Hund überfordert uns!

Hallo zusammen, mir fällt es ziemlich schwer diese Worte zu schreiben. Aber ich habe die Hoffnung, dass ich hier wertvolle Tipps und offene Ohren erhalte.
Wir haben uns im letzten Jahr nach langem Überlegen für einen Hund, unseren Französischen Bulldoggen Rüden entschieden. Nun ist er fast ein Jahr alt. Zusammen haben wir einen guten Start hingelegt. Wir haben Hundeschulen und Trainer besucht und er begleitet mich tagsüber mit ins Büro. Wir geben unser bestes ihn auszulasten. Morgens, mittags, abends gehen wir große Runden, dazwischen geht’s immer mal zum Pipi machen raus und es wird gespielt und getobt. Im Büro ist es für mich super anstrengend mit ihm, weil er dort oft den Clown spielt und seine Grenzen austestet, sodass ich kaum „Herr“ über die Situation werde. Trotz dem Verständnis dafür, dass er ein junger Hund ist, der wahrscheinlich gerade mit seinem Hormonrausch zu kämpfen hat, sind wir (mein Partner und ich) verzweifelt. Der Alltag richtet sich komplett nach unserem Schätzchen und ich behaupte, dass wir alles geben, damit es ihm bei uns gut geht. In der Erziehung sind wir beide konsequent, weil wir direkt zu Anfang gemerkt haben, dass er viel Disziplin braucht. Doch so langsam kommen wir an unsere Grenzen. Gestern Nachmittag haben wir beide geweint, weil er uns das Leben mit seiner wilden Art manchmal so schwer macht. Es kommen dann auch Gedanken auf, die man eigentlich nicht haben und aussprechen möchte. Wir lieben ihn sehr, aber merken einfach, dass er unser Leben derzeit eher negativ beeinflusst. Wie kommen wir aus dieser Situation bloß raus und was können wir tun, um seine Hyperaktive und oft auch freche Art mehr unter Kontrolle zu bringen.
Danke fürs lesen und liebe Grüße

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Klar der steckt gerade mitten in der Pubertät. Das geht vorbei.

Was ich euch aber raten würde, trainiert konsequent Ruhe. Das vergessen die meisten.
Meiner ist auch sehr aktiv. Trainieren, hochfahren super einfach. Aber er kam schwer zu Ruhe. DAS habe ich dann trainiert, inklusive Kommando dafür.

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Hallo,

jetzt heißt es durchhalten und immer den längeren Atem haben.
Euer Hund wird dauernd Mal wieder seine Grenzen testen und danach wird es wieder gute Phasen geben. Irgendwann werdet ihr euch fragen wann euer Hund so langweilig geworden ist. Ein Tier ist meistens eine Herausforderung aber mit ein bisschen Training und Verständnis kann dadurch was ganz tolles werden..
Zugegeben habe ich anfangs auch viel geweint.... Und heute beneiden uns viele für den tollen Hund den wir haben..

Ihr schafft das 😇😇😇 achso und im Zweifel sucht euch einfach Hilfe, es sind manchmal nur Kleinigkeiten die man einfach übersieht 🎈

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Hi,

man kann einen Hund auch auf auf Langweile trainieren, genau wie Kinder. Wenn man die ständig auslastet und immer Programm macht, dann lernen die nie, mal ruhige Zeiten auszuhalten.

Ihr macht 3 große Runden, was bedeutet das, mehr als 1 Stunde? und dann noch mehrere Pipirunden und extra spielen.

Das ist zu viel. Wir hatten einen Boxer, die sind auch super aktiv und verspielt, aber es gab in dem Alter morgens eine kurze Runde zum lösen, maximal 10 Minuten. so 2 Stunden später durfte sie nochmal raus, Pipi machen, bevor meine Schwiegermutter zur Arbeit ist.
Mittags ist meine Schwiegermutter dann mit ihr so 30 Minuten spazieren gegangen und danach durfte sie noch im Hof toben. Abends sind wir dann noch so 30 Minuten mit ihr gelaufen.

Wenn sie im Haus überdreht hat, haben wir das soweit ignoriert und das von Anfang an. So hat sie schnell gelernt, dass wir gerne mal spielen aber nicht immer. Auch wenn Besuch kam, war das immer so 10 Minuten, die sie braucht um wieder runterzukommen, aber dann war sie auch da brav unterm Tisch gelegen und hat natürlich nur gewartet ob einer nach ihr schaut, dann stand sie gleich parat, aber sie hat nicht ständig rumgeturnt.

