Hilfe!

Hallo zu erst einmal!!
Ich weiß gar nicht wie und warum ich hier gelandet bin, aber irgendetwas in mir sagt mir ständig “werde einfach mal alles los vielleicht geht es dir danach besser”
Kurz einmal bisschen was über mich:
Ich bin 24 Jahre alt, wohne in Österreich, habe vor zwei Wochen meine Ausbildung mit guten Erfolg abgeschlossen (Maschinenbautechnik), bin seit Mai (2019) mit meinem Freund wieder zusammen nach einer 4-5 Monate langen Pause. Bin jetzt in der 33. SSW (seit Ende Feb.). Der Vater des Kinder is jemand, mit dem ich ein paar mal was hatte (geschützt mit Kondom). Mein jetziger Freund weiß das und akzeptiert das und unterstützt mich wo es nur geht.
Zu meiner eigentlichen Geschichte jetzt:
Ich habe schon in den ersten Wochen gemerkt, dass irgendetwas mit meinem Körper nicht stimmt. Aber weil ich geschützten Geschlechtsverkehr hatte, habe ich mir die ganze Zeit eingeredet “Du kriegst sicher bald die Tage” (Die Regel war schon vorher unregelmäßig). Wie das Wetter wärmer bzw heiß geworden ist, habe ich schon ein kribbeln im Unterbauch gespürt. Meine Ausrede: sind sicher nur Blähungen oder Verdauungsprobleme die sicher wieder vergehen. Ich habe in der Zeit keinem was davon gesagt, bzw. es so gut verdrängt, dass ich selbst nicht glaubte, dass ich schwanger sein könnte.
Bei einer etwas heftigeren Diskussion mit meinem jetzigen Freund, fragte er mich “bist du nun schwanger oder nicht.” (Meine Stimmung und Laune war den Umständen entsprechend) lange Rede kurzer Sinn, er hat mich dazu überredet mal einen Schwangerschaftstest zu machen, danit wir uns überhaupt mal sicher sind, was als nächstes passiert. Schon vor dem Test war mir klar, wenn der Test positiv ist, will ich es auf gar keinen Fall behalten (mitten in der Ausbildung, ich will gar keine Kinder, das Haus in dem wir wohnen ist die reinste Baustelle, etc.). Gleich am nächsten Tag, habe ich den Test geholt und gemacht und natürlich war der Test positiv. In dem Moment ist meine Welt in sich zusammen gebrochen. Ich wusste nicht wohin mit mir, was soll ich machen. In dem Moment hatte ich nur einen Gedanken “ich will nicht mehr leben”. Zum FA habe ich mich nicht getraut (müsste zu einem neuen, weil ich umgezogen bin). Mein Freund hat mich dazu überredet, dass ich mal bei einem anrufe und mir mal einen Termin ausmache. Nach Stunden langer Recherche im Netz, habe ich eine Nummer von einem FA gefunden und habe mal angerufen. Ich hätte dort nie anrufen sollen. Die Frau war schockiert, wie ich ihr gesagt hab dass ich meine Tage das letzte mal vor Monaten hatte und warum ich nicht einen eigenen Arzt habe, warum ich bis jetzt nichts gemacht hab und und und. Sie gab mir einen Termin (zudem ich nicht erschien) und hat mir anschließend gesagt “wir können gerne ermitteln in welcher Woche sie sind, aber sie müssen sich danach einen anderen Arzt suchen, weil wir im Moment keine neuen Patienten aufnehmen.” Ich, in dieser Situation, Hilfe suchend und nicht wissend was auf mich zu kommt, so eine Antwort zu bekommen, war sehr schlimm. Also habe ich im Netz weiter gesucht. Nach weiter gefühlten zig Stunden Recherche, habe ich was von “Anonyme Geburt” gelesen. Für mich war das die einzige Lösung, ohne Vorurteile, zu einen Arzt zu gehen, um einmal herauszufinden, in welcher SSW ich bin. Habe gleich angerufen, habe mir im Spital einen Termin gleich für den nächsten Tag ausgemacht und bin dort auch hingegangen. Die