Wendeschmerz beim Pferd

Hallo!

Vor 14 Tagen habe ich meine Stute aus einem Pachtverhältnis zurückbekommen. Der Pflegezustand ist für mich fürchterlich gewesen (habe immer noch nicht alle verklebten stellen sauber bekommen, leichte Mauke an den Fesselköpfen, etc.).

So, nun zu meinem Problem. Die Hufbearbeitung in den letzten 2,5 Jahren ist scheinbar völlig unprofessionel gemacht worden (war leider auf Fotos nicht erkennbar). Nun war am Sonntag Hufschmied und Hufpfleger da, Hufe wurden vernünftig bearbeitet (sind freunde von mir mit entsprechender ausbildung und erfahrung - haben mir mein pferd vor 4 jahren auf barhuf umgestellt, was jeder für unmöglich hielt - und hufe waren immer gut). dabei habe ich die bestätigung für 2 befürchtungen bekommen:

1. mein pferd hatte vermutlich (!) vor monaten eine leichte rehe (pächter haben mir dazu nichts mitgeteilt - haben aber auch nur äusserst selten einen ta geholt) - hat zwar keine ganz typischen rehehufe, aber die anzeichen sind da. zudem haben die hufe durch mangelnde pflege hornrisse (fehlspannungen).

2. sie hat - vorallem vorne links - einen sehr deutlichen wendeschmerz (hatte gehofft ich bilde es mir ein). rechts ist er nicht so deutlich zu sehen. auf geraden strecken, auf der weide etc lahmt sie nicht (haben hangwiesen). geht manchmal aber irgendwie anders... vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein...

3. leichte mauke an den vorderen fesselköpfen

4. leichte durchtrittigkeit vorne (stand fast nur auf der weide, ausritte auch fast nur auf weichem boden).

hat jemand erfahrung damit, ob dieser wendeschmerz von einer älteren und vermutlich ausgeheilten rehe kommen kann? oder von einer leichten mauke (ist links schlimmer als rechts)?

ich soll meine stute langsam antrainieren (nur schritt bzw. kurze trabstrecken auf weichem boden) und jeden morgen 15 min auf alsphalt geradeaus führen (um die hufe / fesselgelenke zu stärken). muskeln hat meine stute eigentlich keine mehr (durchhängender rücken, "schmale" schulter, etc.).

die letzten 2 wochen habe ich sie 3x wöchentlich mit meinem sohn oben drauf ca. 20-30 min spazieren geführt und darauf geachtet, dass sie viel mit tiefem kopf geht (um rücken aufzuwölben).

so, ta kann ich eigentlich erst ende des monats holen - kann mir das pferd nämlich nicht leisten. aber verkaufen kann ich sie so definitv nicht. also muss ich ihr irgendwie anders helfen.

habt ihr vorschläge? tips? erfahrungsberichte?

danke

gruß
kim


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Hallo Kim,

eine Ferndiagnose ist immer schwierig..

Ich würde dir raten den Tierarzt anzurufen und ihm die Situation zu schildern und ich bin mir sicher, dass du die Rechnung auch später oder in Raten zahlen kannst.
Ich würde nicht warten.. wer weiss denn aus der Ferne was da dahinter steckt...

Warte nicht mehr sondern ruf den Tierarzt an.

Alles Gute für Euch!
Tine

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Hallo!

Aus der Entfernung wirklich schwierig zu sagen.
Ich denke nicht, daß an der Mauke liegt (ein Pferd kann durch eine schwere Mauke lahm gehen aber eigentlich nicht mit nur Wendeschmerz).
es kann sowohl an der Rehe liegen (und da hilft nur Röntgenbild machen ob und in wie weit sich das Hufbein dabei gesenkt hat oder rotiert ist) oder auch mit einer beginnenden Arthrose, zB die sog. Hufrolle, zusammenhängen. und auch dort bekommst du nur Klarheit über Röntgen. Man kann dem Pferd ja in beiden Fällen helfen, zB durch einen Spezielbeschlag oder auch anders ausschneiden, so daß das Pferd anders auffußt.
Hatte es denn vor deinem Schmiedbesuch auch schon den Wendeschmerz? Denn wenn die Hufe vorher katastrophal waren und jetzt plötzlich wieder in die richtige Stellung kommen kann das auch mal anfänglich Probleme in den Gelenken und an den Sehnen machen.
Ich würde auch den TA gleich kommen lassen, zumeist werden die Rechnungen doch eh erst Ende des Monats rausgeschickt.

Grüße
Nicole

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Hallo!

Danke erstmal für eure Meinungen! Dass ich hier keine Diagnose erwarten kann, ist ja logisch ;-) Wollte aber auch nur Meinungen hören. Der TA wird kommen, aber ich soll halt auch erstmal versuchen sie vorsichtig anzutrainieren.

Den Wendeschmerz hatte sie schon vor der Hufbearbeitung. Er wurde auch danach nicht schlimmer.

Der Verdacht auf eine "alte" Rehe besteht - sie hat aber halt keine typischen Rehehufe, deshalb auch erstmal der Rat, sie anzutrainieren.

Aber aufgrund deiner Schilderungen werde ich mich mal mit der Tierklinik hier bei uns in verbindung setzen, was es kosten würde und vor allem, wie das dann mit der Bezahlung geregelt werden kann. Mein eigentlicher TA hat nämlich kein mobiles Röntgengerät (und irgendwie denke ich, es wäre auch besser diese Aufnahmen nicht im Stall zu machen).

Jetzt kann ich nur hoffen, dass sie weder eine Hufbeinsenkung noch -rotation hat oder Hufrollenentzündung... oder Athrose in dem Bein überhaupt.... Weil dann muss ich mir Gedanken machen, wie ich sie die nächsten Jahre finanzieren kann... Ein krankes Pferd verkaufe ich nämlich nicht - dafür hänge ich zu sehr an ihr....

Gruß
Kim

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letzte info:

hab röntgentermin in der uniklinik gießen in 14 tagen... früher ging nicht... bis dahin werde ich aber nicht reiten...

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Hallo,

lass die Hufe Deines Pferdes mal mit einer Zange abdrücken. Am besten von einem orthopädischem Hufschmied. Es kann durchaus sein, dass Dein Pferd ein innenliegendes Hufgeschwür hat. Auch Risse im Huf können auf ein ausgebrochenes Hufgeschwür hinweisen.

LG
Sandra

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hallo!

danke für den tip, aber das habe ich schon testen lassen, es sind definitiv spannungsrisse durch fehlerhafte und nachläassige hufbearbeitung.:-[ wäre also alles vermeidbar gewesen...
die risse sind ja leider nicht nur an einem huf, sondern an allen vieren.#heul

heute habe ich endlich den anrufe der tierklinik gießen erhalten, dass ich am 15.11. zum röntgen kommen kann. dann wird sich zeigen, woran es liegt... ich hoffe ja noch, dass es einfach eine überanstrengung o.ä. ist, weshalb sie nicht ganz klar läuft...

lg
kim