Vegane Beikost im ersten Jahr

Huhu,

Henry ist ja erst 3 Monate, aber ich beschäftige mich jetzt schon mit dem Beikoststart.
Wir würden ihn gerne im ersten Jahr vegan und ohne Kristallzucker ernähren, Milch bekommt er ja von mir (auch für Brei). Eine Ausnahme würden wir bei Fisch machen. Also es geht uns nur teilweise um ethische Grundsätze.

Hat jemand einen Tipp für ein gutes Buch?

Dann noch ein paar generelle Fragen an alle, die selbst kochen:

Wie macht ihr das unterwegs? Oder seid ihr zu den Mahlzeiten zu Hause?

Und gibts irgendwelche Tipps für nützliche Küchenutensilien?

Hab mal gesammelt: Pürierstab, digitale Waage, Eiswürfelbehälter, Gefrierbeutel

Liebe Grüße,

Kiri

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Hallo,

ich koche meist frisch und zum Mittagessen sind wir immer zuhause.

Vegan, da habe ich ein Bauchweh. Wenn du ein Kind hast, das sehr lange sehr viel Milch trinkt, mag das vielleicht möglich sein, keine Ahnung. Ich kenne es so, dass eine vegane Ernährung bei Kindern grundsätzlich als schädlich angesehen wird (zu Recht). Kommt vielleicht auch auf die Menge des Fisches an, ist dann ja eigentlich nicht mehr vegan. Vielleicht findest du hier was: http://www.was-wir-essen.de/forum/index.php/main/dispatch/m/forum/v/showExpertForum/forumId/8

Viele vegetarische Rezepte sind sowieso ohne Milch und Käse.

Wir wollten eigentlich eine vegetarische Ernährung in der ersten Zeit, aber unsere Maus mag Fleisch total gern. #schein Deswegen bekommt sie es, eben sehr hochwertiges.

LG

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ja ist nicht wirklich vegan :-D

ich meine, er hat meine Milch (wozu Kuhmilch?) und Fisch, frisches Obst und Gemüse. Wenn ich nicht mehr stille, soll er natürlich kein veganes Kind bleiben. Find ich auch gefährlich, aber bis dahin schon.

Hab bisher nur gelesen, dass man aufpassen soll, dass das Kind keinen Eisenmangel bekommt, aber den hab ich als Vegetarier auch nicht.

Meine Frauenärztin meinte auch mal, dass Vegetarier meistens sogar bessere Eisenwerte haben.

3

Eisen ist auch nicht das Problem, Vitamin C-haltiges zu pflanzlichen Eisenlieferanten reicht.

Eine vegane Ernährung ohne Nährstoffsupplementierung (B-Vitamine) geht dagegen nicht.

Vielleicht "merkt" dein Kleiner das und stillt sich gar nicht ab?

Das Problem ist, dass wenn ein Nährstoff fehlt (B12), der Schaden irreparabel ist. Und das sind Hirn-und Nervenschäden.

Ich will gar nicht behaupten, dass eine vegane Ernährung unmöglich ist, wenn man künstlich B-Vitamine,.. zuführt. Das muss aber ein Fachmann beurteilen/beraten.

LG

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Hmm, ok, ethische Gründe. Und dann ist fisch eine Ausnahme? Sorry, das verstehe ich nicht... Sind fische keine Lebewesen? Sind überfischung und Verschmutzung der Meere/Flüsse keine ethischen Probleme? Hinzu kommt, dass für mich auch eine vegane Ernährung so seine ethischen Probleme mit sich bringt , z.b. Der Sojaanbau in Lateinamerika.

Aber, nun zur eigentlichen Frage. Grundsätzlich wird für Säuglinge und kleine Kinder keine vegane Ernährung empfohlen (das ist jetzt nicht mein Einfall, sondern auch von der dge so empfohlen). Vegetarisch geht, aber auch hier sollte man schon ein gutes Wissen über die einzelnen Lebensmittel haben.

Ansonsten würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen. Wenn man Brei geben möchte, kocht man Gemüse, püriert es und friert ein. Je nach Bedarf kannst du dann auftauen. Da kannst du auch unterwegs sein.

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Na ja, ob das Soja an Rinder verfüttert oder direkt gegessen wird, macht schon einen Unterschied. ;-)

Grob sagt man immer, dass eine Fleischkalorie 10 Getreidekalorien verbraucht, so ungefähr.

Die Plantagen dienen meines Wissens nach eher der Fleischmast. Würden sich alle von Tofu ernähren, wäre der Flächenverbrauch deutlich geringer.

Mit Fischmehl verhält es sich ähnlich. Wird an Hühner,... verfüttert. Und dann ist es tatsächlich besser, den Fisch direkt zu essen (je nachdem, wie das Fischmehl gewonnen wird, versteht sich).

Liebe Grüße

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Das sehe ich etwas anders. Natürlich wird das Soja für die fleischmast genutzt, aber wäre es da nicht sinnvoller regionales biofleisch vom Hof nebenan zu essen? Wenn es nur für unsere Nahrung angebaut werden würde, würde mit dem Regenwald dort doch trotzdem ebenso umgegangen. Den Menschen, die dort das Soja anbauen, ist es doch egal, was es für weitreichende Folgen hat (zumindest vielen).

Und wenn ich auf Fleisch aus ethischen gründen verzichte, sollte ich das auch bei fisch (ansonsten hat es was von einer von mir sehr geschätzten comiczeichnerin, nämlich fische kann man nicht knuddeln). Teilweise ethische Gründe macht es für mich da eher noch schlimmer.