Hebamme (mit der ich den Termin ausgemacht hatte) war eine seeeeehr liebe und nette Dame und ich habe ihr alles erzählt. Ich war zu der Zeit sogar bereit, meine letzte Unterhose zu verkaufen, falls es zu spät sein sollte, in Holland die Abtreibung zu machen. Die Hebamme hat mit der Diensthabenden FA geredet und hat mich gleich ins Behandlungszimmer gebracht, für eine Ultraschalluntersuchung. Innerhalb der ersten Minute sagte sie schon “12. SSW ist es sicher nicht mehr” (in Österreich ist die Abtreibung bis zur 12. Woche möglich) sie hat mich immer wieder gefragt ob ich die Bilder sehen möchte und ich verneinte die Antwort jedes mal. Irgendwann fing die Ärztin an, sehr unhöflich zu werden als sie mitbekommen hat, dass ich es nicht behalten möchte. Nach der Untersuchung haben sie mir gesagt, dass ich in der 20+3 SSW bin (in Holland bis zur 20. SSW möglich). Nach der Untersuchung haben wir noch kurz geredet bzw. hat mich die Ärztin versucht zu überreden, das Kind zu behalten, und dass es mir gar nicht so schlecht gehen kann, dass ich kein Kind will. Mit der Hebamme hatte ich danach noch ein kurzes Gespräch. Sie gab mir die Telefonnummer von der Hausinternen Psychologin und hat mich gebeten mit ihr mal zu reden und wenn ich mich für die Anonyme Geburt entscheiden sollte, dass sie für mich da ist. Zuhause angekommen habe ich gleich angerufen und habe mir einen Termin ausgemacht. Mit ihr habe ich dann über alles geredet, habe ihr alles erzählt und sie hat mir erklärt, dass sie mir nicht wirklich weiter helfen kann, außer dass sie mir Beratungsstellen empfehlen kann. (Obwohl ich ihr gesagt habe, dass das Leben so für mich keinen Sinn hat und ich schon vorher sehr labil war). Bin dann zu dieser Beratungsstelle gegangen. Nach 2 Terminen dort, hat sie mir die Nummer einer Adoptionsstelle gegeben, die die ganzen rechtlichen Sachen machen mit mir und mich auch unterstützen bis zur Geburt.
Ich weiß, dass ich Hilfe brauche (nicht nur körperlich) sondern auch seelisch. Das gibt es doch nicht, dass mir keiner helfen kann oder will. Mein Freund und ich sitzen da und überlegen Tag für Tag was wir machen. Mein Freund hat irrsinnige angst davor, dass wenn er von der Arbeit nach Hause kommt und meine Leiche auffindet. Ich habe kein bisschen Gefühle für das Kind, mir geht es richtig schlecht mit den Schwangerschaftssymptomen, ich kann kaum schlafen. Das einzige was ich tag täglich mache ist weinen. Außer meinem Freund weiß keiner von der SS (sehr weite Kleidung und die Ausrede mit “vom Prüfungsstress habe ich zugenommen” hat sehr gut geholfen) Seit letzter Woche sollte ich in Mutterschutz sein. Nächste Woche habe ich einen Termin im Jobcenter, die natürlich nach dem Abschluss erwarten, dass ich schnell eine Arbeit finde. In ein paar Wochen sollte es soweit sein mit der Geburt, bis auf die eine Untersuchung im Spital, hatte ich keine Untersuchungen. Ich trau mich auch nicht mehr dorthin zu gehen, wegen der Ärztin.
Wie gesagt ich weiß nicht warum und weshalb ich hier das alles schreibe, aber ich glaube ich brauche einfach jemanden der mich versteht und vielleicht in so einer ähnlichen Lage ist/war.
Ich kann nichts mehr unternehmen, weil ich von der Reaktion von den Leuten Angst habe, die mich schon lange nicht gesehen haben. Ich konnte meinen Abschluss nicht einmal richtig genießen.
Und danke an DICH, wenn du wirklich alles gelesen hast und mir “zugehört” hast.
LG
Tu.ca

