Brauche Hilfe/Ratschläge bei dieser "breikatastrophe"!!!

HI,

mein Sohn Kevin ist jetzt 5 Monate alt, und ich habe vor 4 Wochen mit Beikost angefangen.
Seinen Gute-Nacht-Brei von Hipp liebt er, und isst restlos das ganze Gläschen auf. Auch der Gute-Nacht-Brei von Alete mit Vanille schmeckt ihm sehr gut.

Allerdings mag er ausschließlich nur Milchbrei.
Fruchtgläschen oder Mahlzeitgläschen sind eine Katastrophe..
Ich habe die selbe Geschmacksrichtungen immer mehrmals probiert, und schon alle möglichen getestet, aber sobald er den Löffel im Mund hat, und merkt, dass es nicht sein Milchbrei ist, macht er mir eine richtige Szene. Er schreit, weint, rudert und strampelt, und ist kaum mehr zu beruhigen.

Ich versuche seit 4 Wochen jeden Mittag ihn für Obst/Gemüse zu begeistern, aber ich habe echt keine Chance.

Soll ich es einfach dabei belassen, und er bekommt weiterhin neben der Milch halt "nur" seinen Milchbrei oder wie soll ich da weiter verfahren.. ich bin echt ratlos, und habe langsam keine Lust mehr auf dieses Szenario jeden Mittag.

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

Danke schonmal im Vorraus.

LG Suzy

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Hallo,
sorry, aber wenn man mit derartigen Breien beginnt ist es kein Wunder, dass das Kind kein Obst und Gemüse möchte.

Besagte Milchbreie sind EXTREM gesüßt und voll mit Aromen - damit wird ein Kind auf den falschen Geschmack gebracht.

Am besten lässt Du diese Breie ganz und gar weg oder "entwöhnst" Dein Kind von den Breien, indem Du sie mit vernünftigen Breiflocken wie ungesüßten Hirse- oder Reisflocken vermischt und den süßen Brei in der Mischung immer weniger werden lässt - bis Du ganz darauf verzichten kannst.
Dann kann sich Dein Kind vielleicht auch für Obst und Gemüse erwärmen.

Grüße
Suse

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Hi Hallo!
Bei uns war es ganz genauso!! Ich habe mir dann einfach gedacht gut dann lénst du jetzt einfach erstmal mit dem Löffel zu essen! Na und dann lernen sie es eben mit leckerem Milchbrei vanille usw. ich habe einfach jeden Mittag versucht. Mit einem Löffel, magst du´s heute? nein? Gut vieleicht morgen dann eben wieder milchbrei! Ist doch egal ich glaube wir haben ungefähr 4 -6 wochen Milchbrei gegessen habe ihr aber jeden Tag auch etwas anderes angeboten. Ach mach dich nicht verrückt sooo dringend braucht er jetzt auch kein Mittags Menue! Das wird schon und Stress weder dich noch deinen kleinen sonst wird Mittag essen immer ein Problem sein!
LG Daniela und Kira die mittlerweile (fast) alles an Menues ißt! #freu

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Hallo Suzy,

ich denke, es könnte wirklich daran liegen, dass diese Breie pappsüß sind (ich hatte die mal selber probiert, war neugierig). Da ist es natürlich schwer, etwas weniger Geschmackintensives schmackhaft zu machen. Ich würde vielleicht wirklich noch mal eine Woche Pause machen und von vorn anfangen. Ich kann da nämlich von mir selber schreiben, dass ich da so bin - wenn ich viel süsse Sachen gegessen habe, komme ich kaum noch an Obst oder Gemüse ran - vor allem Gemüse nicht. Ich denke, dass es an den Aromen liegt, die den natürlichen Geschmacksinn dann zerstören. Ich kann das bei mir wirklich ganz deutlich beobachten - wenn ich viel so einen Kram wie Nutella etc. gegessen habe ist es für mich super schwer wieder zu einer vernünftigen Ernährung zurück zu finden #schmoll.

Ich finde z. B. auch, dass die Gemüsegläschen gar keinen Geschmack mehr haben - selbstgekochtes z. B. schmeckt super intensiv - das ist auch ein Geschmackserlebnis #mampf!

Liebe Grüße
Britta u. Merle Antonia (9,5 Monate)

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Hallo !!!

