Fremde Muttermilch?

Hallo,

ich hoffe, das ist jetzt kein sensibles Thema, das die Gemüter hochkocht...

Heute hat mich eine Freundin besucht und mir von Muttermilchbörsen erzählt. Dieses Thema ist komplett neu für mich, im Netz habe ich so richtig zu meinen persönlichenFragen nichts gefunden.

Ich bin bereits Mutter und wieder schwanger. Ich kann aufgrund einer lange zurückliegenden OP definitiv nicht stillen. Ein ausreichend schlechtes Gewissen habe ich deswegen:-(

Nun höre ich zum ersten Mal, dass ich abgepumpte fremde Muttermilch füttern könnte und frage mich, ob das sinnvoll wäre?

Zu den Voraussetzungen:
Ich würde nur die Milch der besagten Freundin nehmen, niemals tatsächlich fremde. Bei der Freundin kann ich also diverse Erkrankungen ausschließen, sowie Alkohol- und Drogenkonsum, rauchen etc.

Ihr Kind ist bereits sieben Monate alt. Sie lebt vegetarisch, konsumiert viele Milchprodukte, auch rohe Eier, während ich Laktoseintolerant bin. Mein Mann ist Nuss- und Hülsenfruchtallergiker. Unsere Tochter bekam darum eine HA PRE und dann die Hipp sensitiv, da diese besser vertragen wurde. Unsere Tochter entwickelt sich gut, mittlerweile reagiert sie auch empfindlich auf geballte Lactose (Globulis, Joghurt...).
Milch bekommt sie nicht. Käse etc ist kein Problem.

Wäre es zumindest für eine kurze Anfangsdauer besser, die "fremde" Muttermilch zu füttern anstelle industrieller Nahrung?

Falls sich jmd mit dem Thema auskennt, kann ich natürlich auch weitere Fragen beantworten.

LG

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Hallo,

es sind in der Vergangenheit durchaus schon öfters Ammen "genutzt" worden.
Soweit ich weiß, war es meist eine Frau mit eigenem kleineren kind aus eher ärmlichen Verhältnissen im Dienste besser gestellter Leute.

Ich denke, Muttermilch ist in jedem Fall für einen Säugling das allerbeste Lebensmittel auf dieser Welt.#hicks
Industriell hergestellte Fertignahrung kann niemals mit dem Original verglichen werden. Sollte natürlich auch nicht. Es ist aber heutzutage eine gute bzw. sinnvolle Alternative.#aha

Rede am Besten mit deiner Freundin über deine Idee, deine Bedenken und deine Intention, warum du sie um diesen Gefallen bitten wollen würdest.#gruebel

LG.

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Danke für die schnelle Antwort.

Sie wäre damit einverstanden, sie ist ganz unkompliziert, nur kann sie mir diese Fragen ja auch nicht beantworten. Ihre Einschätzung ist auch, dass MuMi sicherlich besser ist, als Industriemilch. Nun ist das natürlich die Frage, ob der Altersunterschied und Ernährungsdifferenzen problematisch sein könnten, oder ob der Nutzen immer noch überwiegt.

Ich werde dazu auch nochmal meine Hebamme befragen.

LG

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Hallo,

es heißt ja immer, daß Muttermilch sich den Bedürfnissen des "Jüngsten bzw. Kleinsten" anpasst.

Aber die Hebamme sollte da am Qualifiziertesten sein.

Ich persönlich denke aber auch, daß sich die Mich eher anpassen wird, wenn das Kind an der Brust ist. Weniger durch abpumpen. Sonst würde es bei einem sehr kurzen Abstand zwischen Geschwistern nicht funktionieren.

LG.

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Hallo,

in Frankreich sind sogenannte Muttermilchbanken absolut üblich.

Die Frau eines Freundes hat bei allen ihren Kindern Milch gespendet, weil sie selbst so viel hatte.

Ich hätte keine Bedenken, diese zu nutzen, da sie auch kontrolliert ist.

Ich würde keine Muttermilch von einer Frau nehmen, die sie quasi auf dem freien Markt verkauft.

Die Flaschennahrung ist aber hier nicht so schlecht, dass man sie nicht nutzen kann, wenn es mit dem Stillen nicht klappt oder man nicht stillen darf.

GLG

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Hallo,

ich habe gefunden, dass ein Dortmunder Perinatalzentrum eine Milchbank hat. Die ist aber nur für die eigene Frühchenstation, was ja verständlich ist, die haben es am nötigsten.

Aber vielleicht kann ich dort mal meine Fragen stellen:-)

Danke dir!

