An die Mütter der Beikostverweigerer - vorsicht lang

Hallo,

ich habe bereits vor 1-2 Wochen geschrieben, dass mein Sohn keinen Brei essen mag. Ich habe 2 Tage, nachdem er 6 Monate alt wurde, versucht, ihm selbst gekochten Kürbisbrei zu geben. Wollte er nciht. Er hatte allerdings gerade Zeitpunkt Durchfall und die Hebamme sagte zurecht, dass das ein schlechter Zeitpunkt für die Beikosteinführung wäre und ich nochmal warten sollte.

Ich muß dazu sagen, dass der Kleine leider bereits Neurodermitis und sein Papa viele Allergien hat, so dass ich mit der Beikosteinführung vorsichtig sein muß.

3 Wochen später habe ich's wieder versucht. Nach 3 Tagen, an denen er mich empört angeguckt, den Mund nicht aufgemacht und den Kopf ganz weit nach hinten gestreckt hat, um dem Löffel zu entgehen, habe ich wieder aufgegeben und die Hebamme gefragt, was ich tun soll. Die riet mir, ihm eine Kartoffel, Karotte oder ein Stück Apfel in die Hand zu drücken. Karotte und Apfel traue ich mich nicht, ich habe Angst, dass er sich daran verschluckt. Außerdem muß ich doch langsam bzw. nach und nach neue LEbensmittel einführen.

Einen Tag später habe ich ihm selbstgekochten Pastinakenbrei angeboten und mich total gefreut, als er tatsächlich mehrmals hintereinander den Mund aufgemacht und das Zeug gegessen hat. Doch schon am nächsten Tag hat er kaum noch etwas davon zu sich genommen und inzwischen (1,5 Wochen später) isst er weder selbstgekochten, noch Gläschen Pastinakenbrei.

Eine Stillberaterin riet mir, pürierte Kartoffel mit Muttermilch zu geben, aber auch dass, genau wie die ganze, ohne Salz gekochte Kartoffel, die ich ihm vorgestern gegeben habe, lehnt er ab. Sie sagte, ich solle auf jeden Fall immer weiter Brei anbieten, da sonst irgendwann die Kaubereitschaft abnimmt, jedoch ohne Druck.

Das geht aber irgendwie nicht. Ich habe keine Lust mehr, wenn er nicht mal den Mund aufmacht. Er grinst mich einfach mit zusammengekniffenen Lippen an.

Ich habe von einigen von Euch gelesen, dass Ihr auch über den 6./7. Monat hinaus voll gestillt habt. Habt Ihr zwischen den Zufütterungsversuchen Pausen gemacht oder Euren Zwergen jeden Tag wieder den Löffel hingehalten? Ich weiß einfach nciht was ich tun soll.

Danke für's Lesen und Eure Tips.

Gruß
Bologna

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hi,
ich habe vor dir auch gepost, da ich ebenfalls so einen essensverweigerer hier habe, habe aber auch noch keine antworten bekommen.
ich kann dir somit auch leider keinen rat geben, ich hoffe nur, das es bei unseren mäusen eine phase ist und kein dauerzustand, denn darauf habe ich keine lust.
er hatte ja so schön immer gegessen und aufeinmal nichts mehr. ich verstehe es einfach nicht.
lg
sandra

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#liebdrueck

du kennst den kleinen am besten - dein bauchgefühl sagt dir was richtig ist!

zu den symptomen: meine kleine hat voller freude fenchel gegessen - 1 woche lang, dann hab ich kartoffel dazu, ging auch gut. dann fleisch dazu - wieder ok. 1 woche später (sollte das jetzt eigentlich länger ausschließlich füttern ;-)): gar nix geht. also umgestellt, pastinake einführt - seither kein prob mehr, weil ich jede woche was neues eingeführt hab. sie mochte nur das eintönige nicht #augen#klatsch als ich das raus hatte, wars für uns beide ok.

zum thema allergie:
sind schwer vorbelastet auf meiner seite - jeder hat irgendeine allergie. von meinem schatz her nix.
also hab ich mich erkundigt, bin vorträge gegangen, hab bücher gelesen ...
du kannst jede woche etwas neues einführen und problemlos erkennen was passt und was nicht. im extremfall reichen 3 tage - dann hat er entweder reagiert oder nicht reagiert.