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Herrje, das klingt nicht schön.
Wirst du zur Geburt ins Krankenhaus gehen? Wann ist es denn soweit?

Ich drücke dir die Daumen, dass wenigstens die Geburt gut klappt.

Alles Gute für dich
Viele Grüße
Juli

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Ich glaube alleine kann ich das nicht durchziehen ohne dass ich weiß was wirklich auf mich zu kommt. Ende Nov. sollte es soweit sein

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Liebe tu.ca,
das ist eine furchtbare Geschichte, in der Du da gerade steckst- da gibt es wenig schön zu reden. Es tut mir von Herzen leid, was Du da seit Monaten mit Dir rumschleppst und offenbar auch noch so viel Pech dazu hattest und nicht die richtige Hilfe oder Informationen bekommen hast.
Nun ist es irrelevant, ab in den Niederlanden werden Abbrüche sogar noch bis zur 23. SSW gemacht und eine Beratungsstelle für anonyme Geburten hätte Dich keinesfalls so verschrecken dürfen!
Die Zeit drängt, Du wirst dieses Kind gebären und bist momentan noch völlig allein damit. Es ist wohl nicht falsch eingeschätzt, dass Du gerade auch nicht in der Lage bist, Dich um alles mit klarem Kopf zu kümmern. Das ist ja schon für "vorfreudige Eltern" ein riesen Unterfangen und viel Aufwand, kein Wunder, dass es Dir über den Kopf gewachsen ist. Da musst Du Dich nicht schämen!
Gut, dass Du Deinen Freund an Deiner Seite hast- er muss nun dringend aktiv werden.
Am besten erkundigt er sich in einem anderen Spital über die Möglichkeiten einer anonymen Geburt, besser noch, einem Spital mit direkter Psychologischer Abteilung. Oder vielleicht sogar am besten: direkt eine psychiatrische Klinik.
Dort könnte man Dir endlich die ganze Last von den Schultern nehmen, Du wärst medizinisch umsorgt und auch de anstehende Geburt wäre in einem sicheren Rahmen. Es wird sich aber parallel um Dein Wohlergehen gesorgt und Du hast qualifizierte Ärzte und Seelsorger. Du bist gerade diejenige, um die es geht und die Hilfe braucht.
An dieser Stelle des Weges bleiben Dir nur noch wenige Möglichkeiten, aber noch deutlich mehr als Du in Deiner Verzweiflung annimmst.
Eine überhastete Flucht lassen sich vermeiden, bitte versuch die Alternativen nicht aus den Augen zu verlieren- es gibt sie, trotz Deiner Negativerfahrungen!

Sprich mit Deinem Freund oder lass ihn hier Deinen Eintrag lesen- er ist jetzt gefordert. Hättest Du eine Herzinfarkt, wäre er auch dafür verantwortlich, Dich in ein Krankenhaus zu bringen. Da würde niemand erwarten, dass Du selbst alles dafür organisierst! Auch wenn der Vergleich seltsam erscheint, so ist er so falsch nicht.
Du bist dringend hilfsbedürftig und kannst es selbst nicht mehr lösen- Du hast bereits so viel Kraft investiert und fühlst Dich nun leer. Er muss jetzt schnellstens handeln. Das muss ihm irgendwie bewusst werden, oder bewusst gemacht werden!

Und keine Sorge: niemand kann Dich zwingen, dieses Kind zu behalten.
Es gibt auch da weitere Alternativen!
Versuch aber nun erstmal Schritt für Schritt zu erledigen, ganz kleinteilig und da ist das Wichtigste, dass Du in Sicherheit bist und eine Geburt medizinisch begleitet wird!
Alles andere kommt danach und darum musst Du Dich jetzt nicht sorgen.

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Liebe tu.ca,

ich weiß nicht, ob Dir solche Links etwas bringen- es soll jedenfalls keine Ermutigung zu diesen Schritten sein, aber Du brauchst zumindest erstmal das Gefühl, dass Du nicht nur noch eine einzige Möglichkeit hast und Dein Leben damit in Gefahr bringst!

Hier Notfallnummern:
https://www.gesundheit.gv.at/leben/suizidpraevention/betroffene/krisentelefonnummern

https://www.psychotherapie.at/patientinnen/notfallkontakte


Hier siehst Du, wo es in Österreich Babyklappen gibt:
https://www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/babyklappen-und-babynester-in-oesterreich

Aber trau Dich bitte und gib einen Teil der ganzen Last erstmal an Deinen Partner ab- Du musst und kannst das nichtmehr alles allein lösen!

Falls ich Dir irgendwie bei Informationsbeschaffung etc. helfen kann, melde Dich bitte!

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Oh man, dein Text hat mich so berührt. Ich kann mich zwar nicht wirklich in deine Lage hineinversetzen, weil ich nicht im geringsten so etwas durchmachen musste. Es tut mir wahnsinnig leid für dich mit diesen seelischen Problemen klar zu kommen. Ich kann dir aber eines versichern:

Auch diese Zeit wird vorbei gehen. Spätestens wenn du dein Kind in den Armen hältst. Ich glaube an Schicksal und weiß, dass alles im Leben einen Grund hat. Mach dich nicht kaputt! Nach einiger Zeit sieht die Welt wieder ganz anders aus. Mach dir kein Kopf über Dinge, die noch garnicht geschehen sind. Du hast einen Verständnisvollen Freund neben dir. Du bist nicht alleine. Ich wünsche dir alles gute und dass du hoffentlich bald dein Baby in den Arm nimmst und die wahrste Liebe empfinden tust, die es gibt: die Mutterliebe! ❤️

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https://oegf.at/verhuetung/ungeplante-schwangerschaft/

Schau mal bitte hier, da gibt es auch Infos über anonyme Geburt und einiges mehr.
Alles Gute! LG Moni

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Mm ich weiss gar.nicht was ich schreiben soll. Einerseits ein Grund fuer die Abtreibung ist nun weggefallen. Deine Ausbildung ist abgeschlossen. Es gibt auch die Option offene Adoption, d.h. du wuerdest als quasi Tante Kontakt haben koennen. Gibt es fuer dich.die..Moeglichkeit eine Doula oder begleithebamme zu bekommen? Ich habe es schon erlebt im Bekanntenkreis, das eine Frau das Kind nicht wollte. Es kam zur Welt. Die frau wie ausgewechselt. Ich druecke dir die Daumen. Die Option adoption gibt es auf jeden Fall. Such dir ganz schnell Hilfe.

