Übergewicht beim Kleinkind - Zickenkrieg beim Arztbesuch

Hallo,

Meine Tochter (33Monate) ist mit 97cm und 19,2 Kg nach BMI/Kurven etc. übergewichtig (wie hier schon diskutiert).

Ich war heute bei der Kinderärztin - mit meinem Mann.
Wollte ein Blutbild machen lassen und eine Ernährungsberatung haben - mich hätte auch mal der Körperfettanteil interssiert.

Ich selbst bin seit der Schwangerschaft in der ich 35 Kg zugenommen habe bestenfalls normalgewichtig, mache aber viel Sport und ernähre mich bewusst und gesund. Mein Mann hat auch Übergewicht/einen ordentlichen Bauch (wir sind beide recht groß: ich 178 er 200cm).

Die Ärztin ging nicht besonders auf Themen der Ernährung evt. Wachstumsschübe ein. Sie sagte, sie würde nichts zwischendurch geben und nur kleine Mengen anbieten (meine Tochter hat zur Zeit Riesenhunger). Ich erzählte, dass meine Tochter oft mit Papa ziemlich viel futtert (zum Teil echt Unemnegen!) und die Ärzin sagte, er dürfe dann halt selber nicht so viel/lange essen (das seh ich genauso - haben wir schon endlos oft diskutiert).

Mein Mann sagte, dazu seie er nicht bereit. Sie sagte, dann müsse er halt damit leben, dass unsere Tochter übergewichtig sei und sie würde sich von einem Mann trennen, der so denken würde. #schock (ähm - gut zu wissen aber ....#klatsch).

Das ganze eskalierte - ich begann zu heulen und sie schmiss uns quasi raus.
Nach dem Motto: dicke Menschen haben halt dicke Kinder und wir müssten unsere Ernähung ändern.

Ich verstehe schon ihren Punkt!
Sage ja auch nicht, dass sie Unrecht hat.
Aber - was ist denn das bitte für eine Beratung? Findet ihr das normal?

Meine Tochter hat auf der Kurve des Kopfumfangs seit 1 Jahr das Jungenmaß (also etwas Größer) und echt superlange Arme. Sie war schon als Baby sehr athletisch und macht viel Sport.

Ich denke sie wird auch sehr groß werden - natürlich ist sie trotzdem zu schwer...
Ich bin verwirrter als vor dem Arztbesuch #kratz

Hat jemand ein Kind, was dick war und verfressen und dann gewachsen ist und normal wurde (so war es wohl bei meinem Mann und seiner ersten Tochter) oder muss ich meiner Tochter das Essen echt verweigern?? (Kalorien hab ich schon reduziert).

Jede Meinung ist willkommen - vielen Dank schon mal #winke

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Naja ihr geht hin und wollt eine Beratung und wenn sie euch dann sagt, was ihr machen sollte dann sagt ihr (bzw. dein Mann) "Nein, das machen wir aber nicht".
Was soll sie dann noch beraten?

Du musst dir erst mal mit deinem Mann einig werden ob ihr gegen das Übergewicht etwas unternehmen wollt - gemeinsam- oder nicht.
Ansonsten musst du dir überlegen wie du es schaffen kannst ohne dass dein Mann mitzieht. Bzw. würde ich dann einfach kleinere Mengen kochen - mehr ist einfach nicht da und aus Ende Äpfel. (Von mir aus kann er sich dann ja wenn die Maus im Bett ist noch ein Brot machen - meiner macht das oft so).

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Naja schon schade das es soweit kommen muss. Am schlimmsten ist es jedoch für deine Tochter und in einem hat die Ärztin recht ; du musst dein Mann in der Hinsicht im Griff haben und vorallem er muss ebenfalls konsequent sein, was er ja nicht sein möchte. Dem zu Folge sieht sie wohl kein Handlungsbedarf .. Ich wäre auch schön viel früher eingeschritten und hätte meine Tochter nicht einfach ,, futtern " lassen mit ihrem Vater .
Jetzt wird es noch schwerer für die . Schade .

Vielleicht gehst du mal direkt zu einer Ernährungsberatung mit deinem Mann zusammen und holt euch dort Tips . Aber wichtig ist; dein Mann muss mit machen, sonst ist alles vergebens...

