Ungeplant schwanger

Hallo an alle, seitdem ich nun seit einer Woche in sämtlichen Foren unterwegs bin, mich Tag und Nacht belese und noch mehr verrückt mache, schreibe ich nun doch selbst.
Ich bin in der 4 ssw, ungeplant und ungewollt. Ich habe bereits eine vier jährige Tochter aus voriger Beziehung und bin seit Anfang an allein erziehend. Ich liebe sie abgöttisch und sie ist mein ein und alles. Seit gut einem Jahr bin ich nun wieder glücklich vergeben und trotz Verhütung hat es "geknallt". Ich bin sehr glücklich mit meinem Freund, jedoch leben wir noch nicht zusammen, führen quasi eine fernbeziehung und sehen uns nur am we. Ich komme damit gut zurecht, mal mehr mal weniger. Wir reden oft über das Thema zusammen zu ziehen. Jedoch waren wir uns einig, daß es nur einen richtigen Zeitpunkt gäbe und der ist wenn meine Tochter aus der Kita raus muss und eingeschult wird. Ich möchte sie nicht mitten im Jahr aus der Kita reißen, sie neu eingewöhnen und ihr dazu auch noch einen wohnortswechsel antun. Versteht ihr das? Wir sind gerne bei meinem Freund, zuhause 2 quasi und an den we auch eigentlich immer dort, statt er bei uns. Wir fühlen uns da wohl, jedoch bin ich auch allein vom Freundeskreis und der Familie her sehr zuhause verankert. Es bricht mir jetzt schon teilweise das Herz, meiner Tochter das an zu tun. Auch habe ich große Sorgen /Angst vor der Reaktion meiner Mutter. Ich weiß das ich sie zutiefst verletze wenn ich ihr quasi das Enkelkind nehme. Es sind eigentlich nur 120 km, 1, 5 Std. Und man könnte sich sicherlich des öfteren sehen. Jedoch habe ich große Angst vor ihrer Reaktion. Sie und meine Tochter, sind sehr innig und verbringen viel Zeit mit einander. Die Option das mein Partner zu uns zieht, besteht nicht, bezüglich seines Berufes. Für ihn ist es übrigens das erste Kind und ja er freut sich und ist der Meinung wir schaffen das. Ich bin seit Tagen hin und her gerissen, kann kaum klare Gedanken fassen. Ich weiß das mir die Entscheidung niemand abnehmen kann, es zu behalten oder nicht, aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Mein größtes Problem kurz ausgedrückt, ist eigentlich der ganze Stress bezüglich Umzug, die Reaktionen meiner Familie und nartürlich das wohl meiner Tochter. Wäre diese ganzen Umstände nicht, würde ich mich sicherlich freuen eine kleine komplette Familie zu gründen.
Ich bin für jeden Rat dankbar, Lg

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Wie du vielleicht in meinem eigenen Thread hier lesen kannst, war ich gerade in einer ähnlichen Situation und habe Anfang der 6. Ssw medikamentös abgebrochen.

Ich lese aus seinem Beitrag heraus, dass du dich eigentlich freuen würdest und dein Freund auch eher optimistisch ist.

Klar, es sind viele neue Schritte die dann in einer frischen Beziehung gegangen werden müssen - aber eine größere Garantie als zueinander stehen und optimistisch sein gibt's ja im Voraus nunmal nicht.

Wenn es finanziell einigermaßen hinhaut, dann finden sich für die organisatorischen Herausforderungen bestimmt auch Lösungen.
Und die 150 km sind ja auch gut zu überwinden, damit ihr den Anschluss ans soziale Umfeld behalten könnt.

Ich denke, dass ich mich an deiner Stelle wirklich professionell und in dem Fall auch Lösungsorientiert beraten lassen würde.

Wenn du aber trotz allem keine Freude und keine kraftvollen Gedanken für eine Zukunft mit zweitem Kind aufbringen kannst, dann ist das völlig legitim.

Ihr habt verantwortlich verhütet und seid nun ein Paar von so vielen, denen das im Leben mal passiert. Deine genaue Abwägung zeigt, dass du auch deiner Tochter gegenüber Verantwortung zeigst.
Und das macht jede Entscheidung legitim.

