Kind für Partner bekommen: Update

Zuerst danke ich allen, die mir in meinem ersten Thread geantwortet haben. Einige Antworten waren sehr einfühlsam und hilfreich.

Als Erinnerung: Ich bin ungeplant schwanger geworden, als unsere Beziehung absehbar am Ende war. Mir war klar, dass ich kein Kind möchte, mein Ex wollte es aber gerne haben.

Ich hatte mehrere Beratungsgespräche bei Pro Familia. Mein Ex ist auch mehrfach mitgekommen. Wir hatten viele Gespräche.
Er hat mich nie unter Druck gesetzt, das rechne ich ihm hoch an. Er hat sich alle Mühe gegeben, damit ich nicht merke, wie sehr er sich auf das Kind freut.
Er hat sogar gesagt, dass es besser ist, wenn ich abtreibe, wenn ich das Gefühl habe, mit Schwangerschaft und Geburt nicht umgehen zu können.

Ich habe mich entschieden, das Kind zu bekommen und ihm zu geben.
Das macht mich zu einer Arschloch-Mutter. So wollte ich nie sein. Aber eine Mutter zu sein – das kann ich gar nicht vorstellen.
Es ist nicht die richtige Lösung, aber die beste, die ich finden kann.

Nur meine Familie und meine engen Freunde wissen, dass ich ihm das Kind geben werde. Ein paar meiner engen Freunde sind mittlerweile auch nicht mehr meine Freunde. Ich bin froh, dass viele Bekannte es wahrscheinlich gar nicht mitbekommen werden, weil die Geburt kurz nach Abgabe meiner Masterarbeit ist.
Ich weiß nicht, was ich denen sage, die fragen werden.

Meine Mutter hat gesagt, dass ich vielleicht doch Gefühle aufbaue.
Ich bin im 6. Monat. Die Bewegungen habe ich schon gespürt. Aber da sind keine Gefühle.
Meine Eltern werden Großeltern für das Kind sein, das haben sie gesagt.

Mit meinem Ex habe ich Kontakt.
Er war schon mit beim Ultraschall. Als ich sein Gesicht gesehen habe, wusste ich, dass es gut war, nicht abzutreiben.
Er hat mich gefragt, ob ich beim Name mitentscheiden will, aber das überlasse ich ihm. Er ist der Vater.
Er will mir den Namen sagen, wenn er feststeht.

Am liebsten will er bei der Geburt dabei sein. Ich weiß nicht, ob ich ihn da haben will.
Wahrscheinlich wäre es ihm gegenüber fair. Es ist sein Kind.
Er setzt mich nicht unter Druck. Ich soll mir einfach in Ruhe Gedanken dazu machen.

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Hi, wie du bist eine starke Frau! Ich habe größten Respekt vor dir! Das zeigt echt Größe, was du tust. Ja, sogar Liebe!
Ich finde es wahnsinnig mutig diesen Weg zu gehen für ihn und das Kind!
Eine Schwangerschaft verlangt viel ab von dir und deinem Körper. Und tust das nicht für dich, sondern für den Vater und schenkst dem Kind das Leben!
Ich wünsche dir von Herzen alles Glück der Welt!!!!

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Hier möchte ich mich anschließen. So zeigst du Größe und bist das Gegenteil einer Arschlochmutter und -ex. Du ermöglichst dem Kind ein Leben und dem Ex, Vater zu sein.

Lass alles auf dich zukommen und, egal, wie es wird, es wird so oder so gut.

Zu den Freunden: mit der Feuerprobe trennt sich die Spreu vom Weizen.

Liebe Grüße
Schoko

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Kann mich da auch nur anschließen.
Ich wüsste nicht, ob ich das könnte. Das Kind / mein Kind austragen und es dann abgeben.

An die TE:
Aber schön, dass das Baby bei seinem leiblichen Vater aufwächst und du auch jederzeit Kontakt suchen kannst, wenn du das doch möchtest.
Du bist wirklich das Gegenteil einer Arschlochmutter... Viel schlimmer finde ich Frauen, die sich weder für eine Abtreibung oder eine Abgabe des Kindes entscheiden und das Kind dann misshandeln. Das sind noch schlimmere Personen als "nur" eine Arschlochmutter. Das wären dann Monster. Aber davon bist du gaaaaaaaaannzzzz weit entfernt.
Wer weiß was die Zeit bringt. Versteif dich nicht auf den Gedanken, dass da die große Liebe kommt. Vielleicht passiert es, vielleicht auch nicht. Eventuell dauert es einige Zeit oder eben nicht. Geh das locker an. Du weißt, dass das Kind in guten Händen ist und du immer die Mutter sein wirst, wenn du eine sein möchtest. Ich glaube nicht, dass dein Ex dir das verwehren würde, wenn du irgendwann bei ihm stehst und nach Kontakt zu deinem Kind suchst.

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Ich musste schlucken, nicht weil ich dich verurteile (das tue ich nicht),sondern weil es enorm größe zeigt was du tust.

Ich finde es toll das du bereit bist diesem kleinen wesen das leben zu schenken .

