmerfahren und komme gerade super mit Intervallfasten aus. Mir fällt es viel leichter, gar nichts zu essen, als nur etwas.

Gerade esse ich nur ein großes Abendessen und ggf. nachmittags schon mal einen kleinen Snack. Da muss ich dann auch gar nicht mehr auf die Kalorien achten.

So passt es für mich super. Im Büro vormittags und mittags trinke ich nur etwas Kaffee und sehr viel Tee. Hunger habe ich keinen zwischendrin.

Am Ende kommt es auf das Kaloriendefizit an, vielleicht noch ausreichend Proteine und die notwendigen Nährstoffe, alles andere sind für mich nur Tricks, wie man das am besten durchhält. Da funktioniert für jeden etwas anderes gut.

Wie hast du denn das letzte Mal so gut abgenommen?

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So essen auch viele Bekannte. Aber ich kenne keine Menschen dir gerne Frühstücken :)
Jetzt wollte ich eigentlich ein paar Gleichgesinnte finden, denen diese Ernährungsweise vielleicht geholfen hat.
Bis dato hilft es meinen Heißhunger am Abend zu kontrollieren und dass ich nicht dauernd ans essen denke ;)
Ich habe immer mit Kalorienzählen in Kombi mit Sport abgenommen (immer über eine großere Zeit).
Die letzten 10kg sind halt immer die schwersten.
Der Fokus der Ernährungsberaterin liegt auf den Muskelaufbau bei mir (habe 33% Fettanteil). Das GEwicht findet sie nicht schlimm und es wird sowie sowieso langsam nach unten gehen aber sie meint schon auch, dass ich den Fokus nicht darauf legen soll - weil nicht nötig.
DAs fällt mir natürlich echt schwer weil die Waage seit Monaten steht aber ich soviel Sport mache wie noch nie (die Waage stand schon vor der Ernährungsumstellung still)

Bearbeitet von Fisi35
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Als ich am 1.4.23 entschied, mein Leben drastisch umzustellen, habe ich überhaupt niemand gefragt, sondern einfach "gemacht".
Täglich zu walken angefangen (anfangs mit null Kondition) einmal die Woche eine Stunde straff schwimmen und Intervallfasten 16:8.
Gutes ausreichendes Frühstück und gegen Abend eine ausgewogene Mahlzeit. Snacks nein, nur, wenn es gar nicht ging, etwas Obst und/ oder Joghurt, aber alles immer im Kaloriendefizit.
Erfolg: 32 kg in 7 Monaten - und das im Rentenalter, wo jeder sagt, das geht so nicht, meine Hausärztin fiel fast vom Stuhl, als sie mich nach längerer Zeit wieder sah. 🤣
Gut, ich habs zwischendurch übertrieben, war wie im Rausch, aber mein Kreislauf holte mich dann schon wieder runter.
Nun halte ich eisern seit November mein Gewicht, will auf garkeinen Fall mehr abnehmen, obwohl ich vom Normalgewicht immer noch entfernt bin.....aber.....die Falten....nee, es ist Schluss. Zunehmen will ich natürlich auch nicht, schlemme aber durchaus auch mal wieder.
Ich finde, jeder muss seinen eigenen Weg finden.
LG Moni