Medikamentöser Abbruch, eure Gedanken dabei?

Hey ihr lieben,
Nachdem ich mich nun seit über einer Woche durch das halbe Forum gelesen habe werde ich mir nun versuchen meine Probleme von der Seele zu schreiben. Die Beiträge hier haben mir wirklich geholfen und ich hoffe ich kann mit meinem Beitrag auch ein paar Frauen etwas die angst nehmen und vorallem meine Erfahrungen weiter geben: lasst euch nicht abwimmeln!

Ich habe vor etwa drei Monaten nach Absprache mit meinen freund die Pille angesetzt. Ich bin 21 uns nehme sie nun schon seit fast 8 Jahren ich wollte mich einfach mal ohne den Einfluss von Hormonen selber kennen lernen. Als neues Verhütungsmittel hatte ich mir die kupferkette ausgesucht. Der Termin war für nächste Woche angesetzt da ich das Geld erst noch etwas zusammensparen musste.Die paar Wochen dazwischen wollten wir mit Kondomen überbrücken. Vor 3 Wochen bemerkte ich dann die ersten Veränderungen. Mir war die ganze zeit übel, ich hatte Sodbrennen, Bauchschmerzen und musste mich übergeben. Meine brüsten taten weh und auf Berührungen und Sex hatte ich überhaupt keine Lust. Ich hatte von Anfang an die Möglichkeit einer schwagerschaft im Kopf..Meine letzte Periode war aber gerade mal 3 Wochen her also noch ein Strohhalm an den ich mich klammern konnte. Ich hielt es aber nicht einmal einen tag aus und ging noch Sonntag zur Notfallapotheke um mir einen test zu besorgen. Da ich schon davor fix und fertig war war es nicht einmal ein großer Schock als ich das positive Ergebnis in der Hand hatte. Auch meine Entscheidung die ss nicht zu behalten war schon vor dem test gefallen. Warum genau würden diesen Post hier wohl zu lange machen. Das ganze fällt mir trotzdem  (und ich bin froh darum) verdammt schwer. Ich habe noch Sonntag per Mail kontakt zur profamilia aufgenommen um einen Termin ende der Woche zu vereinbaren. Ich musste ja davor nur zur Fa. Ich versuchte mich mit meiner Rechnung ab der letzten Periode zu beruhigen die ja noch nicht überfällig war. Montag morgen rief ich direkt bei meiner FA an und berichtete von meiner Situation. Die Sprechstundenhilfe wimmelte mich mit dem Kommentar 'vor der 7 Woche sieht man eh nichts' ab und gab mir einen Termin in fast 4 Wochen. Ich war total am ende. Ich wusste so lange würde ich die Situation nicht durchstehen also begann ich alle Ärzte im Netz anzufragen und bekam beim 4. Dann einen Termin in der nächsten Woche am Dienstag. Das Beratungssgespräch sollte am Freitag stattfinden. Und damit begann dann die schlimmste Woche meines Lebens mit warten. Es hat mir meine ganze Kraft geraubt. Mein zimmer verließ ich kaum noch. Mit jemandem zu reden brachte ich nicht übers Herz, nicht mal mit meinem freund. Ich denke ich sehe es als persönliches versagen. Zumindest in meinem Umkreis ist die Verhütung sache der Frau und sie hat sich um diese zu kümmern..Vielleicht habt ihr da ja andere Erfahrungen? Über Kommentare und Vorschläge in dieser Richtung würde ich mich sehr freuen. Ich war mir also sicher das ich da alleine durchmusste. Im Beratungsgespräch bin ich dann in Tränen ausgebrochen. Die Frau war freundlich und neutral, hat sich meine Meinung angehört und mir angeboten nach dem FA Termin noch einmal vorbei zu kommen. Bestätigt hatte ich ja nichts worüber sie ebenfalls entsetzt war. Sie gab mir die Bescheinigung und einen zettel mit drei Ärzten. Empfohlen hat sie mir nur eine. Da rief ich nach dem Gespräch sich direkt an. Wieder meinte man am Telefon es sei ja dann alles noch recht früh und sie könne mir such frühstens in drei Wochen einen Termin geben. Erst als ich am Telefon zu schluchzen begann meinte sie ich solle am Dienstag vorbei kommen und Nachweis der Beratungsstelle, Blutgruppennachweis und Kostenübernahme mitbringen. Das Wochenende zog sich schrecklich lang. Montag rief ich auf der KK an. Diese baten mich vorbei zum kommen und eine halbe Stunde später hatte ich den zettel für die Kostenübernahme. Nach einem Blutgruppennachweis suchte ich vergeblich. Einen Mutterpass besitze ich noch nicht und Blutspenden kann ich auch nicht. Ich fragte bei einer bekannten nach die im Labor arbeitet. Sie meinte im Falle das man Konserven benötige würde man die Blutgruppe sowieso erneut testen. Erst später erfuhr ich das es hierbei um die sogenannte rehsusspritze ging. Ich entscheid also ohne Nachweis zum Termin zu gehen. Also ich dann in der Praxis stand und sagte mir die Arzthelfer ohne Blutgruppe wurden sie keinen Abbruch machen. Sie war tozallem sehr freundlich. Ich bat sie verzweifelt ob die Ärztin dann wenigstens einen Ultraschall machen könnte um mir die Schwangerschaft und die Woche zu bestätigen. Meine Panik vielleicht schon über der 12 Woche zu sein war jeden tag gewachsen. Sie meinte das müsste mein einer FA tun genau wie das bestimmen der Blutgruppe. Ich erzählte ihr unter Tränen wie man mich am Telefon abgewinnen hatte. Sie hatte wohl so Mitleid, dass sie mich ins Wartezimmer und sichselbst ans Telefon setzte und persönlich bei meiner FA anrief. Eine viertel Stunde später erklärte sie mir das sie meiner FA mitgeteilt hatte das ein Termin in 4 Wochen viel zu spät war und ich gleich zu Ärztin könne. Mit viel nur nur ein Stein vom Herzen. Die Ärztin war dann auch die erste Person die mir tatsächlich meine Angst nahm. Sie machte einen Ultraschall und bestätige mir die SS. Dann der Schock das ich tatsächlich schon in der 7 Woche war. Sie meinte nach absetzten der Pille sei es gut möglich das trotz SS noch Blutungen auftreten. Sie nahm mir Blut ab erklärte mir alles und gab mir die drei Tabletten für den medikamentösen Abbruch. Alles ging dann irgendwie so schnell das die Tabeletten unten waren bevor ich groß darüber nachdenken konnte. Nun warte ich Zuhause bis ich morgen die anderen beiden Tabelle nehmen muss, mit dem ständigen Gedanken das in mir gerade ein kleines Ich stirbt.
Deshalb meine Frage was ging euch durch den Kopf? Über ein paar Gedanken würde ich mich wirklich freuen

