Was soll ich nur tun?

Hallo,
Ich bin alleinerziehende Mutter einer fast drei Jahre alten Tochter. Seit zwei Jahren war ich liiert und haben uns Mitte April endgültig getrennt. Nun habe ich Anfang Mai erfahren, dass ich schwanger bin. Er reagiert auf keine Nachrichten, weiß aber davon. Ich muss mich nun bis Montag entscheiden was ich machen soll. Ich arbeite Vollzeit und bin froh, dass das Leben mit meiner Tochter inzwischen etwas leichter wird. Ich liebe meine Tochter und hätte sicher gerne ein zweites Kind gehabt, aber nicht so. Mit einem zweiten von Anfang an alleine und vollkommen auf mich gestellt. Zumal ich zumindest in Teilzeit wieder arbeiten gehen müsste nach der Geburt, da das Elterngeld nicht ausreicht und ich recht viele finanzielle Verpflichtungen habe durch mein Haus.
Ich weiß um alle potentiellen finanziellen Unterstützungen, denn habe das wie gesagt schon einmal hinter mir. Meine Tochter wächst ohne Vater auf und leidet darunter. Dies möchte ich keinem zweiten Kind antun. Zumal ich weiß, dass ich überfordert sein werde. Und Aussagen wie "man schafft das schon" möchte ich nicht hören, denn man sollte doch mehr Anspruch an das Leben haben dürfen als nur es schon irgendwie zu schaffen. Ich weiß, dass der Vater des zweiten sich ebenfalls nicht kümmern wird, da er zu viele eigene Probleme hat.

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Nein, man schafft nicht alles - und in den letzten Monaten gab es hier einige Beiträge, dass es Mütter bitter bereuten, ein Kind gegen ihre erste Überzeugung bekommen zu haben und sind todunglücklich.
Dieses Drama muss nicht sein.
Ich kann Dich verstehen. Man muss nur hinter seiner Entscheidung stehen, dann verkraftet man sie auch. Alles Gute! LG Moni

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Guten Morgen, ich kenne Dich nicht, möchte Dir aber meine 'Geschichte' erzählen, da ich selbst grad in einer ähnlichen Situation war. Ich habe die Entscheidung gegen die ungeplante Schwangerschaft vorwiegend aus rationalen Gründen getroffen und in Verantwortung ggü meiner Kinder. Ich hätte mich finanziell auch stark einschränken müssen und das wollte ich nicht. Vor allem aber wollte ich einfach nicht noch ein Kind. Der Abbruch ist jetzt eine Woche her und ich war unmittelbar danach einfach nur erleichtert. Mag für manche Gewissen los klingen, war aber für mich die richtige Entscheidung. Alles Gute

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Ich danke dir und vermute, dass ich genauso entscheiden werde. Jeder Tag den meine Tochter etwas neues lernt ist ein Tag zurückgewonne Freiheit für mich. Ich bin Mitte 30 und wahrlich kein Egoist, aber alles noch mal von vorne alleine meistern zu müssen ist mir einfach zu viel. Zumal ich nicht zu den Frauen gehöre die normalen Unterhalt erhalten sondern dann nur UVG und ich sehe bei meiner Tochter, dass sie ihren Vater bräuchte, selbst wenn er nur interimsweise mal da wäre.. kein Kind sollte gänzlich ohne Vater aufwachsen müssen...

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Das sehen aber die meisten Frauen die gegen den Willen des Vaters ein Kind bekommen, völlig anders.
Die blenden das aus und meinen, das Kind wächst halt so auf und vermisst nichts.
Aber das muss nicht so sein, vom Vater abgelehnt zu werden, kann dauerhaft sehr belastend sein, ich weiß wovon ich rede.
Dieses Gefühl, nur meine Mutter wollte mich und hat ihren Willen durchgesetzt , obwohl es in erster Linie Auswirkungen auf mich hat und den Vater, von dem ja trotzdem erwartet wird dass er sich kümmert und Unterhalt zahlt, ist dann zweitrangig oder nicht relevant.
Natürlich kümmern sich die meisten dann nicht und zahlen auch nicht.
Mein Erzeuger konnte auch gar nicht zahlen, er hatte schon drei Kinder mit seiner Frau, und einen normalen Job....da blieb nichts mehr übrig.

