Schwangerschaftsabbruch in örtlicher Betäubung... wo?

Hallo!

Ich bin in SSW8 und habe mich für einen Abbruch per Absaugung entschieden. Ich möchte keine Vollnarkose, sondern eine örtliche Betäubung. Ich weiß, worauf ich mich da einlasse und dass es das Richtige für mich ist. Laut vielen Erfahrungsberichten im WWW machen das auch einige Frauen.
Nur ist es jetzt gar nicht mal so einfach, einen Arzt dafür zu finden.

Daher die Frage: Kennt jemand einen Arzt oder eine Klinik in Niedersachsen, die die Absaugung unter örtlicher Betäubung anbietet? Ihr würdet mir sehr helfen. Gerne auch per PN.

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Hallo kawe,
hier noch ein Nachtrag zu meiner PN:
es gibt auf den Seiten der Bundesärztekammer eine Liste der Praxen mit Suchfunktion, wo auch oft angegeben wird, welche Verfahren zum Einsatz kommen können. Vielleicht hilft Dir oder anderen das weiter:
https://liste.bundesaerztekammer.de/suche
Alles Gute! #blume

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Hallo kawe8,
ich kann dir leider nicht weiterhelfen, was deine Arztsuche angeht. Auf der Liste, die Tatzel verlinkt hat, habe ich in meiner Nähe auch kaum etwas gefunden.
Hattest du das Beratungsgespräch schon? Wusste die Beraterin auch nichts oder hattest du die Frage nicht parat in dem Moment?
Was ist dir so wichtig an der örtlichen Betäubung? Du hast dich schon sehr damit beschäftigt und dich informiert.
Liebe Grüße von Kyra

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Danke, Tatzel!

@kyra97 Das Gespräch hatte ich schon. Die Beraterin wusste nur, wer medikamentös oder operativ anbietet, nicht noch genaueres wie ob OP nur mit oder ohne Vollnarkose.
Ich mag es generell nicht, "abgeschossen" zu sein. Wenn ich etwas entschieden habe, dann will ich das auch bewusst miterleben. Auch wenn es nicht schön ist. Es ist mit ein Abschluss. Schwanger einschlafen und unschwanger aufwachen stelle ich mir schlimmer vor, als jedes Geräusch und jeder körperliche Schmerz (und ich habe da schon einige Horrorberichte gelesen).

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Interessant, wie du das beschreibst. Dass du dir "Schwanger einschlafen und unschwanger aufwachen" schlimmer vorstellst als alles andere.
Dass du überhaupt nicht "abgeschossen" sein möchtest, also Narkose, nicht magst, verstehe ich schon. Manchmal lässt es sich nicht oder nur schwer umgehen.
Meinst du, du kommst hinterher besser klar damit?
Und - bist du weitergekommen bei der Suche?

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Das Schlimmste war für mich die Entscheidungsfindung und die Zweifel. Die sind nun weg. Emotional belastend ist für mich gerade nur, dass es so schwer ist, so behandelt zu werden, wie ich möchte und grundsätzlich auch möglich ist.
Ich will nicht unken, doch denke, dass ich nach dem Eingriff erleichtert sein werde. Schuldgefühle habe ich keine.

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Hallo Du Liebe,

ich hab die Tage hier viel mitgelesen (und geschrieben) bei einer Frau, die bis zuletzt Zweifel hatte. Wie war das denn bei Dir? Magst Du erzählen was an Deiner Entscheidungsfindung schlimm war? Du klingst jetzt sehr klar, aber offensichtlich gab es auch bei Dir das Für und Wider.... das Abwägen - vielleicht auch die Überlegungen wie es mit Kind sein könnte?

Magst Du nochmal schreiben? Alle Zweifel weg....

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Also bist du durch das Schlimmste durch. Was hat dir bei der Entscheidungsfindung geholfen? Welche Zweifel hast du wie überwunden? Darf ich das so fragen?
Vermutlich bist du in der Findungsphase (wie jetzt bei der OP-Frage) auf so manches Hindernis gestoßen, wo es sich zunächst nicht so gefügt hat, wie du wolltest. Wenn evtl. auch der Kindsvater beteiligt war.
Behandelt werden, wie du möchtest. Das ist dir wichtig. Das ist auch wichtig!
Wenn ich jetzt mal unke: Vermisst du das sonst und möchtest es gerade in diesem Fall so haben, wie du möchtest?

Wenn du nach dem Eingriff nicht erleichtert wärst, wäre die Entscheidung wohl nicht die richtige gewesen. Das Nachher kann man kaum im Voraus fühlen.
Nochmal zu meine Fragen. Deine Antworten sollten ja standhalten können und langfristig tragfähig sein, damit es für dich gut wird.

