Schwanger - Umzug? - Studium? - Hilfe!

Ihr Lieben,

Ich bin - überraschend/ungeplant - im dritten Monat schwanger. Mein Partner und ich sind uns emotional sicher, dass wir das Baby wollen. Soweit, so gut. Aber jetzt fangen die Probleme erste an:

Er geht Vollzeit arbeiten. Es war extrem schwer die Stelle (Traumjob! Inhaltlich und Finanziell! ) zu kriegen. Davor war er fast 2 Jahre arbeitslos und hat extrem viele Bewerbungen geschrieben. Kündigen kommt daher aktuell nicht in Frage. Ich habe nach vielen Wartesemestern endlich (!) den Master-Studienplatz meiner Träume bekommen. Allerdings in einer Stadt 2 Stunden von unserem aktuellen Wohnort entfernt. Eigentlich war es keine Frage, dass ich umziehe und wir dann für zwei Jahre eine Wochenend-Beziehung führen. Er pendelt nämlich auch in Richtung der Uni-Stadt, könnte eventuell Abends auch mal vorbei schauen. Aber mit Baby? Seine Eltern (mögen wir beide gerne) leben in der Stadt in der wir aktuell leben.

In der aktuellen Stadt zu bleiben?

Pro: Gemeinsame Wohnung (wir fühlen uns dort sehr wohl!) mit Papa des Babys
Pro: Eltern in der Stadt - würden helfen
Pro: Gutes soziales Umfeld, teilweise mit Kindern
Pro: Das ist die Stadt in der wir langfristig leben wollen > Wenn das Studium länger dauert macht es weniger aus
Contra: 2 Stunden einfacher Fahrtweg in die Uni - Angst das ich das mit Baby nicht packe

Mit meinem Liebesten in die Unistadt zu ziehen?
Pro: Gemeinsame Wohnung

Pro: Bin schnell in der Uni - Chance gut/schnell fertig zu werden höher
Pro: Er pendelt eh in diese Richtung, Fahrtweg von hier minimal kürzer
Contra: Die Stadt gefällt uns nicht
Contra: Keine Eltern, keine Freunde

Was meint ihr? Irgendwie sollten wir uns bald entscheiden, damit der Kopf wieder frei wird und ich nicht hochschwanger umziehen muss. Aber es ist alles so doof, irgendwie...
Ich habe jahrelang auf diesen Studiums-platz gewartet. Jetzt einfach sagen: Nö, mach ich nicht fürs Baby - das bring ich nicht übers Herz. Also: wie organisiere ich/wir das, damit ne Chance besteht Studium und Baby gerecht zu werden?

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Hi,

also vielleicht ist es ja ne doofe Frage, aber kannst Du nicht direkt ein oder zwei Urlaubssemester beantragen? Wenn Du schon eingeschrieben bist ist Dir ja der Platz schon zugeteilt. Dann müssen sie ihn Dir "aufheben" bis Du eben alles geregelt hast. Wenn Du schon so lang drauf hinarbeitest kommts ja vielleicht auf ein oder zwei Semester auch nicht mehr an.

Das ist zwar nicht so ideal, aber unter den gegebenen Umständen irgendwie für mich die sinnvollste Lösung.

lg

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Hey fanea,

zu aller erst:

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Baby!

Ich würde dir auch raten ein Urlaubssemester zu beantragen. Da du ja im 3. Monat bist, dann würde schon die Klausurenphase zum Ende des Sommersemesters für dich wahrscheinlich einen hohen Stress auslösen. Was für dich, noch für das Kind gut wäre.
Bis dahin könntest du dir auch genug Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Normalerweise ist das Freunde finden kein großes Problem. Aber wer kümmert sich um das Kind den lieben, langen Tag? Möchtest du es denn überhaupt den ganzen Tag immer nur bei den Großeltern lassen? Möchtest du die erste Zeit es nicht selbst erziehen ?

Wenn du bereits einen Bachelor hast, dann ist das doch schonmal eine gute Basis um in die Berufswelt einzusteigen, sobald Euer Kind alt genug für die Kita ist. Oder eben um dann den Master noch nachzumachen.

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Hey,

auch von mir erstmal herzlichen Glückwunsch.

