Ungeplant schwanger mit 17

Hallo,
Ich bin 17 und bin ungeplant schwanger geworden, wie das passieren konnte weiß ich nicht, da wir immer verhütet haben. Ich gehe davon aus, dass das Kondom unbemerkt gerissen ist.
Den Test hab ich vor ein paar Tagen gemacht und ich bin immer noch schockiert.
Ich wollte nächstes Jahr wieder in die schule und anfangen mit dem Abitur und das kommt jetzt alles sehr unpassend. Momentan arbeite ich auf 450€ Basis, mein Freund ist jedoch noch in der Schule. (Er ist auch erst 17)
Da er Südländer ist sind seine Eltern auch dementsprechend sehr streng und er vermutet, dass sie sehr ausrasten und ihn evtl. auch rauswerfen würden. Er ist eher für eine abtreibung, aber ich hab mir eigentlich geschworen niemals abzutreiben. Ich spiele erst jetzt mit dem Gedanken, weil ich das Gefühl habe, dass ich so sein ganzes Leben zerstöre. Ich denke, dass egal welche Entscheidung man trifft irgendeiner unglücklich sein wird. Bei einer abtreibung hätte ich aber auch Angst, dass ich es psychisch vielleicht nicht so gut verkrafte.
Es sind wirklich Fragen über Fragen in meinem Kopf und ich bin sehr überfordert mit dieser Situation..
Hat jemand vielleicht einen guten Rat?

2

Liebe Emilia,
deine Schwangerschaft hat dich total überrascht und du kannst garnicht recht verstehen, wie es dazu gekommen ist. Ja, das will erstmal verdaut werden. Und der Schock ist natürlich sehr verständlich.
Du bist noch jung, hast gute Pläne mit der Schule, willst dein Abi noch machen und es klingt nach einer verantwortungsvollen jungen Frau! Und auch dein Freund ist aktuell noch Schüler. Was hat er für Pläne?

Ich verstehe natürlich deine Aufregung gut. Lass dir jetzt ruhig erstmal noch Zeit um die Nachricht Stück für Stück zu verdauen. Du brauchst momentan noch nichts entscheiden....
Ich vermute mal, dass du durch einen Test von der Schwangerschaft weißt? Oder warst du schon beim Frauenarzt gewesen?

Dein Freund sorgt sich sehr wegen seiner Familie, die Eltern sind streng und eine Schwangerschaft kommt da sehr ungelegen. Hm, das ist natürlich jetzt auch schwer für ihn, aber in erster Linie geht es um dich! Du wolltest nie abtreiben und denkst jetzt darüber nach, aus Rücksicht.
Liebe Emilia, er hat dir inzwischen aber auch schon zugesagt, dass er auch mit Baby weiter zu dir stehen würde. Ich finde, das ist eine ganz starke Aussage! #pro Er will Verantwortung übernehmen und kann sich vielleicht wirklich auch drauf einlassen, dass ihr zusammen über Alternativen nachdenkt und nicht nur die Abtreibung als Möglichkeit seht.

Habt ihr beiden denn jemand, mit dem ihr über alles sprechen könnt, euch beraten könnt?
Wie ist es mit deiner Familie, weiß deine Mama schon Bescheid?
Du fühlst dich natürlich überfordert, all die Gedanken, die vielen Fragen die da kommen, doch alleine braucht ihr es nicht zu bewältigen. Es gibt viele Hilfen und eine gute Beratung zur rechten Zeit, kann euch beide entlasten.

Lasst euch wirklich Zeit und versucht auch das Gute zu sehen.

Schreib gerne wieder von dir! #blume
Alles Liebe, Marie

1

Was ich noch vergessen habe zu sagen, mein Freund sagt aber auch, dass egal wie ich mich entscheide er hinter mir steht und mich nicht verlassen wird. Es ist halt ein großes Problem mit seinen Eltern..

5

Liebe Emilia,
das Problem mit seinen Eltern wird er selbst lösen - müssen und können. Natürlich soll er auch nicht unglücklich werden!
Aber er wird sowieso nur glücklich, wenn er den Schritt in sein eigenes Leben schafft und "klar Schiff" macht mit seinen Eltern. Wie und wann er das macht, liegt natürlich bei ihm.

Jedenfalls solltest nicht du dich von ihm in der Weise abhängig machen, dass du für sein Glück verantwortlich bist. Genauso wenig, wie seine Eltern für sein Glück verantwortlich sind - und er auch nicht für seine Eltern. Jedenfalls ist das erwachsen und das ist er auch fast schon. Sonst "hinken" wir ja immer - auf jemand anders gestützt - durch´s Leben.
Du stehst für dich ein, für dein Glück.
Und ja - für dein Kind. Das soll auch glücklich werden. :-D
Dafür bist du zunächst schon verantwortlich .. bis eines Tages die Zeit kommt, wo es selbst siebzehn ist und findet, dass es ein Problem mit seinen Eltern hat ... ;-)
Verstehst du, wie ich meine?

