Kind so extrem unruhig und anstrengend

Hallo!
Ich muss mal mein Leid klagen und frage mich- ist es das Alter, ist er einfach so unruhiger Natur oder setzen wir zu wenig Grenzen und er hat zu wenig Halt?
Unser Kind ist jetzt 2 J 3 Monate. Er geht von 8-12 in die Betreuung (9 andere Kinder); ab Sommer haben wir zum Glück einen Vollzeitplatz.
Er ist einfach immer so unruhig und unzufrieden. Er hört einfach so gar nicht. Ich kann mich morgens überhaupt nicht fertig machen, er packt immernoch immer an die Klobürste, klettert aufs Klo oder macht sonst irgendeinen Unfug. Mein Mann macht ihn morgens fertig, sonst geht das einfach absolut nicht und auch das ist kein zuckerschlecken. Er schreit regelrecht immer nach dem, der aktuell nicht da ist und umziehen ist eh ein Thema für sich.
Er bleibt nicht einfach stehen, damit wir die Schuhe und Jacke anziehen, er muss immer und überall zurück gezogen werden. Dabei setzen wir schon eher wenig Grenzen bzw kämpfen nur den Kampf, den wir wirklich müssen.
Er ist total fordernd, kann keine 3 Minuten alleine irgendwo sein. Und auch wenn wir ihn die ganze Zeit begleiten, springt er von einem zum anderen.
Draußen und im Umgang mit anderen Kindern ist er ruhiger und ausgeglichener. In der Betreuung fällt er auch nicht sonderlich negativ aus; er sei aktiv aber alles im Rahmen. Aber zu Hause ist es kaum mit ihm auszuhalten. Alles ist ‚meins‘ und er tobt extrem, sobald es nicht so läuft, wie er es will. Ja, Autonomiephase- aber so????
Ich frag mich wirklich, woran das liegt und ob das noch besser werden kann, zumal wir im Herbst unser 2. Kind erwarten. Ob das so eine gute Idee war wird sich noch herausstellen😄

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Hallo!
Im Prinzip ist der eigene Kopf und das Welt-Entdecken ja normal und schwer von außen zu beurteilen.
Wo ich aber aufhorche, ist der Satz, dass ihr wenig Grenzen setzt. Es mag eine unpopuläre Meinung sein, aber Kinder, gerade jüngere und vor allem auch die impulsiven Persönlichkeiten brauchen klare Grenzen. Vielleicht sucht euer Kind die zu Hause.
Bedürfnisorientierte Erziehung meint die Bedürfnisse aller Familienmitglieder, nicht nur die der Kinder. Und wichtig ist die Unterscheidung von Wunsch und echtem Bedürfnis. Mit der Klobürste spielen ist zB kein Bedürfnis 😅
Ich würde nach und nach mehr Grenzen und Regeln einführen.
ZB einen kleinen Hocker aufstellen (den zB vorher mit viel Juhu zusammen kaufen oder verzieren, ihn Thron nennen oder was euch einfällt) darauf wird gesessen, bis Schuhe und Jacke angezogen sind. Immer wieder sagen, üben, zurück holen, loben. Vor allem am Anfang konsequent immer, keine Jacke ohne Hocker, kein rausgehen ohne Jacke. Das strengt am Anfang an, aber irgendwann klappt es.
Ein Korb mit Spielsachen, die es nur im Bad gibt, zur Beschäftigung, Klobürste und Mamas Sachen sind tabu. Wer sich nicht daran hält geht aus dem Bad, zB immer bei der zweiten Ermahnung.
Nur so als Beispiele. Beginnt mit einer Sache und steigert euch, bleibt klar und konsequent, erklärt warum es jetzt so ist, was euch stört, was euch wichtig ist, mit wenigen, klaren Worten. Je nach dem wie fit er sprachlich ist, auch nach eigenen Ideen fragen (zB was stört dich gerade?)
Letztendlich würde ich mir überlegen, was ihr als Familie für Grenzen braucht, um dann auch mit Baby alles gut zu wuppen.
Generell hilft auch oft, aus zwei Alternativen wählen zu lassen, wenn es die Möglichkeit gibt (gehst du zum Wickeltisch oder soll ich dich tragen? Blaue oder gelbe Jacke?...)

Vielleicht ist ja was für euch dabei.
Alles Gute 🍀

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Hallo!
Mein Sohn (2,5) ist genauso... und ich frage mich auch oft wann oder wodurch das endlich anders wird.
Wir haben auch schon viel versucht und ohne Kreativität und Konsequenz ginge gar nichts. Es ist und bleibt trotzdem anstrengend.
Z.B Wahlmöglichkeiten schön und gut,, aber wenn mein Sohn die schmutzige rote Hose anziehen möchte die gerade in der Waschmaschine ist will er genau die und da bringt es gar nichts, dass er sich zwischen zwei anderen Hosen entscheiden dürfte. Und wenn ich ihn aus dem Bad schicke weil er mit der Klobürste spielt (und wenn er mit der Klobürste spielen will, will er mit der Klobürste spielen, da hilft alles andere Spielzeug nix) dann ist das nicht sein Schaden sondern meiner, weil ich mich nicht mehr weiter fertig machen kann. Er findet sofort wieder etwas was er nicht machen soll. Er weiß sehr wohl was er darf und was nicht aber wenn ihm gerade danach ist sich durchzusetzen, dann geht das soweiter, )
Lange Rede, kurzer Sinn.... Ich kann dich gut verstehen, habe aber leider keinen Rat für dich!
LG

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Ja genau so ist es. Wenn ich ihn machen lasse, fallen ihm zig Dinge ein, die er nicht tun soll. Er macht Schubladen auf, räumt die aus, er klettert irgendwo drauf. Eigentlich bin ich den ganzen Tag beschäftigt damit, nein zu sagen.
Wir setzen ja auch Grenzen, so ist es nicht. Aber es kommt mir so vor als müsste ich ihn die ganze Zeit begrenzen, weil er eben so wild und unruhig ist