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Hi du...

ich war erst vor kurzem in einer ähnlichen Situation. Die Schwangerschaft war ein Schock. Die Lebenssituation alles andere als einfach gerade. Drei Kinder, die bereits fordern. Ich war hin und her gerissen. Wenn ich überzeugt war, dass der Abbruch das Richtige ist, dann meldete sich wieder die Stimme des Herzens um mich umzustimmen. Wenn ich plante, es zu behalten, dann redete mir der Verstand dazwischen.

Es gibt kein richtig.... beides hat Konsequenzen. Das das war mir klar. Trotzdem überwiegte der Verstand. Nicht zuletzt wegen den körperlichen Beschwerden. Die Übelkeit war kaum auszuhalten und sollte einfach nur noch aufhören. Ich zog es wie maschiniert durch. Redete mir ständig ins Gewissen, dass es keinen anderen Weg gibt. Was ein Trugschluss.

Ich fuhr Mittwochs in die Praxis und bekam die ersten Tabletten. 24 Std später begann die Blutung und irgendwas fiel auch schon raus. Freitags bin ich mit Begleitung hin und nahm die anderen Tabletten. Ich saß nur 40 min im Wartezimmer. Angst vor Schmerzen hatte ich keine. Eher vor noch mehr Übelkeit. War aber alles super. Nur ein leichtes Ziehen im Unterleib. Zu Hause kam dann schubweise alles raus. Morgen ist Nachkontrolle. Körperlich betrachtet lief alles ohne Komplikationen und einwandfrei ab. Jeden Tag ließ die Übelkeit mehr nach. Aber als es mir dann endlich besser ging, bin ich zusammen gebrochen.

Erst jetzt begreife ich den Satz: Lieber eins auf dem Kissen, als eins auf dem Gewissen. Ich will nicht sagen, dass es allen Frauen so geht. Aber wenn du nicht von Beginn an völlig überzeugt bist und du immer mal zweifelst, bzw dein Herz nicht die gleiche Sprache wie dein Verstand spricht, dann wird es dir ähnlich wie mir gehen. Ich begriff ziemlich schnell, dass das kleine Ding da in mir nicht einfach weg zu machen ist und es dann gut ist. In deinem Herz lebt dein Kind weiter. Es war bereits in dir. Für immer wirst du nun drei Kinder haben. Ich bereue es so bitter. Alle Gründe waren auf einmal so klein. Ich kann es niemals mehr wieder rückgängig machen. Es tut so unglaublich weh und ich weine sehr viel. Ich will einfach nur mein kleines Baby wieder haben. Immer bleibt es im Kopf. Ich denke an es wenn ich einschlafe. Mache mir Vorwürfe und schlafe schlecht. Morgen habe ich einen Seelsorgetermin.

Für mich steht fest: Nie wieder! Ich habe die Sicht auf mein Leben verändert. Wir streben viel zu sehr nach irdischen Gütern. Kein Geld der Welt kann mir mein Kleines zurück bringen. Natürlich wäre es nicht einfach geworden, aber ich hätte das geschafft. Jetzt leide ich. Nichts ist gut. Für mein restliches Leben wird das in meinem Kopf bleiben und immer werde ich wissen wie alt es gerade wäre und das es gerade eigentlich mit den anderen drei spielen würde. Vom Gefühl her, was ich zurzeit durchlebe, ist es ähnlich, als sei ein Mensch gestorben, der mir am Herzen lag.

Trotzdem gebe ich dir keinen Rat. Jeder Fall ist individuell. Diese Entscheidung ist sehr schwer. Vergiss nur bitte nicht, dass das kein Problem ist, was du einfach vom Tisch wischen kannst und im Anschluss läuft alles gut weiter. Wenn dein Herz auch nur ein bisschen daran hängt, dann bleibt der Abbruch auch für immer im Herzen.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Du hast weder ein Kind auf dem Gewissen, noch wird die TE für den Rest ihres Lebens drei Kinder haben. Das ist doch Unsinn!
Schuldgefühle kann man sich auch einreden.

