Angst, keine Gefühle - Entscheidung

Hallo ihr Lieben,
Sonst bin ich nur stille Leserin, aber jetzt muss ich leider meine Gefühle ausschütten.

Seit dem 8.12. weiss ich, dass ich schwanger bin, eigentlich war es geplant, aber seit dem Ergebnis habe ich einfach nur riesige Angst und habe keine Vorfreude. Ich habe schon einen Sohn und eigentlich läuft alles super, Mann und Haus und gehe wieder arbeiten.
Ich habe uns nur diesen einen Zyklus gegeben und es hat geklappt, ich schäme mich so, dass ich keine Freude empfinde. In meinem Kopf kreisen nur die negativen Sachen von der Schwangerschaft und dem ersten Jahr. Ich empfand es als sowas von anstrengend. Die schönen Momente habe ich verdrängt. Ich weiß nicht warum. Ich habe Angst, es nicht nochmal zu schaffen.
Immer wenn ich jetzt ein Baby sehe empfinde ich nichts, eher Abneigung.
War schon beim Frauenarzt und auch beim Beratungsgespräch.
Hatte jemand auch so eine Gefühlskarusel?
Bei meinem Sohn war es nie so. Wieder 1,5 Jahre raus und keine „Freiheit“ bedrücken mich auch.
LG

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Hallo,..

ich fürchte bei dir spielen die Hormone gerade verrückt. Bei mir war es so ich wurde ungeplant schwanger, wollte das Kind nicht und habe angetrieben. Ich habe es direkt danach bereit und leide selbst heute noch darunter.

Als ich dann wieder schwanger wurde ging es mir ähnlich hatte auch Abneigungen gegen das Kind usw. Die komplette Schwangerschaft stellte ich alles in Frage mir ging es auch 9 Monate körperlich sehr schlecht.
Mittlerweile bin ich froh mein Kind zu haben auch wenn es verdammt anstrengend ist.

LG

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Oh ja das mit der Abtreibung und das danach bereuen kenne ich.

Bin wieder schwanger und kann nichts empfinden.

Die Erste Schwangerschaft war Freude da und jetzt kann ich es kaum Erwarten bis das "Ding", entschuldige den Ausdruck aber so fühle ich mich, endlich draußen ist.

Mit geht's körperlich und psychisch überhaupt nicht gut.

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Weißt du es auch schon längere Zeit?
Dass es dir so ähnlich geht wie der TE!!
Es ist doch o.k., wenn man so empfindet. Ich glaube, gegen dieses Gefühl sollte man nicht angehen. Negative Gefühle kann man nicht direkt "bekämpfen".
Du kennst es vielleicht aus anderen Lebenssituationen.
Und du hast ja auch einen Grund, dass es dir nicht gut geht. Wenn man körperlich beeinträchtigt ist, wirkt sich das unmittelbar auf die Psyche aus.
Daher ist es so wichtig, gut mich sich selbst zu sein. Und dass die nähesten Menschen gut zu einem sind. Und es mit einem aushalten. Also richtiggehend: Die schwere Durchgangszeit aushalten. Und sich so gut wie möglich machen. Wie alt ist dein erstes Kind? Ging es dir da in der Schwangerschaft besser?

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Hallo liebe durchdenWind,
das ist ja eine ganz schön lange Zeit gewesen, jetzt schon seit dem 8.12.
Vielleicht war es erst nur ein Moment und dann wurde dein schlechtes Gefühl immer mehr.
Nun habt ihr Weihnachten zusammen gefeiert und immer lief das mulmige Gefühl mit. Oder besser gesagt: das Gefühl wegen dem mulmigen Gefühl. Oder wegen dem Nicht-Gefühl, dem Nicht-so-glücklich-Gefühl. Und dafür schämst du dich. Das bremst einen wirklich aus.
Eigentlich brauchst du um dich herum Freude und Sicherheit, den Zuspruch, dass alles gut wird. Wie einen Mantel um dich herum, wenn´s "zieht".
Und klar "zieht´s". Du kennst den Zauber des ersten Kindes. Und der ist verflogen. Wie die erste Verliebtheit. Oder zum ersten Mal in einem Land ankommen, von dem du immer geträumt hast.
Dann kommt der Blick der Realität, die Bekanntheit, die Gewöhnung an das Besondere.
Es ist nicht der gleiche Anfang wie beim ersten Kind. Das kann gar nicht sein. Und doch ist es wieder ein zauberhafter Anfang. Nicht der gleiche.
Du verdrängst die schönen Momente, sagst du, und erinnerst dich vor allem an die schwierigen. Überleg mal: Niemand hat das Schöne und das Anstrengende so intensiv erlebt wie du. Beides hat seine volle Bedeutung. Und nur du kannst es ermessen. Du würdest deinen Sohn sicher nicht mehr hergeben!?

