Feste Stillzeiten vs Bedarfstillen

Hallo ihr Lieben,

Vorweg, ich bin eigentlich der Typ Mensch "Jeder so, wie es für ihn/sie bzw die Familie am besten passt". Habe selbst einen 20 Monate alten und erwarte im August Nr 2.

Nun kommt das aber...ich bin an einem Punkt, an dem es mir verdammt schwer fällt meine Einstellung aufrecht zu erhalten. Meine beste Freundin(26) hat vor 7 Wochen entbunden. Sie ist der klassische Typ von Kinder brauchen Regeln, Strukturen, Grenzen und das von Geburt an, denn auch ein Säugling manipuliert bewusst und sie möchte immerhin kein verwöhntes Balg (o-Ton ihre Aussage)

Das Baby wird fest alle 4h gestillt und das 10 Minuten rechts und 10 links. Die kleine bekommt keine Minute früher, jedoch problemlos mal später, wenn es der Mama anders nicht in den Kram passt. Sie verlässt das Haus zum shoppen, studieren etc und lässt ihr Kind beim Vater jedoch ohne für den Notfall abgepumpte Milch oder PRE-Nahrung zur Verfügung zu haben...
Ich habe zwei Mal mit erleben müssen, dass ein 7 Wochen altes Baby schreit, wie verrückt an Schnuller/Fingern etc saugt und 30 Minuten hingehalten wird, da es noch nicht so weit ist... Einmal ging das Frühstück der Mutter vor, obwohl es nach Uhrzeit Stillzeit war. Nach der Schreiattacke hat das Kind so gierig und außer Atem getrunken, dass es mir einfach das Herz zerriss...

Ich bin Krankenschwester auf einer Wochenbettstation, zur Zeit in Elternzeit aber habe in all den Jahren nie eine Hebamme oder Stillberaterin kennengelernt, die solch eine Methode praktiziert bzw vermittelt.

Mir fiel es schon während ihrer Schwangerschaft schwer ihre Einstellung zum Elternsein und Kindern als Tyrannen so stehen zu lassen, hatte die Hoffnung, dass sich mit der Geburt wenigstens ein bisschen etwas in der Einstellung ändert und nun das.

Es klingt hart aber für mich grenzt das stark an grob fahrlässig und nach Methoden, die in den 60er/70er Jahren durchaus "normal" waren.

Übertreibe ich nur? Gibt es noch andere Mamas, die das so praktizieren?

Wäre froh über weitere Meinungen dazu oder vielleicht sogar fachliche Einschätzungen...
Wäre das für jemanden ein Grund dauf Distanz zu gehen oder sogar die Freundschaft zu beenden?

Liebe Grüße
musickey06

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Hallo,

Wenn das wirklich immer so zugeht, wie du schreibst, geht das schon in die Richtung Verletzung der Fürsorgepflicht.

Wenn das Kind vor Hunger/Durst schreit, sich quälen muss und dennoch nichts bekommt, hat das für mich nichts mehr mit einer Erziehungsmethode zu tun.

Generell zum Thema Stillen nach Bedarf oder nach festen Stillzeiten:

Seit wann gibt es Babys und seit wann gibt es überhaupt Uhren?

Jedes Säugetier (auch der Mensch) wird nach Bedarf gestillt. Das ist völlig natürlich! Doch seit wir Zeitmesser haben, neigt der Mensch dazu, alles takten zu wollen. Ein Baby ist evolutionär aber nicht dazu gemacht, schön gleichmäßig alle 4 Stunden zu trinken.

Habt ihr schon mal ein Tier gesehen, dass sein Junges nicht trinken lässt, weil noch keine 4 Stunden vergangen sind??

Oder stellt euch vor, man hat Durst, möchte sich einen Schluck Wasser nehmen und dann kommt jemand und sagt: "Nein! Du darfst deinen Durst erst in 3 Stunde löschen!"

Und das arme Baby darf dann nur genau 10min pro Seite trinken?#schock Und wenn es noch nicht in der Lage ist, so schnell genug Milch aufzunehmen? Bekommt das Baby dann überhaupt Hintermilch ab?

Ich bin echt geschockt und finde es ganz furchtbar!!

Ist das Kind Normalgewichtig und vital?

Je nach Gesamteinschätzung (die ich jetzt aber nicht habe), würde ich unterschiedlich reagieren...da gibt es ja viele Möglichkeiten von... bis...

Liebe Grüße

1

Das arme Kind.
Die einzige, die mir was vom 4Stunden Rhythmus erzählt hat, war meine 80jährige Oma, und selbst sie hat das nicht durchgezogen.

Ich hoffe, deine Freundin entwickelt irgendwann ein wenig Herz, sorry für die Worte aber das klingt grausam.