Viel Erfolg

Lg. Jenia-79

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Vorab;
Bitte schreib doch direkt, dass deine Tochter 2 Jahre und 9 Monate ist. Rechnest du selbst noch mit Monaten???

Zum Thema selbst;
Als Elternteil hast du die Situation schon richtig erkannt. Wie die Ärztin schon sagt, schau nach der Ernährung und achte auf das Essverhalten.

Ich finde Die Einstellung von deinem Mann übrigens auch verantwortungslos. Wenn ihm seine Figur und Gesundheit egal sind, sollte er das doch nicht an seine Kinder weitergeben.
Ansonsten ist deine Tochter ja auch recht groß. Da kann sie ja nicht 10kg wiegen. Sollte sie zumindest nicht. Meine erste Tochter ist mit 4 Jahren 97cm groß und wiegt 12,5 kg. Ist such klein und leicht für ihr Alter. Man sollte auf die Ernährung achten aber es ist noch nicht soweit da wirklich professionell einzugreifen. Genauso sehe ich es bei deinem Kind. Der Bogen lässt sich da ziemlich weit spannen! Eine Norm kann da sehr stark variieren.

Solange die Ärztin nicht Alarm schlägt würde ich keine Ernährungsberatung speziell für dein Kind suchen. Vielleicht für dich und deinen Mann , damit ihr ein gesundes Essverhalten entwickelt und es so an euer Kind weiter geben könnt.

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Guten Morgen,

mich würde interessieren, weswegen du ein Blutbild bei deiner Tochter machen lassen möchtest? Möchtest du eine Diagnose (Schilddrüsen-Problematik?), die das Übergewicht deiner Tochter "erklärt"? Das Problem hast du doch selbst schon erkannt, dafür braucht man keinen Arzt, sie futtert halt einfach zuviel.
ICH würde eher meinen Mann zum Arzt schicken, da er mit Sicherheit schon länger dick ist und das sich evtl schon am Blutbild (Leberwerte) oder am Blutdruck bemerkbar gemacht haben könnte.

Zur Beratung durch die Ärztin: Ich kann es verstehen, dass sie euch "hinauskomplimentiert" hat, da ihr ja dein Mann zu verstehen gegeben hat, dass es ihm egal ist....was soll man da noch sagen, da wäre mir auch die Zeit dafür zu schade gewesen.

Ich kann mir höchstens vorstellen, dass die Ärztin deinem Mann einfach vor Augen führen hätte sollen, dass euer Kind zuviel wiegt...sprich, du hättest externe Unterstützung gewollt, um deinen Mann zu überzeugen auch sich zu ändern, stimmt's?

Kinder lernen in 1. Linie durch Nachahmung. Wenn IHR euere Essgewohnheiten nicht ändert, dann wird sie auch nicht abnehmen bzw weiterhin futtern.

Wird sie denn auch von andern Familienmitgliedern vollgestopft bzw sind diese evtl auch dick?

Ein Teufelskreis, euere Kleine tut mir echt leid :-((

Ich selbst war als Kind bis ins frühe Teenie-Alter übergewichtig und wurde in der Schule gehänselt :-((. Allerdings waren/sind meine Eltern schlank - mein Problem war meine Oma, die 2. WK's miterleben musste und auch die damit verbundene Lebensmittelknappheit. Sie hat (während meine Eltern berufstätig waren) meine Schwester und mich versorgt und somit auch mit Essen "verwöhnt". Und meine Mutter hat nie den Mund aufgekriegt, weil sie auf Oma und ihre Hilfe angewiesen war und so wurde ich ein Pummel, der auch noch eine Brille tragen muss. Meine Schwester kam glimpflicher davon, ihr hat die "Verwöhnerei" nichts ausgemacht, da sie immer viel in Bewegung war und auch nicht so eine gute Esserin wie ich ;-).

Wie sieht es seit dem Teenie-Alter aus?
Wenn ich nicht gerade schwanger bin ;-), bin ich an der Grenze zum Untergewicht, muss aufpassen, dass ich nicht in die Magersucht abrutsche.
Essen/Gewichtskontrolle wird immer mein Leben bestimmen. Lass es nicht soweit kommen.