Ist dein Mann eher wie ein Echo auf dein Gefühl oder so eine Art Gegenpol, also: dass er sich freut und dir es dadurch noch schwerer ums Herz wird?
Oder tröstet er dich? Geht er mit dir die Momente durch, die schönen und die schweren - und macht dir die Kostbarkeit bewusst? Und versteht trotzdem dein Schwanken und nimmt dich jetzt einfach so, wie du bist?
Denn das brauchst du. #liebdrueck
Welche Aussicht würde dir jetzt Mut machen? Also, das Gefühl geben, dass du es schaffst?

Du weißt ja jetzt beim zweiten Kind, was auf dich zukommt. Es wird anstrengend. Aber es wird auch genau so ein Glück wie dein Sohn jetzt für dich ist. Und wahrscheinlich mehr. Weil du deinen Sohn als großen Bruder erlebst.
Und du selbst wächst wieder in deiner Persönlichkeit.
Hast du einen Termin zur Abtreibung vereinbart - und wäre der schon bald? Also - wie ein finaler Hilferuf hier?

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Vielen Dank für die ganzen Antworten. Mein Partner gibt mir Halt und steht hinter meiner Entscheidung, egal welche ich treffe. Persönlich wünscht er sich das Zweite Kind, sagt aber auch, dass ich ja durch die ganzen Hormone in der Schwangerschaft „muss“ und er sich da nicht rein fühlen kann. Er kann nur unterstützen.

Ja… muss bald eine Entscheidung treffen.

Bearbeitet von DurchdenWind
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Hallo du Liebe,

bläst der Wind immer noch um dich rum, oder kommst du in die eine oder andere Richtung zur Ruhe? Die Feiertage sind vorbei, das neue Jahr hat begonnen? Dafür wünsche ich dir von Herzen alles Gute! Gehst du heute wieder arbeiten, oder hast du noch ein paar Tage frei?

Ich hab jetzt deine Ausgangsfrage noch einmal durchgelesen. Was hatte denn dafürgesprochen, den einen Versuch zu machen?
Für euren Sohn wäre ein Geschwisterkind sicher eine Bereicherung und das ist gleichzeitig langfristig eine enorme Entlastung – weil sie einander haben und nicht alle Aufmerksamkeit von den Eltern kommen muss. Und von den äußeren Bedingungen passt alles, so wie du schreibst.

Dein Partner gibt dir Halt und würde sich über das Baby freuen. Kannst du ihm sagen, welche Unterstützung du bräuchtest, damit du es dir besser vorstellen kannst? Was hast du in den ersten 1,5 Jahren mit eurem Sohn vermisst? Könntest du es diesmal anders angehen?
Vielleicht habt ihr die vergangenen Tage nochmal geredet. #liebdrueck

Magst du nochmal erzählen, was dir inzwischen durch Kopf und Herz geht?

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Hello#winke
Ich hatte mir auch ein zweites Kind gewünscht, war dann aber völlig verzweifelt, als ich sofort schwanger wurde (das war kurz bevor meine Stelle entfristet werden sollte..). Es kam dann zur Fehlgeburt. Darauf folgten noch drei weitere#gruebel Und als es sich dann herauskristallisierte, dass die nächste Schwangerschaft wohl intakt bleiben würde, hab ich auch angefangen zu überlegen, dass mein Leben eigentlich wieder recht normal war. Mit Kimd, aber eben mal wieder was zu zweit machen können, genau den Job, den ich will, in Vollzeit machen zu können etc (und man muss dazu sagen, dass ich aufgrund der FG sogar in eine Kiwu Klinik bin). Ich halte diese Angst vor der eigenen Courage für völlig normal. Das geht auch vorbei in ein paar Wochen, versprochen.

Und das zweite muss nicht genauso anstrengend sein. Man hat sich ja an dieses Leben, in dem man nie wirklich alleine ist, ja schon gewöhnt. Mein Kleiner z.B. hat mit 6 Wochen durchgeschlafen (ok, gestern Nacht das erste Mal seit Monaten nicht, ich schätze wg Zähnchen). Und für die Kids ists schon wirklich schön, kein Einzelkind mehr zu sein. Das hatte ich unterschätzt, wie unendlich glücklich unsere Große über den kleinen Bruder ist (und wie viele ihrer Freundinnen mir erzählt haben, wie sehr sie sich auch ein Geschwister wünschen).

Lass Dir doch Zeit. Du musst ja nicht gleich super euphorisch sein. Aber Du wirst Dir schon was dabei gedacht haben, als Du schwanger werden wolltest :-) Mir hat der Ultraschall da gut weitergeholfen....alles Liebe

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Ich kann das so gut nachempfinden. Allerdings brauchst dir kein schlechtes Gewissen wegen deiner Gefühle zu machen. Vllt. stellt sich der Mutterinstinkt noch ein oder kommt etwas später. Du standest ja nun auch etwas unter Schock. Was sagt dein Herz? Und dein Partner? Ich empfand das 1. Babyjahr als entspannt. Anstrengend ist Kindererziehung glaube ich einfach immer. Und nicht jede Frau ist eine Vollblut-Mama, das hat nichts mit Herzlosigkeit zu tun. Setze dich am besten mit deinen Ängsten auseinander, vllt. kannst du sie lösen.