Also trainiert mit ihm das langweilen. Ihr spielt und dann bekommt er irgendwann gesagt, dass Schluss ist und fertig. Und ihr müsst trainieren, dass ihr ihn auf seinen Platz schickt und er dort bleiben muss.

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Das kann ich so unterstreichen.

Wir haben zwar einen Entlebucher der bald 3 Jahre alt wird, aber die sind ja auch nicht immer so die einfachsten :-D.
Gerade ab dem ersten Jahr mit Beginn der Pubertät sind mein Partner und ich oft an unsere Grenzen gekommen (ich sogar mehr würde ich mal behaupten :-D)
Ich bin zwar die Bezugsperson, aber ich hatte ganz oft die Situation, dass er mich aus dem nichts angebellt hat und nicht mehr weiter wollte. In einem anderen Forum heiß es dann - wir machen zu viel. Nach müde kommt blöd! Und das ist einfach wirklich so. Mittlerweile mit seinen fast 3 Jahren haben wir diesbezüglich keine Probleme mehr. Wir kriegen ihn direkt aus solchen Situationen raus und was wirklich so so wichtig ist - Ruhe! Zuhause ist vollkommene Ruhe angesagt. Er geht auch seit ca. einem halben Jahr von ganz alleine auf seine Decke und bleibt dann da auch gerne für 2-3 Stunden. Wenn Besuch da ist hatten wir anfangs ein Riesen Genörgel.. Das ist mittlerweile kein Problem mehr - was für dich ja im Büro gerade total wichtig ist.

Also… Verzweifelt nicht und bleibt dran - es wird besser! :-)

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Hallo Franzi,

zuerst möchte ich dem ersten Beitrag recht geben, eure kleine fellnase ist in der Pubertät 😉 bis sie 1,5 Jahre alt sind, werden da immer wieder, auch massiv, Grenzen ausgetestet. Das ist völlig normal.

Hier ist es wichtig immer der konsequentere Part zu sein.

Du sprichst von viel Bewegung, das ist toll! Aber was ist mit der geistigen auslastung?
Auch französische bulldogen wollen lernen.
Wie wärs mit suchspielen oder apportieren? Auslastung im Kopf bringt oft wirklich viel 😊

Ansonsten kann man sagen, ja die ersten 1,5 Jahre mit einen jungen Hund können sehr anstrengend sein, aber sie lohnen sich 🙂

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Vielleicht würde es euch helfen nochmal regelmäßig die Hundeschule/Trainer zu besuchen. Gerade in der Pubertät kann es nicht schaden sich nochmal professionelle Hilfe zu holen.

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Guten Morgen, wir haben unsere verrückte Nudel mit 1,5 Jahren aus dem Tierheim geholt.
Wahnsinn, was sie für ein nervöser und unglaublich aktiver Hund sie war. Es war schwer, man hatte auch noch mit anderen Problemen zu kämpfen, aber es geht wirklich vorüber.
Mittlerweile ist sie 6 Jahre alt und chillt auch mal gern auf ihrem Kissen, Sofa etc.
Man hat richtig gemerkt, dass sie viel ruhiger geworden ist.
Haltet durch und seid konsequent.

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Hallo!

Der Hund muss sich eurem Leben anpassen und nicht umgekehrt.
Was spricht dagegen sich nochmal professionelle Hilfe zu suchen?

Wird er auch geistig ausgelastet? Spazieren und spielen lastet einen Hund geistig nicht aus. Suchspiele machen, Apportieren wären super.

Bearbeitet von lella6
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Wow ich bin wirklich erstaunt wie viele tolle Antworten hier kommen! Vielen lieben Dank euch allen!:)

Tatsächlich trainieren wir, dass er zur Ruhe kommen soll und Deckentraining machen wir auch, das klappt prima.
Es ist viel mehr so, als würde er bei mir am Rad drehen, sobald mein Partner das Haus verlässt. Klassische Rollenverteilung, er ist Rudelführer und ich wahrscheinlich eine Art Mama, obwohl ich mit ihm 95% der Zeit mit ihm verbringe.
Er macht dann bewusst Dinge kaputt und schnappt sogar nach mir, wenn ich schimpfe (und das musste ich selbst trainieren), nimmt er es nicht so ernst, wie bei meinem Partner.
Zu der Situation gestern, wo wir beide fix und fertig waren: wir waren mit der Familie inklusive Kindern im Wald zum spazieren verabredet. Kein Gespräch war möglich, weil er so überdreht war, permanent an den Kinder hochgesprungen ist und auf kein Wort mehr gehört hat. So das wir eigentlich nur nach Hause wollten.