Was meinst du, wie deine Eltern reagieren? Inwiefern bräuchtest du von ihnen Unterstützung, wenn du deinen Plan weiter verfolgen willst. Und wie könntest du es dir vorstellen?

Erstmal solltest du versuchen, deiner Überzeugung treu zu bleiben, wenn du schon eine hast. Und deshalb Mittel und Wege suchen, wie es möglich ist, dass dein Kind das Licht der Welt erblickt.
Was hast du mit dem Abi weiter vor?
Was würde dir als nächstes weiterhelfen?

6

Hoffe, er macht es auch, wenn du dich für das Kind entscheiden wirst. Denn Eltern können ganz schön Einfluss nehmen.

3

Ich kann Dir erstmal nur eine Beratungsstelle empfehlen, Caritas o.ä., die Dir aufzeigt wie Du alles machen kannst, egal, ob finanziell, schulisch usw. Das hilft erstmal zum Gedanken sortieren und wäre sowieso nötig, falls Du Dich für einen Abbruch entscheiden solltest.
Es ist schön, wenn Dein Freund zu Dir stehen will aber - erst ist wie Du noch ein halbes Kind, ein Junge, der ganz schnell mit der Situation überfordert sein kann, wenn ihm die Verantwortung bewusst wird und die Folgen. Er kann sich heute echt noch nicht vorstellen, was auf ihn zukommt. Dazu noch seine Eltern.....Südländer widersprechen der Familie nur selten. So jung Eltern zu werden, ist absolut kein Zuckerschlecken sondern würde eigentlich die Unterstützung beider Familien brauchen.
Ich schreibe Dir das recht realistisch, rosa Glitzerwölkchen helfen Dir absolut nicht.
Eine Abtreibung kann man durchaus verarbeiten, aber man muss dahinterstehen. Man macht das sicher nicht für jemand anderen, sondern weil es die eigene Entscheidung ist.
Ich bin selbst mit 17 schwanger geworden - es war keine Sekunde einfach, über Jahre nicht. Hätte ich damals die Möglichkeit zum Abbruch gehabt, hätte ich das Kind sicher nicht bekommen. Sämtliche Pläne, die ich hatte, meine Jugend - von heute auf morgen alles platt. Man kann es schaffen, auch alleine, aber leicht ist es auf garkeinen Fall.
Sprich auch mit Deiner Familie darüber; auf die würde ich natürlich eher bauen als auf die Familie Deines Freundes. Alles Gute für Dich.
LG Moni

4

Lasse dich gut beraten, wie es in beiden Fällen weiter gehen kann. Ich kann dir aber nur raten, wenn du dich zum Abbruch entscheidest, dann weil DU es für die richtige Option hälst und nicht weil jemand anderes es aus Angst für besser hält. Du musst hinterher mit den Konsequenzen leben. Ja, natürlich dein Freund auch, aber die Gewissensbisse hat dann doch eher die Frau.
Ich kann dir auch sagen, im Leben trifft man oft Entscheidungen, von denen man früher nie geglaubt hatte, dass man so handeln würde.
Triff keine Entscheidung einfach so aus dem Bauch heraus, egal wie du dich entscheidest, es wird dein ganzes Leben beeinflussen. Nimm dir alle Hilfe die du bekommen kannst. Einen großen Vorteil hast da aber schon gegenüber vielen jungen Schwangeren: du hast einen Partner, der zu dir steht.

7

Hey, woher kommt er genau? Das spielt ggf. eine Rolle wenn er für das Kind vor seinen Eltern argumentieren möchte 😊.

Atme erstmal tief durch, ihe werdet einen Weg finden und zwar den der für dich bestimmt ist🍀

8

Hallo Emilia, du hast dich hier abgemeldet, doch reinlesen kannst du sicher noch. Ich hoffe, es geht dir gut und du hast liebe Menschen an deiner Seite, die dir jetzt zur Seite stehen, dir Mut machen und einen guten Weg mit dir suchen? Du brauchst das wirklich nicht alles alleine zu tragen...
Warst du denn am Wochenende mit deinem Freund zusammen, könnt ihr über alles sprechen? Du kannst mir auch gerne ins Postfach schreiben, wenn du magst. Trau dich einfach...
Alles Liebe, viel Kraft dir! #liebdrueck
Marie

9

Hey,

Ich hoffe, dass du das noch liest!

Ich möchte dir Mut machen, denn ich saß vor einigen Jahren im selben Boot wir du.
Allerdings war ich erst 16 und mein damaliger Freund ebenfalls aus einer streng Muslimischen Familie.

Ich habe mein Baby behalten, mein Abitur gemacht, studiert und arbeite nun schon ein paar Jahre in meinem Traumberuf.
Es ist alles, wirklich alles machbar, vorausgesetzt man lässt sich helfen!

Ja, es war anstrengend, belastend und wäre ohne Kind mit Sicherheit "einfacher" gewesen, aber dann wäre ich nicht der Mensch der ich heute bin!

Suche dir eine Beratungsstelle (ich war damals bei profamilia) um zu erfahren, was deine Möglichkeiten ect sind.

Viele Grüße