Folgender Artikel war unter www.eltern.de zu lesen. Achtung sind 4 Seiten vielleicht auf den Computer
kopieren. Sehr interessant mir hat er sehr geholfen


Ernährungsberatung im Drogeriemarkt
Sabine Grüneberg | 20. März 2006 16:48 Uhr

Gestern habe ich etwas sehr spannendes gemacht. Ich bin für die Redaktion mit einer Ernährungsberaterin im Drogerie-Markt gewesen, um mich über Sinn und Unsinn der ganzen Babynahrungsprodukte aufklären zu lassen. Hammer. Ich hätte nicht gedacht, dass man so viel falsch machen kann…



Pre-Milch, AR-Nahrung. Dauermilch, Folgemilch, eigentlich weiß ich bis heut nicht, was der Unterschied ist. Ich habe für Laurin, während unseres Flaschendramas ja viele verschiedene Milchen gekauft. Momentan bekommt er Folgemilch 2, weil da ab dem 4. Monat drauf stand. Die Tabellen und Zutatenlisten waren für mich bömische Dörfer, weil ich sowieso nicht wusste, was „Cholinchlorid“, „L-Histinum“ und „Nucleotide“ sein sollten.

Falsch gemacht, habe ich nun erfahren. Folgemilch 2 und 3 braucht man überhaupt nicht. Am besten ist Pre, die hat nur Lactose drin – der einzige Zucker, der auch in der Muttermilch enthalten ist. Die anderen Pulvermilchen haben fast alle Zucker beigemischt. Die 1er Milch kann man auch nehmen, doch auch hier haben wir Produkte gefunden, die andere Zucker enthalten (Das steht auf der Zutatentabelle auf der Packungsrückseite unter „Kohlehydrate“. Dort steht dann „Glucose“, „Saccharose“, „Fructose“, „Maltose“, Maltodextrin“.) Diese Tabelle habe ich ja grundsätzlich überlesen, weil sie mir zu kompliziert war. Aber der Teil „Kohlehydrate“ ist echt wichtig! 1er Nahrung darf man auch nicht nach Bedarf füttern, ein Zuviel kann die Nieren belasten. 1er Nahrung hat auch Stärke drin, deshalb sättigt sie besser. (2er und 3er Nahrung haben natürlich noch mehr Stärke und sättigen noch besser, dafür ist auch dementsprechend mehr Zucker drin). Möchte man eine Milch (nach dem vierten Monat) die, gut sättigt, soll man lieber Pre oder 1er-Nahrung nehmen und mit Reisflocken andicken. Ist billiger und zuckerfrei.

Dann habe ich natürlich auch noch HA-Milch gekauft, ich dachte, andere soll man nicht nehmen, wegen der Allergien. Mein Sohn ist zwar nicht gefährdet, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – dachte ich. Wieder falsch. Es ist nicht nötig, vorbeugend auf "HA"-Nahrung auszuweichen. „Mit sechs Monaten können alle Babys die vom Forschungsinstitut für Kinderernährung empfohlenen 200 ml Kuhmilch in den Abendbrei bekommen“, sagte die Expertin Imke Reese (ausprochene Fachfrau für Säuglings- und Kleinkindernährung). Der neuste wissenschaftliche Stand ist: im zweiten Lebenshalbjahr können alle Babys, auch allergiegefährdete, Vollmilch bekommen. Dann ist der Körper so weit, dass er damit fertig wird. "Und irgendwann müssen sie anfangen, sich daran zu gewöhnen", sagte Reese.

Weitere Erkenntnisse dieses Vormittags:
„Probiotisch“, „Prebiotisch“, „Bifidus BL“. Milchnahrungen mit diesen Zusätzen verdienen einen Pluspunkt. Denn sie stärken das Immunsystem und die Darmtätigkeit. Wirbt die Packung mit „LC-Pufa“ oder „LCPs“, deutet das auf ein besonders günstiges Fettverhältnis hin. Kann man sich zwischen mehreren Nahrungen nicht entscheiden, ist das ein Kriterium.

Spezialnahrungen
Gegen „Blähungen“, „Spucken“, „Verstopfung“ werden spezielle Heilnahrungen angeboten. (z.B. AR-Nahrung, Beba Sensitive, Sinlac, Comformil). „Die gehören nicht in den Handel, sondern in eine Apotheke“, sagt Ernährungsexpertin Reese. „Wenn der Arzt nicht ausdrücklich solcherlei Milchnahrung für eine bestimmte Zeit empfiehlt, sollten Sie damit nicht herumexperimentieren.“

Soja-, Ziegen-, Schafs-, oder Stutenmilch
Gehören nicht in die Babyflasche. Die weit verbreitete Annahme, dass alternative Tiermilchen weniger allergen als Kuhmilch sind, ist falsch. Das allergieauslösende Eiweiß „Kasein“ ist auch hier nachweislich enthalten.