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Hallo, bitte habe kein schlechtes Gewissen wenn du dir sicher bist, dass du nicht in der Lage bist das Kind großzuziehen. Schließlich hast du dich (vielleicht auch durch die Umstände) entschlossen zumindest deinem Kind ein Leben zu ermöglichen indem du es zur Welt bringen wirst. Ich bin mir sicher, dass es irgendwo in Österreich ein Ehepaar gibt, für die Frauen die Kinder austragen und dann zur Adoption freigeben, die einzige Chance sind Eltern eines Neugeborenen zu werden. Diese Eltern werden der leiblichen Mutter ewig dankbar sein. Daher hoffe ich, dass die Möglichkeit einer medizinisch begleiteten anonymen Geburt nutzt um den Baby die besten Startchancen zu geben. So lange du keine Drogen oder Alkohol in der Schwangerschaft zu dir genommen hast, hast du dann das dir bestmögliche für das Baby getan.

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Du steckst wirklich in einer schlimmen Lebenssituation, da du aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft nur noch die Adoption als Ausweg wählen kannst. Allerdings verstehe ich gar nicht, warum du offenbar von der Ärztin so schlecht beraten worden bist, die definitiv keine Ahnung von psychischen Erkrankungen hat. Aufgrund deiner starken Verdrängungsmechanismen bin ich mir relativ sicher, dass du eine schwerwiegende Erkrankung hast, die jetzt dringend behandelt werden muss. Da du sogar suizidgefährdet bist, wäre eine Tagesklinik oder vollstationäre Behandlung in am besten. Es wäre auch zu überlegen, ob du trotz der Schwangerschaft Medikamente einnehmen solltest.

Ansonsten halte ich die Idee der anonymen Geburt für sinnvoll. Da du schon Kontakt mit der Adoptionsstelle hattest, wird danach sicherlich alles seinen Weg gehen.

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Hallo meine Liebe, du musst aufgrund deiner Gefühle keinerlei Schuldgefühle haben. Meine Halbschwester hat fast das selbe durchgemacht.
Sie hatte jedoch am Ende keinen Partner der sie unterstütz hat.
Sie stand ganz alleine da und hat uns allen alles verheimlicht.
Nur ich wusste etwas und da war sie schon in der 36 ssw.
Sie war wirklich psychisch am Ende.
Als sie das Kind geboren hat, war sie plötzlich ein ganz anderer Mensch. Das Kind hat sie zur Adoption freigegeben.
Nach der Geburt ging es ihr nach und nach besser. Sie wurde nach drei Tagen entlassen und als sie wieder zuhause war habe ich sie viel besucht. Sie ging nach paar Wochen zum Sport und lies sich nach drei Monaten sterilisieren. Sie war sehr glücklich. Sie ist immernoch sehr glücklich und mittlerweile verheiratet.

Wenn du fragen hast kannst du mir gerne privat schreiben ❤️🍀

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Hallo,
Ich möchte dir erstmal sagen, dass ich finde das du sehr stark bist und dich nicht schlecht fühlen musst!
Das Verhalten der Ärztin macht mich sehr sauer und es tut mir total leid dass du das durchmachen musstest!!

Du hast dich entschieden was fur dich das beste ist und das ist auch gut so! Du solltest dich nicbt schlecht fühlen oder Sorge haben wieder zum Arzt zu gehen!

Ich mochte dir folgende Nummer empfehlen

0800 – 346 333 89
Das ist eine 24std, 7tage die Woche kostenlose und anonyme Hotline fur Frauen die in deiner Situation sind!
Dieser Verein kümmert sich um dich, er begleitet und unterstützt dich vor der Geburt, ist bei der Geburt dabei und lässt dich auch danach nicht alleine! Wenn du möchtest kümmern die Damen sich dort aucb um die Adoption.
Du kannst ihnen alternativ auch anonym eine email schreiben; Beratung@findefux.org

Vielleicht können sie dir ein wenig mehr Mut für dich zusprechen und dir in deiner Situation zur Seite stehen. Dort wirst du nicbt das erleben, was du bei der Ärztin erlebt hast, sie fragen dich nach deiner Einstellung und Meinung und Unterstützen dich darin, dass es dir damit gut geht!

Ich wünsche dir fur den weitern weg alles gute und viel Kraft!
Wenn du möchtest kannst du mich auch privat anschreiben

Liebe Grüße