1

Hallöchen an dich 🤗

Das ist ja mal eine Geschichte die alles andere als leicht ist. Fühl dich mal lieb gedrückt

Aber ich bin selbst auch 21 Jahre und habe meine Prinzessin erst für später geplant falls überhaupt.

Mir wurde gesagt ich könnte natürlich nicht schwanger werden, also setzte ich die Pille ab und mein Freund und ich fuhren in den Urlaub...
kurz darauf der positive Test 😬

Für mich stand von Anfang an fest das mein kleines nichts dafür kann und es ein Ü-Ei war. 🤗

Wer weiß ob ich je wieder natürlich schwanger werde??

Nun haben wir morgen Entbindungstermin 😍

Die Sache mit Verhütung ist Frauensache ist in meinen Augen völliger Quatsch. Auch der Mann kann für die Verhütung sorgen 😉

Was sagt denn dein Partner dazu?
Vielleicht besteht ja die Möglichkeit das ihr einen Weg findet.

Wenn du jedoch die Abtreibung in Erwägung ziehst, kann ich dies verstehen

Ich kann dir nicht sagen was einer Frau durch den Kopf geht in so einer Situation aber ich kann und viele andere bestimmt auch das es immer Mittel und Wege gibt 🤗

Ich wünsche dir alles gute 🍀
Lg

2

Sag mal,
hast Du den Beitrag der TE überhaupt verstanden? Sie ist bereits mitten im Abbruch und hat die ersten Pillen schon genommen.
Und Du reibst ihr hier lang und breit Dein happy end unter die Nase.
#augen

3

Ohhh entschuldige bitte das ich der TE nur erklären bzw mitteilen wollte das es immer noch eine andere Möglichkeit gibt!
Das sie bereits eine Tablette genommen hat ist mir beim lesen und antworten entgangen! Bin ja auch nur ein Mensch! 🙄

