Trinkschwierigkeiten, faul, blockiert oder ist er einfach so?

Hallo ihr Lieben, ich habe wieder einmal eine Frage - diesmal zum Thema trinken.
Mein Sohn ist sehr zart, wog bei der Geburt nur rund 2400g. Inzwischen ist er 2,5 Monate alt und bringt 4330g auf die Waage.
Aufgrund einer OP und Komplikationen direkt nach der Geburt klappte es mit dem Stillen nicht wirklich und nach 2 Wochen bekam er die Flasche (Bebivita Pre). Auf Anraten der Kinderärztin sind wir dann auf eine HA umgestiegen (BEBA PRE HA), die er mehr oder weniger gut getrunken hat.
Vor zwei Tagen waren wir bei der Kinderärztin zur Gewichtskontrolle und sie war alles andere als begeistert.
Offenbar nimmt er nicht genug zu. Die letzten Wochen war die Fütterung auch jedesmal ein Kampf: Schreien, würgen, Kopf wegdrehen, ständiges Verschlucken und auch Spucken bis hin zu Erbrechen.
Nachdem dieses Verhalten immer schlimmer wurde, hat uns die Ärztin ins Krankenhaus zur Kontrolle geschickt. Hier wurde er von oben bis unten durchgecheckt inkl. Blutbild und Ultraschall.
Der Zwerg ist kerngesund aber zart.
Im Krankenhaus wurde mir geraten, doch einfach mal die Milch zu wechseln, da er offenbar die HA einfach nicht leiden kann.
Ich bin dann wieder auf die Bebivita Pre umgestiegen, die er mit deutlich mehr Begeisterung trinkt, jedoch mengenmäßig hat sich nichts verändert.
Wir schaffen pro Flasche 40 - max. 100ml (eher die Ausnahme), im Durchschnitt 70ml pro Flasche mit insg. 8 Flaschen in 24 Stunden.
Gefühlsmäßig ist das viel zu wenig, jedoch will er einfach nicht mehr. Sobald er satt ist, lässt er die Milch aus dem Mund rinnen, grinst dabei und wirkt fröhlich. Oder er spuckt einfach das Zuviel an Milch wieder aus.
Ich möchte ihn nicht zum Essen zwingen, allerdings fürchte ich, dass er einfach nicht genug zulegt.
Habt ihr vielleicht Tipps für mich, wie ich ihn zum Trinken animieren könnte?
Trinken im Halbschlaf funktioniert nur manchmal und das ist irgendwie auch nicht die Lösung aller Probleme...

LG
kexxerl

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Dein Sohn hat innerhalb von 2.5 Monaten sein Geburtsgewicht fast verdoppelt. Das ist mehr als gut.
Verstehe die Bedenken der Ärztin da nicht.. hat sie denn was gesagt?
Dein Kind nimmt zu, wie ist es denn sonst so, mit Aufmerksamkeit, Motorik, Laune?
Nasse Windeln am Tag?
Babys wissen im Normalfall (ausser sie sind krank), wieviel sie brauchen. Dein Sohn scheint das auch zu wissen, deiner Schilderung nach. Und es gibt Babys, die lieber oft kleine Portionen trinken, als selten grosse.
Also, ich finde ehrlich, der Gewichtsverlauf klingt doch ok. Und wenn er die neue Milch besser trinkt, ist doch auch schon viel gewonnen.
Zwingen kannst du ihn ja nicht, und ein negatives Gefühl der Flasche gegenüber soll er ja auch auf keinen Fall entwickeln.

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Danke für deine Antwort!
Die Bedenken der Ärztin waren einfach, dass die Gewichtszunahme zu wenig sei und er mindestens 650ml in 24 Stunden trinken muss. Das schafft er nie!
Aufmerksamkeit ist da, Laune meist sehr gut, er ist wach, aktiv, die Motorik passt. Auch das wurde mir im Krankenhaus nochmals bestätigt.
Er hat regelmäßig nasse Windeln und Stuhl.
Vielleicht sollte ich mich einfach weniger stressen lassen. Er ist halt zart und wird es wohl bleiben :)

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Ich kann und möchte nicht das Gewicht aus der Ferne beurteilen, aber dir paar Werte da lassen.

* Die normale durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme liegt für gesunde Stillkinder
in den Lebensmonaten 1-2 im Bereich 170-330 g,
in den Lebensmonaten 3-4 im Bereich 110-330 g,
in den Lebensmonaten 5-6 im Bereich 70-140 g,
in den Lebensmonaten 7-12 im Bereich 40-110 g.
Diese Angaben basieren auf den WHO-Daten.


Die 24-Stunden-Trinkmenge eines Stillbabys ist von mehreren Faktoren (Alter, Geschlecht, Gewicht, Gesundheitszustand etc.) abhängig. Lawrence und Lawrence geben in "Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession", Ausgabe 1999, folgende Durchschnitts-Trinkmengen (in ml, mit Standardabweichung) in 24 Std. an:

jünger als ein Monat 673 +/- 192
1 bis 2 Monate 756 +/- 170
2 bis 3 Monate 782 +/- 172
3 bis 4 Monate 810 +/- 142
4 bis 5 Monate 805 +/- 117
5 bis 6 Monate 896 +/- 122

Das ist zwar für Stillbabys, aber für dich vielleicht trotzdem ein Anhaltspunkt.

Und weisst du, wie du oder dein Mann als Babys waren?

4

Danke für die Auflistung, die Trinkmenge schafft er leider nicht.
Mein Mann und ich waren als Baby normalgewichtig, jedoch sind wir eher klein (1,63m und 1,73m). Allerdings waren in der Familie meines Mannes Onkel, Schwester uns Mutter auch sehr sehr zart.

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Mein sohn ist zwar ein stillkind aber bei ihm ist es ähnlich. Er hat bisher noch die "empfohlene" grammzahl gewichtszunahme geschafft und der kia hat deswegen auch druck gemacht, was weder für mich noch für meinen sohn gut war. Fazit war ich habe mich entspannt und einfach auf mein kind geschaut (fröhlich, fit und genug nasse windeln sowie zumindest eine kontinuierliche zunahme und wachstum) und das war für uns sehr gut.

Wenn er komplett durchgecheckt ist und es gesundheitlich nichts gibt dann ist er wohl einfach so und braucht erstmal nicht mehr.

6

Ein Update :)
Es hat sich heute gezeigt, dass nicht ER ein Trinkproblem hat, sondern ICH einfach viel zu ungeduldig war. Ich dürfte mich so sehr gestresst haben, dass sich die Unruhe komplett auf ihn übertragen hat und er schließlich komplett verweigert hat.
Nachdem ich heute völlig fertig nur noch verzweifelt geheult hab, haben wir quasi bei 0 angefangen.
Tief durchgeatmet, uns in Ruhe ins Schlafzimmer gelegt und ganz langsam und vorsichtig angefangen zu trinken. Und siehe da... es funktioniert! Mit jeder Trinkmahlzeit wurde es dann mehr, sodass wir es heute tatsächlich ohne Stress und Druck oder Spucken locker auf über 600ml gebracht haben.
Ich bin so stolz auf meinen Zwerg, weil er mich zur Ruhe "erzogen" hat ;)

LG
Kexxerl