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Wir haben 3 Kinder. Eins ist und bleibt schwermehrfachbehindert, ich selbst bin auch gesundheitlich gut angeschlagen und ich arbeite auch. Selbstverständlich würde ich meine Tochter dennoch unterstützen und mit ihr zusammen nach Lösungen suchen. Meine Mutter unterstützt auch nicht. Sieht das wie du. Wobei es bei uns nicht um immer ging, sondern mal am Wochenende zwei Stunden oder so. Steht halt jeder anders zu. Ich wäre für meine Tochter und das Enkelchen da.

Da das Baby bei euch eh bereits abgetrieben ist, verstehe ich die Frage ebenfalls nicht. Suchst Du Absolution oder willst Du aufmischen?

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Es geht ja nicht um ein Wochenende, sondern sie wollte das Kind komplett bei mir lassen.
Ich wäre sicher bereit gewesen, ab und zu zu helfen, eben so wie es mein Job zulässt.
Aber meinen Job aufgeben und das Kind groß ziehen, während sie nur vorbei kommt wenn sie möchte, das ist doch klar dass das nicht geht.
Nur darum ging es.
Außerdem hätte ich regelmäßige Unterstützung nicht gewährleisten können, da ich durch meine psychische Erkrankung immer wieder ausfallen kann.
D h ich kann dann nicht mal die Verantwortung für meine eigeeKinder übernehmen. ...daher finde ich deine abwertende Aussage, dass ich da " wie deine Mutter" eingestellt bin, nicht in Ordnung.
Und selbst wenn: es gibt genug Mütter die sich nicht groß um ihre Kinder kümmern. ..auch das gibt es zur Genüge. Nur hier bei Urbia nicht.
Meine Schwester hat damals mit ihrer Tochter vereinbart, dass sie in ein Mutter Kind Heim geht, auch da wurde blöd geredet, sie hätte ihre schwangere Tochter raus geschmissen.
Dabei haben sie sich in Ruhe mit dem JA zusammen gesetzt und diese Lösung als die beste angesehen.
Meine Nichte hat sich nach der Geburt nicht ums Baby gekümmert, ist feiern gegangen, Drogen, Alkohol, und hat das Kind allein gelassen.
In der Einrichtung ist das sofort aufgefallen, meine Schwester war unter der Woche nicht da, sie hätte das gar nicht bemerkt.
Das Kind kam dann zu Pflegeeltern.
Auch da wurde meiner Schwester vorgeworfen dass sie ihr Enkelkind nicht aufgenommen hat. ..
Es ist nirgends fest gelegt was eine Mutter tun muss. ..und auch wenn sie ihre erwachsenen Kinder nicht unterstützt, ist das in Ordnung und sie dadurch keine schlechte Mutter.
Ich wollte nur mal meine Geschichte darstellen und klar machen, dass es auch Eltern gibt, die aus verschiedenen Gründen ihre Kinder nicht in jeder Lebenslage unterstützen können.
Meine Eltern hätten mich sofort raus geworfen, das wusste ich immer.
Das ist auch ok ich konnte mich darauf einstellen und wäre nicht überrascht gewesen.

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Du hast gefragt, wie wir es sehen. Ich sehe das eben so. Ich weiß, dass das jeder anders handhabt. Das meine Mutter nicht aufpassen möchte - auch am WE nicht - habe ich ebenfalls zu akzeptieren. Mittlerweile möchte ich das auch gar nicht mehr. Ich wäre da eben anders (bzgl. WE. Aber das bist du ja auch. Das habe ich jetzt verstanden).

Die große Frage, die sich mir stellt, ist, ob du mit ihr nach Lösungen gesucht hast. Seid ihr bei Profamlia gewesen? Habt ihr euch mal bei den Gleichstellungsbeauftragten der Uni vorgestellt usw. Wenn das alles gelaufen ist, hast du doch geholfen. Wenn nicht, dann hast du sie in meinen Augen alleine gelassen. Aber auch das kannst du anders sehen und jeder steht anders dazu. Wir sind eben alle Individuen und treffen eigene Entscheidungen und haben unsere ganz individuellen Gründe und Päckchen.

Wenn ich später tatsächlich nicht die Kapazitäten hätte durch die Pflege unserer Ältesten und Arbeit, so würde ich sämtliche Beratungsstellen mit ihr aufsuchen, mich nach Kinderbetreuung erkundigen und eben auf diese Weise unterstützen. Hier in der Stadt gibt es zb ältere Damen, die selbst keine Familie haben, und in einem "Ersatz-Oma" Verein sind. Dort passen sie gratis auf die Kinder auf, aber dürfen dafür am Familienleben anderweitig auch teilnehmen. Sozusagen eben eine nicht verwandte, aber genauso wie eine leibliche Oma geschätzte Frau.

Wenn man also bei eigener fehlender Kapazität diesbezüglich geholfen hat, wenn es wirklich um jeden Tag aufpassen geht, kann man sich in meinen Augen nichts vorwerfen. Natürlich muss man seinen Job nicht für das Enkelkind aufgeben. Kann man, aber wenn man sich das nicht leisten kann, sollte man das nicht tun. Aber wie andere hier schon sagten. Es gibt ja auch andere Wege, seiner Tochter zu helfen, ohne den kostenlosen 24 Stunden Babysitter spielen zu müssen.

Denn du hast schon recht. Erwachsene Kinder können und müssen für ihre Entscheidungen gerade stehen, sofern keine geistige Behinderung vorliegt. In einer Familie sollte man sich aber unterstützten und helfen. Das muss aber nicht heißen, dass man das Enkelkind großzieht. Das nicht.

Alles Gute

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Ich finde es schwierig.
Ich kann verstehen, dass du die Betreuung für deine Tochter nicht übernehmen könntest.
Allerdings finde ich es etwas schade, dass du sie zumindest wohl mental nicht unterstützt hast. Denn man bekommt dafür auch vom Jugendamt Unterstützung. Eine Tagesmutter wird gezahlt und an vielen Unis gibt es Mütter mit Kindern. Vielleicht hättest du deine Tochter dahingehend mehr unterstützen können. Ich war damals selber in der Situation mit 19-allerdings nick am Ende meines Abiturs. Meine Eltern hatten auch keine Zeit- aber sie haben mich unterstützt und wir haben eine Lösung gefunden.

Dass deine Tochter es sich toll ausgemalt hat dass du auf das Kind aufpassen könntest ist natürlich weit entfernt von der Realität. Aber gerade deshalb gibt es so viel Unterstützung die man hätte nutzen können