SST-Sucht

Hallo,

ich habe wahnsinnig Angst davor, schwanger zu werden und mittlerweile beeinträchtigt das wirklich mein Leben.

Ich nehme die Pille und bin aber schon beim kleinsten"Einnahmefehler", wie eine 30 minütigen Abweichung des Einnahmezeitpunkts total verzweifelt, wenn meine Regel zu schwach oder irgendwie verändert ist, werde ich fast wahnsinnig.

Ständig muss ich testen, ich mache dann immer gleich 2 Tests und wenn beide negativ sind, bin ich mir sicher, dass beide nicht funktioniert haben.

Außerdem stelle ich ständig Anzeichen bei mir fest, wie Übelkeit usw. und bin mir sicher, schwanger zu sein.

Noch nicht einmal nach einem FA Termin fühle ich mich 100% sicher, ich denke immer, dass etwas übersehen wurde und ich doch schwanger bin.

Fast bei jedem Termin bin ich überzeugt, dass die Ärztin mir sagen wird, dass ich im fortgeschrittenen Stadium schwanger bin.

Die Adressen von Beratungsstellen habe ich schon tausend mal rausgesucht, Ausreden fürs Büro, für den Tag an dem ich zum Abbruch muss parat etc.

Ich kann mir überhaupt nicht erklären, woher das kommt.

Geht es jemandem ähnlich oder ging es mal ähnlich? Nimmt mich ein Psychologe mit diesem Anliegen ernst? Ich schäme mich irgendwie dafür uns es stört mich, ständig diese Angst zu haben und ich weiß, dass es irrational ist aber ich kann es nicht abstellen.

Bin für jede Antwort dankbar

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Hast Du diese Angst mal beim FA angesprochen?

Warum wäre denn gerade eine Schwangerschaft so eine große Katastrophe für Dich?

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Hallo,

ich kann es mir selbst nicht erklären. Weder habe ich negative Erfahrungen in dieser Richtung gemacht, noch wäre es eine riesige Katastrophe. Jobtechnisch, finanziell etc. würde sich das fast problemlos deichseln lassen und mein Freund würde sich sehr darüber freuen.

Wir haben auch ein Kind und die SS war wunderschön, fast problemlos.

Ich weiß es einfach selbst nicht.

Beim FA habe ich das noch nicht angesprochen, die halten mich nachher für irre.

:-(

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Tja - wenn eigentlich alles passen würde, vielleicht steckt dann entweder ein verkappter Wunsch dahinter - oder, wenn Dein Partner sich freuen würde, aber Du nicht - ein Beziehungsproblem?

Wollt ihr denn irgendwann noch ein weiteres Kind?

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Als erstes würde ich mir die frage stellen WARUM ich so eine angst vor der schwangerschaft habe. Dann stell ich mir die frage wenn ich von der Pille als verhütungsform nicht überzeugt bin, welche möglichkeiten gibt es für mich anders zu verhüten.
Zu den symptomen, denke ich das die bei dir schon fast psychosomatisch sind, sprich wenn ich immer in dem glauben bin und weiß welche symptome auftreten bilden sich bei mir auch welche raus. Am rande bemerkt mal, mit der Pille hat man keine regel, das ist eine entzugs/abbruchs blutung.
Ein Psychologe ist auf jeden fall, meiner meinung nach, ne gute Idee. Er als außenstehender wird die ursache/n Objektiv betrachten können.

Um jetzt akkut was zutun, hmm also ich habe in der Zeit als ich Partu ein kind wollte zusätzlich zur Pille mit Kondom verhütet! Evtl hilft das schon mal etwas zur Psychohygiene, weil du ja weißt das garnix in dich rein gekommen sein kann.

Als aller letzte konsequenz sehe ich sonst nur das enthaltsam sein, und das will keiner wirklich, denke ich mal.

Lieben Gruß Chris

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Hallo,

ich kann mirselbst überhaupt nicht erklären, woher diese Angst kommt. Auch von der Pille bin ich eigentlich überzeugt, habe keine schlechten Erfahrungen gemacht und vertrage sie auch sehr gut.

Momentan überlege ich auf eine Kupferkette umzusteigen oder den Nuva Ring. Wenn ich mich aber informieren möchte,stoße ich überall und vor allem im Netz auf Geschichten von Frauen, die trotzdem schwanger geworden sind. Dann bin ich wie paralysiert und beschäftige mich einfach nicht weiter damit, zumindest nich aktiv, nur im Kopf.