du kannst ohne weiteres apfel oder sonst was anderes im stück anbieten - würd ich aber nicht roh machen. ansonsten bist du ja dabei und schaust was er macht. meine kleine hatte keinen einzigen zahn, aber nen apfel konnte sie essen ;-)

außerdem kannst du ihm zb rohe oder gekochte fenchelstücke zum brei dazu anbieten (fenchel ist so allergenarm wie nix anderes und dabei eisenreich, deshalb hab ich damit angefangen)

und wie gesagt: dein gefühl stimmt - du weißt was du ihm zumuten kannst und was nicht!

viel glück weiterhin!
lg
me

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ach ja ... hab ich gestern ganz vergessen #hicks

noch was zum thema allergie:
mit ca. 14 monaten hab ich zum ersten mal milch versucht - und schon nach dem ersten mal gewusst, da stimmt was nicht. nach dem 3. mal war klar - das ist eindeutig die milch :-(

also hab ich die milch so weit wie möglich rausgenommen und durch folgemilch ersetzt - da gibts zb sinlac und zwei andere die sie verträgt.
inzwischen hatte sie auch nen bluttest (sie nimmt sehr wenig zu und da bestand (sehr zu meinem unverständnis) der verdacht auf zöliakie). der zöliakietest war - wie auch anders zu erwarten - nicht auswertbar, heißt alles ist möglich, die spezialistin würds aber ausschließen weil die gewichtskurve (vor allem nach einführung von gluten) nicht dafür spricht - meine worte #cool
aaaber: ich hab auch wegen milchprodukten testen lassen - da ist sie interessanter weise negativ, sollte aber keine haben. aber die ärztin hat mir von anfang an erklärt, dass sie nur nachweisen kann was innerhalb einer halben stunde passiert, alles andere ist nicht nachweißbar. und bei meiner kleinen dauert es ziemlich genau 3 stunden ...
und lactose kann man überhaupt erst mit ca. 4 jahren testen, weil sie dazu ziemlich kräftig blasen können müssen

mittlerweile versuchen wir uns an lactosefreien produkten (sie ist ja jetzt mit ...) und das funktioniert mit milch ganz gut. leider haben wir mit joghurt auch da probleme und da drauf ist sie aber ganz heiß #kratz dafür kann ich ihr jetzt endlich pudding machen - den liebt sie auch #freu

naja, sorry für das ganze #bla#bla ... wollte dir eigentlich nur noch sagen: mach dir keine sorgen, wenn du alle paar tage was einführst. wenn du drauf achtest und immer nur eins einführst kannst du recht schnell reagieren und einen schritt zurück gehen um noch mal zu versuchen!

lg
me

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Hallo,
meine Tochter hat erst mit 10 Monaten begonnen zu essen. Davor hat sie deutlichst signalisiert, dass sie nicht möchte.
Den Tipp immer weiter anzubieten, da sonst die Kaubereitschaft abnimmt halte ich für totalen Quark. Mit solch einem Druck leistet man schon im Babyalter späteren Essstörungen Vorschub!
Ich habe immer gelesen, dass es Sinn macht ungefähr alle 2 Wochen wieder Brei anzubieten. Zusätzlich habe ich der Maus auch immer Gedünstetes Obst oder Gemüse in die Hand gegeben (sie hat allerdings auch keine Allergiegefährdung).
Irgendwann hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben und dachte ich müsste noch in der Schulpause zum Frühstücksstillen anrücken und dann, oh Wunder, begann sie endlich zu essen.
Meine Maus mag nicht gerne gefüttert werden, sie isst lieber selber (ist leider eine grauenhafte Sauerei, ommmmmm).
Ich habe bei der U5 der KiÄ gesagt, dass die Maus nicht wirklich essen mag und sie meinte, dass sie das bei Stillkindern oft erleben würde.
Da die Kleine ansonsten wunderbar entwickelt war hat sie keinen Stress gemacht und jetzt bei der U6 kann ich mit futterndem Kind anrücken...
Liebe Grüße
Lisa+Zwerginnen(10/05+04/08)

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Hallo,

meine Kinder haben beide erst mit 12 Monaten Beikost gewollt.

