Keine Handhabe gegen Kneifen und Hauen

Hallo Mädels,

Mein Sohn, 22 Monate, hat mich heute das erste Mal wirklich aus der Fassung gebracht. Mal kneifen oder mal Hauen kommt halt in dem Alter vor. Alles normal. Aber heute hat er es total übertrieben.

Er ist mich dermaßen angegangen, das war nicht mehr feierlich. Ich habe ihn zum Mittagsschlaf hingelegt und ich muss mich immer noch dazulegen bis er schläft. Dauert meist nicht lang. Aber heute hat er mit immer wieder fies ins Gesicht gekniffen und so gehauen, dass es geklatscht hat. Ich habe ihn immer wieder festgehalten und gesagt Nein, du tust mir weh. Das fand er dann so lustig, dass er nicht mehr aufgehört hat. Für ihn ein Spiel. Ich wusste nicht wie ich anders reagieren könnte und bin dann irgendwann aufgestanden. Er kam mir natürlich hinter. Ziel erreicht, trotz offensichtlicher Müdigkeit kein Mittagsschlaf. Nach einer halben Stunde haben wir es dann nochmal probiert und das gleiche Spiel. Er konnte die Augen kaum noch auf halten und war mittlerweile natürlich dermaßen drüber. Irgendwann hatte er dann wohl keine Lust mehr und hat sich hingelegt und geschlafen. Aber ich kann den Mist ja nicht über mich ergehen lassen. Es tut extrem weh, wenn er haut und kneift. Zwischenzeitlich ging er auch zum Beißen über. Natürlich war es heute durch die Übermüdung eine Extremsituation aber er macht das auch zwischendurch so manchmal, nur nicht mit solcher Ausdauer.

Wie geht ihr damit um? Festhalten und Nein findet er ja offensichtlich lediglich lustig. Also wie richtig "sanktionieren"?

Danke für eure Beigräge.

LG Mim

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Hey :)

Bei uns wird es nur schlimmer, wenn wir zu sehr darauf reagieren. In der beschriebenen Situation wäre ich wahrscheinlich viel eher aufgestanden. Meine Tochter ist dann aber auch einfach nicht müde und hat immer mal Tage, an denen Mittagsschlaf nicht nötig ist.

Ansonsten versuchen wir das Bedürfnis hinter dem Hauen/Beißen/Kneifen herauszufinden. Oft ist sie wütend/frustriert. Dann Alternativen anbieten: auf Kissen oder Pezziball hauen. Oder sie versucht, ihre Integrität so zu wahren, wenn sie z.B. nicht angezogen werden will. Dann drehen wir die Heizung hoch und warten, bis Anziehen okay ist. Manchmal ist sie auch einfach gelangweilt und nicht ausgelastet. Dann heißt es ziemlich schnell raus kommen.

Andere Kinder hat sie auch schon gehauen. Ein Kind wollte ihr ihr Spielzeug wegnehmen. Sie hat sich irgendwann nimmer anders zu helfen gewusst, als zu hauen. Da üben wir gerade das "nein" sagen. Ein anderes Mal wollte sie nur Kontakt aufnehmen, da haben wir ihr "hallo" beigebracht.

Die Minis meinen es nicht böse und manche sind eben körperlicher unterwegs. Aber es zehrt an den Nerven, das kann ich nur bestätigen. Trotzdem ist ruhig bleiben die beste Lösung.

LG

2

Beim ersten Mal sage ich: Aua, das tut weh. Nein, nicht hauen.
Beim zweiten Mal stehe ich auf und verlasse das Zimmer.

(Dann gibt es eben mal keinen Mittagsschlaf. Auch nicht meine Lieblingsoption aber was soll's.)

Ich lasse mir jedenfalls nicht von meinem Kind absichtlich Schmerzen zufügen. Und finde es wichtig, dass das Kind diese Grenze aufgezeigt bekommt, lernt und akzeptiert. Ich schlage mein Kind nicht - erwarte aber im Gegenzug von meinem Kind, dass ich auch nicht verletzt werde. Ein so kleines Kind hat das noch nicht so ganz verstanden und muss das erst lernen. Da braucht es Geduld. Aber ich bin diejenige, die die Grenzen definiert. Andere hauen und kneifen ist nicht erlaubt.

3

Huhu,

ich denke, Dein Kind war drüber (oder zu wenig müde=gelangweilt) und kam nicht aus der Situation. Ich denke, das Lachen kam daher, dass er unsicher war, weil Du uneindeutig reagiert hast. Mit Worten hast Du "nein" gesagt, aber Körpersprache/Mimik/Tonfall haben gesagt "ich kann ja eh nichts machen".

Ich hätte mich im Bett hingesetzt und streng gesagt "XY, hör auf zu hauen. Das tut mir weh, das möchte ich nicht." Meine Kinder merken genau, wenn sie eine Grenze erreicht haben und ich es ernst meine.

Und dann eine goldene Brücke aus der Situation bauen indem man z.B. eine Alternative anbietet. "Komm, wir kuscheln lieber" oder je nachdem, was Dein Kind gut runter holt. Körperkontakt, kein Körperkontakt, singen, erzählen, noch ein Buch anschauen, Spieluhr...

Vertraue auf Dich. Sage was Du meinst und meine was Du sagst. Und bleibe ruhig dabei. Was kann schon passieren?

Kinder wollen eigentlich kooperieren. Wenn sie so völlig aus der Spur laufen, dann stimmt etwas nicht. Schub, Krankheit/Zahnen, hungrig/müde, zu wenig Aufmerksamkeit, Streß... Dann brauchen sie unsere Hilfe.

Alles Gute! Du schaffst das!

LG Jelinchen

4

Hallo, meine Tochter ist zwar noch jünger (14,5 Monate), aber wenn sie mich beißt oder so, dann verwarne ich sie und sage, dass das weh tut und nicht lustig ist. Wenn sie es nochmal macht, nehme ich sie, setze oder Stelle ich sie aprupt weg von mir und sage, das tut weh. Danach ist sie so verduzt und weint und kommt selbst wieder und dann ist auch gut. Ansonsten würde ich auch sagen in dem Alter, das tut weh, lass das, beim zweiten Mal würde ich dann sagen du tust mir weh, ich gehe jetzt raus und den Raum verlassen. Manchmal mache ich Dinge wie Haare ziehen auch bei ihr selbst und ziehe etwas, natürlich nicht zu fest. Danach ist sie auch verduzt und lässt es meist, wenn ich dann noch dazu sage, dass tut weh. Lg