Vielleicht versuchst du mal folgendes:
Fange an, gesund und ausgewogen zu kochen. Koche mit deiner Tochter zusammen, es macht doch Spaß, selbst zubereitetes Essen zu verspeisen. Wer kauft bei euch ein? Bist du dafür zuständig, kauf einfach keine Dickmacher mehr. Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden und selber rausgehen ist doof ;-).
Macht deine Tochter Sport? Bewegt sie sich ausreichend?

Sollte deine Tochter ein Süßigkeiten-Junkie sein, richte doch mit ihr zusammen morgens ein kleines Schüsselchen her. Ist dieses leer, gibt es einfach nichts mehr. Irgendwann lernt sie es sich einzuteilen.
Die Zwischenmahlzeiten würde ich nicht weglassen. Biete einfach gesunde Snacks an.

Ach ja, und vor den Hauptmahlzeiten gibt es natürlich nichts mehr vorher.

Und ansonsten einfach alle Ernährungssünden weglassen, wie z.B. Butter unter Leberwurst oder unter Nutella oder Limonade oder puren Saft oder oder oder.

Ich weiß, der Anfang ist schwer (der innere Schweinehund ;-)), aber es lohnt sich :-)).

Ach ja, wenn du jetzt "bestenfalls" normalgewichtig bist, so schaden dir ein paar Kilo weniger sicher auch nicht, oder? Zumal deine SS schon etwas länger her ist ;-).

Alles Gute!

LG,
incredible mit Räuber (6 Jahre) und Zwergi 33. SSW (32+4)

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Naja,an such hat die Ärztin ja recht.
Ich finde es allerdings schade,dass kein Blutbild gemacht wurde.Vielleicht steckt ja tatsächlich eine Schilddrüsenerkrankung oder so dahinter.Frag doch mal euren Hausarzt,ob der das macht.Oder ruf mal die Krankenkasse an,welche Möglichkeiten ihr habt.
Führt mal ein Ernährungstagebuch.Ich glaube,man verkennt oft,was man so zwischendurch gibt.
Meinem Mann würde ich gehörig den Köpf waschen.Ihr seid für euer Gewicht selbst verantwortlich,aber eure Tochter nicht.Da seid ihr verantwortlich.

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vielen Dank, dir - ich habe schon einen Termin in bei einer Ernährungsberatung in der Charité (erst in 1,5 Monaten) gemacht und führe bis dahin (seit dem Arztbesuch ;) ein Ernähungstagebuch :)
Das mit dem Kopfwaschen hab ich natürlich schon erledigt - aber es ist sehr sehr schwer. Ich kenne viele Männer, die Unmengen verdrücken - normaler Weise sollte sich eingenltich bei einem Kind ein Sättigungsgefühl einstellen. Ist ja auch nicht so, dass sie den ganzen Tag Limo trinkt oder Kinderschokolade isst - also das Problem ist schon komplexer

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Ok, die Ärztin hat sich nicht vernünftig Verhalten. Aber bei der Einstellung deines Mannes stehen mir die Haare zu Berge! Was er mit sich und seiner Gesundheit macht ist eine Sache, aber für das Wohl eurer Tochter seid ihr beide verantwortlich.

Wir waren lerztens im Schwimmbad und dort erlebten wir eine sehr, sehr, sehr stark übergewichtige Frau mit ihrer viel zu dicken, 2-3 jährigen Tochter. Die Mutter war so umfangreich, dass sie sich kaum bewegen konnte und ihren Sohn schickte, nach der kleinen zu schauen. In den 10-15 min, die wir in deren Nähe saßen, verdrückte die Mutter chips, eine Packung M&Ms und ein Snickers. Das Mädchen ass ebenfalls Chips, Eis und ein Snickers. Was ich sagen will, klar wollen Kinder alles was wir Eltern essen, daher ist es unsere Pflicht, hier gesunde Ernährung vorzuleben, ebenso wie freundlicher Umfang miteinander, Manieren etc.

