Mein kleiner bester Freund :(

Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade so leer. Es fühlt sich an als wäre ich vor 5 Tagen mitgestorben mit meinem Hund.. Er war fast 9 Jahre alt und das letzte Jahr war nicht leicht.. Er hatte im November 2022 einen Bandscheibenvorfall, zu dem Zeitpunkt wusste noch keiner das es so schlimm ist. Er hat sich relativ gut erholt und konnte sich durch Physio auch wieder fast ganz normal bewegen.. Irgendwann scheint er dann nochmal einen Schub bekommen zu haben und zog fast permanent seinen Hinterlauf mit sich, Physio half ihm nicht mehr und er brauchte Schmerzmittel um den Tag halbwegs zu genießen.. Die Ärzte meinten ab einem gewissen Punkt, dass dieser Schaden nicht durch eine OP geheilt werden kann und er nie wieder gesund wird.. Er aber jetzt gar keine Schmerzen mehr hat, weshalb wir uns auch entschieden haben ihn noch eine Weile bei uns zu lassen.. 2 Wochen später kam er mir sehr traurig vor, hat sich viel die Beine geschleckt, nur noch im Haus Urin und Kot abgelassen.. Letztes Wochenende hat er dann nix mehr gegessen und auch nachts gebrochen und es kam mir so vor als hat er wieder Schmerzen.. Für mich war klar, sobald dass der Fall sein wird werde ich so stark sein und die richtige Entscheidung für ihn treffen.. Wir haben ihn dann direkt am Montag einschlafen lassen und an dem Tag ist ein Teil von mir mitgestorben.. Ich hab solche Schuldgefühle, hätte ich noch länger warten sollen ob sein Zustand sich wieder zu gelähmt aber schmerzfrei bessert? Wollte er noch bei uns bleiben? Ist das ein Hundeleben so? Was hätte mein Hund gewollt? Hab ich zu überstürzt gehandelt? Er fehlt mir so sehr, ich weiß nicht wie mein Leben jemals wieder schön sein kann ohne ihn 😭

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Hallo Sali,

als allererstes, "von Hundemama zu Hundemama", eine ganz dicke Umarmung, wenn du magst! Mein herzliches Beileid zum Verlust deines kleinen besten Freundes, wie du ihn so liebevoll nennst.

Und ja, auch er hatte mit dir eine verdammt gute Freundin, die beste, die er wohl kriegen konnte. Er hatte es gut bei dir, ihr seid durch Dick und Dünn gegangen, auch, als es die Gesundheit nicht mehr gut mit dem Kleinen meinte. Als du gesehen hast, dass es keinen Sinn mehr ergibt, hast du die einzig richtige Entscheidung getroffen. Du hast im Sinne deines Hundes, gegen das Leid deines Tieres gehandelt. Dazu braucht's Rückgrat, den hast du bewiesen. Wenn dein Hund reden könnte, würde er dir sagen: du hast das toll gemacht! Danke für das schöne Leben, das ich bei dir und mit dir verbringen durfte, und danke, dass ich nicht lange Schmerzen erleiden musste.

Und was die Trauer angeht: es ist noch gar nicht lange her. Natürlich bist du jetzt noch traurig, machst dir Gedanken, vermisst deinen Freund, das ist doch völlig klar. Versprochen: es wird besser werden. Lass die Trauer und die Gefühle zu, sie sind legitim. Irgendwann, mit der Zeit werden die schönen Erinnerungen an eure gemeinsamen Jahre dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern und du wirst sehen: so ganz weg sind unsere lieben Wegbegleiter nie. Das Wichtigste, nämlich die Erinnerung und das warme Gefühl, wenn wir an sie denken, bleibt bei uns und keiner, auch nicht der Tod, kann uns das wegnehmen.

Alles Liebe für dich!

DieKati

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Danke liebe Kati, dein Text is so wunderschön und aufbauend geschrieben 😊 ich wünsche mir so sehr das du recht hast 😔
Für dich auch Alles Liebe 💛

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Hallo liebe Sali,

erst einmal tut mir dein Verlust leid.

Mach dir bitte keine Vorwürfe. Du hast richtig gehandelt und ihn von seinem Leiden erlöst.
Manchmal muss man diese Entscheidung leider treffen. Ich hatte das letztes Jahr mit meinem 16 1/2 jährigen Herzenskater auch und ich habe mir auch so viele Fragen im Nachhinein gestellt. Ich war innerlich so fertig, wo ich schon 9 Monate zuvor meine kleine Norwegerin auch an einer blöden nicht mehr heilbaren Krankheit verloren hatte. Noch heute mache ich mir bei beiden Vorwürfe, auch wenn es eigentlich unsinnig ist. Das sagt sogar die Züchterin der Norwegerin.

Aber seien wir ehrlich, die Ärzte haben doch auch keine gute Prognose auf Besserung geben können. Das tut weh, aber man kann es ja nicht ändern. So wie wir im Alter gebrechlicher werden, werden auch unsere tierischen Mitbewohner dies. Irgendwann ist leider die Zeit sie gehen zu lassen und lieber so, als das sie unter Schmerzen irgendwann weg sterben.

Gib dir selber Zeit das jetzt zu verarbeiten und trauere. Irgendwann wird es besser.❤️ Es ist noch so taufrisch.

Vielleicht findest du irgendwann wieder ein neuen tierischen Begleiter. Es wird nicht dasselbe sein! Aber trotzdem schön. Ich habe da Erfahrung mit, da ich wieder zwei neue Fellfreunde habe. Manchmal erkenne ich meine zwei Engel in den beiden wieder.

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Danke, dass auch du dir die Zeit nimmst um mir zu antworten 😊Ich hoffe ihr habt Recht, dass es mit der Zeit leichter wird 😔 Also ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen, dass wir nochmal einen Hund haben werden.. Ich hab es geliebt Hundemama zu sein aber nochmal möchte ich diesen Schmerz nicht erleben.. Aber vielleicht ändert sich das irgendwann in ein paar Jahren, wer weiß 🤷🏼‍♀️

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Du Liebe,

du musst das heute noch gar nicht wissen, ob und wann ein neuer Vierbeiner bei euch einzieht. Die Zeit zeigt dir das dann und dein Herz wird sich melden, wenn es soweit ist. 😊

Auch wenn unser Hund mit seinen zwei Jahren noch jung ist, ploppen diese Gedanken "Was ist, wenn..." auch bei mir hin und wieder auf. Es kann ja immerhin schnell gehen und einen aus heiterem Himmel treffen, wie bei uns Menschen auch. Umso wichtiger ist es mir, mit dem Hund im Hier und Jetzt zu leben - so wie es unsere Fellnasen mit uns ja auch machen. Die scheren sich nicht um morgen, und das versuche ich mir ein wenig von ihnen abzugucken. 😊

Ich weiß, dass ich sehr traurig sein werde, wenn der Tag X mal kommt. Trauer ist immerhin auch ein (wenn nicht DER) Ausdruck unserer Liebe. Aber ich weiß auch: ich möchte irgendwann wieder einem Tier ein Zuhause bieten und ihm meine Liebe, Energie und Fürsorge schenken. Wohl wissend, dass sie uns immer nur ein Stück auf unserem Weg begleiten, dieses Stück dafür aber so sehr bereichern, dass es mir am Ende jede Träne wert sein wird.
Ich verstehe aber jeden, der sagt "Einmal und nie wieder". Wie gesagt, alles Zukunftsmusik, und alles, was du jetzt denkst und fühlst, ist völlig legitim.

Alles Liebe! Es wird leichter, versprochen!

DieKati