Die TE ist in einem frühen Stadium ihrer Schwangerschaft und derzeit ist es "nur" ein kleiner Zellhaufen, der irgendwann mal ein Kind werden könnte.
Bitte such Dir Hilfe, denn Du scheinst sehr stark unter Deiner Entscheidung zu leiden.

Für die TE: ich kenne mehrere Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen abgetrieben haben. Keine davon bereut ihre Entscheidung und alle haben es (soweit ich das beurteilen kann) den Umständen entsprechend gut verarbeitet.

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Eins weiß ich ganz genau. Wer diese Erfahrung nicht gemacht hat, kann nicht darüber urteilen wie sie ist. Und nur weil einige Frauen so super damit klar gekommen sind, kann man das nicht verallgemeinern. Jede Frau und jede Situation ist individuell. Sie kann sich 1000 Meinungen anhören. Das wird ihr trotzdem nicht sagen, wie es ihr persönlich damit geht. Ich habe lediglich meine Erfahrung geteilt.

Das ist bei weitem kein Zellhaufen mehr. Ich war Anfang der 7. Woche und das Herz hat geschlagen. Es sieht da zwar noch eher wie ein Alien aus, aber es ist bereits das eigene Baby. Das kann man sich auch gut reden mit dem Zellhaufen.

Und was die Hilfe betrifft. Wenn du meine Zeilen liest, dann wirst du gelesen haben, dass ich bereits morgen das erste Seelsorgegespräch habe. Diese Erfahrung war die schlimmste meines Lebens.

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Hallo ihr lieben :)
erst einmal danke für eure Erfahrungen & die lieben Worte :)

Für mich ist das alles nicht einfach, ich habe nicht damit gerechnet einmal in diese Situation zukommen :( und diese Entscheidung zu treffen, ist mir auch sehr schwer gefallen, dieses Kind nicht zu bekommen. Ich habe ja schon 2 kleine Mäuse für die ich Verantwortung tragen muss ich habe mir die letzten 2 Wochen permanent Gedanken gemacht, schlaflose Nächte gehabt aber es gibt keine richtige Entscheidung für mich und auch mit dem Kindesvater habe ich oft darüber gesprochen auch er denkt, es ist zurzeit eine vernünftige Entscheidung für mich und ihm ebenso, auch ich denke es wäre, nicht verantwortungsvoll von mir noch ein weiteres Kind zubekommen mit den bzw. meinen aktuellen Lebensumständen. Mir geht seit längerer ca.1 Jahr schon körperlich sowie psychisch nicht so gut dazu kommen dann noch andere Probleme, finanzielle sorgen oder wie die Verhaltensauffälligkeiten von meinem Kind. Wo wir nun auch schon in Behandlung sind, dann wartet demnächst noch ein Klinik Aufenthalt von ca.3 Monaten auf uns, wo mein Kind und ich dann behandelt werden. Nebenbei mache ich meinen erweiterten Realschulabschluss, bis Anfang 2019, um danach hoffentlich noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Und noch ein paar andere punkte :/....diesen ganzen würde ich nicht stand halten mit dieser Schwangerschaft momentan deswegen habe ich mich für den Abbruch entschieden. Ich möchte mir und meinen Kindern ob mit Partner oder ohne erstmal eine fast sorgenfreie Zukunft aufbauen und vor allem das es mir bzw. uns wieder gut ...

Bevor ich es vergesse, da einige ja fragten: Bei der Beratungsstelle war ich letzte Woche, beim Frauenarzt und bei der krankenkasse war ich bereits auch schon also, die unterlagen habe ich somit alle zusammen, einen Termin habe ich heute bekommen für diese Woche Donnerstag mit örtlicher Betäubung (darf es mir auch noch überlegen, falls ich doch eine vollnakosse bevorzugen möchte), medikamentöse kommt nicht mehr infrage in dieser Praxis.

Ich wünsche euch allen alles Liebe & Gute :)

Liebe Grüße :)

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Hallo :) bitte Berichte danach, wenn du magst. Och wünsche dir erstmal alles Gute.

