Nicht genügend Milch, Zufüttern: Verständisfrage

Hallo Ihr Lieben,

immer wieder lese ich hier, dass Frauen schreiben, sie hätten nicht genügend Milch und müssten leider zufüttern.

Aber so, wie ich es verstanden habe, gibt es das eigentlich nur ganz, ganz selten, dass eine Frau (v.a. anfangs beim Vollstillen) zu wenig Milch bildet, weil ihr Körper das nicht "kann". Ist es nicht so, dass das "zu wenig" an Milch vom Zufüttern kommt, also umgekehrt? Nicht: Ich hab zu wenig Milch und muss deshalb zufüttern, sondern: Weil ich zufüttere, habe ich zu wenig Milch?

Ich habe das Prinzip so verstanden. Möchte gerne einer Freundin helfen, die auch über dieses Problem klagt und mich um meine Meinung gebeten hat - ihre Kleine werde nicht satt, sagt sie und sie laufe nicht mehr aus beim Stillen (Kind ist knapp 3 Monate jung), deswegen füttere sie nach dem Stillen noch mit Flasche (Pre-Milch) nach und dann schlafe das Baby zufrieden vier bis sechs Stunden lang.

Liebe Grüße
M.

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Hi,

ich finde, dass deine Freundin sich nicht so viel Streß antun soll. Erst stillen und dann doch noch die Flasche geben.

Wenn sie nicht mehr stillen möchte, soll sie es lassen. Die Kinder werden auch mit der Flasche groß.

HG ann

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Das war jetzt aber auch hilfrech. Hier hat keiner was von abstillen gesagt!

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Da hast du Recht, aber ich befand mich in der gleichen Situation wie die Freundin der Schreiberin.

Zuwenig Milch und noch zusätzlich beigefüttert. War in meinen Augen einfach zu streßig und unsinnig. Entweder stillen oder Flasche geben. Beides geht auf Dauer nicht gut.

Wenn diese Freundin meinen Ratschlag nicht annehmen möchte, ist es auch gut.

;-)

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Wie oft legt sie denn an? Lässt sie ihr Kind entscheiden oder stillt sie nach Plan? Mit 3 Monaten stecken Babys in einem Entwicklungsschub und scheinen nie satt zu sein, da hilft nur sehr häufiges anlegen. Das zufüttern macht es da nicht besser sondern nur schlechter!

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darum geht es ja man es ist wirklich noch in den köpfen drin das ein baby nur alle 4 stunden hunger haben darf

das muttermilch wesentlich schneller verdauut ist wissen viele nicht

ich kann nur von mir sprechen mausi wollte jede stunde trinken jeder wirklich jeder den ich kenne hat gesagt ich muss zufütter ich hätte zu wenig milch wen das kind so oft käme obwohl es völlig normal ist auch jede stunde zu füttern

dan meinen mache frauen an abpumpmengen festzu machen wie viel milch sie haben aber viele können nur teilweise oder gar nicht abpumpen und nehmen dan sie müssen umbedingt zufüttern

dan behaupten mache mütter ihre töchter können sowiso nicht stillen es hätten ja alle in der familie nicht gestillt

alles verunsicherung und missverständnisse auch ich bin drauf reingefallen

die milch die du per flasche zufütterst wird natürlich nicht als produktion für die brust angesehen und nicht mehr gebildet die wenigsten informieren sich übers stillen gut

deine freundin wird sich bestätigt fühlen den wen sie die flasche weglassen würde , würde das kind erstmal öffter kommen um die produktion wieder anzuregen dan wird sie wieder die flasche geben uns.... uns..

die flasche ist in den meisten fällen einfacher da die kinder natürlich in den meisten fällen auch mit flasche länger schlafen wird es auch in zukunft so sein das viele die stillen könnten zufüttern und dan ganz aufgeben den mit muttermilch kann man ja nicht satt werden ;-)

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Hallo!

97% der Frauen weltweit können ohne Probleme voll stillen. Haben also genug Milch.

Du hast das schon richtig verstanden.
Viele Frauen denken, sie hätten zu wenig Milch, wenn das Baby öfter trinken möchte (Wachstumsschub, Hitze, Nuckelbedürfnis o.ä.). Oder wenn die Brust nicht mehr prall ist (was nur ein Zeichen für perfektes Zusammenspiel zwischen Mutter und Kind ist, genauso wie, dass die Milch nicht mehr ausläuft).

Durch das falsche Denken, man hätte zu wenig Milch, füttert man eben zu. Dadurch hat man auf Dauer tatsächlich zu wenig Milch. Denn die Nachfrage regelt das Angebot. Weniger Nachfrage = weniger Angebot. Einfaches Prinzip oder?

Es gibt tatsächlich wenige Frauen, die zu wenig Milch haben. Aber wie gesagt, 97% aller Frauen sind in der Lage voll zu stillen.

Lg

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Es gibt extra Anzeichen, an denen man merken kann, dass die Milch nicht ausreicht:

- Gewichtsverlust über längere Zeit, bzw. keine Zunahme
- Das Baby hat mindestens keine 4-5 nasse Windeln am Tag (nass bedeutet nicht randvoll, sondern eher feucht!)
- Haut ist nicht rosig, sondern eher blass
-Das Baby wirkt unfit
- Anzeichen der Flüssigkeitsmangel (eingefallene Fontanelle, Augenringen, Urin ist sehr gelb und riecht sehr intesiv)

Dass das Baby sehr oft an die Brust will (insbesondere abends!), ist kein Anzeichen, dass die Milch zu wenig ist. Bei Wachstumsschüben wollen die Kleinen benahe ständig an die Brust. Nennt sich Clusterfeeding und hat eine nützliche Funktion: durch permanentes Anlegen nach Bedarf steigern die Kleinen die Milchproduktion und decken somti ihren gesteigerten Bedarf.