Ich habe nicht jeden Tag Brei angeboten, da sie mehr sehr deutlich gemacht haben, das sie ihn nicht mögen und genervt auf die versuche reagiert haben.

Was ich gemacht habe: sie haben an unseren Mahlzeiten teilgenommen und haben etwas altergerechtes auf ihren Teller bekommen, ein Stück Kartoffel, ein paar Reiskörner, ein Stück Wassermelone,...
Das konnten sie dann anfassen, anlutschen, wieder ausspucken oder runterschlucken.

Essen war immer etwas angenehmes, das Essverhalten war nie es ein Grund zum Konflikt.

Natürlich essen beide Kinder mittlerweile viel, gerne und ausgewogen.


LG

5

Noch etwas: bei stark allergiegefährdeten Kindern ist die beikostverweigerung oft ein Schutzmechanismus, der respektiert werden sollte.

LG

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Ja ich hab Pausen gemacht bzw. es nur 1x in der Woche mit ein paar Löffelchen versucht ob er was will.
Wenn wir Brot aßen gabs für ihn ne Scheibe trockenes Brot in die Hand.
Das hat er am Anfang nur zukrümelt.
Irgendwann fanden dann ein paar Krümel den Weg in den Mund.
Wirklich angefangen zu essen hat er erst mit 10 Monaten, dann aber schlagartig.
Jetzt ist er 14 Monate und isst eigentlich alles was man ihm gibt.

LG Anne mit 2 Jungs

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Hallo,

ich habe fast ein Jahr lang vollgestillt- mein Sohn war der totale Beikost- und Fingerfoodverweigerer.

Was ich aber wichtig fand, dass er natürlich immer bei den Familienmahlzeiten dabei ist, etwas von unserem Essen auf den Teller bekam und damit konnte er dann machen, was er wollte.

Lass deinem Kind Zeit. Wie jemand vor mir schon schrieb, ist es gerade bei allergiegefährdeten Kindern ein Schutzmechanismus nichts zu essen.

Ich kann jedem das Buch "Babyernährung- gesund und richtig" empfehlen(http://www.amazon.de/Babyern%C3%A4hrung-gesund-richtig-Gabi-Eugster/dp/3437274805/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1239442100&sr=8-2).
Das hat mir damals sehr geholfen und mich beruhigt und darin bestätigt, auf mein Kind zu hören und nicht auf irgendwelche Empfehlungen von außen.

Lieben GRuß

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Hallo!

Einen ultimativen Tipp von mir: das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzales!

Meine Maus hat mit 10,5 Monaten erst Interesse an fester Nahrung gefunden.

Habe auch diverese Tage und Woche hinter mir, wo ich einfach nur verzweifelt, genervt und frustriert war wegen der Beikostsache.... Bis ist das Buch las!
Es entspannt ungemein und nimmt einem die Angst, das Kind würde nicht genug essen oder die Milch würde ihm nicht mehr genügen!

Mein Fazit: Dem Kind die Zeit geben, die es braucht. Und immerhin soll Milch ja Hauptnahrung im ersten Lebensjahr sein.

LG und gutes Durchhaltevermögen.

Alexxis

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Hallo Bologna,

bei meiner Maus war es genau das gleich ... ich habe dann immer wieder Pausen gemacht (weil ich auch keine Lust mehr) und irgendwann, so nach 4 Wochen nach dem Beikoststart (also mit 7 Monaten) ging plötzlich der Mund auf. Zwar nur für ein paar Löffelchen, aber immerhin. Und nun mit 8 Monaten isst sie richtig gerne, zwar auch noch keine riesen Menge, muss immernoch viel stillen (keine Mahlzeit ist richtig ersetzt), aber es geht wunderbar und wir sind alle ganz entspannt. Am liebsten isst sie Birne, das mache ich jetzt überall rein ;-) Also, ich kann nur sagen, lass dich nicht stressen, irgendwann wird dein Kleiner auch etwas anderes essen als Milch! Probiere es einfach immer mal wieder, aber wenn du genervt bist, mach Pause (ruhig auch mal 2 Wochen) und versuche, ob er vielleicht doch was Süßes mag (Pastinake geht bei uns auch gut, aber am besten mit Birne) und gib dann Kürbis bzw. Pastinake dazu?!

LG,
Annette