Mandelmilch, Reismilch und Frischkornmilch
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung warnt vor „alternativen“ Milchzubereitungen, die immer mehr in Mode geraten. Mandelmilch enthält zu wenig Kalzium, das die Kleinen dringend für ihre Knochen und die Zähne brauchen, Frischkornmilch überfordert ihre noch empfindliche Verdauung durch Ballaststoffe und vergrößert das Risiko, dass sie an Zöliakie (Stoffwechselstörung) erkranken

Gemüsegläschen
Die Auswahl war ungeheuerlich, „doch eigentlich reicht eine Sorte völlig aus“, meinte Imke Reese: „Meine Tochter hat bis zu ihrem ersten Geburtstag „Rind mit Kartoffeln und Karotte“ gegessen.“ Warum sollte ein Baby auch den Geschmack von Mozarella und Spaghetti-Napoli testen? „Das sind alles Dinge, die die Kinder später am Familientisch kennen lernen.“

Und welches dieser 500 Gläschen ist dann also gut? Ist Fleisch tatsächlich so wichtig? „Ja, unbedingt. Ihr Kind sollte pro Woche 80 bis 100 g Fleisch bekommen, damit sein Eisenbedarf gedeckt ist.“ Reese holte ein beliebiges Fleisch-Gläschen aus dem Regal. Unter der Zutatenliste stand: „Fleischanteil: 15,1 g“ - „Damit sollten Sie dann also sechs Mal die Woche Fleisch geben, damit sie auf die erforderliche Wochenmenge kommen.“ Sie zeigte auf die Zutatenliste: „Karotten, Erbsen, Wasser, Magermilch, Schweinefleisch, Reis, Pflanzenöl, Salz.“ – „Und dieses Gläschen sollten Sie sowieso lieber stehen lassen: Der Gemüse-Fleischbrei sollte milchfrei sein, hier ist aber Magermilch drin. Und die beeinträchtigt die Eisenaufnahme.“ – „Und Vitamin C fördert sie“, fügte ich an und war ein bisschen froh, dass ich auch etwas wusste. - „Deshalb sollen Sie auch vitaminreiche Säfte in die Getreidebreie geben.“ Imke Reese stellte das Gläschen wieder zurück. „Nehmen Sie lieber ein Glas mit Kartoffeln, die sind wertvoller als Nudeln oder Reis. Und Salz oder Gewürze sind überflüssig. Die belasten die Nieren der Babys und sind nur drin, damit es der Mama schmeckt, wenn sie mal probiert.“ Fazit: Je einfacher die Rezeptur, desto besser das Gläschen. Baby-Menüs brauchen nicht mehr als vier Zutaten: Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Fett (8 bis 10 g pro Malzeit, die meisten Gläschen enthalten zu wenig Fett. Dann einfach einen Teelöffel Rapsöl = 4 g dazufügen)

Obstgläschen
ersetzen in keinem Fall eine ganze Malzeit. „Ein Getreide-Obst-Brei für die Vormittags- oder Nachmittagsmalzeit sollte 20 g (ca. drei Esslöffel) Getreideflocken, 90 ml Wasser, 100 g Obst und 5 g (ein gehäufter Teelöffel) Butter oder Rapsöl enthalten“ meinte Reese und angelte nach einem „Frucht-Getreide-Glas“. Darauf stand: Getreideanteil: 5 g. Eindeutig zu wenig. „Diese Gläschen können Sie Ihrem Brei natürlich zufügen, als Obstanteil, doch an den Flocken kommen Sie nicht vorbei.“ Na dann spar ich mir das Geld doch und schäle lieber eine Birne oder einen Apfel, die ich durch den Pürierstab haue und mit den Flocken anrühre.

Flocken
Am besten sind Hirse und Haferflocken – sie liefern am meisten Eisen. Bei Instantflocken spart man sich das Aufkochen und Quellen lassen. Sie lassen sich direkt in das leicht abgekühlte Wasser rühren und ergeben einen feinen Brei ohne Stückchen.

