Völlig verzweifelt

Guten Morgen zusammen,

ich bin total verzweifelt! Kurz zu unserer Geschichte: wir haben bereits eine 3,5 jährige Tochter und sind super glücklich. Die Schwangerschaft mit ihr war leider alles andere als schön und ein totales auf und ab (ich war auch 2 mal im Krankenhaus und musste am Ende 9 Wochen leiegen). Von der Geburt fangen wir lieber erst gar nicht an und die Anfangszeit war psychisch für mich echt schwierig, aber haben es dann gut gemeistert. Zu dem Zeitpunkt und auch lange später haben wir immer gesagt: nur 1 Kind, das reicht, sowas kann ich vor allem net nochmal, mein Mann aber auch nicht.
Hatte dann bis vor ein paar Monaten eine Spirale drin, die dann raus musste, weil sie nicht mehr so gewirkt hat. Nachdem das rausmachen der Horror war, wollte ich auch keine mehr und irgendwie „haben wir es drauf ankommen lassen“. Total doof im Nachhinein!

Ende vom Lied ist, dass ich gestern einen Test gemacht habe und der war positiv. Ich hab mir die ganze Zeit gewünscht, meine Tage kommen und der Test wird negativ. Aber nein! 😢

Ich hab erst mal geweint danach. Mein Mann steht total hinter mir und sagt, es ist meine Entscheidung, egal was ich tu, er steht hinter mir. Ich soll zwar nichts überstürzen, aber ja…

Jedes Mal, wenn ich dran denke was die nächsten 9 Monate wäre, kriege ich Angstzustände. Ich hab mich einfach so an unsere Leben zu dritt gewöhnt. Wir sind einfach ein super eingespieltes Team und unsere Tochter und ich haben so ein inniges Band. Ich kann mir einfach net vorstellen, dass da nochmal ein Kind dazu passt. Und dass ich dann die nächsten Jahre wieder so viel zurückstecken muss 😩 Mein Mann meinte zwar ich soll auch die schönen Seiten sehen, aber die sehe ich grad einfach net 🙈 Ich bin auch endlich mit mir, meiner Arbeit, meinem Mama-Sein, mein Mann und ich als Paar und wir als Familie super zufrieden und es passt einfach alles (das hat echt ne Weile gedauert, mein Mann und ich hatten auch eine Zeit lang nicht so viel Zeit füreinander und das hat dann schon gelitten).

Ich hoffe das hat sich jetzt jemand durchgelesen, aber musste mir mal alle vom Leib schreiben 🙈
Hatte jemand so eine ähnliche Situation und wie habt ihr euch entschieden bzw was habt ihr gemacht? Ich weiß selber nicht was ich hören „will“, aber brauche einfach nochmal jemanden mit dem drüber schreiben kann

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Ohje, ich kann das gerade so gut nachvollziehen. Ich habe 2 kinder, die ich über alles liebe, aber meine SS laufbahn ist geprägt von 2 ELSS vielen Fehlgeburten und einer Totgeburt in der 18 ssw. Ich habe angst vorm SS sein. Jetzt haben mein Mann und ich es auch Riskiert... er freut sich ja wahnsinnig. Bin jetzt ES+13 und teste seid 10 täglich positiv. Jetzt kommt die umstellung. ICH muss das rauchen aufgeben ICH muss meine freiheiten aufgeben ICH ICH ICH... er.. kann so weitermachen wie bisher... ich bin mit schuld. Aber nur ich trage irgendwie die Last. Wir sitzen oft abends am balkon trinken etwas, rauchen eine zigarette und reden sehr viel miteinander, das wird es nicht mehr geben. Die zeit die uns dort blieb ist weg. Das ist furchtbar. Aber Für mich gibt es keine Abtreibung. Ich weis.. das Rauchen aufhören nicht das ende bedeutet... oder auch angst vor der SS... ich weis, bald halte ich es im arm... und ich werde es genauso lieben wie meine 2 anderen. Ich werde einfach platz machen für diese Veränderung. Aber das ist nur meine geschichte bzw meine Ansicht. Ich konnte mir auch niemals vorstellen das zweite so sehr zu lieben wie das erste. Aber sowas funktioniert. Egal wie du dich entscheiden wirst. Denk gut drüber nach. Manchmal sind plötzliche veränderungen gar nicht so schlimm wie sie anfangs erscheinen.