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Klar,warum nicht.
Hätte ich zu viel Milch und eine Freundin könnte nicht stillen,würde ich auch für sie abpumpen.
Muttermilch ist eben das Beste fürs Kind.Fremde Muttermilch würde ich aber nicht nehmen,also von einer mir fremden Frau.Ich denke gerade in den ersten Wochen schafft man dadurch gute Grundvoraussetzungen.
Mein erster Sohn ist auch ein Flaschenkind und ist völlig gesund.Ich würde also die Unverträglichkeiten deiner Tochter nicht ausschließlich auf die Flaschenmilch beziehen.

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Das wollte ich damit auch nicht sagen. Die Lactoseunverträglichkeit, bzw die Neigung dazu, hat sie ja vermutlich von mir.

Ich frage mich nur, wenn ich es für möglich halte, das Baby zwei auch dazu neigt, ob dann die Milch einer Milchprodukte konsumierenden Mutter dann gut ist?

Das war der Gedankengang dahinter.

Danke und lg

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Wende dich doch mal an eine Stillberatung. Die kann dir z.B. auch sagen, ob die Milch sich auch dann dem jüngsten Kind anpasst, wenn die Stillende dieses nicht selbst geboren hat. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Muttermilchspenden für Frühchen z.B. nur von Frauen stammen dürfen, deren Kinder nicht älter als 3 Monatze sind.

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Genau, darum gehts auch. Ob der Altersunterschied nicht zu groß ist, oder ob der Nutzen trotzdem größer ist, als bei Industriemilch.

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Erstmal vornweg: Du kannst wegen einer OP nicht stillen und lässt dir von wem auch immer ein schlechtes Gewissen einreden? DAS ist KRANK, sorry. Soweit haben es diese Stillfanatiker mittlerweile also gebracht! Das bringt mich ernsthaft zum Kotzen. Es gibt KEINERLEI Grund für ein schlechtes Gewissen, hörst du? KEINERLEI!!!!!

Dann aber: Ich konnte beim ersten nicht stillen, hätte ich aber gestillt und hätte irgendwo auf ein weinendes, weil hungerndes Baby getroffen (hier an der Grenze gibt's das im Moment tatsächlich, dass Mutter und Kind auf der Flucht getrennt werden, etc.), ich hätte es ohne Zögern angelegt (ja, auch angelegt).

Ich weiß auch von einer Bekannten (sie ist allerdings schon an die 80), dass sie ihre übrige Milch (sie hatte wohl sehr viel) im Waisenhaus abgegeben hat (also, ihr Mann hats auf dem Arbeitsweg vorbei gebracht) und die haben sie dann verfüttert. Auch die Sache mit den Ammen war ja durchaus sehr üblich.

Zu deinen Bedenken wegen der Zusammensetzung, da kann ich dir nichts sagen. Da müsstest du tatsächlich einfach mal nachfragen bei z.B. La Leche Liga oder so. Allerdings möchte ich persönlich schon zu bedenken geben, ob es dieser Aufwand tatsächlich wert ist. Mein Sohn wurde nur sehr kurz gestillt und ist topfit.

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Hallo,

ich kann dich etwas beruhigen. Mein schlechtes Gewissen kommt nicht von aussen, es kommt einfach daher, dass allg bekannt ist, dass Stillen besser ist, als es nicht zu tun. Jeder will doch das Beste für sein Kind. Es ist also kein schlechtes Gewissen mit Aussenwirkung, vielleicht einfach ein wenig Trauer darum, meinen Kindern da nicht das bestmögliche mitgeben zu können.

Ob der Aufwand so groß ist, glaube ich gar nicht unbedingt. Die Freundin würde abpumpen gg einen kleinen Obulus und ich bekäme es gefroren. Da dann die Milch nur auf Temperatur erwärmt werden müsste könnte das sogar weniger Aufwand sein, als das Zubereiten einer Flasche mit kochendem und bereits kühlem abgekochten Wasser sein...?!

Ich würde das wenn auch nur für ein pasr Wochen machen, nicht die gesamte Flaschenzeit.

Aber natürlich steckt da die Nutzenfrage hinter. Meine Tochter ist ja auch durchschnittlich gesund trotz teilweise desolaten Erbguts;-)

Ach, ich weiß es noch nicht...

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Also ich meine gelesen zu haben das bei der frühchenstation die Milch nur von stillenden Müttern bis zum 4 oder 6 Monat genommen werden kann. Es war auf jeden Fall nur eine begrenzte Zeit. Aber das sind ja auch frühchen, da kann es sich natürlich nochmal ganz anders verhalten, deswegen wie du selber sagst einfach mal anrufen und fragen :-)

Die Milch von deiner Freundin wird nicht genau auf die Bedürfnisse abgestimmt sein denke ich, weil sie dein Kind ja nicht anlegt sondern ihr Pumpen wollt.
Denke vielleicht wenn am Anfang müsste sie anlegen damit sich die Milch anpasst.
Sind aber nur Vermutungen von mir und ich kann es dir nicht genau sagen.

