BLW und Brei - Erfahrungen

Hallo zusammen,

mein Sohn ist nun knapp 4 Monate alt und natürlich haben wir noch Zeit... andererseits möchte ich mir natürlich auch in Ruhe überlegen können, wie es künftig mit der Beikost aussieht. Ich habe zwischenzeitlich abgestillt, er bekommt Pre und trinkt zwischen 7500 und 950 ml täglich. Er ist recht groß und auch recht schwer (über 7 kg). Wir möchten bei der Premilch bleiben.
Gibt es hier Mamas und Papas die eine Mischform aus Brei und Blw durchgeführt haben? Wie seid ihr es angegangen? Wann und wie habt ihr angefangen? Freue mich über Rückmeldungen :-)

1

Wir haben nicht wirklich eine Mischung von beidem gemacht, aber Erfahrungen mit Brei und blw gesammelt. Wird wohl länger 😅
Mit 5,5 Monaten haben wir mit beikost gestartet. Klassisch mit liebevoll gekochter Karotte. Die Bohne hat’s probiert, aber nicht viel gegessen. Andere Sorten wurden ebenfalls liebevoll gekocht und die Bohne hat alles probiert und nichts hat sie begeistert. Als Kartoffel dazu kam, stieg die Begeisterung nicht und mit Fleisch ging sie dann in den Keller. Sie hat nur 2 mal über 100 Gramm gegessen. Wenn wir ihr Obst angeboten haben (es war Sommer und es gab herrliche Melonen), hat sie dies sehr gerne genommen.
Irgendwann mit 7 Monaten haben wir dann den abendbrei eingeführt. Scheinbar hatten wir ein Leckermäulchen, daher war ich optimistisch. Sie hasste den abendbrei. Egal, welches Getreide, egal ob mit Wasser, Milch oder pre angerührt. Mit Massen von Obstbrei ließ sie sich zu ein paar Löffeln bewegen, aber auch hier kaum mal 100 Gramm.
Irgendwann hat sie nur noch geschimpft und den Brei durch die Gegend gespuckt und ich war es leid, zu kochen oder Gläschen zu kaufen, wenn sowieso alles in der Tonne landet.
Und dann hab ich’s endlich eingesehen und wir fingen mit blw an. Erstmal hab ich viel gelesen und viel probiert (schau dir mal YouTube an, da gibt’s schöne Einführungen. Es gibt auch gute Bücher zum Thema. Meine lieblingsrezepte Sammlung ist immer noch breifreibaby.de).
Inzwischen ist die Bohne fast 1 Jahr und isst immer besser. Sie liebt Käse, Joghurt, selbstgemachte Pizza und Pasta, gestern haben wir das erste mal hühnersuppe probiert (da wurde sie natürlich gefüttert, bzw. die Karotten und den Sellerie hat sie mit der Hand gegessen 😄), ist immer noch ein obstjunkie, probiert aber auch viel. Man muss nur rausfinden, worauf sie Lust hat und wie man es „würzen“ muss (mein Mann ist hobbykoch und hat ihr mal einen Lachs mit Mango-Apfel-Panade gegrillt. Den hat sie verschlungen 😂). Das ganze futtert sie erst neuerdings mit 0,75 Zähnen (zwei Zähne sind durch, aber noch nicht ganz raus 😄).
Ich muss zugeben, dass ich früher immer gesagt habe, so einen Quatsch wie blw nicht mitzumachen. Jetzt bin ich absolut überzeugt, dass blw zumindest für meine Bohne genau das richtige ist. Sie hat Spaß, sie lernt so viel und entwickelt hoffentlich ein gesundes Verhältnis zum Essen. Wir sind uns sehr sicher, dass beim nächsten Kind höchstwahrscheinlich gar kein Brei zum Einsatz kommt.

2

Achso: und beim nächsten Kind werden wir geduldiger sein. Denn ich glaube, dass die Bohne noch nicht so richtig bereit war für essen. Aber wir waren aufgeregt und alle anderen hatten schon angefangen mit Brei. Beim nächsten mal stresse ich mich da nicht so sehr.

4

Hallo

so ging es mir mir Familienbett auch. Meine Mama meinte immer, wir haben uns damals gegenseitig immer geweckt. War also gleich im Gitterbett im Schlafzimmer. Und wenn man es immer so hört, dann ist man dann davon auch überzeugt beim eigenen Kind. Aber die erste Nacht nach der Geburt war so nett zu dritt und die ist jetzt 17 Wochen her.

