Nicht stillen = Verbrechen? 😟

Hallo ihr Lieben,

ich bin in der 38. Ssw mit meinem ersten Kind und das Thema stillen beschÀftigt mich seit Anfang der Schwangerschaft.

Um ehrlich zu sein, ekelt mich der Gedanke an. Oder macht mich aggressiv. Wenn ich mir vorstelle, da permanent das Baby dran hĂ€ngen zu haben, ĂŒbernommen mich keine GlĂŒcksgefĂŒhle, sondern das BedĂŒrfnis das Kind dort möglichst schnell von weg zu holen. đŸ€ź
Meine Brust ist erogene Zone, der Anturner im Bett schlecht hin. Die Vorstellung von stillen ist fĂŒr mich unertrĂ€glich.
Ich kann selbst den Anblick stillender MĂŒtter kaum ertragen, ohne dass mir ĂŒbel wird.

Versteht mich nicht falsch, ich wĂŒrde gerne stillen, um Verstand her. Es gibt mMn nichts gesĂŒnderes fĂŒr das Kind und es ist das natĂŒrlichste auf der Welt.
Und ausnahmslos jeder rÀt mir dazu "Ach probier es wenigstens aus, du wirst es lieben".
Nein, ich werde es nicht lieben, es wird mich aggressiv machen und mich macht der Gedanke fertig. Wieso wird Frau so sehr unter Druck gesetzt? Das macht mich noch zusĂ€tzlich fertig. 😟
Egal ob meine Mutter, meine beste Freundin, die Hebamme... keiner versteht, wie schlimm dieses Thema fĂŒr mich wirklich ist und meinen "Ach das kommt, wenn die Kleine erst mal angelegt wird..." đŸ€ź

Ich fĂŒhle mich schrecklich deshalb, kann mein Empfinden aber nun mal nicht Ă€ndern.
Gibt es hier Userinnen, die etwas Ă€hnliches empfinden oder empfunden haben und wie seid ihr mit eurem schlechten Gewissen und dem Druck von außen umgegangen?

LG

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Guten Morgen,

dann pump doch einfach ab und gib die Muttermilch via Flasche (wegen "Es gibt mMm nichts gesĂŒnderes fĂŒr das Kind"). WĂŒrde doch deine WĂŒnsche erfĂŒllen.
Oder Du fĂŒtterst Formula-Nahrung = Pre.
Man muss das Stillen nicht glorifizieren. In meinem Umfeld war es nie Thema, wer welche Entscheidung getroffen hat bezĂŒglich Muttermilch oder Pre-Nahrung.

Allerdings empfinde ich "Ekel" beim Stillen des eigenen Kindes oder beim Anblick stillender MĂŒtter auch vollkommen deplatziert, wenn nicht sogar pathologisch, da Ekel - wissenschaftlich gesehen - instinktiv und nicht affektiv aufkommt. Also, Ekel vorm Stillen ist irgendwie unnatĂŒrlich und insofern kann ich das UnverstĂ€ndnis in deinem Umfeld nachvollziehen, wenn du so extreme Negativemotionen anbringst.

Du musst dich doch weder hier noch zu Hause rechtfertigen. Deine Entscheidung.

Liebe GrĂŒĂŸe

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Ich sehe es auch so, sorry, wenn Du Ekel empfinden WIRST, wĂ€re ein GesprĂ€ch mit einem Psychologe mal wert. Unsere BrĂŒste und unser Körper mitsamt seinen Hormonen sind nun mal dafĂŒr gemacht. Durch stillen und tragen wird Oxytocin ausgeschĂŒttet, das Bindungs-und Beziehungshormon schlechthin. Und nein, es muss keine super Freude sein, auch kein Verbrechen wenn man es nicht tut, aber Ekel soll nicht der Grund sein, es gar nicht zu versuchen.

Wenn man ab und zu seine Freiheit will, kann Papa immer noch mit der Flasche zufĂŒttern oder abgepumpte Milch geben etc.

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Vielleicht hilft es, deine agressive GefĂŒhle abzulegen, wenn du dir vorstellst, oder es praktisch sehen wirst, dass da ein winziges, hilfloses Wesen sich zunĂ€chst ganz allein in der Welt fĂŒhlt und fĂŒr es wird deine Brust die Hauptquelle des Trostes und der NĂ€he sein. Der sichere Hafen, genau so wie dein Bauch jetzt. Stillen ist so viel mehr als nur Nahrung, es ist eine Liebesbeziehung der anderen Art, auch wenn es sich oft eher schmerzhaft als erotisch anfĂŒhlt!