Dann muss ich sagen das ich auch respekt vor dem papa des kindes habe und er zu seiner verantwortung steht.

Wünsch dir das es die richte entscheidung ist und du glücklich wirst.

Pass auf dich auf.

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Hi du,
ich kann mich noch an deinen Beitrag erinnern. Was soll ich sagen?! Du und dein (Ex)Partner habt meinen größten Respekt verdient! Ich finde es toll, dass du dich für das Baby entschieden hast. Das ist echt sehr mutig. Eine "Arschlochmutter" wärst du, wenn du das Kind abgetrieben hättest. Du schenkst eurem Kind aber das Leben. Ich finde es auch sehr rührend, dass deine Eltern sich als Großeltern einbringen möchten.
Eine Geburt ist etwas sehr intimes aber auch was wundervolles. Wenn du die "Kraft" hast würde ich deinen Partner daran teilnehmen lassen. Vielleicht kann ihm dann auch direkt nach der Geburt das Baby "übergeben" (sorry finde kein anderes Wort) werden. Ich würde es definitiv bei der Geburtsplanung ansprechen.
Wenn andere Fragen, würde ich die Wahrheit sagen. Entweder sie sehen, wie mutig du bist und akzeptieren deine Entscheidung oder nicht. Ich muss ehrlich sein, würde mir eine Freundin so eine Entscheidung mitteilen, wäre ich auch erstmal geschockt/ irritiert. Aber ich wäre für sie da. Es ist nun mal eine ungewöhnliche Situation.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute 🍀.

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Also sind alle, die abtreiben „Arschlochmütter“? 🤦🏻‍♀️

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Nein. So meinte ich das nicht. Es gibt für mich auch Gründe, bei denen eine Abtreibung nachvollziehbar ist. Wenn es aber Möglichkeiten, wie in diesem Fall gibt, finde ich es gut, dass so eine Chance genutzt wird, statt ein gesundes Kind abzutreiben.

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Ich finde absolut nicht das du eine arschloch Mama bist
Denn du hast entschieden das dein Kind leben darf
Und das Kinder beim Papa groß werden kommt oft vor
Auch nach Trennungen passiert dies
Ich finde es großartig von dir das du dem Kind die Chance auf ein leben gibst bei seinem Papa der wohl ein sehr toller Papa sein wird
Alles Liebe für euch
Und wegen der Geburt kann man es ja so machen das er draußen wartet und erst rein kommt wenn es da ist um sein Kind direkt in die Arme schließen zu können

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Respekt vor Dir, Respekt vor Deinem Ex. Er verhält sich großartig, genauso, wie Du.
Allerdings reagiert Deine Umgebung meiner Meinung nach schon zu sehr mit indirektem Druck. Das ist nicht gut! Bleib bei dem, was Du gerade schon tust, mach alles so, wie Du es kannst. Du kannst beispielsweise auch Deinem Ex zur Geburt Bescheid geben und mit ihm vorher ausmachen, dass er, wenn Du merkst, es geht nicht mehr, den Kreißsaal doch wieder verlässt. Das tun schließlich auch Eltern, die noch ein Paar sind. Oder er wartet einfach auf Deine Nachricht. Geburt ist halt wirklich etwas sehr intimes.

Ach und noch was zum Thema Arschloch-Mütter: Das sind Frauen, die Kinder bekommen und behalten, sich dann nicht eingestehen dass sie überfordert sind und die Kinder dann mies behandeln und für ihre Existenz bestrafen. Die könnten sich ruhig an Deiner Größe und Verantwortung ein Beispiel nehmen.

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Ich freue mich, wieder von dir zu lesen und habe eben auch nochmal - zu meiner eigenen Erinnerung - zurückgelesen.
Ihr seid so aufmerksam und behutsam miteinander umgegangen. Ich habe keine Sorge, dass das nicht gut werden wird.
Alle Achtung, dass du zu diesem Weg bereit warst und bist!

"In Ruhe" - das ist die Atmosphäre, in der Gutes wachsen kann.

Deine Sorge war ja, wie Freunde damit umgehen. Bei einigen warst du dir sicher, bei deinen Eltern auch, dass das Verhältnis zu dir gut bleiben wird. Bei anderen nicht.
Und so ist es gekommen. Du hast Menschen, die zu dir stehen.

Gefühle lassen sich nicht erzwingen.
Und sie müssen auch nicht da sein, wo man sie "gesellschaftlich" erwartet. Oder sie müssen nicht "so" sein, wie man den Ausdruck gewohnt ist.
Mich beeindruckt dein Weg, dein Vorgehen und auch die Behutsamkeit und Aufrichtigkeit des Vaters.
Alles Gute weiter für dich!
Ich freue mich, wenn du wieder schreibst.
Kyra

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Nachdem mir das letzte Mal so viele geschrieben haben, ich wäre eine Rabenmutter, wenn ich das Kind bekommen und abgeben würde, habe ich mich gestern gar nicht mehr getraut, nach Antworten zu gucken.

Vielen Dank für eure mutmachenden Antworten!
Das tut mir sehr gut.