Enthaltsamkeit ist keine Option. Ich hatt über eine Sterilisation nachgedacht und das auch mal angesprochen, aber ich bin zu jung dafür :-[

<<Am rande bemerkt mal, mit der Pille hat man keine regel, das ist eine entzugs/abbruchs blutung>>

Ja das weiß ich, aber ich brauche das fürs Gefühl.

Wahrscheinlich muss ich das wirklich mal in professionalle Hände geben.

Ich fühle mich nur so blöd dabei, es gibt noch nichtmal einen richtigen Begriff dafür und ich hab sowas noch nie von anderen gehört.

Danke für die Antwort!

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ICh glaube es wäre auf jedenfall ratsam mal zu einem psychologen zu gehen. Ich kann mir denken das das auf dauer auch die beziehung echt belasten kann.

Kenn das nur andersrum, sprich bei extremem Kinderwunsch, mit Sex nach kalender usw. da stand meine Ehe auf der kippe, und das hat mich dann, wenigstens etwas ;-), zu vernunft gebracht, weil meinen mann wollte und will ich nicht verlieren!

Noch nie von sowas gehört, liegt vermutlich daran, dass kaum einer offen darüber spricht/schreibt weil die alle angst vor den reaktionen der umwelt haben.

Selbst ich die ich nach 7 Jahren extremen Kinderwunsch jetzt sage Kinder sind kein thema mehr für mich, werde schräg von der seite angeschaut. Ich habe heute bzw in der nächsten zeit auch super sorgen schwanger zu werden, weil es bei mir nicht in den lebensplan passt! Ich bin noch nicht wieder so weit das ich jedes mal einen test mache, wie beim kinderwunsch, aber wenn ich meine Tage, ich verhüte nur mit Gummi, nicht pünktlich (+- 1-2 Tage) kriege bin ich die erste die in der drogerie steht und nen test kauft!

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Hallo du

Ich würde da auch mit deinem FA sprechen.. Denke kaum, dass er dich nicht ernst nimmt. Denn ich finde schon dass da Gesprächsbedarf besteht.

Du scheinst fast schon eine Schwangerschaftsphobie (Tokophobie) zu haben

Hier mal ein Link
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsphobie

Nimm das nicht auf die leichte Schulter
Alles Gute #klee

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Hi,

ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber es hört sich für mich fast so an als wenn du eine Psychose entwickelst. Es gibt ja die unterschiedlichsten Ängste und bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch normal. Aber wenn du nicht mal selbst weiß warum du davor so eine Angst hast und woher das kommt und wenn es immer schlimmer wird, würde ich mir auch professionelle Hilfe suchen.

LG Julia

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Hi!

vielleicht schon etwas spät, aber:

mir ist es mal so gegangen als ich jung war..

als ich dann ne Sekunde sehr nüchtern war, hatte ich erkannt: ich wollte insgeheim schwanger sein.. deshalb das testen, das Anzeichen einbilden etc...

Ist vielleicht weit hergeholt, aber vielleicht bei dir der Fall? Wünsche dir alles Gute, und dass du Hilfe findest! :-)

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Eine sehr gute Freundin von mir hat das gleiche Problem. Sie war ungeplant mit NR 3 SS geworden und hat abgetrieben. Seit dem (die abtreibung an sich bereut sie nicht, aber die bereut, dass sie damals nicht 100% korrekt verhütet hat) hat sie dieses Problem. Mit ihrem Mann schläft sie nur noch wenn sie keinen Eisprung hatte mit Kondom und Koitus interruptus zusätzlich hat sie die Hormonspirale, deren Sitz die MONATLICH kontrollieren lässt.
Dennoch benötigt sie jeden Monat mindestens 5 SST, bei jeder minimalen Veränderung muss sie einen machen.

Bei der Ärztin war die deswegen und wollte sich schon die GBM rausnehmen lassen. Dies hat die Ärztin abgelehnt, weil keine Indikation vorliegt. Nun hat sie endlich einen Termin für ein Erstgespräch aber sie sucht jetzt schon Ausreden, warum sie nicht zum Psychiater gehen kann (die Kids haben Ferien wenn der Termin ist, Schwiegermutter kann nicht aufpassen, weil sie nicht weiß was sie sagen soll, Nachbarin hat selber genug um die Ohren etc etc) .

Ich rede ihr ins Gewissen, dass sie hin muss (würde ja aufpassen, wenn uns keine 400 km trennen würden)
Ich hoffe sie geht,und der Arzt kann ihr endlich helfen.

Also mach du auch einen Termin, sie quält sich nun schon 6 Jahre damit herum!

LG

die#bla