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So extrem wie dir ging es mir nicht, ich habe aber das Stilen immer als notwendiges ĂŒbel gesehen. Die ersten zwei Tage war es auch schlimm. Die kleine hat die Brust nicht richtig zu fassen bekommen, ich konnte ihre hungersignale noch nicht deuten, sie war unglĂŒcklich, hungrig und hatte gelbsucht, wodurch ich mich noch mehr unter druck gesetzt gefĂŒhlt habe.
Aber seit es mit dem stillen funktioniert, ist es ganz toll. FĂŒr mich ist es wirklich sehr verbindend und es macht mich irgendwie stolz, ihr Essen selber zu machen. Außerdem ist es fĂŒrs immunsystem nunmal besser als SĂ€uglingsnahrung.
ABER sĂ€uglingsnahrung wurde jahrelang immer weiter verbessert und ich glaube nicht, dass es wirklich einen Unterschied fĂŒrs Kind macht. Ich verurteile keine Mutter, die aus gutem Grund nicht stillt (kein guter Grund wĂ€re fĂŒr mich zum Beispiel, wieder rauchen zu wollen.) Wenn das stillen eine psychische Belastung darstellt, wie es das bei dir ja vermutlich tun wird, ist das meiner Ansicht nach ein guter Grund gegens stillen. Ich denke auch nicht, dass eine gestresste Frau eine gute stillbeziehung mit ihrem Kind eingehen kann. WĂ€hrend es ja auch sehr schön sein kann, in Ruhe ein FlĂ€schchen zu geben.
Kritik wirst du dir sicher anhören mĂŒssen. Aber dagegen kann man glaube ich nichts tun. Was mich auch stören wĂŒrde, ist nachts aufstehen zu mĂŒssen. Aber das ist sicher kein triftiges Gegenargument, wenn du so starken Ekel empfindest.
Ich kann dir nur raten, es wenigstens zu versuchen. Auch, wenn du es so ungern hörst, vielleicht Àndert sich dein empfinden ja tatsÀchlich! Und wenn nicht, kannst du wenigstens sagen, du hast es versucht.
So oder so, dein Kind wird nicht verhungern. Ich wĂŒnsche euch alles Gute :)

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Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass du das noch nicht einschÀtzen kannst, bevor du es probiert hast und vor allem bevor du dein Baby kennst. In deiner Vorstellung ist es jetzt ein x-beliebiges Baby, weil du dein Baby noch gar nicht kennst, bzw deine Vorstellungen von der Kleinen nichts mit deiner tatsÀchlichen Tochter zu tun haben.

Aber natĂŒrlich gibt es tatsĂ€chlich Frauen, die Ă€ußerst ungern stillen und denen das auch ĂŒber die gesamte Stillzeit keine Freude bereitet. Bei einer entfernten Bekannten von mir war das so. Sie hat das erste Kind einige Wochen oder Monate sehr ungern gestillt und nach der Geburt des zweiten Kindes in der Klinik gleich nach Medikamenten gefragt, die den Milcheinschuss verhindern. Diesen Schritt empfĂ€nde ich persönlich bei dir als recht extrem, zumal du es halt noch nicht probiert hast, aber die Möglichkeit gĂ€be es, wenn der Gedanke dich so stark anekelt. Was die Meinungen von außen betrifft, musst du dir n dickes Fell wachsen lassen und eine Standardantwort zurecht legen, die unmissverstĂ€ndlich klar macht, dass du darĂŒber nicht diskutieren wirst. Die Meinungen von außen gibt's zum Baby gratis dazu 😅.

LG und alles Gute

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Hallo ich habe 2 Kinder die einen abstand von 10 Jahren haben und beides mal hab ich mich gegen das stillen entschieden.
Ich hatte bei beiden Kindern die selbe Hebamme diese der Meinung ist groß werden alle Kinder hauptsache beide sind glĂŒcklich.
Ich konnte mir nie vorstellen ein Kind sozusagen an mich zu ketten weil es ohne mich hungern muss sei es fĂŒr ein arzt termin oder mal kurz allein einkaufen oder was auch immer.
Ich liebe meine Kinder deswegen nicht weniger aber ich war eben immer froh ĂŒber die Möglichkeit zu sagen papa mach mal.
Wenn man stillt kann die nacht noch so beschissen gewissen sein niemand kann es einem abnehmen das man mal 3 stunden schlaf bekommt o.Ă€.
Dazu kommt das ich es optisch bei einem baby noch ok finde aber je Àlter die kinder werden eventuell laufen können und dann an der brust hÀngen das ist einfach nicht meins.
In der Gesellschaft kriegt man leider oft gesagt du musst das tun das ist das beste usw.
Da wir nunmal in 2020 leben und genug alternativen haben muss ich gar nichts ich kann mich aus freien stĂŒcken entscheiden wie ich das handhaben möchte.
Bei der kleinen hab ich wirklich ĂŒberlegt ob ich es versuchen möchte aber auch da fehlte mir der letzte stĂŒck wille es zu tun und sie bekam die flasche.
Überraschenderweise war das fĂŒr das kh kein problem keine blöden sprĂŒche gar nichts.
Also lass dich in deiner Entscheidung nicht beeinflussen alle Kinder werden groß.