Ich weiß, wie schwer es ist, wenn Kopf und Herz sich nicht einig sind.

Spür noch mal in dich hinein, ob du eigentlich bereit wärst und dir nur die Lösungen fehlen. Falls nicht, dann fühl dich nicht schuldig. Ein "was wäre wenn" bleibt nach so einer Situation immer.

Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe.

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Ich danke dir für deine aufbauenden Worte. Du hast Recht, es ist schwierig wenn der Kopf verbietet, wozu das Herz eigentlich ja sagt.
Ich habe mir einen Termin für pro Familie gemacht, erhoffe mir nicht zu viel, aber vielleicht sehe ich die Welt wieder ein bisschen klarer.
Ich rede mit niemanden drüber, außer mit meinem Partner, deshalb auch mein Beitrag hier. Es tut gut, andere Meinungen zu hören. Ich habe mehrmals die Gedanken am Tag quasi ein neues Leben zu beginnen und versprühre Freude, wiederum aber dann wieder diese Panik, dem allen nicht gewachsen zu sein und meiner Tochter zu schaden. Oft denke ich mir, vielleicht soll es so sein!? Ich bin nicht abergläubisch, aber manchmal fühlt es sich so an.
Danke für deine Worte

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Sehr gerne! Vielleicht warst du ja inzwischen auch schon bei der Beratung und magst erzählen, ob du die Dinge nun ein bisschen klarer sehen kannst.

Was vielleicht auch helfen kann, ist wenn du mal überlegst, was du in einer idealen Welt in dieser Situation machen würdest. Wenn alles möglich wäre, was würdest du mit dieser Information anfangen?

Und dann würde ich überlegen, was davon sich tatsächlich umsetzen lässt und welche Kompromisse es gibt und wie die sich anfühlen.

Alles Gute für deine Entscheidung und halte mich gerne auf dem Laufenden.

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Komplett andere Geschichte, weil ich geplant schwanger wurde. Aber während Corona, von einem neuen Partner nach kurzer Beziehungszeit, ohne gemeinsame Wohnung. Ich lebte damals in der Schweiz, er in Deutschland. (Mit allen Grenzschliessungen und anderen Massnahmen...)

Und ich bin dann schwanger ins Ausland gezogen, mit allem Chaos aus einem nicht-EU-Land in die EU. Es geht alles mit guten Nerven und ruhiger Planung.

Wir waren uns so sicher und ich bereue absolut nichts. Wenn es sich für dich richtig anfühlt, tu es!

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Danke für deine netten Worte.
Du scheinst sehr mutig zu sein. Hut ab vor all dem Chaos welches du da auf dich genommen hast. Ich bin mir sehr sicher mit meinem Partner und wirklich glücklich. Jedoch überwiegt oft die Panik, dem allen nicht gerecht zu werden und meine Tochter zu verletzten. Die beiden sind ein Dreamteam, an dem liegt es nicht aber die Umstände sind halt einfach bescheiden. Ich nehme nun nächste Woche einen profamilia Termin wahr und hoffe danach eine Lösung für mich /uns alle gefunden zu haben. Alles Gute für Euch weiterhin

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Hi!

Ich kann dir nur von mir aus berichten, wie es bei uns war. Mein Sohn aus erster Beziehung war auch 4, als wir uns kennenlernten. Mein neuer Freund wohnte 100km entfernt und ich war oft am Wochenende dort, wenn K1 Papa Wochenende hatte.
Nach ca einem halben Jahr wurde ich schwanger und erstmal wussten wir überhaupt nicht, wie wir das bewältigen sollten.
Er hatte seinen Job vor Ort und ich hier mein Netzwerk.
Er zog dann in der SS zu mir und fuhr die 1,5h zur Arbeit. Wenn er lange arbeiten musste, ging er auch mal in ein Hostel vor Ort und war 2 Tage nicht da. Das war auch ok.
Nach einer Weile bekam er ein neues Jobangebot, zwar auch eine Stunde von uns entfernt, aber mit besseren Arbeitszeiten. Diese Stelle hat er angenommen und jetzt, noch über 1,5 Jahre später gibt er seinen Job in seiner Stadt ganz auf, um Vollzeit hier zu arbeiten.