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Hallo,
danke für deine Antwort und deine Geschichte. Finde ich schön, dass du dir bereits im Klaren bist was du möchtest bzw definitiv nicht möchtest.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀

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Hallo.

Ich kann dich und deine Sorgen verstehen. Wenn man ein eingespieltes Team ist, möchte man das selbstverständlich nicht aufgeben.
Auch meiner Vorrednerin kann ich nur zustimmen. Die Mütter müssen erstmal die Veränderungen tragen und die Männer können vorerst weiter machen wie bisher. War bei uns nicht anders. Und auch die erste Zeit mit Baby verlangt aus meiner Sicht (unsere kleine ist jetzt 15 Wochen, die zwei großen schon 11 und 13 Jahre) der Mutter wesentlich mehr ab als dem Vater.
Deshalb musst du für dich entscheiden, was für DICH und niemanden anderes der richtige Weg ist. Du bist diejenige, die die Schwangerschaft oder den Abbruch meistern muss. Es ist meiner Meinung nach wunderbar, wenn dein Mann hinter dir steht, egal welchen Weg du gehen möchtest. Aber er ist eben nur eine Stütze und kann dir physische oder psychische Probleme nicht abnehmen. Aus diesem Grund musst vorrangig du mit der Entscheidung fein sein und sie als die richtige ansehen, selbst wenn vielleicht später mal Zweifel aufkommen sollten.

Du hast noch etwas Zeit. Deshalb würde ich an deiner Stelle zu einer Beratungsstelle gehen und dort all deine Ängste, Gedanken, Gefühle und Sorgen ansprechen. Die haben Erfahrungen mit solchen Situationen und können dir Hilfen aufzeigen, für welchen Weg du dich auch entscheidest. Vielleicht geben sie dir auch Hinweise, an die du bis jetzt nicht denkst, die dir aber eine Entscheidung leichter machen.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft sowie liebevolle Menschen, die dich auf deinem Weg begleiten und unterstützen. Du wirst bestimmt die richtige Entscheidung finden, die zu dir und eurer Familie passt und mit der du glücklich werden kannst.

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Hallo,

danke für deine Antwort und deine lieben Worte.
Ich werde vermutlich morgen mal in einer Beratungsstelle anrufen und mal einen Termin machen, das macht am meisten Sinn. Ich habe länger überlegt mit wem ich noch reden könnte, aber entweder haben meine Freundinnen in letzter Zeit das zweite Kind bekommen und sind demnach pro zweites Kind und würden mich wohl eher nicht verstehen oder die anderen haben noch keine Kinder. Zu meiner Mutter habe ich auch ein sehr inniges und gutes Verhältnis und sie war und ist zusammen mit meinem Vater immer für uns und unsere Tochter da. Aber ich weiß nicht ob sie mich versteht 🙈

Es ist auf jeden Fall schwierig. Aber ich bin heute morgen aufgewacht und mein erster Gedanke war: ich schwitze schon wieder, fühle mich super unwohl in meinem Körper, mag mich nicht und will einfach nur wie es vor ein paar Wochen war…unbekümmert, glücklich und wir drei 👨‍👩‍👧

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MÜSSEN musst Du erstmal garnichts, das würde ich mir zur Beruhigung erst mal selber sagen. Es war absoluter Nonsens, dass ihr nicht verhütet habt, wenn Du so einen Horror vor einer zweiten Schwangerschaft hast, aber das weißt Du selber und es ist jetzt nunmal so.😘
Man kann zwar durchaus auch mehr Kinder lieben, aber Deine Angst vor einer weiteren Schwangerschaft verstehe ich. Nach meinem 2.Kind war klar, Schluss aus, beide Schwangerschaften waren kein Spaziergang und ich war dazu noch voll berufstätig....musste es sein.
Rede mit Deinem Mann, wäge es ab. Wenn Du absolut kein 2. Kind willst, dann steh dazu und gut. Wenn man hinter einem Abbruch steht, kann man ihn auch verarbeiten. Sorgt dann aber schnellstens für eine endgültige Verhütung, Du oder Dein Mann.
Ich wünsche Dir alles Gute, egal, wie Du Dich entscheidest.❤
LG Moni