Aber von der Idee her finde ich es eine gute Idee.

Hätte es diese Milchkannen bei uns in der Nähe gegeben hätte ich auch gespendet. Stille meinen Sohn mit fast 2 auch noch und bis jetzt hat er noch nicht meine neurodermitis oder sonst irgendwelche Unverträglichkeiten. Aber es war auch Glück das ich stillen könnte. Wenn man das nicht kann finde ich solche Milchbanken eine tolle Sache :-)

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Hallo,

stillen schützt leider nicht komplett vor Neurodermitis.
Ich habe meine beiden Kinder jeweils 6,5 Monate voll gestillt.
Insgesamt habe ich nach 10 Monaten bei meiner Tochter und nach 13 Monaten bei meinem Sohn das Stillen aufgehört/beendet.
Mein Sohn hat trotzdem eine leichte Form der Neurodermitis........ Hatte sich so zeimlich gleich von Anfang an gezeigt.

LG.

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Ja ich weis das es leider nicht komplett schützt :-(
Aber da er jetzt zwei Jahre noch nichts hatte hoffe ich er bekommt sie nicht :-)

Ich hatte es auch nur schlimm als Kind und seit der pupertät bis jetzt nicht mehr.

Vielleicht hat dein Sohn da ja auch Glück :-)

LG

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Der Nutzen ist auf jeden Fall größer als Pulvermilch zu geben und wenn deine Freundin dazu bereit ist und du auch, dann würde ich das auf jeden Fall machen. Es ist heute zwar unüblich und du wirst einige entsetzte Blicke und dumme Sprüche kassieren wenn andere das mitbekommen, aber Milch einer anderen Frau ist immer noch die beste Alternative nach eigener Mumi. Pulvermiclh steht ganz offiziell bei der WHO erst an dritter Stelle.
Ich würde so ein Angebot für mein Kind sofort annehmen und wenn ich selber pumpen könnte (da kommt bei mir leider absolut gar nichts) würde ich meinen Überschuss gerne weitergeben.

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Auch Muttermilch einer Mutter, die ein aelteres Kind stillt, ist noch immer besser an die Beduerfnisse eines Neugeborenen angepasst als Ersatzmilch. Laut WHO ist die beste Ernaehrung das Stillen, danach kommt abgepumpte Milch der eigenen Mutter, dann abgepumpte Milch anderer Frauen und danach Ersatzmilch.

Wichtig ist natuerlich, dass Hygiene und Kuehlung garantiert sind. Wenn das klappt und ihr Euch gut ueber alles einigen koennt, dann faende ich die Loesung mit der Spendermilch fuer die ersten Wochen prima!

Ich wuerde da aber nicht mit der Hebamme sondern mit einer Stillberaterin darueber reden. Das Thema ist doch so speziell, dass die Chance, dass sich Deine Hebamme damit auskennt eher gering ist. Sonst kannst Du auch mal im Forum von stillen und tragen nachfragen, da gibt es auch Frauen, die sich auskennen.

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Meine Hebamme hat spontan abgeraten, damit gebe ich mich aber nicht zufrieden. Ich habe in Dortmund, bei der dirtigen Milchbank schon angerufen, irgendwie war man über mein Anliegen etwas verdutzt. Ich wurde aber an die Klinikstillberatung verwiesen, da warte ich nun auf Rückruf.

Ich werde mich mal durch verschiedene Beratungsangebote telefonieren. Mal sehen, was da rum kommt.

Das Einzige, was mir Gedanken macht ist, dass sie rohe Eier konsumiert. Ich würde jetzt nicht erwarten, dass sie für mich die Ernährung umstellt.

Mal abwarten, ob etwas bei meinen Telefonanfragen herumkommt.

LG

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Rohes Ei wäre wenn dann für sie ein Problem sollte sie sich eine Salmonelleninfektion einfangen. Der Milch macht das aber gar nichts.

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Ich hab darüber auch schon nachgedacht, die Kinder durchzutauschen, um ihnen verschiedene Abwehrstoffe mitgeben zu können, mich aber letztlich nicht getraut, das Freundinnen anzubieten.

Du musst halt aufpassen, weil Muttermilch für ein Neugeborenes eine andere Zusammensetzung hat als Muttermilch für ein sieben Monate altes baby....