Was ich damit sagen möchte, manchmal scheinen Dinge am Anfang nicht möglich und dann eröffnen sich plötzlich doch Wege, wenn man etwas flexibel ist. Mein Mann ist traurig aus seiner Stadt gezogen, aber er hat jetzt uns. Vllt ziehen wir dort hin, wenn die Kinder größer sind. Mittlerweile ist Nummer 3 unterwegs und wir ziehen hier jetzt in ein Haus.

Lg

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Danke dir für deinen Beitrag. Ja wenn man nur will und den Mut hat, kann man Berge versetzen, dessen bin ich mir bewusst. Alles gute für dich und Nummer drei und Lg

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Hallo du Liebe,

wenn du in der 4. SSW bist, weißt du es sicher noch nicht so lange. Da kann ich gut verstehen, dass sich dein Gedankenkarussell dreht und sich nur schwer anhalten lässt. #verliebt Ein neues Leben bringt immer eine große Veränderung mit sich. Und für dich kommt das Baby jetzt unerwartet und ungeplant. Es drängt dich emotional dazu, über die Veränderung konkreter nachzudenken, für die du dir vielleicht lieber noch mehr Zeit gelassen hättest. Kann das sein? Denn eigentlich stand die Frage nach dem Umzug ja schon im Raum, stimmt’s? Es ist doch eher die Frage nach dem besten Zeitpunkt.

Warum sollte dein Kopf dir etwas verbieten, wohin dein Herz dich zieht?
Wenn es ausgeschlossen ist, dass dein Freund in deiner Nähe einen geeigneten Arbeitsplatz findet, kann die kleine Familiengründung, die du dir wünschst, ja nur in seiner Nähe stattfinden.

Darf ich dich fragen, warum du denkst, dass du damit deiner Tochter schaden könntest? #gruebel Ihre wichtigste Bezugsperson bist doch du. Und sie wird da zu Hause und geborgen sein, wo ihre Mama ist. Außerdem bekommt sie ein Geschwisterchen dazu, was für ihre Entwicklung ein unschätzbarer Gewinn sein wird. Wir alle wachsen an neuen Herausforderungen, du tust deiner Tochter damit nichts an, was ihr schadet.

Und so, wir ihr jetzt zu deinem Freund fahrt, könntet ihr später ab und zu deine Mutter in deiner Heimat besuchen und dort Zeit verbringen. Oder deine Mutter besucht euch und gewinnt ein 2. Enkelkind dazu.
Der Zeitpunkt für den Wechsel liegt ja immer noch ganz in eurer Hand. Du denkst dabei vor allem an deine Tochter und an deine Mutter. Doch du bist mit deiner Familieneinheit eigentlich die wichtigste Person. #winke Kannst du dir erlauben zu überlegen, wie du es am liebsten hättest? Wenn das eigene Herz es vor allem den anderen recht machen will, ist das oft gar nicht so leicht, diese Frage zu beantworten.

Doch genau dazu will ich dir gerne ganz viel Mut machen.
Ganz liebe Grüße
Ulli

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Ich finde, man liest hier stark heraus, dass es gar nicht so um die Schwangerschaft geht, sondern um die Umstände, das Wegziehen, das "Zurücklassen". All die Hürden, die du nennst, sind ja auch in 2 Jahren noch da und stehen irgendwie nicht im Zusammenhang zum Baby 🙈😅

Vielleicht solltest du für einen größeren Austausch noch in das Forum Familienleben o.ä. posten? Dort gibt es sicher auch viele Leute die dir irgendwelche Tipps oder Ideen mit auf den Weg geben können, wie ihr die Situation mit dem Umzug am besten löst ❤️ Alles Gute 🍀

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Mal als kleiner Denkanstoß...

Deine Tochter wird es leichter haben, wenn sie nicht einen Ortswechsel und direkt den Eintritt in die Schule hat, was ja auch einen sehr großen Einschnitt und Abschnitt im Leben eines Kindes darstellt und wo sie keinen kennt.
Da wäre es doch schöner, wenn sie vorher schon Freunde findet und mit denen gemeinsam in die Schule und den neuen Abschnitt wechseln kann.
Ein 4 jähriges Kind gewöhnt sich meist auch recht schnell in die neue Gruppe ein 😉