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Hallo

Dass es irgendwie schon bissl doof war nicht zu verhüten ist dir euch sicher selbst klar da müsst ihr dann echt etwas tun mein Mann hat sich nach dem dritten Kind sterisilieren lassen war ein kurzer Eingriff und damit hat sich das Thema.... Nur als Tipp

Zu deinen Bedenken es hat auch durchaus Vorteile mit Geschwister aufzuwachsen die Kinder lernen soviel voneinander sie spielen miteinander ja sie streiten auch aber auch das brauchen sie. Die Bindung zwischen meinen Kindern ist sehr tief und auch wenn eines den anderen Mal nervt wenn es darauf ankommt haben sie sich. Ja man hat mehr zu tun und achtet natürlich darauf dass niemand zu kurz kommt aber ihr seid ja zwei Elternteile und bei 2 Kindern ist das schon noch gut möglich (ich hab 3 da ist es schon schwerer).

Wie natürlich die Schwangerschaft oder Geburt wird kann dir niemand sagen aber jede Schwangerschaft ist anders und Geburt auch. Und wenn du wirklich keine natürliche Geburt mehr schaffst dann bleibt auch die Möglichkeit eines KS ich kenne Leute die einfach so eine Angst hatten dass sie diese Methode gewählt haben. Ich hatte beides und beides ist mit Schmerzen verbunden aber das eine natürlich planbarer.

Ich würde echt versuchen ob ihr euch Zeit für euch nehmen könnt evtl kann eure grosse zur Oma und dann Mal schön essen und reden.
Mit etwas Planung ist Zweisamkeit auch mit mehreren Kindern möglich

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Hallo

Weshalb sollte nicht nochmals ein Kind zu Euch passen? Klar müsstest Du die nächsten Jahre wieder zurückstecken. Und füreinander habt Ihr als Paar eine Zeit lang nicht so viel Zeit.
Mit Deinem Frauenarzt kannst Du die Schwangerschaft besprechen. Ob diese gleich wird wie die erste oder besser verläuft, kann wohl niemand sagen.
Vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Schlussendlich musst Du entscheiden, welchen Weg Du gehen möchtest. Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg finden kannst.

Freundlichen Gruss

tm

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Hallo,

danke für deine Antwort. Ich werde morgen auf jeden Fall einen Beratungstermin ausmachen.
Genau das zurückstecken macht mir ja auch Angst.
Mein Mann und ich haben lange gebraucht bis wir endlich wieder da angekommen wind, wo wir jetzt sind. Für uns als Paar war es nach der Geburt unserer Tochter sehr schwer, weil es mir vor allem nicht gut ging und ich sehr an der Schwangerschaft und der Geburt gelitten habe. Ich musste erst mal mit mir selber klar kommen, bis ich wieder Zeit für uns hatte. Und jetzt haben wir das…und dann ja 🙈

Danke, die nächsten Tage/Wochen werden es zeigen.

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Hallo,

oje ich verstehe total, dass du hin und her gerissen bist und Angst hast.

Was du irgendwie dennoch bei deiner Entscheidung beachten solltest ist, dass die meisten Dinge vor denen Angst hast Vergangenheit sind. Die schwere Schwangerschaft und Geburt und dass es dir danach so schlecht ging und ihr lange gebraucht habt euch zurecht zu finden. Das ist Vergangenheit. Du hast Sorge, dass es wieder so kommt...aber das ist überhaupt nicht gewiss und ich weiß nicht, ob es überhaupt wahrscheinlich ist, oder wie wahrscheinlich es ist, dass du zweimal Pech mit SS und Geburt hast. Und das Einfinden ins erweiterte Familienleben fällt ggf. auch viel leichter, weil ihr es schon kennt und weil die SS und Geburt vielleicht ganz anders laufen.

