wie geht es Frauen nach Abbruch die sich 100% sicher waren?

Hallo,

ich habe bald einen Termin zum Abbruch. Wir stehen zu 100% dahinter. Wir wollten keine Kinder mehr deswegen hat sich mein Mann sterilisieren lassen. Ich bin trotzdem schwanger....und nein es ist nicht von einem anderen.

Ich mache mir natürlich trotzdem meine Gedanken wie man sich danach fühlt. Erleichtert? Durcheinender? Es geht ja um ein kleines Leben das mn nicht zulässt dem bin ich mir sehr bewusst aber wir haben und ja nicht umsonst für eine sterilisation entschieden und auch lange darüber nachgedacht.

vielleicht ist ja jemand hier mir dem ich micht ausstauschen kann

liebe grüße

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Guten Morgen!

Mir ging es so. Ich war ungeplant schwanger. Ein echter Schock! Ich weiss nicht, wie weit ich war. Vom Erfahren von der Schwangerschaft bis zum Abbruch verging genau eine Woche. Auf dem US war noch nicht viel zu sehen.

Ehrlich gesagt habe ich versucht, Gedanken an ein Baby nicht zuzulassen. Für mich war es so, als würde meine Regel ausgelöst werden.

Der Eingriff selbst war nicht schlimm und auch danach war alles gut. Ich war erleichtert und bin es auch heute noch.

Klingt total lieblos, aber so bin ich gar nicht. Kurz vor dem Eingriff gab es einen schlimmen Moment. Keine Zweifel, aber schon Traurigkeit. Es war traurig, gar keine Frage!

Der Abbruch - so nenne ich es, Abtreibung klingt schrecklich - liegt jetzt 1,5 Jahre her. Ich betreue es nach wie vor nicht. Für uns war es die einzig richtige Entscheidung.

Wir denken natürlich manchmal daran, dass wir jetzt drei Kinder hätten. Aber nicht mit Zweifeln oder Traurigkeit.

Für uns war es die richtige Entscheidung und es geht uns gut damit! Allerdings haben wir mit niemandem darüber gesprochen. Ich habe nur mit einer Freundin gesprochen und sie stand hinter mir. Das tat gut!

Bei Eurer Vorgeschichte seid Ihr wohl wirklich auch ganz sicher, das Richtige zu tun und ich glaube, Ihr werdet gut damit leben können.

Alles Gute!

Steffi

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Hallo!
Ich war mit 18 vor 5 Jahren ungeplant schwanger. Für mich war sofort klar dass ich das Baby nicht bekomme. Ich war mitten in der Ausbildung, keine eigene Wohnung, ect. und mit dem jungen war ich damals erst 3 Monate zusammen. Den Abbruch hatte ich in der 9.ssw wenn ich mich recht erinnere. Ich war danach total erleichtert. Es war die richtige Entscheidung die ich bis heute nicht bereue.

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Danke für eure antworten!! Ihr versteht wie ich fühle

alles liebe für euch

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Hallo also ich stand auch zu 100% dahinter dennoch spielt das gewissen eine große auf der einen seite fühlt man sich erleichtert auf der anderen schuldig und verletzt aber auch diese Gefühle vergehen irgendwann und du stellst dir vllt nur eine frage wie wäre dieses Kind wohl gewesen.also so war meine Erfahrung gewesen.

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Im übrigen bin auch heute noch davon überzeugt richtig enschieden zuhaben

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Hallo,

ich selbst habe das nicht hinter mir, aber ein paar Frauen, die ich kenne bzw. eine meine Mutter. Da wäre z.B. eine weitläufig Verwandte von mir. Die Abtreibung war vor über 30 Jahren, und es ist jetzt noch ein Problem. Ehe kaputt, leben zwar zusammen, aber in Wirklichkeit nebenher.

Immer, wenn es aufs Thema zu sprechen kommt, weint die Frau. Auch für die Kinder ist es ein großes Problem, reagieren total nervös bei dem Thema, haben keinen Familiensinn. Das tote Kind/Geschwisterkind lebt wie ein Schatten mit.
Die Frau sagt zu meiner Schwester in Bezug auf das dritte Kind: "Sie schaut mich immer vorwurfsvoll an. In ihr steckt bestimmt mein drittes Kind, das macht mir jetzt Vorwürfe."
Die Frau wurde Alkoholikerin.