Das gleiche haben wir jetzt mit Zwiemilch. Wusste gar nicht, dass beides geht. Also stillen und Flasche, nicht nur entweder oder. Und keine Saugverwirrung oder Probleme mehr. Klar könnte ich versuchen, wieder auf vollstillen zu gehen. Aber meine Kleine fordert ihre 3 Flascherl tgl ein. Da wird die Brust angepöbelt und so lange rumgezappelt, bis man zum Wasserkocher geht mit ihr (sie kann in regelrecht in die Richtung hopsen an meiner Schulter).

Man muss sich von den eigenen Vorstellungen verabschieden und sich aufs Kind fokussieren. Die wissen schon was sie wollen.

Bin gespannt, wie das Essen dann bei uns sein wird. Mittlerweile bin ich offen für alles.

lg lene

3

Also ich denke, BLW ist eher eine Grundeinstellung, bei der es darum geht, dass das Baby den aktiven Part beim Essen einnimmt und so Tempo etc. selbstbestimmt, sowohl bei der Beikost als auch vorher schon und begleitend bei der Milch. Da spricht natürlich einiges für Fingerfood, wenn das Baby aber schon gut signalisieren kann (bzw. der Erwachsene es gut versteht), ob es weiteressen möchte oder nicht, dann geht das auch mit Brei, es schließt sich also gar nicht völlig aus.

Daher denke ich aber ist deine Frage, ob jemand eine Mischform aus BLW und Brei gemacht hat, denn so ein bisschen BLW geht eigentlich nicht, entweder man ist von diesem Konzept überzeugt oder eben nicht.

Daher nur mal zu Fingerfood: Im Durchschnitt sind Babys nach 6 Monaten (also zum empfohlenen Beikoststart) motorisch dazu bereit. Aber wie immer gibt es starke Schwankungen. Das Kind sollte mit Hilfe aufrecht sitzen können und eben etwas in der Hand halten und zum Mund führen, dann muss noch der Würgereflex etwas zurückgehen, bis auch wirklich etwas geschluckt wird. Zähne sind dafür nicht notwendig.

Wir hatten nach 6 Monaten mit Brei begonnen (einfach weil unwissend und war ja irgendwie normal), klappte nicht so. Dann habe ich mich über BLW informiert und alle "Breiratgeber" auf den Müll gepackt ;-) Seit dem 7. Monat gabs dann hauptsächlich Fingerfood.
Gedünstetes Gemüse, Fisch und Fleisch und Obst waren so die ersten Sachen. Ging erst recht langsam, mit 9 Monaten kam in dieser Entwicklungsrichtung ein Schub und der Kleine hat ordentlich reingehauen. Lachs, Mais und Erbsen (als er dann den Pinzettengriff draufhatte) waren lange lange seine Favoriten, dazu so ziemlich alles an Obst anfangs Banane und Birne hauptsächlich, eher weiche Sachen eben. Ganz zu Beginn hatte ich Apfelstücke zB kurs angedünstet (roher Apfel ist Verschluckungsursache Nr.1 im ersten Lebensjahr hab ich mal gelesen).
Ansonsten habe ich viel selbst gemacht: Haferkekse, Bananenkekse, Gemüsepuffer. Und bei gekauften Sachen wie Dinkelstangen, Reiswaffeln etc sehr sehr genau auf die Zutatenliste gucken! Babynahrung sollte KEIN Salz, Zucker oder Honig zugesetzt sein (im Selbstgekochten natürlich auch nicht) und keine komischen unnützen Zusatzstoffe, die man als Erwachsener ja auch meiden sollte.

5

Hallo,

wir machen so ein Zwischending zwischen Brei und Fingerfood. Die Mittagsmahlzeit habe ich bei meinen Kindern immer zuerst klassisch mit Brei ersetzt. Obst gab es bei uns nie als Mus, sondern schon immer in „Reinform“. Meine ersten zwei Kinder mochten keinen Getreidebrei, also gab es frühzeitig Brot und ab ungefähr 1 Jahr wurde zunehmend vom Familienessen mitgegessen, so dass der Brei irgendwann wegfiel.

lg