Und: SS und Geburt und Anfangszeit gehen vorbei. Das ist auch wichtig zu bedenken. Also wenn es das ist was dir Angst macht, dann sprechen wir von 1-2 Jahren, in denen der dich ängstigende Zustand da ist. Die Jahre danach wären eindeutig mehr. Also die Jahre in denen du das Kind hättest und nicht mehr mit der SS und Geburt und dem Wochenbett und einpendeln beschäftigt wärest. Wie lange du an einer Abtreibung zu kabbern hättest, kann man nicht absehen.

Und dein Mann hat Recht. Auch die positiven Dinge sollten beachtet und in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, sonst macht es irgendwie keinen Sinn. Im Moment fußt deine Entscheidung wie gesagt aus Horrorszenarien, die mit diesem Kind wenig bis nichts zu tun haben.

Auch wäre es hilfreich, wenn gleich besprochen wird, wie du Entlastung erfahren kannst. Kann dein Mann in Elternzeit? (Ein sofortiges Nein zählt nicht), wie ist euer familiäres und soziales Netzwerk? Ab wann könnt ihr euch eine Tagesmutter z.B. vorstellen? Wie wäre es mit einer Familienhebamme?

Dieses Kind ist nicht deine Aufgabe und es ist nicht deine alleinige Verantwortung. Aus diesem Gefühl darfst du auch herausgehen. Es gibt externe Unterstützung, es gibt vielleicht Familie/Freunde und es gibt auf jeden Fall einen Vater zu dem Kind. Du darst Frau bleiben, du darfst Bedürfnisse haben und auf deren Erfüllung pochen, du darfst dich zeitweise herausnehmen und etwas für dich tun. Nicht nur weil du auch Frau und nciht nur Mutter bist, sondern auch als Mutter sind deine Bedürfnisse wichtig. Mütter müssen es nciht lieben zurückzustecken, sie dürfen dem Parnter mal auf die Füße treten und sagen "hör mal, ich brauch wirklcih 2-3 mal die Woche eine feste Stunde für mein Hobby". klar, das ist was wechelseitiges, auch der Papa hat dieses Recht und diese Bedürfnisse. Ich beobachte, dass manche Mütter (ich kenne hier wirklcih nur Mütter) quasi am Familienleben und Muttersein ersticken..aber nciht weil sie es nciht können, mögen oder so, sondern, weil sie irgendwie denken in ihrem Leben gibt es jettzt nur noch das und sie müssen alles machen, tun, sich aufopfern, immer die volle Verantwortung tragen. Das ist nicht so.

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Liebe Verzweifelt!

Ich habe selbst schon einmal abgetrieben. Deshalb möchte ich dir schnell meine Erfahrung mitteilen.
Bei uns war es das vierte Kind. Ich wurde mit 40 schwanger und unser Jüngster war schon 10. Ich wollte nicht nochmal von vorne anfangen. Unser Leben war perfekt so wie es war. Ich wollte kein weiteres Kind. Obwohl wir drei tolle andere Kinder haben und obwohl wir eine tolle Ehe führen.
Es war keine leichte Entscheidung und ich habe mich auch egoistisch gefühlt. So auf die Art ich habe keine Lust von vorne anzufangen und deswegen beende ich ein zukünftiges Leben. Aber mit der Zeit ist mir klar geworden dass es kein Egoismus ist. Es ging nicht um mein Ego. Es ging um eine Gemeinschaft. Unsre Familie die so wie sie war gut war und so bleiben sollte. Um unsere Paarbeziehung die perfekt lief und um unsere Karrieren und unsere Kinder die schon da waren.
Mein Mann hat wie deiner gesagt er steht hinter mir egal wie ich mich entscheide. Das ist auch sehr lieb. Aber mir hat es geholfen ihm zu sagen dass es nicht meine Entscheidung ist sondern unsere. Dass ich mit ihm darüber sprechen will und muss und dass wir gemeinsam entscheiden. Und das hat mir dann gut getan. Wir haben sehr lange und sehr ausführlich geredet. Und am Ende konnten wir beide mit unserem Entschluss leben dass wir das Kind nicht bekommen. Wir haben geweint und gekuschelt und auch getrauert. Uns verabschiedet.
Das möchte ich dir auch gerne raten. Verdrängt es nicht sondern lasst alle Gefühle zu. Ich kann dir sagen ich lebe heute gut mit der Entscheidung von damals und habe sie nie bereut. Für uns war es richtig so.
Ich drücke dich !