Gerade beim Fischfang liegt doch vieles im Argen und auch bei uns soll ja in nicht allzuferner Zukunft genmanipulierter Lachs erlaubt sein...
Darüber hinaus habe ich tatsächlich auch schon mit veganern Diskussionen über ihre Alternativen geführt. Zum vegansein gehört ja der komplette Verzicht auf tierische Produkte und das finde ich persönlich an sich ökologisch nicht sinnvoll. Natürlich kann den Lebensstil trotzdem jeder für sich entscheiden, aber mir fehlt hier trotzdem die richtige Nachhaltigkeit.

Ansonsten wird eine vegane Ernährung für Babys und Kleinkinder wirklich auch von Fachleuten nicht empfohlen. Meine ernährungsberaterin unterstützt vegetarisch, aber von vegan hat sie eindringlich abgeraten.

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Wieso Fisch? #kratz

Eine ausgewogene vegane Ernährung ist ohne Weiteres im der Schwangerschaft, Stillzeit und auch für ein Baby/Kleinkind möglich! Wichtig bei der Ernährung eines Babys/Kleinkindes finde ich, dass es gestillt wird. Das wird leider bei Empfehlungen wie von der DGE sehr unclever. Es heißt dort, eine vegetarische Ernährung sei OK, die vegane nicht. Honig ist im 1. Lebensjahr tabu, Eier sind wohl auch nicht so wichtig (eher gefährlich für das Kind, zuviel Eisweis, Eisweisallergie, etc.), also bleibt nur noch Milch als Unterschied zwischen Vegan und Vegetarisch. Ich halte Milch auch für sehr wichtig für ein Kind. Aber eben die Milch der eigenen Spezies und nicht die, einer fremden Art.

Was das Werkzeug angeht: du brauchst eigentlich nichts. Milch sollte im ersten Lebensjahr Hauptnahrung sein. Alles andere ist zum kennenlernen und Spielerei. Du kannst deinem Kind Fingerfood anbieten (ab Beikostreife versteht sich). Das klappt auch gut unterwegs (brauchst also nicjt s mitschleppen) und ansonsten wird weiter nach Bedarf gestillt.

Alles gut also ;-)

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Das ist ein sehr mutiger Tipp von dir. Du weiß ja nicht,wie sich die TE ernährt und wie lange wieviel Milch das Kind tatsächlich trinkt.

Lies mal die 4. direkte Antwort, diese TE hat es sehr schön erklärt und offenbar am meisten Ahnung. Ohne Supplementierung geht es nicht. Und ein Vitamin B12-Mangel verursacht in dem Alter schwerste, irreparable Hirn- und Nervenschäden.

LG

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Wer sich vegan ernährt, ist in der Regel gut über die Nährstoffzufuhr informiert. Die TE sagt, sie will weiter stillen. Und ich habe ihr den Tipp gegeben, Fingerfood zu reichen und weiter nach Bedarf zu stillen.

Eine B12 suplementierung ist total easy!

An dieser Stelle sei auch nocmal gesagt: auch omnivor ernährte Menschen sollten dringend auf ihren B12 Haushalt achten. Das tun aber komischerweise nur Veganer!

Diese Hetze gegen eine vegane Kinderernährung bringt mich zuweilen echt auch die Palme. Was ist mit Antibiotikaverseuchtem Fleisch? Was mit Medikamenten rückständen, Hormonen, Fetten, Eiter, Blut und Co. in Milch? Was ist mit Schwermetallen in Fisch? Abgesehen vom ethischen Aspekt halte ich tierische Produkte, allen voran Milchprodukte für absolut ungesund!

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Nicht falsch verstehen aber ich denke bei urbia wirst du großteils Kritik anstatt hilfreiche Beiträge bekommen ;-) Du kannst z.B.auf vegan-forum.de mal fragen oder bei Fb einer Gruppe zum Thema beitreten.
Möchtest du ihn nur im ersten Lebensjahr vegan ernähren? Kennst du dich mit der Thematik aus? Das sind schon einmal wichtige Fragen. Ja,vegan geht auch bei Kindern(wurde auch so von der amerikanischen Gesundheitsorganisation bestätigt),allerdings unter der Bedingung, dass du das nötige Grundwissen über diese Ernährungsform hast. Ich gehe jetzt nicht ins Detail, da ich nicht weiß wie informiert du bist. Kannst mir auch gern eine Pn schicken :-) Im ersten Jahr dürfte es,wenn du stillst,kein Problem sein. Wichtig ist es dann allerdings,dass du VitaminB12 supplementierst und es über das stillen weiter gibst,oder dass dein Kind das Vit.B12 zugeführt bekommt. Die anderen B-Vitamine sind über eine vegane Ernährung zuführbar. Selbst Soja muss nicht in der veganen Ernährung vorkommen,bei Kindern sowieso nicht. Was natürlich nicht geht, ist einfach tierische Produkte wegzulassen und nur Beilagen zu essen ohne über Risiken nachzudenken..
Lg

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Du hast offenbar am Meisten Ahnung. :-)

LG

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P.S. Ich hatte aber auch schon geraten, sich da vom Fachmann beraten zu lassen (*leicht schmoll*). Das Problem ist in so einem Forum, dass man nicht weiß, wie die Leute die Tipps umsetzen. Wenn man schreibt, B12 supplementieren und derjenige vermurkst das, dann sind die Folgen ja katastrophal.

LG

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