Lg

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1. Solange die Babies wirklich stillen (& nicht "nur nuckeln") - hat das echt nichts erotisches!
2. Ja, die Ersatzprodukte sind besser geworden - kommen aber bei Weitem nicht an die Muttermilch ran.
3. V.a. probier es bitte in den ersten ca. 60 Lebensminuten aus - wenn dein KH dich lÀsst, ist diese Zeit einfach grandios! - Dein Kind findet DEINE (aber auch nur deine!) Brust ganz instinktiv - und hilft Dir damit mit der Nachgeburt... Da kommt auch nicht viel aus der Brust...

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Ich konnte es mir auch nicht vorstellen. Jetzt Stille ich seit 9 Monaten und es ist voll okay. Entscheide, wenn du entscheiden musst (nach der Geburt also). Meine Tochter hat viele Einstellungen, die ich vorher hatte ĂŒbern Haufen geworfen. Sie ist einfach zu perfekt als das ich mich vor ihre BedĂŒrfnisse stellen könnte.
Und wenn du dabei bleibst ist es auch okay. Pre ist super in der QualitÀt.

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Ein Verbrechen wÀre es, wenn du dein Baby misshandelst etc..
Nichtstillen ist KEIN Verbrechen!
Denk nicht darĂŒber nach, was andere ĂŒber dich und deine Entscheidungen denken KÖNNTEN, denn dann hast du schon verloren. Es wird IMNER jemanden geben, der was anders als du handhaben wĂŒrdest.
DIR/EUCH muss es gutgehen! Das ist das Einzige, was zÀhlt.

Es ist DEIN Körper/DEINE BrĂŒste und DU entscheidest....fertig aus!

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Hallo,

erstmal zu deiner Überschrift:
Nein, es ist kein Verbrechen, nicht zu stillen.

Wir haben heutzutage die Luxussituation uns entscheiden zu können. Wenn es dich derart abstĂ¶ĂŸt, dann lass es.

Eine Freundin von mir hat ihre beiden Kinder nicht gestillt, weil es ihr nicht entspricht. (So, oder so Àhnlich war ihre Argumentation.)
Hinzu kamen fĂŒr sie die Vorteile, dass Baby von Anfang an auch mal allein woanders ĂŒbernachten oder lĂ€nger betreuen zu lassen (z.B. blieben die Kinder mal eine komplette Woche bei den Großeltern, damit die Eltern in Ruhe umziehen können. Flaschenmilch macht möglich).

Das ist völlig in Ordnung. Es sind ihre Kinder und sie kann das mit ihrem Mann selbst entscheiden. Obwohl ich ihre Denkweise fĂŒr mich selbst nicht nachvollziehen kann, wĂŒrde ich mich nie erdreisten, ihr deshalb irgendwelche VorwĂŒrfe zu machen.

"Ach das kommt, wenn die Kleine erst mal angelegt wird..."

Das kann ich nicht unterschreiben. Die ersten Wochen des Stillens sind meist nicht schön.
Die Brust muss sich erst daran gewöhnen, ich hatte jedes Mal starke Schmerzen, wenn ich mein Baby anlegte. Hinzu kommen nicht selten blutige Brustwarzen, VerhĂ€rtungen oder Ähnliches.

Stillen ist anfangs kein Zuckerschlecken, das muss man fĂŒr sein Baby wollen und dran bleiben.
"Schön" wird es erst nach einigen Wochen oder Monaten. Und selbst das empfindet jeder anders.

Mit Erotik wirst du das Stillen sicher nicht in Verbindung setzen, wenn du es tust.#rofl

Ich bin ehrlich....deine Haltung ist derart ablehnend, dass ich kaum glaube, dass du noch umdenkst.
Musst du aber auch nicht, es ist deine Entscheidung.

Und die Leute reden immer....egal was du tust.

Ps: Kotzsmileys hĂ€tten in diesem Zusammenhang aber wirklich nicht sein mĂŒssen.
Empathie und Toleranz geht in beide Richtungen.

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Ich wollte 6 Monate stillen. Hab es versucht und igitt, es war ein scheiß GefĂŒhl. Ich bin sehr schnell auf abpumpen umgestiegen. Das war eigentlich nicht viel besser. Gott sei dank muss ich irgendwas falsch gemacht haben, denn die Milch blieb von einen Tag auf den anderen aus. Da war mein Sohn vielleicht 3 Wochen alt. Erst dann fĂŒhlte ich wie der Druck endlich nachließ und ich konnte mich endlich entspannen. Mein Sohn wird bald 8. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass stillen völlig ĂŒberbewertet wird.