Alleinsein mit dem Hund üben. Oder: ich verstehe diesen Hund nicht ;-)

Hallo zusammen,

Vielleicht habt ihr einen Rat, eine Erklärung... wir haben vor 4 Wochen einen Hund aus dem Tierschutz bekommen. Er ist ein kleiner Pole, dessen Vergangenheit unklar ist. Auch das Alter ist nicht klar, die Rassen.... dazu erfahre ich Ende der Woche hoffentlich mehr von unserer heimischen Tierärztin.

Als wir ihn hier hatten, blieb er ganz selbstverständlich morgens eine halbe Stunde alleine, wenn ich die Kinder weggebracht habe. Dann fing er das Bellen an, wenn ich weg war. Er springt auf den Tisch und die gesamte Arbeitsplatte in der Wohnküche und räumt natürlich alles ab. Und bellt. Und bellt.
Wir üben jetzt also seit gut einer Woche konditionierte Entspannung. Heute morgen habe ich dann die Kinder wieder weggeräumt und er hat wieder gebellt und gebellt.... er geht übrigens vorher eine Runde Gassi.
Jetzt waren wir gerade wieder spazieren, ich sitze auf der Couch und er verschwindet ins OG und pennt. Hä? Sonst ist er mir nicht von der Seite gewichen, wenn ich weg und wieder da war. Verstehe die Welt gerade nicht.

Er ist nicht mein 1. Hunde, aber vorher gab es nie Probleme mit dem Alleinsein. Habt ihr eine Erklärung? Wir üben noch....

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Hallo! Wie schätzt denn der TA das Alter in etwa ein, reden wir hier von einem Junghund, eher nem erwachsenen oder gar alten Hund?

Grundsätzlich würde ich jetzt die kurze Zeitspanne von 30 min erstmal für ne gewisse Zeit beibehalten zum Üben,sonst läufst du schnell Gefahr, dass sich das Gebell etabliert 🙈
Schau unbedingt, dass du den Zeitpunkt, wo das Gebell losgeht nicht verpasst und sei kurz vorher zurück. Und auf gar keinen Fall reingehen wenn er gerade bellt!!!!!! (aber ich denke, das weisst du eh 😆)

Vielleicht versuchst du ihn nicht einmal lang sondern öfter am Tag jeweils kurz alleine zu lassen.
Wenn das alles klappt und gut eingeübt ist, kannste ja langsam die Zeiträume ausdehnen.

Gibt natürlich auch so Kandidaten, die es einfach nicht gerne mögen allein zu sein.
(evtl hat es was mit seiner unklaren Vergangenheit zu tun - wer weiss das schon)

Oder meine Hündin zB kann vormittags wunderbar alleine sein, da verpennt sie einfach alles und es ist ihr schnurzegal, nachmittag hingegen ist sie zwar entspannt aber viel wachsamer/interessierter an allem und kann nichtmal ne Stunde alleine bleiben, ohne Drama 😆

Lg und viel Geduld

Chicky

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Danke für deine erste Antwort!
Wir schätzen, dass er so ca. ein Jahr alt ist, allerdings frühkastriert wurde.
Sein Verhalten ist insgesamt so widersprüchlich. Er bellt, wenn ich weg bin, aber im Haus kann ich mich ganz frei bewegen. Da bleibt er auch entspannt liegen, wenn ich die Etage wechsele oder im Badezimmer bin bei abgeschlossener Tür.

Heute habe ich ihn mal "nur" ins Treppenhaus gelassen und die Schlafzimmertür im OG offen gelassen (dort ist sein Lieblingsort). Er saß vor der Haustür und hat heraus geschaut und nur ab und an mal gebellt, war also schon viel besser insgesamt. Ich kann das alles noch nicht so richtig einordnen.
Im Moment ist es so, dass er bestenfalls 2 mal am Tag ca. 20 Minuten alleine ist, wenn ich die Kinder wegbringe bzw. abhole, ansonsten bin ich im HomeOffice.

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Wir haben auch einen Hund aus dem Ausland. Er war ca. 7 Monate alt, als er zu uns kam. Er kannte nichts. Keine Leine, kein spazieren, einfach nichts.
Das Alleinbleiben haben wir mit 1 Minute angefangen!
Raus, nach 1 Minute rein- aber nur wenn er nicht bellte.
Dann 2 Minuten, 3.... usw.
Eine Hundetrainerin meinte wenn er 20 Minuten schafft, dann kann er alleine bleiben.

Alles Gute.