Fertig-Breie in Pulverform
„Die sind so mit das gruseligste, was es auf dem Markt gibt“ grinste Reese und ging kopfschüttelnd die Reihen entlang. „Was bitte haben Stracciatellastückchen in einem Baby-Brei verloren?“, „Wie sollen Kinder bei gefriergetrocknetem Obstpulver, künstlichem Vanillegeschmack, Emulgatoren und entmineralisierter Molke einen natürlichen Geschmacksinn entwickeln?“ „Und haben Sie mal auf den Zuckeranteil geschaut?“ Sie holte einen Gute-Nacht-Brei aus dem Regal, der vorne auf der Verpackung mit „ohne Kristallzuckerzusatz“ warb. Mir sackte das Herz in die Hose. Ich hatte Laurin bereits diesen Gute-Nacht-Brei gekauft. Der hatte so nach „Durchschlafen“ ausgesehen. Reese zeigte auf die Zusammensetzungstabelle: Unter „Kohlehydrate“ fanden wir pro 100 g Brei sage und schreibe 35, 3 g Zucker, unter anderem Glucose, Fructose, Saccharose. „Den Abendbrei bereiten Sie ganz einfach mit 200 ml Vollmilch, 20 g (drei Esslöffel) Getreideflocken und 20 g Obstsaft oder –püree“, sagte Reese und stellte den Brei zurück.


Babywasser
„Braucht man nicht, sofern das eigene Leitungswasser „bleifrei“ ist und den Anforderungen für Säuglingsernährung entspricht (Informationen bekommen Sie bei Ihrem Wasserversorger). Bis in die 70er Jahre wurde Blei als Installationsmaterial für Wasserleitungen verwendet. Sollte man in einem älteren Haus mit unsanierten Wasserleitungen wohnen, verwendet man besser Mineralwasser, das „geeignet für Säuglingsnahrung“ ist.


Babykekse
Strotzen vor Zucker. Den Kleinen besser hartes Gemüse (z.B. rohe Karotte) in die Hand geben (Vorsicht, wenn das Baby schon viele Zähnchen hat, kann es Stückchen abnagen und sich verschlucken). Brezeln sind ebenfalls nur bedingt als „Fingerfood“ geeignet, da in Salzlauge gebadet. Ebenso enthält Brotrinde Salz. Und Trockenfrüchte sind ebenfalls ungeeignet, weil geschwefelt.

Trinkfertige Milch aus der Plastikflasche
Besser Finger weg. Niemand weiß, ob aus dem Plastik nicht Stoffe in die Milch gelangen.

Babytee
Braucht kein Mensch. Babys sollten im ersten Lebenshalbjahr abgekochtes Wasser bekommen. Und Fenchel ist ein Heiltee für Bauchweh und kein Dauergetränk.

Babyjoghurt, Babyquark
Haben im ersten Lebensjahr von Kindern nichts zu suchen. Der Eiweiß- und Zuckeranteil ist zu hoch.

Babysäfte
Gehören nicht als Durstlöscher ins Trinkfläschchen weder pur noch verdünnt. Dagegen sind sie als Vitamin C-Lieferant gut im Vollmilch-Getreide-Abendbrei (siehe Instantbreie), wenn der Vitamin C-Gehalt bei mindestens 30 mg liegt. Reese holte sich wieder eine beliebige Flasche aus dem Regal und zeigte auf die Rückseite: „Sehen Sie, hier sind nur 10 mg drin.“


Als wir aus dem Drogeriemarkt kamen, war mir schwindlig von so viel Info und ich fragte mich, wie man als normale Mutter sein Kind korrekt ernähren soll, ohne Ökotrophologie studiert zu haben. „Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man weiß, wo man hinschauen muss“, tröstete Reese. Und ich glaube, die Mühe sollte man sich tatsächlich machen. Ich stelle diesen Text auch deshalb hier ins Tagebuch, weil ich glaube, dass es vielen Müttern so geht wie mir und Aufklärung Not tut. Dass man so verunsichert ist nützt der Industrie, die neben den guten Produkten auch viel Unsinn auf den Markt wirft.

Auf dem Nach-Hause-Weg jedenfalls sah ich nur noch dicke Kinder, die wahrscheinlich alle schon im Babyalter an Zucker gewöhnt wurden und dachte an Laurin, den ich beinahe auch mit Zuckerbrei abgefüllt hätte.