27

Hallo,

ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, bin aber gerade an einer Sache hängen geblieben, die mich dazu bewegt dir hier zu schreiben.
Du sagst, dass ihr beide einen tollen Job habt, viel reist, unternehmt und Karriere macht und du das nicht aufgeben möchtest (ich hoffe, ich hab diesen Aspekt einigermaßen gut wiedergegeben). Jedenfalls sehe ich mich selbst in dieser Aussage, allerdings haben wir uns trotzdem bewusst für ein Baby entschieden (allerdings locker, wenn es klappt super, wenn nicht, dann nicht),. Ich war immer der Meinung, dass beides gehen muss. Wir sind übrigens auch viel aus gewesen, haben geniale Urlaube gemacht, es uns richtig gut gehen lassen...
Von mir hat man immer so Aussagen gehört wie: Wofür habe ich sonst studiert? Man muss sich nur organisieren. Ich möchte trotzdem Karriere machen. Etc.
Unser Sohn wurde Ende letzten Jahres geboren. Ich war 8 Monate daheim, mein Mann ist jetzt noch daheim (insgesamt 6 Monate). Ich gehe wieder Vollzeit arbeiten. Alles so, wie wir es im Vorfeld geplant haben und wie ich es als "Karrierefrau" unbedingt haben wollte.
Tja, was soll ich dir sagen. Alles ist anders gekommen, als ich es mir immer ausgemalt habe. Ich hätte vorher nie gedacht, dass mich mein Baby emotional so aus der Fassung bringt, dass alles andere, was einem vorher als wichtig erschien, sich relativiert und in den Hintergrund rückt. Erst jetzt habe ich das Gefühl zu wissen was Liebe tatsächlich bedeutet. Das ist mit nichts zu vergleichen. Er ist das wichtigste im Leben. Kein Urlaub, kein Geld der Welt, kein toller Kurztrip oder sonst was kann das Gefühl ersetzen, wenn er einen mit großen Augen anlächelt oder seinen Kopf an meine Schulter legt. Die Arbeit macht mir noch Spaß, aber ist mir bei Weitem nicht mehr so wichtig wie vorher. Und das ist gut so. Denn irgendwie hat alles einen ganz anderen Wert im Leben bekommen, einen Sinn. Es ist sehr schwer zu erklären.
Und wenn ich dann noch meine beiden Männer zu Hause sehe, könnte ich glücklicher nicht sein. Mein Mann ist ein wundervoller Vater (und sein Wunsch nach einem Kind war auch größer als meiner...).

Worauf ich hinaus möchte: Überdenke vielleicht auch ein wenig deine Herangehensweise. Denke nicht nur da dran, was du verlieren würdest, sondern auch was du gewinnen kannst. Und das ist so viel mehr, als man sich vorher ausmalen kann.
Natürlich sind die Nächte teilweise anstrengend und ich sitze mit 4 Stunden Schlaf auf der Arbeit. Aber man bekommt es hin, weil man einfach weiß wofür. Und wenn ich dann nach Hause komme und der kleine Mann lachend auf mich zugekrabbelt kommt, ist es wie das pure Glück. Sowas hab ich in 34 Jahren noch nie empfunden.
Ich arbeite weiterhin 40 h, würde aber vielleicht irgendwann auch reduzieren. Sohnemann macht gerade die EIngewöhnung in einer tollen Kita und es funktioniert. Natürlich sehe ich ihn nicht viel, nur so 3 Stunden am Tag, aber die Zeit nutzen wir ganz intensiv. Ich würde nicht sagen, dass sich meine Lebensqualität verschlechtert hat, sie hat sich nur verschoben.
Ich hoffe, ihr findet Euren gemeinsamen Weg und die richtige ENtscheidung für euch!

Viele Grüße!

P.s.: meine Chefin hat mehrere Kinder, Managerebene, ist jeweils nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen... es geht also sogar noch extremer.

28

ist schön, wie du das erlebst, aber ich lese, dass es eben genau SO die TE nicht will.
Eben nicht gleich wieder arbeiten!
Könnte schon sein, dass ihr das auch irgendwann gefallen würde.
Aber was ich lese ist, dass das eben nicht ihre Vorstellung von "Kind haben" ist. Also ist deine Geschichte vielleicht nur ein kleiner Trost und keine wirkliche Hilfe, zu sich selbst zu stehen!?

@TE: Schade, dass du nicht mehr schreiben magst. Oder vielleicht: nicht mehr kannst, weil dir alles einfach zu viel ist ....
Es ist nicht leicht, seinen Weg als Frau zu finden. Aber: Finde ihn! Lebe, wie es zu dir passt!! Lass dir Zeit, bis du es weißt. Und such dir Support!! Vielleicht unterstützt dein Mann eine bestimmte Vorstellung von dir, aber nicht DICH. Dich als Person?

Zeige dich ihm so, wie du wirklich bist. Wenn ihr heiraten wollt, ist das wichtig.
Der Altersunterschied kann schon bedeuten, dass du dich quasi "automatisch" in seine Vorstellungen eingefügt hast. Und natürlich ist das auch schön so. Du brauchst aber auch selbst einen festen Stand.
Halte wirklich Stand jetzt und finde heraus, was dir wichtig ist.
Das braucht seine Zeit. Gib dir diese Zeit!

29

Ich kann "anonym" nur beipflichten. Bin auch auf Leitungsebene tätig und mein Sohn hat alles in den Schatten gestellt. Das Leben mit ihm und meinem Mann ist wunderbar. Dazu kann ich noch einen Job ausüben, der mir sehr viel Spaß macht. Wir reisen, seit dem er fünf Monate alt ist. Also was will ich Dir damit sagen? Überlege es Dir nochmal. 😊

30

Hallo
Ohne dich & deinen partner angreifen zu wollen,aber wenn man keine Kinder will,dann sollte man auch dementsprechend verhüten. Wie habt ihr das denn gemacht? Kondom,Pille,Spirale?

31

Hej

Lasst euch beraten bei ProFamila oder ähnlichen. Und wenn ihr, beziehungsweise du - weil letztendlich musst du am meisten damit zurecht kommen, sagt es ist richtig dieses Kind nicht zu bekommen, dann könnt ihr euch später nicht vorhalten es wäre eine schnellschuss Entscheidung gewesen.

Ich wünsche Euch alles Gute.