Es waren Abende, wo ich meinen Sohn jede 30 min angelegt hab#schock Es war seeeeehr anstrengend und hat in meinem Fall nichts gebracht. Aber das kann bei deiner Freundin sehr gut gehen! Sie muss sich nur gedulden#winke Nach einigen Tagen permaneten Anlegens ist der Stress vorbei!

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Habe nur die letzten beiden Einträge gelesen und das was lilly und zweiundreissig schreiben ist vollkommen richtig.

Leider fehlt es vielen stillenden Frauen an fachkundiger Unterstützung seitens Ärzten, aber auch Hebammen und eben leider auch der Gesellschaft und der hiesigen Meinung.
Und leider hinterfragen viele stillende Mütter auch nicht (so wie du jetzt löblicherweise für deine Freundin tust) ob es wirklich sein kann dass man zu wenig Milch hat. Vielleicht sollte sich deine freundin auch selbst belesen.
Im Internet gibt es viele gute Seiten zu dem Thema:
Ganz vorne die:
www.uebersstillen.org
www.lalecheliga.de
www.Rabeneltern.org

Ich glaube auch zudem, dass sich in der westlichen Gesellschaft zu viel unnötige Gedanken gemacht wird. "Im Busch" (hört sich doof an sorry, aber ich habe mich oft daran orientiert wie das Mutter-Kind Verhalten im Busch ist weil es mir am natürlichsten und kindgerechtesten erschien) dort macht man sich über sowas keine Gedanken. Da werden alle Kinder gestillt, interessiert keinen ob 2, 3, 4 oder 7 Jahre und kaum jemand stellt in Frage ob sie zu wenig Milch haben. Man geht dort einfach davon aus dass es klappt und darum klappt es auch.
Und wenn mal eine Mutti dort Probleme hat, dann stillt entweder eine andere Mutti oder es wird ihr geholfen das Stillen zu lernen.
Irgendwann können die Knirpse dann Baumfrüchte essen, oder das was ihre Eltern dort essen und gut ist. Da kräht auch keiner danach ob es mit 6 Monaten, 8, oder 12 Monaten soweit ist. Man überlässt vieles der natürlichen Entwicklung.
Ich möchte dir damit sagen, versuche deiner Freundin eine gewisse Gelassenheit und ein Vertrauen in sich selbst entwickeln zu lassen.
Selbstbewusstsein und Grundvertrauen in die Natur sind das A und O. Jeder Zweifel, jeder Arztbesuch mit Ernährungsfragen trüben das natürliche Stillverhalten und schüren Zweifel bei der Mutter.
In westlichen Ländern stehen Stillende sehr unter Druck und Beobachtung der Öffentlichkeit.

Das ist in der Regel nämlich nicht der Fall dass eine Frau zu wenig Milch hat. Wenn dem Kind, wie bereits erwähnt wurde, ein Wachstumsschub bevorsteht kann es mitunter stündlich kommen um kurzfristig die Milchproduktion anzuregen. dann gibt es auch Phasen, da verschlafen sie mal eine Milchmahlzeit was auch ok ist. Der Babykörper ruft schon wenn er was braucht. Und wenn nicht, dann nicht.
Andere würden sagen: Du musst dein Kind wecken....
Nicht machen bei Stillkindern. Einfach nach Bedarf stillen, das ist die goldene Regel.

LG

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Hallo!

Ja, ich hatte dieses Problem. Dominik war eine kleine Raupe Nimmersatt und brauchte viel Milch. Es hat leider alles nichts geholfen. Alles was die Milchbildung anregt, über Tage hinweg, ausschließlich Ruhe und Stillen usw. Trotzdem wurde es einfach nicht "mehr". Am Abend war Ende. Das klingt vielleicht blöd, aber es war wirklich so.

Ich wollte mit allem was in meiner Macht stand Vollstillen und habe damit Dominik mehr geschadet als geholfen. Er hat dann sogar abgenommen. Schweren Herzens habe ich ihm dann abends die Flasche gegeben.

Von da an hat die abendliche Schreierei ein Ende gehabt (und er hat täglich bis 23.30 Uhr gebrüllt). Das Kind war zufriedener. Auch tagsüber gabs dann eine Mahlzeit aus der Flasche. So haben wir 6 Monate die Zwiemilchernährung gehabt. Kurz danach war komplett Ende. Einerseits war er total "Beikostgeil", andererseits wollte er dann den Busen gar nicht mehr nehmen (verständlich).

Das mit dem nicht mehr auslaufen hat nichts damit zu tun. Das hört sich mit der Zeit auf. Was deine Freundin macht, ist der Anfang vom Ende.

lg liz

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Dass sie nicht mehr ausläuft, heißt doch nicht, dass sie zuwenig Milch bildet. Es heißt viel eher, dass die Brüste sich ans Milch produzieren gewöhnt haben und die Milch im Kind "landet" und nicht in der Stilleinlage (oder wo auch immer). Wie lange das Kind mit der Milch auskommt, ist in meinen Augen eine Typfrage; Meine Tochter hat sehr kurz und ausdauernd getrunken und war nach dem Stillen immer mehrere Stunden satt. Nachts hat sie mit gut drei Monaten durchgeschlafen. Mein Sohn wollte sehr oft trinken und auch zeitlich viel, viel länger. Durchgeschlafen hat er das erste Mal weit nach seinem ersten Geburtstag.

lg

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Vielen lieben Dank an alle für die qualifizierten und kompetenten Antworten! Dann lag ich also doch richtig, war schon ganz verwirrt.

Danke!
GLG und ein schönes WE
M.