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Hallo

Weshalb musst Du bis Montag entscheiden? In welcher Woche bist Du denn?
Das Haus aufzugeben ist wohl keine Alternative, um die Kosten zu senken?
Jede Frau hat ihre Grenzen. Wenn Du sagst, Du wärst überfordert, dann ist dem sicher so. Alleinerziehend zu sein mit 2 Kindern ist sicher nicht einfach, besonders auch, wenn die Väter sich nicht kümmern, die Finanzen eng sind, man arbeiten muss und die Kinder darunter leiden, ohne Vater aufzuwachsen.
Warst Du schon bei einem Beratungsgespräch, z. B. bei Pro Familia?

Freundlichen Gruss

tm

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Das Haus ist meines und keines zur Miete. Dieses zu verkaufen wäre Irrsinn und ein Schritt den ich definitiv nicht gehen würde.
Ich war bereits vergangene Woche bei der Beratung. Die Leute dort können da nicht viel beraten, da meine Argumente rational und durchdacht sind. Sie weisen lediglich auf die emotionale Komponente hin. Eine pro und Contra Liste bringt lediglich auf der pro Seite die Argumente, dass die Kinder miteinander spielen könnten und Weihnachten sicherlich schöner wäre, wenn man zwei Kinder beschenken kann, hervor. Ansonsten sehe ich ehrlich gesagt nur negatives.

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Wenn ich das alles lese finde ich, dass du nur Zuspruch für einen Abbruch möchtest. Ich selber war auch kurz davor. Hatte auch nur Probleme gesehen. Ich hab das Baby dann verloren. Es war schrecklich, obwohl ich eigentlich überzeugt war dass ich es nicht packe. Nachdem ich das Kind verloren habe, habe ich gemerkt, dass diese Probleme keine wirkliche gewesen sind.
Hätte ich nicht gedacht. Im Grunde hast du schon entschieden....

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Hallo,

unsere derzeitige Situation ähnelt sich sehr. Ich bin auch Mitte 30, getrennt von meinem Mann (Vater unseres Siebenjährigen) und ungeplant schwanger. Die Beratung bei profamilia war sehr oberflächlich und ich habe nichts erfahren was ich nicht sowieso schon wusste bzw gegoogelt hätte. Der große Unterschied bei uns ist, dass mein Ex sich liebevoll um unser Kind kümmert und der Vater des Ungeborenen dies ebenfalls täte obwohl er eher für den Abbruch ist. Dennoch hänge ich in der Luft und bin vollkommen entscheidungsunfähig derzeit... Nun kam hinzu, dass eine Eierstockschwangerschaft vermutet wird und ich erstmal den Kontrolltermin abwarten muss. Vielleicht erübrigen sich dadurch alle weiteren Überlegungen.
Ich bin auch ein rationaler Mensch und muss mir eingestehen, dass alle äußeren Umstände gegen ein weiteres Kind zum jetzigen Zeitpunkt sprechen. Dennoch hängt mein Herz an dieser Schwangerschaft.

Kurzum: ich bin dir keine Hilfe kann aber deine Gefühle und Gedanken gerade sehr gut verstehen. Ich drücke dich mal unbekannterweise und wünsche dir und mir Gewissheit für die anstehende Entscheidung.

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Ich danke dir für dein Mitgefühl.