2

Huhu

Also das zerreißt mein Herz schon beim Lesen!
Ich würde sie mal fragen, ob sie auch nur alle 4 Stunden isst/trinkt. Regeln und Strukturen, ja ok. Aber ein 7 Wochen altes Baby, weint nicht zum manipulieren, sondern weil es etwas hat. Hunger oder Durst zum Beispiel. Ich finde die Methode grausam und für mich grenzt das an Quälerei das Kind weinen zu lassen wenn es Hunger hat.
Wenn sie mal bei dir ist und ein Glas Wasser möchte würde ich ihr eins geben und wenn sie dann noch eins möchte würde ich sagen "ne sorry erst in 4 Stunden wieder"
Das arme Kind wird sich im Hochsommer vor Durst nicht mehr beruhigen können!

Sorry für den langen Text aber über sowas könnte ich mich Stunden lang aufregen

Lg nabue mit Mila 18 Tage jung🥰

13

Vor allem nicht nur nicht beruhigen können im Sommer sondern auch vielleicht ernsthaften Schaden nehmen bei 40 Grad ohne Flüssigkeit!


lg lene

15

Ja, das auch! Das Kind tut mir einfach nur leid😣 wie soll es der Mama jemals vertrauen wenn nicht mal geundbedürfnisse gestillt werden?

3

Also ich kann diese Einstellung nicht nachvollziehen. Nahrung ist ein Grundbedürfniss und nicht eine Erziehungs Angelegenheit. Als Erwachsener hat man doch auch nicht jeden Tag um gleiche Uhrzeit Hunger und ist nach Bedarf. Warum sollte dies nicht auch so ein kleines Baby machen. Ich stille zwar nicht, aber mein Sohn bekommt Pre nach Bedarf. Hat er Hunger bekommt er etwas.

4

Sorry,aber tickt sie noch richtig?ich würde durchdrehen wenn sie meine Freundin wäre. Die Meinung würde ich ihr geigen!7 Wochen jung und sie quält das arme Baby. Mein Herz zerreißt!

5

Regeln, ok.

Wie man seinen eigenen kleinen Wurm da aber weinen lassen kann, verstehe ich nicht. Da täte mir das Herz weh!

Liebevoll schaut für mich anders aus, ich täte mir sehr schwer mit so einer Freundin.

6

Hallo,

Das finde ich furchtbar! Ich denke die 4 h meinen dich eher, spätestens alle 4 h. Z.b war es bei uns so, das mein kleiner Grlbsucht hatte und immer nur schlafen wollte. D.h. Wir haben versucht ihn alle 4 h zum trinken zu wecken.
Kann mich nicht genau erinnern, wie lang ich das gemacht hab. Auf jeden Fall die ersten 4 Wochen, bis er gut zugenommen hatte.

Das was deine Freundin Nacht, finde ich brutal und ich würde versuchen, ganz ruhig mit ihr zu sprechen und sonst auch versuchen mit dem Vater zu reden. Vielleicht kann er sie ja umstimmen?!

Lg

19

Ich habe in einer ruhigen Minute den Papa der kleinen gefragt, ob er das gut findet. Er meinte direkt, dass sie die Mutter ist und die Hebamme das befürwortet, deswegen denkt er dass es in Ordnung ist. Es klappt ja auch. Die Hebamme hätte ihnen erklärt, dass Stillen nach Bedarf eine neumodische Art ist und viele Eltern gar nicht wissen, ob das Kind Bedarf hat oder ob es einfach nur Zuwendung braucht. Zu häufiges Anlegen würde nur zum Clusterfeeding führen und das ist nicht gesund.....

Ich bin also auch von den Worten einer Fachpersonal völlig erschrocken. Die Hebamme ist jedoch auch schon Anfang 60 und anscheinend nicht auf dem neuesten Stand, was die Entwicklung der Hirnreife beim Säugling angeht :(

20

Au weia... Da ist es dann natürlich schwierig. Aber ich bin auch erschrocken über so eine Aussage von der Hebamme. Meine geht auch stramm auf die 60 zu und hat mich darin bestärkt, nach Bedarf zu stillen und mir erklärt, dass Clustern völlig normal ist und das Baby so seine Milch für den nächsten Tag "bestellt". Man kann also auch auf dem neuesten Stand sein, wenn man sich dem Rentenalter nähert.

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7

Ich könnte wahrscheinlich nicht auf Dauer befreundet bleiben. Das arme Kind!

8

Suche dir eine neue Freundin. Die Freundin ist ein absoluter Tyrann. Sie dominiert und tyrannisiert ihr Baby und bestimmt auch den Kindsvater. An dem seiner Stelle als erwachsener Mann, hätte ich mir schon längst eine Packung Pre und ein Fläschelchen gekauft.