Was ich damit schreiben will: In meinem Gebiet war eine Abtreibung damals selbstverständlicher als in anderen Gebieten Deutschlands, doch trotzdem hatte es für so manche Frau verheerende Auswirkungen. Das Schlimme ist: Da es angeblich keine Probleme bereitet, hat sie es in sich reingefressen, nachdem sie merkte, dass es doch ein Fehler war, und das kam dabei heraus, wie Du siehst.

Dann hat meine Mutter noch ein Erlebnis gehabt, auch zu der damaligen Zeit. Eine Frau aus ihrem Krankenzimmer ging zur Abtreibung. Vorher sagte sie: "Ach, zum Glück bin ich das Problem bald los. Ich will keine Kinder mehr. Eins reicht mir."
Doch als sie wieder ins Zimmer zurückgebracht wurde, wirkte noch die Narkose und sie rief: "Mein Kind, mein Kind! Ich will es wieder zurück!"
Nachdem die Narkose wirkte, tat sie wieder ganz cool. Aber meine Mutter hatte gehört, wie es wirklich in ihr aussah.#gruebel

Eine Kollegin meines Mannes hatte danach einen totalen Männerhass, eine andere kam ewig nicht darüber hinweg, war eine Weile krankgeschrieben, da sie Depressionen bekam. Ich kannte sie als eine lebenslustige, burschikose Frau. Doch jetzt macht sie einen anderen Eindruck.:-(

So, nun habe ich Dir ein paar Bsp. aufgeschrieben. Damit Du nicht den Eindruck hast, ich will hier nur Horrorgeschichten erzählen, möchte ich Dir noch das Angebot machen, dass Du mir schreiben kannst, was konkret es Dir so schwer macht, das weitere Kind zu bekommen. Ich kann nur sagen, dass meine Bsp. hier ehrlich gemeint waren und ich mit Dir gemeinsam schauen würde, was hilfreich wäre, ok?#liebdrueck

LG#winke

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Es ist ganz einfach: wenn man sicher ist kein Kind zu wollen oder zu schaffen, dann ist ein Abbruch die logische und richtige Konsequenz. Was du beschreibst, kenne ich so gar nicht, von mir selber nicht und auch nicht von den Frauen, die ich kenne, die einen Abbruch hatten. Allesamt waren überzeugt, die SS beenden zu wollen, mehr braucht es auch nicht.
Frauen, die später an so einer Sache zerbrechen, waren 1. nicht sicher und 2. so labil, dass auch eine andere Lebenskrise für sie zum Desaster geworden wäre.
Das Leben ist nun mal kein Ponyhof und ein Kind ist oftmal einfach nur eine Belastung und unmöglich ins eigene Leben zu integrieren.. ich sehe es so. Ein Abbruch ist einfach nur konsequent, wenn die Frau es einfach nicht haben will.. es zu bekommen wäre falsch, da ein ungeliebtes Kind eine Katastrophe für alle ist. Leider kenne ich solche beispiele zur Genüge, sehr viele Kinder wachsen ohne Liebe auf, leider, viele davon waren unerwünscht und spüren es bis heute.. Mutterliebe entsteht nicht automatsich, weil man schwanger ist oder ein Kind bekommen hat.. dazu braucht es so viel mehr..

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..das muss doch nicht so ausgehen!
Meine Mutter hatte auch einen Abbruch, da war ich 9 Jahre alt. Aus medizinischen Gründen, sie hatte quasi die Wahl, das Kind auszutragen und ihr Leben und das des Kindes aufs Spiel zu setzen (das Kind wäre schwerstbehindert gewesen, wenn es und meine Mutter bis zur Geburt überlebt hätten), oder eben es nicht zu bekommen und für die Kinder da zu sein, die sie schon hatte. Das hab ich erfahren als ich 16 war, und ich hatte nie ein problem damit! Ich liebe meine Mutter sehr und bin dankbar, dass sie sich so entschieden hat, nämlich FÜR mich und meine Geschwister und dafür, für uns da zu sein und uns ins Leben zu begleiten! Ich habe nie ein weiteres Geschwisterkind vermisst, wir sind für mein Gefühl komplett. Meine Geschwister sehen das genauso. Und wir haben eine sehr gute Beziehung zueinander und zu ihr!
Ach ja, und lange vor unserer Geburt, vor unserem Vater hatte sie schonmal einen Abbruch. Als junges Mädchen in der falschen Beziehung. Obwohl sie sich bei dem späteren Abbruch schon Gedanken gemacht hat, was wäre wenn, weil es das Kind von meinem Vater war - bei diesem ersten Abbruch war sie nur froh und erleichtert (hat sie erzählt), dass diese Bürde an ihr vorbei gegangen ist. Und sie war trotzdem eine tolle, sehr liebevolle Mutter für uns. Ohne Depressionen, Alkoholsucht, Männerhass und sonstige psychische Krankheiten. Sie hat diese Entscheidungen als die ihren akzeptiert und angenommen, sie stand voll dahinter. Sie hat bestimmt keine Jubelsprünge vollführt, aber sie fand die Entscheidungen richtig und es hat weder ihr noch unser Leben überschattet.
Es ist doch nicht vorgezeichnet, dass man selbst dicke Probleme bekommt und die ganze Familie mit reinreißt! Aber hauptsache Schuldgefühle und Ängste verbreiten...