Ich würde in der "alten" Stadt wohnen und versuchen zu pendeln. Eltern in der Nähe finde ich, wenn man sich versteht, schon echt toll.
Wie schon von meinen Vorgängern geschrieben, kann man doch eventuell ein Urlaubssemester einlegen.

Und wenn man dann mit den Öffentlichen pendelt, lässt sich (sofern nicht überfüllt) auch vieles in der Bahn erledigen, so das man zu Hause dann wirklich frei hat.
Abgesehen davon: zwischen den Vorlesungszeiten liegen doch eigentlich recht lange Semesterferien.... Also musst du doch dann erstmal "nur" die Vorlesungszeit überbrücken..... Und ja, mit Kind dauert es dann eventuell 1 oder 2 Semester länger. Aber das ist doch ansich egal, oder?

Alles Gute für euch!

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Hallo, liebe Fanea,
Du könntest umziehen und Dir am neuen Ort eine Tagesmutter oder Ersatzgroßeltern besorgen. Denn dann ist ein Studium auch mit Kind gut machbar.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

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Ich habe im Oktober 2011 mein Masterstudium angefangen und wurde im Januar 2012 schwanger. Damals trennten meinen Schatz und mich noch 450 km, allerdings bin ich dann im Juni 2012 umgezogen, so dass es dann 500km zur Uni und zu meiner Familie waren. Im Oktober 2012 ist meine Tochter geboren #verliebt
Mein Studium hat das aber auch gut so zugelassen. Die ersten 2 Semester konnte ich problemlos noch alle Kurse mitmachen. Im 3. Semester stand nur das Praktikum, und im 4 Semester die Masterarbeit und ein Colloqium dazu. Da muss ich sagen, dass meine Uni super kulant war, statt dieses Colloqiums durfte ich eine Arbeit schreiben, die angerechnet wurde (normalerweise musste man eines von 6 Themen entsprechend vorbereiten und die Einführung halten. Ich habe stattdessen einen Leitfaden geschrieben).

Als Studentin kann man Mutterschutz und Elternzeit geltend machen, ein Urlaubssemester geht auch immer, und im Endeffekt habe ich dann statt im September 2013 ein Jahr später meinen Abschluss gemacht, wobei ich die Masterarbeit neben meinem neuen Job gemacht habe und mein Partner unter der Woche nicht zuhause ist. Wir hatten zwar keine Eltern hier, aber dann eben eine Kinderfrau, die die Motte vormittags betreut hat.

Was ich sagen will: es geht erstaunlich viel, wenn man sich schlau macht und Unterstützung bekommt. Vermutlich gibt es auch an Deiner Uni ein Programm zu studieren mit Kind. Lass Dich dort beraten, was es für Möglichkeiten gibt Schau Dir den Studienplan an, welche Kurse kannst Du noch abschließen, bevor das Baby kommt? Welche Kurse stehen in den weiteren Semestern an, gibt es da Standardstundenpläne, mit denen Du abschätzen kannst, ob Du zB nur an 3 Tagen in die Uni musst und die anderen 2 zuhause lernen kannst? Oder ob es ein Praktikum gibt, das Du in Deiner Heimatstadt ableisten kannst? Ist ja doch sehr unterschiedlich, je nach Studienfach... Und eben schauen, ob Du mit Elternzeitsemestern noch ein bisschen spielen kannst.

Ich würde in der jetzigen Stadt wohnen bleiben. Gerade die hinteren Semester waren bei uns sehr überschaubar von der Stundenzahl her, da wäre es Blödsinn gewesen, dafür mit Kind alleine da rumzusitzen.

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Dein Beitrag macht mir Mut!

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Vielen Dank für eure Antworten! Zuerst: Es tut extrem gut "Herzlichen Glückwunsch!" zu lesen. Auf die Idee, dass es Grund zu gratulieren gibt kam ich bisher nicht und auch die wenigen Menschen denen ich bisher davon berichtet habe waren eher... verwirrt/irritiert/panisch/... den erfreut. Deswegen: Danke für diese neue Sichtweise.