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Liebe Erfahrung,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort und deinen Bericht wie es bei dir war!

Mein Mann und ich sprechen eigentlich täglich drüber, wie wir uns fühlen, was wir wollen, zu was wir tendieren etc.
Ich habe heute einen Beratungstermin ausgemacht für morgen. Es ist erst mal nur ein telefonischer, da es sonst erst mal nichts schnelleres gab. Aber ich bin jetzt froh und bin mit jedem Tag eigentlich sicherer was ich möchte.

Darf ich dich fragen was für einen Abbruch du hattest und wie es dir dann auch körperlich ging?

Liebe Grüße

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Hallo nochmal, sorry ich hab gestern nicht mehr drauf geschaut. Ich hatte eine Absaugung unter Vollnarkose. Dementsprechend ging es mir danach erstmal so wie es eben ist nach einer Narkose ich war 2 Tage lätsch und hatte einen Tag Kopfschmerzen. Wenn ich heute zurück könnte würde ich es vermutlich medimentakös machen lassen. Von der Zeit her hätte es gereicht aber mein Gyn hat mir eine Klinik empfohlen und dann bin ich dort hin. Er war damals schon kurz vor der Rente und hatte dementsprechend kaum Erfahrungen mit den Abtreibungspillen.
Ich habe mich eine Woche krank schreiben lassen. Es ging mir aber körperlich wirklich in Ordnung. Psychisch war es schwieriger am Anfang. Einerseits Erleichterung und andererseits traurig.
Ich hatte auch keine großen Blutungen. Einen Tag ein bisschen Schmierblutungen und das wars.
Alles Liebe und Gute für das Gespräch heute ❤❤❤ Ich denke an dich ❤❤❤

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Liebe Verzweifelt123!

Der positive Test ist ja noch ganz frisch – kein Wunder, wenn du erstmal völlig aufgewühlt warst#liebdrueck.
Wie gut, dass du ersten Schock hierher ins Forum gefunden hast und den Austausch gesucht hast. Sich alles von der Seele schreiben, tut oft schon ein wenig gut, gerade wenn du sonst mit niemand so recht darüber kannst, wie es dir mit dem Gedanken an eine 2. Schwangerschaft geht.

Es tut mir echt leid, dass deine erste Schwangerschaft und die Geburt so schlimm für dich war. Du hattest wirklich viel auszuhalten.
Haben die Ärzte damals denn den Grund herausgefunden, weshalb die Schwangerschaft so gefährdet war, so dass du immer wieder ins KH und am Schluss sogar so lange liegen musstest?
Diese Zeit war sicher auch mit viel Angst um dein Kind verbunden.

Hattest du denn damals oder vielleicht später mal Gelegenheit mit jemand Fachlich-Kompetentem über all diese traumatischen Erfahrungen zu sprechen? Mit einer Hebamme vielleicht? Würde es dich nicht entlasten, wenn du mal offen darüber sprechen könntest, wie schlimm diese Zeit für dich war, um das Ganze etwas verarbeiten zu können?
Mit deiner Familie darüber zu sprechen, wie du die Schwangerschaft und auch die erste Zeit nach der Geburt erlebt hast, war vielleicht gar nicht so möglich, weil sich vielleicht einfach alle gefreut haben, dass es dem Kind gut ging, oder?

Jedenfalls echt berührend, dass du jetzt so glücklich#klee über deine Tochter schreiben kannst.
Man spürt, wie sehr du sie liebst#herzlich! Du musstest sie dir wahrlich schwer erkämpfen!
Und auch stark, wie du, wie ihr unter diesen schweren Startbedingungen den Start ins Familienleben gemeistert habt. Und wie du dich nach dieser anstrengenden Zeit wieder zu dir selbst zurück gekämpft hast, ihr euch auch als Paar wieder gefunden habt und jetzt ein gut-funktionierendes, glückliches Familien-Team geworden seid#pro.