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Ich hatte von Anfang an eine Tendenz. Zweifel wurden mir eher von anderen gemacht, das hielt aber nicht lange an. Ich bin ein Mensch, dem man generell schlecht ins Gewissen reden kann, weil ich mir sicher bin, dass mein Gewissen schon ziemlich ok so ist, wie es ist. Trotzdem ist man natürlich kein sturer Klotz, der nicht zuhört, was ihm so angezweifelt wird. Es gibt grundsätzlich keinerlei Entscheidung oder Entwicklung im Leben, ohne Zweifel. Mein Gefühl hat mir aber auch während der Zweifel gesagt, dass ich es nicht bekommen will. Der Einfluss von Außen hielt also nicht lange an, mein Instinkt, was jetzt richtig ist, ist wohl stärker.
Einen Katalog, wie man sowas überwindet, gibts glaube ich nicht in Worte fassbar. "Zeit, Nachdenken und in sich reinhorchen" ist vermutlich das einzige, was ich sagen kann. Klingt plump, ist aber denke ich das einzige, was wirkliche Antworten in solchen Fragen gibt.

"Das Nachher kann man kaum im Voraus fühlen." - das gilt wahrscheinlich immer. Man weiß ja auch bei einer Entscheidung für das Kind nicht im Voraus, ob man es bereut oder nicht.

Ansonsten danke auch euch für eure Beiträge, ich melde mich sicher noch mal. Das Medizinische drängt gerade etwas mehr

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PS: Geld, Arbeit, Kindsvater (der mich in allem unterstützt) etc. spielen übrigens keine Rolle. Meine Entscheidung kommt aus dem Inneren.

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Hallo, guten Morgen!
Heute wirst du gar nicht viel machen können, was das Medizinische angeht. :-(
Darf ich dich trotzdem zu deinen anderen Gedanken noch was fragen?
Du wolltest/willst einfach kein Kind, höre ich durch. Vielleicht sogar als Lebensentscheidung. Und dieses Innere ist stärker als das, was andere sagen und was dir vorübergehend Zweifel gemacht hat. Habe ich das so verstanden, wie du es meinst?
Ich möchte das wirklich gerne verstehen und frage dich deshalb.
War es dem Kindsvater egal? Also eher gleichgültig?
Wie kann er dich gerade gut unterstützen?
Ich wünsche dir - trotz allem - einen guten Tag!
Liebe Grüße von Kyra

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Doch doch, ich habe noch einiges zu Abbruchmethoden zu klären, zum Glück hat das Internet und liebe Helfer am Wochenende nicht geschlossen ;-)

Dem Kindsvater ist es nicht egal. Er unterstützt mich mit seiner Nähe und Akzeptanz all meiner Entscheidungen.

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Guten Abend Kawe8,
und nun geht das Wochenende schon wieder zuende. Meins war auch gut gefüllt.
Dass dem Kindsvater nicht egal ist, wie es dir geht, freut mich. Besser als wenn jemand in so einem Fall der Frau den Rücken kehrt oder man gar nicht wirklich was miteinander zu tun haben will/wollte. Wie gut, dass du auf ihn zählen kannst und er dir Nähe gibt.
Meine Frage war, ob er was an dem Kind finden würde, oder ob ihm das egal ist. Es gibt da ja auch solche und solche Männer. Und es ist/wäre ja auch seins. Ob die Kindfrage dann für ihn auch so grundsätzlich ist wie für dich oder eine Frage des Moments.
Hat sich für dich geklärt, wie es geht, wie du es willst?
Guten Abend noch und liebe Grüße von Kyra

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Hallo, Abbrüche werden meist nur in Vollnarkose gemacht, da das Verletzungsrisiko zu groß unter einer örtlichen Betäubung ist. Wenn du dich bewegst, erschrickst, oder warum auch immer dich doch bewegst, kann es passieren das unter der OP dine Gebärmutter so verletzt wird, dass du hinterher gar nicht mehr schwanger werden kannst. Deshalb zieht man die Vollnarkose vor.

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Warum ist es dann in anderen Ländern (und nicht irgendwo im Busch, sondern in anreinenden Ausland, Niederlande, Schweiz...) ohne Vollnarkose Standard, also genau andersherum als in DE?

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Ja, das frage ich mich auch. Obwohl die Erklärung von novalena einleuchtet.
Ich war mal bei einer kleinen OP bei einem Jugendlichen dabei (es wurde was am Schienbein entfernt). Da war dann wirklich das Phänomen einer - ich nenn es mal so - "Schmerzbrücke", weil er zuschaute. Er hatte deshalb das Gefühl, dass die Narkose nicht wirkt. Der Arzt erklärte es so, dass das Gehirn Schmerz meldet bei dem, was das Auge sieht.
Ist das vielleicht ein Aspekt. Ein etwas ähnlicher?

Ich wollte dich eh noch fragen, ob jetzt alles so gemacht wird, wie du es wolltest - oder ob du dich auf das einlassen kann, was dir angeboten wird.
Guten Abend dir!
Liebe Grüße von Kyra