4

Liebe lulz,
da hast Du ja einen richtigen Alptraum erlebt, bzw. steckst noch mittendrin. Fühl Dich gedrückt!
Ich glaube, daß ein medikamentöser Abbruch eher belastend für die Frau ist, weil sie durch die Einnahme der Tabletten eine aktivere Rolle einnimmt. Zudem ist die lange Zeit des Wartens schwerer zu ertragen als der ambulante Eingriff, glaube ich (ich hatte eine Absaugung).
Ist Dein Partner jetzt bei Dir? Ich wünsche Dir, daß Du nicht allein bist und vor allem mit all Deinen Gefühlen, die jetzt da sind und in der kommenden Zeit auf Dich zukommen können, verständnisvolle Ansprechpartner hast. Bitte scheue Dich sonst auch nicht, nochmal zur Beratungsstelle zu gehen oder Dir seelsorgerisch helfen zu lassen.
Du hast durch Deine Erlebnisse ein ziemlich dickes Paket zu tragen und ich könnte mir vorstellen, daß es eine Weile dauern wird, bis Du das „verpackt“ hast.....ein Abbruch allein ist weiß Gott schon genug seelische Belastung, aber was Du da im Vorfeld noch mitmachen mußtest, benötigt auch ein wenig Zeit zur Aufarbeitung, glaube ich. #liebdrueck
Ich wünsche Dir sehr, daß Du Deinen Frieden findest und zur Ruhe kommen kannst. Erlaube Dir zu trauern.
Herzlich, tatzel #blume

5

Ich habe vor Jahren mal einen Abbruch mit Mifegyne gehabt, damals war ich auch noch jung, im Studium und absolut nicht bereit für ein Kind zu sorgen.
Nachdem ich die Tabletten genommen hatte war ich erleichtert. Der Abgang begann schon mit Blutungen bevor ich am nächsten die Mifepristol Tabletten eingenommen habe.
Der Embryo ging ab und das wars.
Bereut hab ich es nie. Ich konnte danach selbstbestimmt mein Leben gestalten, ohne von einem Kind ausgebremst zu werden, hab zügig fertig studiert, meine Promotion angeschlossen,war im Ausland und hab mein Leben genossen und vor allem meine Freiheit.
Ein Kind kannst du später immer noch bekommen.
Andere Chancen bekommst du aber nicht so einfach nochmal,dazu gehört auch deine Unabhängigkeit und die Chance so zu leben und beruflich das zu tun was dir gefällt ohne Rücksicht nehmen zu müssen.
Durch ein Kind bekommt das Leben eine Richtung, die nicht mehr umkehrbar ist, das hat noch Zeit, genieße erst mal deine Jugend bevor du Windeln wechselst.

6

Ich habe gemerkt,wie etwas in mir stirbt.. In diesem Moment wäre ich am liebsten umgedreht und hätte alles ungeschehen gemacht.
So schwer es auch war und immer noch ist, nach 2 Jahren,es war das Beste für meinen Stern...

Den ich immer im Herzen haben werde....

7

Viele Frauen halten sich an solchen Vorstellungen fest, was ich gut verstehen kann, wenn sie wenn sie helfen.

Aber warum hinterfragt man das nicht, wenn man darunter leidet? Weil man das Gefühl hat und schuldig zu sein und Leid verdient zu haben?

Wenn ihr es unbedingt spirituell betrachten wollt:
Konzentriert euch auf das, das euch geschenkt wurde. Die Freiheit euer Leben zu sortieren, weiter zu reifen bis ihr euch bereit fühlt.
Pünktchen, Krümel, und Sternchen... wie auch immer sie genannt werden, sind/waren noch keine Menschen. Die Hülle für einen Menschen, noch ohne Bewusstsein, noch ohne Persönlichkeit.
Was immer an körperlichen Schmerzen auftritt, ist ist euer Schmerz. Aber so wenig wie das mit den monatlich sich auflösenden Eizellen oder natürlichen Abgängen, die deren "Sterben" ja euch keiner spürt, hat das eine tiefere Bewandnis.

Wie dem auch sei. Macht euch gesunde Gedanken. Fokussiert euch auf die positiven und Aspekte und bemüht euch, eure Chance zu nutzen.

8

Danke für deine Worte. <3

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