Das Schwerere (nämlich mit dem ersten Kind den Übergang vom Paar zur Familie) habt ihr also jedenfalls schon geschafft! Und das sogar unter wirklich deutlich schwereren Bedingungen als vielleicht andere Paare. Es ist viel, was ihr gemeistert, euch „erarbeitet“ habt.

Denkst du nicht, mit all den Erfahrungen, die du gemacht hast, müsste es euch auf jeden Fall leichter fallen, auch dieses 2. Kind in euer Team mit zu integrieren? Ein Vierer-Team kann auch manches leichter machen, auf längere Sicht für die Eltern….

Jetzt wirst du ja sicher erst mal noch einen Termin beim Frauenarzt machen, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Bist du noch beim selben Arzt wie bei deiner Tochter, kennt er dich und deine Geschichte?

Es kann ja dieses Mal ganz anders sein und du darfst vielleicht eine ganz problemlose Schwangerschaft erleben dieses Mal. Das würde ich dir sehr wünschen.

Die Idee, jetzt mal mit einer guten Beratung zu sprechen, ist sicher gut.
Hast du denn schon einen Termin für ein Gespräch bekommen?
Würde dein Mann mitgehen oder magst du erstmal alleine sprechen?

Ich wünsche dir alles Gute für ein hoffentlich baldiges hilfreiches Beratungs-Gespräch!

Liebe Grüße und dass dir hoffentlich der bürofreie Tag mit deiner Tochter#herzlich#ball#blume ein wenig Ablenkung schenkt.

Herzlichst
Ela

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Hallo Ela,

vielen Dank für deine lieben Worte!

Man hat leider nie rausgefunden warum die Schwangerschaft so war, wie sie war. Bei der Geburt kam am Ende raus, dass unsere Tochter nicht durch mein Becken gepasst hat (nach „qualvollen“ 24 Stunden!) und es dann im Kaiserschnitt endete. Auch dann war es nicht super, da ich unsere Tochter erst sehr spät sehen durfte 😢
Eigentlich habe ich es mehr oder weniger gut verarbeitet, da ich jetzt einfach unsere wundervolle gesunde Tochter hier habe und sie unser größtes Glück ist. Sie hängt auch sehr an mir, aber natürlich ist sie gerne im Kindergarten oder auch bei Oma und Opa mal für einen Tag oder sogar über Nacht.

Mein Mann und ich haben viel geredet während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt, für ihn war es auch nicht so einfach. Weil er vor allem nicht viel machen konnte. Er hat sich wohl auch ziemlich hilflos gefühlt. Deswegen bin ich auch so froh, dass wir immer noch so ein gutes Paar sind und wir weiterhin so gut zusammen halten. Ja, wir hatten auch mal tiefen und wussten nicht wie es weitergeht, aber uns verbindet halt auch echt viel und wir sind ein super Paar. Daher bin ich auch so froh, dass wir über alles reden können.

Ich hab nun einen Beratungstermin für morgen bekommen, erst mal nur telefonisch, weil es das schnellste war. Aber ich bin sehr froh darüber. Beim Frauenarzt habe ich bisher nicht angerufen, irgendwas hält mich bisher davon ab. Ich bin noch bei derselben und sie kennt meine Vorgeschichte.

Viele Grüße

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Beides ist doch toll, dass deine Tochter dein größtes Glück geworden ist und du so innig mit ihr verbunden bist und dass deine kleine Große aber auch genauso gerne anderswo ist und ohne dich gut zurechtkommt (im Kindergarten, bei Oma und Opa und dort sogar übernachtet). Die ersten Schritte der (ganz normalen) Abnabelung habt ihr offensichtlich gut hinbekommen😊!
Was denkst du, würde sich mit einem Geschwisterchen verändern? Für deine Tochter, für euch als Familie? Was zum Negativen und was zum Positiven?