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Hallo,
Deine Entscheidung klingt gut durchdacht. Aber bitte bitte überlege Dir das mit der örtlichen Betäubung nochmal....wie eine andere userin schrieb, kann dies für die Frau wirklich traumatisierend sein. Es werden Spritzen in den Muttermund gesetzt, das allein tut sehr weh. Zudem hörst / siehst Du alles.
Der Gang, den Du vor Dir hast, ist schwer genug; bitte quäl Dich nicht noch unnötig. Schlaf eine Viertelstunde, und laß Dich danach wenn es geht ein bißchen pflegen.
Ich wünsche Dir und Deiner kleinen Familie alles Gute für die Zukunft!
#blume

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Hallo,

also ich kann dich verstehen. Ich war vor 9 Jahren in einer ähnlichen Situation.

Zwar nicht alleinerziehend aber 2 kleine Kinder (damals 3 und 1 ) und ich wurde trotz Verhütung schwanger.

Für mich und meinen Mann stand der Entschluss sofort fest, dass wir kein weiteres Kind möchten.

Bei mir wurde ca. in der 7. Woche eine Absaugung gemacht, mit kurzer Vollnarkose. Dies ging ambulant in der Praxis.
Wirklich ein ganz kurzer Eingriff und nach 1 Stunde konnte ich wieder nach Hause.

Bis heute habe ich an keinem Tag diesen Entschluss bereut.

Wünsche dir alles Gute.

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Hi und guten Abend,

ich weiß gar nicht, ob du hier noch reinschaust, aber ich habe heute immer mal wieder an dich gedacht.
Wie geht es dir denn gerade?

Wenn dein Herz dich in eine andere Richtung zieht, als der Verstand, dann warte... denn es ist einfach mega wichtig, dass beide Zusammenwirken...
Und auch das ist eine Erfahrung zum Schwangerschaftsabbruch...

Ganz lieben Abendgruß an dich,
Madita

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Heey,
danke der nachfrage mir geht es okay oder eher gesagt solala seit 2tagen habe ich mit starker Übelkeit zu tun, zusätzlich habe ich mir nun noch eine fette Erkältung eingefangen :/.
Mit dem Gedanken das Kind nicht zubekommen komme an sich jetzt besser zurecht als vor einigen Tagen dennoch lässt mich nicht unberührt und kalt, so ein schritt ist eben trotzdem nicht einfach, aber ich habe mich nun für diesen schritt entschieden und komme damit zurecht.
Sicherlich, habe ich angst was mich morgen erwarten wird, wie es mir danach gehen wird bzw. währenddessen.... ich habe halt nach wie vor einfach angst wie es mir psychisch danach gehen wird, wie werde ich im Endeffekt damit zurechtkommen, da es mir psychisch ja eh schon nicht so gut geht ... ich habe ja nun keinerlei erfahrung mit thema bisher machen müssen.

Einen ganz lieben Gruß an dich zurück und noch einen schönen Abend noch :).

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Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

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du bist hier falsch. Hier schreiben lauter Frauen von so Antiabtreibungsorganisationen bezahlt (die bekommen über die kat. Kirche Spendengelder ohne Ende) Antworten um dir Angst zu machen.

Bezüglich Betäubung kannst du dir das aussuchen. Ich würde zu örtlicher Betäubung raten, weil du dann am schnellsten Fit bist und du dazu (zumindest bei mir in Wien war das so) eh ein Beruhigungsmittel bekommst, war extrem angenehm. Ich habe mir kurzzeitig im Delirium im Aufwachraum tatsächlich eingebildet mich in die angenehme Stimme des Arztes verliebt zu haben, was die Krankenschwestern sehr erheitert hat.
Die eine hat dann kichernd gesagt das liegt wohl am Betäubungsmittel. Danach hat man keine Schmerzen. Und wenn man gerade lieber nicht schwanger wäre fühlt man sich auch gut und erleichtert.

Lg

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Was für ein Schwachsinn schreibst du da?