Denke deine Vorgängerin hat recht und meine Entscheidung steht schon fest. Auch wenn man das so nicht heraushören mag, aber mir tut es echt leid.
Nur habe ich mit meiner Tochter an einigen Tagen eh schon das Gefühl, dass sie mir alle Lebensenergie aussaugt, da sie an manchen Tagen permanent nur am Bocken ist. Wenn ich mir vorstelle dies dann gegebenenfalls im Doppelpack zu haben, erfasst mich das pure Entsetzen. Aktuell ist die einzige Erholungszeit abends, wenn meine Tochter schläft. Mit Baby wäre auch diese nicht mehr vorhanden.

Die Damen bei den Beratungen sind teilweise nicht hilfreich.

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Hey,

ja man liest deine Tendenz klar heraus und niemand hat das Recht über diese Entscheidung zu urteilen. Es ist deine Pflicht als Mutter eines bereits existierenden Kindes alle Fakten sorgsam abzuwägen und genau das tust du bzw hast du getan. Jeder hat andere Belastungsgrenzen und wenn deine mit einem zweiten Kind überschritten wäre, dann ist das so. Punkt. Und dann profitiert niemand davon wenn du das Kind bekommst. Nicht du, nicht deine Kinder.
Wir leben in einem Land in dem Frauen frei entscheiden dürfen und diese Entscheidung ist allein deine.

Alles Gute.

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Hallo, also dein Post klingt so, dass du dich ja schon entschieden hast für einen Abbruch? Du hast alle Gründe aufgelistet und dir auch erbeten, dass wir dir kein"Das kannst du trotzdem schaffen"posten.
Ja, gut, ich verstehe deine Gründe auch und die Entscheidung liegt sowieso allein bei dir.
Aber was ist jetzt deine Frage an uns?
Geht es dir um irgendwelche Fragen zum Eingriff selber?

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Liebe TE, du schreibst über deinem Beitrag:
Was soll ich nur tun?
Daher ist die Rückfrage von noramarie schon o,k., oder?

@fruehchenomi: Die Frauen, die bitter bereuten, das Kind bekommen zu haben.
Das kommt ziemlich kategorisch rüber. Über den Daumen gepeilt finde ich es sehr gemischt, was Frauen hier schreiben, was sie jeweils bereuen oder nicht.
Dass sie die Abtreibung nicht bereuen, schreiben durchaus viele. Dass sie die Abtreibung bereuen auch. Dass sie bereuen, das Kind bekommen zu haben - eher selten.
Und was hilft einem letztlich die Erfahrung einer anderen Frau?

Nochmal an dich @TE: Welche Frage ist noch offen für dich? Was wäre dir wichtig?

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Hallo.

Dein Text hört sich schon sehr danach an als hättest du bereits eine Entscheidung getroffen und wüsstest was du tun sollst.


Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe du triffst für dich die richtige Entscheidung. Egal wie du dich schlussendlich entscheidest, du hast deine Gründe dafür und musst dich vor niemanden rechtfertigen.

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Ich möchte dir nur ein paar Gedanken auf den Weg geben : ich habe 5 Kinder vom selben Mann, laut Aussage mehrere Jahre lang waren sie alle gewollt und geliebt von ihm... Gelebt hat er allerdings immer was anderes. War nie da, wenn sie ihn bräuchten. hat fast nie Verantwortung für die Kinder übernommen, ich hatte die Kinder mehr oder weniger alleine groß gezogen... Mittlerweile hatte er zugegeben, dass er immer nur 2 Kinder wollte und das andere uns immer nur vorgespielt hat, damit er seine Ruhe hat.
Die Kinder hatten zwar offiziell einen Vater, der sich aber nicht wie ein Vater benommen hat.
Und jetzt? Ja, sie sind wütend und sauer auf ihn, weil er sich so unreif benommen hat und auch weiterhin benimmt.
ABER : sie haben sich zu tollen Persönlichkeiten entwickelt und sind trotz allem sehr dankbar, dass sie leben dürfen. Wir haben oft über dieses Thema gesprochen, da wir alle gemeinsam jetzt diese Vergangenheit aufarbeiten. Meine Kinder sind alle sehr froh, dass sie leben dürfen und einander als Geschwister haben.