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Ich hatte nach meinen zwei Kindern eine ungeplante SS.
Wir standen zwar zu 100% dahinter aber traurig war es trotzdem irgendwie... Hinterher waren wir trotz Schuldgefühlen erleichtert und bereut haben wir es nie!
Ich habe aber mit Pille abgebrochen, das kam mir natürlicher vor.

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Deine Geschichte kommt mir bekannt vor.

Mein Ex und ich sind auch nach ende unserer Beziehung immernoch ins Bett gegangen.Mein Ex ist auch sterilisiert und trotzdem wurde ich dieses Jahr schwanger von ihm.
Für mich stand es von vornerein fest.Ich will kein weiteres Kind.Hab es natürlich auf einen Freitag erfahren.Hatte also da WE zum denken gehabt.Montag dann beratungsgespräch und Donnerstag wurde die Schwangerschaft offizell bestätigt.Ich war zu dem Zeitpunkt 6+1 SSW.

Ich habe den Abbruch durch gezogen.Ich stehe auch jetzt nach fast drei Wochen auch immernoch dahinter.Ich kann auch drüber reden.

Ich war danach erleichtert das es vorbei ist und das ich mein altes Leben wieder habe mit meiner Tochter.Klingt irgendwie kaltherzig,aber so ist es nicht.Nur bei mir haben Herz und Hirn nein gesagt.Das ist jetzt ein Teil meiner Vergangenheit und ich kann gut damit leben.

Welche Form der abtreibung nimmst du?Tabletten oder den Eingriff?

Ich drück dir die Daumen das alles bei dir gut geht.

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Hallo Du!

Auch ich habe vor einem Jahr einen medikamentösen Abbruch gehabt in 5+5, also noch ganz früh. Für uns wäre es das 4. Kind gewesen. Ich habe damals einfach nur eine Riesenpanik gespürt und habe 12 Tage durchgeheult. Die Gefühle waren so stark. Und als ich dann die Tabletten genommen hatte und tags darauf Blutungen einsetzten, war ich einfach nur unendlich erleichtert.
Andere haben schon geschrieben, man darf den Gedanken an ein Baby nicht haben. Es fühlte sich an, als hätte ich nach langem Warten meine Regel wieder und rein körperlich war es auch nicht anders. Dabei hatte ich vorher so viele Horrorgeschichten gelesen.
Ich war so froh endlich mein altes Leben wieder zu haben. Meine letzte SS war da auch schon fast 10 Jahre her.
Trotzdem denkt man täglich an das Kind. Und ja, ich weine auch manchmal. Aber ich glaube das ist ganz normal und dann rede ich mit meinem Mann darüber. Im Wohnzimmer steht auf der Fensterbank eine Kerze und wenn einer von uns an den Abbruch denkt zündet er diese Kerze an.
Es gibt auch eine Studie zum Thema Schwangersschaftsabbruch. Wenn man selbst den Abbruch zu 100 % will, geht es einem danach auch gut, auch die Beziehung wird nicht schlechter und man fällt nicht in ein tiefes Loch. Das suggerieren und prophezeihen einem nur diejenigen, die noch nie vor dieser schwierigen Entscheidung standen.

Alles Gute für Dcih!

#liebdrueck

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Hallo Du
Ich denke jeder mensch ist anders, also Ich hatte einen Abbruch im 2009 da ich in einer schweren Lebenslage war. Mir wurde es erst später bewusst und es tat sehr weh auch heute noch. Obwohl Ich nun seit dem 22 November Schwanger bin und schon eine gesunde 11 Jährige Tochter wird mir mein krümelchen immer fehlen. Ich habe mir auch geschworen als Junge frau und schon als Teenager das Ich so was nie machen werde aber wenn es nicht anders geht dann ist es so.

Ich wünsche Dir nur das Beste