Wir sahen letztens ein schon wirklich sehr dickes Mädchen die Straße runter radeln, die kleine hat sich wirklich abgemüht, was bei ihrem körperumfang normal ist. Überall haben die Leute, vor allem Jugendliche gelacht. Du und dein Mann, ihr müsst euch überlegen ob es das ist, was ihr für euer Kind wollt.

Ich würde nochmal eine andere Ernährungsberatung aufsuchen, die vllt auf übergewichtige Kinder spezialisiet ist. Da wird vllt feinfühliger mit dem Thema umgegangen.

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Also das grundliegende Problem sehe ich bei deinem Mann.
Er ist kein gutes Beispiel wenn er vor und mit eurer Tochter soviel ißt

Ich kann die Ärztin da schon verstehen. Dein Mann sagt ihr, er will an seinem Verhalten nichts ändern (wieso ist er überhaupt mitgekommen und du heulst rum - was soll sie mit euch da noch groß reden wenn ihr beiden euch noch nicht mal einig seid?
Das mit dem Spruch von wegen Trennung hätte ich nicht sein müssen aber mit dem Rest hat sie Recht.

Ich wäre stinkesauer auf meinen Mann und würde das erstmal mit ihm klären.

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Hallo,

hat deine Tochter denn ein Sättigungsgefühl oder isst sie solange, wie ihr als Erwachsene esst?

Normal finde ich die Art der Beratung nicht. Hast du mal bei deiner Krankenkasse angerufen? Vielleicht gibt es dort Tipps und Infomaterial zu dem Thema. Viele Krankenkassen bieten sogar schon online Hilfe und Infos zum Thema Ernährung an.

Ich würde außerdem die Ärztin wechseln. Sie hat sich nicht professionell verhalten - und du musst dir auch dickeres Fell anlegen, denn vor dem Kind in Tränen auszubrechen ist in so einer Situation auch nicht gut. Deine Tochter versteht die Situation doch nicht und wenn ihr jetzt schon so angespannt mit dem Thema Ernährung umgeht, dann kann sich das später mal durch ihr ganzes Leben ziehen.

Viele Grüße,
lilavogel

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Hallo,

danke für deine Meinung :) Die Kleine war schon längst mit Babysitter wieder draußen - ich würde nie so eine Diskussion vor meinem Kind führen - zumal ich die Meinung von meinem Mann zu dem Thema ja schon kannte!

Er sagt, ich bin Schuld, da ich ihr zu viel/falsche Sachen zwischendurch gebe - seh ich nicht so (ich hab ja auch den Vergleich mit anderen Müttern) und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen oder sogar (auch) im Kindergarten - da haben wir ja nun gar keinen Einfluss.

Zu deiner Frage: meine Tochter scheint kein Sättigungsgefühl zu haben. Jetzt bin ich dazu übergegangen, ihr zu sagen, dass sie satt ist. Ich sag dann: dein Bauch ist doch so klein, guck mal, soviel passt da doch gar nicht rein! - hör mal auf zu essen :)

Aber ich wusste wirklich nicht, dass man das bei einem Kind machen muss! Ich war der Meinung, ein gesunder Organisamus regelt das von alleine und wenn sie Hunger hat, braucht sie es, weil sie wachen will. War ja letztes Jahr auch so - da hat sie einen Sprung gemacht und war plöztlich normalgewichtig. Kann ja auch sein, dass die im nächtsen Jahr 10cm wächst - aber darauf kann ich es natürlich nicht ankommen lassen...

Daher habe ich jetzt einen Termin bei der Adipositas-Sprechstunde :)

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Hi,
ich verstehe gut, daß Du mit den Nerven runter bist.
Aber was Dein Mann da abzieht, grenzt an Kindesmißbrauch - in jedem Fall ist es gewalttätiges Verhalten, das eigene gestörte Eßverhalten an ein Kleinkind weiterzugeben und das auch noch in Ordnung zu finden.

Ich sehe da nicht viel Unterschied zu einem Partner, der ein gemeinsames Kind schlägt - und von dem würde ich mich auch trennen.

Ich finde es gut, daß die Ärztin so deutliche Worte gefunden hat.

Alles Gute!