Dass die Schwangerschaft auch für deinen Mann nicht einfach war, versteh ich gut.
Hilflos zusehen zu müssen, wie jemand den man liebt leidet und nichts machen zu können, ist immer schwer, besonders für einen Mann.
Kann es sein, dass er sich deshalb im Moment gar nicht so recht traut, dir Mut zu machen für euer 2. Kind? Er möchte dir bestimmt nicht noch einmal solch eine schwierige Schwangerschaft zumuten.

Darf ich fragen, weshalb du zögerst, zu deiner Frauenärztin zu gehen?
Bei einem positiven Test ist es ja nicht immer gesagt, dass die Eizelle sich richtig einnistet, die Schwangerschaft intakt ist….
Was befürchtest du, von ihr zu hören?

Dass ihr gut reden könnt miteinander, dein Mann und du, das ist unwahrscheinlich viel wert! Gerade auch jetzt, was jeder von euch fühlt im Blick auf dieses Kind.
Könnt ihr euch das gegenseitig offen sagen?

Er sieht eher auch die schönen Seiten, die ein 2. Kind mit in eure Familie bringen könnte, hm?!

Und gut, dass du so schnell einen Termin für eine Beratung vereinbaren konntest.
Ich wünsche dir für heute ein gutes, hilfreiches Beratungs-Gespräch!
Berichtest du?

Herzlichst#herzlich
Ela

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Hallo Verzweifelt,

Ich kann dich verstehen. Ich bin nun zum 5. Mal schwanger. Habe eine Tochter die 2020 gesund zur Welt kam. Davor eine FG, eine Totgeburt und eine FG in meiner ersten Schwangerschaft.

Die Schwangerschaft mit meiner Tochter war psychisch und physisch eine Achterbahnfahrt. Ich hatte Angst vor einer stillen Geburt, hatte Hämatome in der GM und musste auch viel liegen. Sie kam 2 Monate zu früh via Not Kaiserschnitt zur Welt, weil meine Plazenta sich teilweise gelöst hatte.

Nun bin ich wieder schwanger. Und was soll ich sagen... Diese Schwangerschaft ist bisher super.(klopf auf Holz). Klar mache ich mir Gedanken, ich denke das gehört dazu. Aber meine Familie, Hebamme und Ärztin sind für mich da.

Im Endeffekt ist es eure Entscheidung. Aber ich finde es super, dass du dich beraten lässt.

Liebe Grüße

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Hallo,

das mit deinen Verlusten tut mir ganz arg leid! Ich hoffe und drücke dir die Daumen, dass diese Schwangerschaft nun gut ausgeht und du dein Baby in den Armen halten kannst!

Ich werde heute Abend ausführlich nochmal mit meinem Mann sprechen und die Nacht drüber schlafen. Aber ich habe auf jeden Fall eine starke Tendenz.

Ich wünsche dir alles Gute 🍀

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Hallo Verzweifelte,

Deine Geschichte ist mit mir schon ähnlich mit dem Unterschied, dass ich damals die gesamte Achwangedschaft liegen musste. Mein Körper hat sich bis jetzt nicht davon erholt.

Auch ich hatte einen Mann, der fest hinter mir stand. Wir wussten, wenn ich ein Kind bekomme, dann wird die Schwangerschaft genauso sein.

Ich war bei der Beratung. Die Frau war nett aber als sie von Friedhöfen sprach, wusste ich, so etwas will ich nicht. Und darum geht es - zu wissen, was man WILL (oder auch nicht).

Die Schwangerschaft war der Horror. Es traumatisierte mich, beide Kinder waren gewollte !!! Frühchen.

Jetzt sind sie kurz davor Erwachsen zu werden. Es ist unbeschreiblich, wie sehr sie füreinander da sind und ich sage erst ab 4 ist man Familie.

Ich denke aber immer - es gehört dazu, dass man als Erwachsene auch Erwachsene Entscheidungen trifft, war bei mir wahrscheinlich nicht so.

Höre auf euch, höre auf Sich und keinen anderen. Du bist am Ende die, die mit Deiner Entscheidung leben muss, Egal wie sie ausfällt.