Das wir ihn über- oder unterfordern werde ich nochmal genauestens beobachten. Ich würde sagen, dass wir unter der Woche 1-2 std./tägl. draußen sind. Nach dem Bürotag lasse ich ihn zuhause runterkommen, er hat ja viele Eindrücke zuverarbeiten. Gespielt wird immer abwechseln mit Bällchen, Zerrspiel und auch Schnüffelspiel. Natürlich nicht alles auf einmal:)

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Da geht's doch schon mal los.
Wie kann er "permanent an den Kindern hochspringen"? Das kann er EINMAL, dann kommt er an die Leine und so weit weg, dass er nicht ganz an die Kinder ran kann. Oder, wenn es nicht anders geht, geht ihr getrennt weiter und er kann auf einem anderen Weg erst mal rennen.

Wenn er nach dir schnappt, wenn du schimpfst (nein sagst oder was? Vielleicht versteht der Hund das Schimpfen auch nicht oder falsch?), würde ich UNBEDINGT noch mal einen Trainer holen. Am besten eine Kamera aufstellen, das ein paar Mal filmen, und wenn du gute Aufnahmen hast, damit zu einem Trainer gehen und fragen, wie man da vorgehen soll, ob es Fehlerquellen gibt.

Was genau macht er kaputt?
Könntet ihr einen Raum so gestalten, dass da wenig ist, um das ihr Sorgen habt und zum Kaputtmachen vor allem Hundespielzeug etc. liegt, so dass er das machen kann, ohne, dass du dich aufregst?

Macht er Dinge kaputt, wenn du geschimpft hast oder wenn du ihn ignorierst? Könntest du ihm vor dem Ignorieren etwas geben, an dem er kauen kann? Der Hund wird in der Regel nicht wissen, dass die Menschen sich ärgern, wenn er "Dinge kaputt macht", denn das Konzept kennt er nicht, für ihn ist das ein natürliches Kauspielzeug. Also wäre da die Frage eher: Woran darf er kauen und wie mache ich ihm das - wörtlich - schmackhaft. Also bspw. belohnen, wenn er an bestimmten Dingen, eben seinem Spielzeug, kaut, die es vornehmlich an bestimmten Orten, der Spielecke oder der Ruhedecke, gibt.

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Puh, ihr habt euch aber auch ne Rasse ausgesucht, die genau die Merkmale erfüllt, die euch gerade zur Verzweiflung bringen.

Schlußendlich liest es sich aber, als wenn irh euch da gegenseitig pusht. Wie sieht es denn mit Thema "Runterkommen und Ruhe" aus? Auch das müssen Hunde lernen. Vielelicht solltet ihr euch da noch mal mit dem Trainer kurzschließen.
Ein weiterer Punkt ist die geistige Auslastung, was hat er da bisher kennengelernt? Ihr könnt euch mit dem Tier nen Wolf laufen....der Kopf braucht Arbeit, die von euch gelenkt wird.

Was mir an dieser Rasse auffällt, das sie häufig von ihren Besitzern nicht ganz ernstgenommen wird....die sind ja auch "so süß" mit ihren riesigen Ohren und dem Bollerkopp. Und die haben dann auch mächtige Schwierigkeiten mit dem Tier, wenn es erwachsen ist. Die Tieren eghen dann wirklcih über Tische und Bänke, weil sie eben auch extrem selbstbewußt, mutig und mächtig schlau sind. Sie werden schlichtweg viel zu oft unterschätzt udn mutieren dann eben zu unerträglichen Nervensägen. Beschäftigt euch mal mit der Geschichte, dieser kleinen aber extrem mutigen Rasse, die es faustdick hinter ihren Feldermausohren hat.

Die Frage, die ihr mit dem Trainer klären solltet, was ist am Verhalten "Rüpelalter" und was Langeweile. Udn eben das Thema "Runterkommen".

Nachtrag: Direkt über mir war ja deine Antwort, die habe ich im Nachgang gelesen....holt nochmal den Trainer und lernt den Hund zu lesen, Letzteres ist eben auch ein Entwicklungsprozeß, aber für euch ist das extrem wichtig. Mir kommt es fast so vor, als wennd as Tier viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen hat, bekommt er sie nicht, dann fängt er an Mist zu machen....egal wo.

Bearbeitet von Butterstulle