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Hello und guten Abend ;)

Ich finde es klasse was du tust- ich finde auch toll dass deine Eltern Großeltern sein wollen und Kontakt zu dem kleinen Erdenbürger haben wollen.
Ich bin mir sicher du hast dir die Entscheidung nicht einfach gemacht! Ich habe zwei Punkte...regelt ihr vorab alle Sorgerechts-Sachen? Bedenke, falls du wider Erwarten doch Gefühle entwickelst, lass sie zu! Was wird der Papa dem Kind erzähl n? Wirst du Kontakt zu ihm (dem Kind) haben? Wohnt ihr in der gleichen Stadt? Wirst du ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen?
In der Praxis kommt es ja häufig doch ganz anders als in der Theorie ;) ich freue mich von dir zu hören und wünsche dir viel Durchhaltevermögen beim Endspurt vom Master (+schwangerschaft)

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Das Sorgerecht regeln wir offiziell erst nach der Geburt. Ich wollte es erst vorher alles schon festhalten, aber meine Mutter meinte, ich soll es noch offen lassen, falls ich nach der Geburt doch noch Gefühle entwickel.
Ich denke, er wird dem Kind dem Alter angemessen die Wahrheit erzählen.
Ich möchte keinen Kontakt haben. Da habe ich lange drüber nachgedacht, aber ich kann das nicht.
Ich weiß noch nicht, wo ich nach meinem Master eine Stelle bekomme. Gerade wohnen wir in der gleichen Stadt.

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Hallo,
Eine Arschloch Mutter bist du auf keinen Fall.
Der Vater wird das Kind großziehen. Ist doch nichts schlimmes dabei.
Aber mir kommt es vor, als ob du auch ein wenig gewollt die Gefühle nicht zulässt.
An deiner Stelle würde ich mit dem Vater abmachen, dass du das Kind aber weiterhin sehen darfst. Deine Eltern würden sich ganz sicher auch freuen, alle paar Wochen mal Oma und Opa zu spielen. Und vielleicht findest du auch in eine „alle 14 Tage mal Mutter“ Rolle ein. Das wünsche ich dir.
Wenn ihr euch gut versteht, könnte er vielleicht bei der Geburt dabei sein oder zumindest eine Weile lang und wenn es dir unangenehm wird, muss er raus und darf dann draußen warten bis das Baby da ist.
Vielleicht könntest du doch beim Namenwahl mitmachen. Vielleicht könntest du den Zweitnamen geben? Vielleicht könntest dich damit etwas zum Kind öffnen?
Ich wünsche euch viel Glück und dass es so wird, wie du es gut findest.

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Ich möchte das Kind gar nicht sehen. Mein Ex hat ähnliche Regelungen schon vorgeschlagen, aber das möchte ich nicht. Er sagt, dass ich trotzdem immer sagen kann, wenn ich meine Meinung ändere.
Mit dem Namen möchte ich auch nichts zu tun haben. Das Angebot hat sich für mich schon völlig falsch angefühlt.
Ich habe versucht, dieses Kind so zu lieben, wie eine Mutter es tun sollte, aber das kann ich nicht.

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Ich weiß nicht, ob deine Gefühle dabei bleiben. Bis zur Geburt hatte ich null Bezug zu meiner Tochter. Ab der Geburt wurde es schlagartig anders.

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Hallo, ich find es schön das du nicht abtreibst aber auch wenn du dich dafür entschieden hättest, hätte ich dich nicht verurteilt. Die Geschichte klingt schön zu lesen. Ich wollt dir nur meine Gedanken zu dem ganzen mitteilen.

Ich denke wenn du das Kind gebärst wirst du anders empfinden, kann natürlich sein das es nicht sofort so sein wird, aber der Tag wird kommen an dem du dein Kind vermissen wirst.

Ich wollt dir nur mitgeben auf deinen Weg: stell dir die Fragen was ist wenn du dich in das Kind verliebst ? Was ist wenn du dich in 2 Jahren nach deinem Kind sehnst ? Ich würde das alles mit deinem Ex schriftlich ausmachen. Er kann jetzt der Liebe Ex sein, aber was ist wenn du deine Meinung doch änderst? Was ist wenn er dann vieleicht irgendwann sagst du ich hab ne neue Partnerin ich will mit dir nichts mehr zu tun haben ? Könntest du damit leben wenn dein Ex eine neue Partnerin hat und sie die Mama sein wird?und er dann mit seiner neuen zu deinen Eltern kommt weil sie ja ihr Enkel sehen wollen ? Oder was ist wenn er doch merkt er ist dem ganzen nicht gewachsen ? Was dann ? Wie gesagt es is natürlich schön das du das für ihn machst, aber ich würde mir wirklich wirklich viele viele Fragen stellen und wie gesagt alles schriftlich machen und gib niemals das ganze Sorgerecht ab.

Ich hoffe für dich das du richtig entscheidest.

Alles gute dir ❤️

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Ich habe mich in den Beratungsgesprächen und auch mit meinen Eltern und meinem Ex schon ausführlich mit diesen Fragen beschäftigt.