Obstbrei ab 7. Woche?? Frage an die älteren..

Hallo zusammen,
Ich habe ja nun schon wirklich einiges darüber gehört, wie die Baby Ernährung früher (vor allem als ich selbst ein Baby war, also so 1990er) so gehandhabt wurde. Vieles davon macht man heutzutage aus guten Gründen anders, das steht für mich völlig außer Frage, deshalb das folgende auch rein der Neugier wegen und nicht weil ich es für irgendwie erwägenswert halte:

Meine Mutter erzählte mir heute, früher hätte man ja mit Obst- statt Gemüsebrei angefangen. Erst mildes Obst wie Birne oder Apfel und dann später erst Möhre und anderes Gemüse. Soweit so „gut“. Und dann hat sie aber den Vogel abgeschossen und gesagt, den Obstbrei hätte es schon ab der 7. WOCHE gegeben, das hätte damals auch explizit so auf den Gläschen gestanden. Da meine Mutter leider was solche Dinge angeht nicht immer ganz einfach ist, würde mich von anderen interessieren: stimmt das wirklich? Hat man früher bereits Neugeborenen Obstbrei rein geschaufelt und falls ja, wie und warum? Ich war etwas schockiert.

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Meine Tante (BJ 1945) hat ab dem 2. LM pürierte Erbsensuppe bekommen. In diesen Zeiten ging es ums nackte überleben und man hat dem Kind gegeben was man hatte.
Man kann auch heute noch mit einem Obstbrei beginnen ( eine explezite Vorgehensweise gibt es da nämlich garnicht). Mag sein das es stimmt was deine Mutter da erzählt, man entwickelt sich aber weiter und macht viele Dinge heute nicht mehr so wie früher. Ich z.b bekam mit ein paar Wochen schon ein Löffelchen Möhrenbrei in die Flasche. Auf die Idee wäre ich bei meinen Kindern nie gekommen.

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1945 war es ja auch eine komplett andere Situation, das kann man ja nicht vergleichen. Ich bin 1993 geboren, da ging es eher nicht ums überleben.
Und dass man das heute so nicht mehr macht, ist mir wie gesagt völlig bewusst, ich käme auch nie auf die Idee, das so zu machen. Es interessiert mich eben nur, ob andere das auch so in Erinnerung haben.

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Huhu.
Ab der 8 LW. Beikost ist übertrieben, allerdings hieß es früher schon an der 16. Woche beginnen und manchmal hat man sogar früher mit Karotte in der Flasche begonnen, aber nicht vor der 12. Woche.
Ich hab 2004 meine Ausbildung als Kinderkrankenschwester gemacht. Also frühestens 12. Woche und eher später.
Da war es allerdings schon so, dass man mit Karotten begonnen hat.
Das war in den 80 igern auch so, da bin ich geboren.
Also mit 7 Wochen ist echt früh, da hat deine Mutter bestimmt was falsch im Kopf

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Danke für die interessante Antwort! Das vermute ich mittlerweile auch.

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Ich bin 1991 geboren und bekam als ersten Brei Kartoffeln mit Karotte. Den bekam ich mit 10 Wochen zusätzlich zur Flasche (meine Mutter musste früh abstillen)..
Mein Mann ist 1990 geboren und bekam schon nach drei Wochen abends Schmelzflocken in die Flasche, zur Sättigung 🙄 und auch mit 11 Wochen Gemüsebrei..

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Das mit den Schmelzflocken in die Abendflasche habe ich dann auch gehört. „Damit sie die Nacht durchschläft und gut satt ist“. Dazu dann mit einem dezent genervten Unterton „ja ich weiß dass man das heute anders macht, aber es war auch nicht alles falsch wie wir es gemacht haben“. Nicht immer einfach… aber allein die Vorstellung, ein Baby extra abends ins Fresskoma zu mästen, damit es länger schläft… wie soll man so ein gesundes Essverhalten entwickeln?

Vielleicht weißt du dann aber, wenn du und dein Mann auch so früh Brei bekommen habt, wie haben die Mütter das denn früher überhaupt gemacht? So jung kann doch kein Baby auch nur ansatzweise sitzen, wurde dann im Liegen gefüttert oder wie? Bin wirklich verwirrt..

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Da wurde einiges falsch gemacht, aber sie wussten es nicht besser. Wurde ihnen ja geraten. Mein Mann war als Kind/Jugendlicher übergewichtig. Ich habe Zöliakie und es ist durchaus möglich, dass das (bei genetischer Veranlagung) auch von der frühen Beikosteinführung kam. Darmunreife usw.
Ich wurde erst auf dem Schoß gefüttert und dann zügig im Hochstuhl. Damals hat man Babys ja noch einfach hingesetzt.

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Hallo,

dass man in den 90ern schon ab der 7. Woche Beikost mit dem Löffel gegeben hat, kann ich mir so generell nicht vorstellen. Ich weiß nur, dass viele Mütter Schmelzflocken oder Möhrensaft in die Milch gemischt haben. Ich bin nur ein paar Jahre älter und meine Mutter erzählt, dass damals galt: höchstens 4-6 Monate stillen, dann Flasche und Beikost. Mein erster Brei war Möhrenbrei mit einem halben Jahr, das wurde so vom Kinderarzt empfohlen. Da ich den nicht gegessen und das bisschen, was drin blieb, nicht vertragen habe, bekam ich dann auf Empfehlung Milchbrei am Abend.

Ende der 90er hat meine Schwester ihr erstes Kind bekommen. Da war der Milchbrei am Abend anscheinend der empfohlene erste Brei, damit die Babys schön durchschlafen. Den gab es auch schon vor dem 6. Monat. Ihre Freundin hat Möhrensaft ins Fläschchen gemischt, damit das Baby eine schöne Farbe bekommt, aber das war wohl keine generelle Empfehlung mehr.

Vielleicht stand auf den Gläschen ab dem 7. Monat und deine Mutter erinnert sich nur nicht mehr richtig?

LG

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Danke!
Ja, ich vermute das auch inzwischen mit der Verwechslung der Aufschrift am Gläschen. Sie ist halt leider ein sehr sehr sturer Mensch, wenn sie sich in den Kopf gesetzt hat, dass etwas so ist, dann kommt man da nicht gegen an. Werde sie also wohl in diesem glauben lassen müssen, aber nehme dann jetzt für mich mal eher an, dass es doch anders abgelaufen ist.

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Ich kam in den 90ern zur Welt und meine Mutter hat mich mit 4 Monaten schon abgestillt und ab da gabs dann Brei. Damals war Karottenbrei wohl der erste Brei den ich bekam.

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Same! Bin 1992 Jahrgang gibt sogar ein Foto im Album mit 7 Wochen habe ich Karottenbrei bekommen 😅

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Ich bin Ende der 70er geboren und im "Mütterpaß" den meine Mama bei Entlassung aus der Klinik mitbekam steht drin: "Ab der 5. Lebenswoche gequetschte Banane als Beikost sowie Karottensaft" 😵 Auf Nachfragen meinte sie, dass das damals wohl einfach so üblich war, da zum einen die Pulvermilch noch nicht so hochwertig und mit Mineralstoffen versetzt war und man dadurch auch eine ausreichende Sättigung und eine schöne Hautfarbe erreichen wollte (durch das Carotin im Saft).

Gegessen hab ich die Banane wohl nicht wirklich.
Ich mag heute noch Banane nur sehr bedingt 😝

VG 🙋‍♀️

Bearbeitet von drawernisvoll