Auch die Idee mit den Urlaubssemestern macht Sinn. Ich habe jetzt mal nachgesehen und festgestellt, dass ich insgesamt 6 Urlaubssemester nehmen dürfte. Auch jetzt schon. Mal sehen, wie ich das machen werde. Würde schon gerne bald mit dem Studium anfangen, ich freu mich so über den Platz. Weil ich aber auch gar keine Erfahrung mit eigenem Baby habe, kann ich überhaupt nicht abschätzen, wie anstrengend alles wird...

Zum Umzug. Da hattet ihr ja verschiedene Meinungen. Und ich bin auch wahnsinnig unsicher. Jetzt ist mir noch eine neue Idee eingefallen, zu der mich eure Meinung interessieren würde:

In der "alten" Stadt wohnen bleiben, kleines Zimmer in der Unistadt mieten
PRO: Freunde/Eltern in der alten Stadt
PRO: Rückzugsort, falls ich zwischen den Seminaren längeren Leerlauf habe
PRO: Ich könnte zwei Tage die Woche studieren, eine Nacht mit Baby dort schlafen. Die Belastung durchs Pendeln würde kleiner.
PRO: Ab dem 3.ten Semester habe ich kaum noch Anwesenheitspflicht, könnte dann das Zimmer wieder kündigen und ganz in der alten Stadt sein
CONTRA: Finanzielles
CONTRA: Fürs Baby verwirrend, wenn es zwei Zuhause hat?

Und dann noch insgesamt: Sind hier ungeplante Eltern/Studenten mit Ratschlägen? Soll ich viel im Voraus planen? Oder eher auf mich zukommen lassen? Irgendwie schiebe ich hin und wieder richtig Panik, dass ich keine gute Mama für das Kind sein kann... oder nur noch Mama bin und mein Studium nicht schaffe. Argh #zitter

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Hallo,

ich studiere im Moment im Zweitstudium mit 4 Kindern!

Meine Erfahrung ist, dass man vorher einfach nicht planen kann, da man eh vorher nicht weiß wie das Kind sein wird.

Mein Vorschlag wäre jetzt schon im SS anzufangen und schon versuchen einige Scheine ohne Kind zu machen. Schaffst Du es noch bis zum Ende des SS?

Dann würde ich das Kind in Ruhe bekommen und abwarten wie sich alles entwickelt. Falls es Blockseminare gibt würde ich das schon mit Baby machen, denn da können gut Großeltern die Betreuung übernehmen.

Das mit dem Zimmer finde ich unrealistisch, wo ist es denn das Kind in der Betreuung in der Uni-Stadt?

So wie Du schreibst reden wir ja von einem Jahr Präsenspflicht. Wie hoch wäre denn da Deine SSW im Durchschnitt?

Du kannst mir gerne per PN schreiben.

LG
Isaura

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Das mit den Scheinen könnte klappen, wenn das Kleine sich an den Termin hält ;-)
Und zum Zimmer in der Uni-Stadt: In meiner (völlig naiven) Vorstellung kommt das Baby ins Tragetuch und mit in die Uni... Zum Stillen vor die Tür und dann wieder ins Seminar... Oder ist das total unrealistisch?

Wir reden von 30 SSW im Durchschnitt.

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Herzlichen Glückwunsch :)

Schwierig ist die Situation auf jeden Fall. Ich selbst habe nach der Geburt meines Sohnes ein Fernstudium angefangen und das ist schon nicht ohne, mal sehen wie es bei mir mit bald 2 Kindern wird ;)

Also zum Thema Umzug kann ich sagen: lieber schwanger als mit Kind. Wir ziehen aktuell auch um über 500 km und das würde ich nicht mit kleinem Baby machen wollen. Bin jetzt in der 29. Woche und kann zwar nur das organisatorische selber machen, aber wir haben gute Unterstützung :)

Zum Thema Kind mit in die Uni: mit meinem Sohn hätte das nicht funktioniert, dazu war er zu unruhig bzw wollte zu viel bespaßt werden. Vielleicht wäre es noch die ersten 2 oder 3 Monats gegangen, danach definitiv nicht mehr.

Zum Thema kleines Zimmer: würde ich für mein Kind nicht wollen, dass es sich tageweise da umgewohnen muss. Dann lieber den fahrtweg. Und wenn du in eurer Heimatstadt Familie hast bekommst du von dort doch auch bestimmt Hilfe, oder?