Spielzeug mit Besuch teilen

Unsere Tochter ca. 2.5 Jahre (Einzelkind) hat derzeit große Probleme ihr Spielzeug zu teilen.

Sie ist in der kleinen Krippe mit 10 Kindern, die meisten sind jünger.
Sie ist grundsätzlich ein sehr gefühlsstarkes Kind. Sprachlich für ihr Alter sehr weit.
Wir haben selten Spielbesuch, treffen uns meist auf dem Spielplatz. Da geht es mit dem Sandspiel einigermaßen, ist aber auch immer schwierig. Den Bagger vom anderen Kind nehmen ja, aber teilen geht nicht.

Nun war vor ein paar Wochen ein anderes Kind bei uns.
Meine Tochter wollte nicht das das andere Kind die Spielsachen anfasst und damit spielt.
Sie wurde richtig wütend und hat ziemlich geweint und sich eigentlich nicht mehr beruhigt als das andere Kind da war.
Zugänglich für "Argumente" war sie in der Situation leider gar nicht.

Heute Nachmittag kommt eine Mutter mit ihrer Tochter zu uns nach Hause. Ich habe wirklich Bedenken wie das heute wird.

Hattet ihr die Problematik auch schon mal?
"Verwächst" es sich?
Nur draußen treffen?
Öfter treffen zur Gewöhnung?

Bearbeitet von Schokolade28
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Hi

Ich sehe das so: erstmal muss man nicht teilen wenn man nicht will. In Sandkasten und so dice ich es okay nein zu sagen. Auch wenn man Spielzeug mit zur Oma nimmt, wenn das Kind nicht weil dass der Cousin damit spielt ist das OK. Gleichzeitig darf man auch ohne ausdrückliches ja nix von anderen Kindern auf dem Spielplatz, bei Oma, etc nehmen.

Aber es gibt eine Ausnahme: wenn jemand zu Besuch kommt muss geteilt werden. Das andere Kind kommt ja zum Spielen.

Wir machen das so: wir lassen nur ein, wen mein Sohn wirklich mag. Dann freut er sich schon Tage vorher drauf. Dann gehen wir morgens durch welche Spielsachen er auf keinen Fall teilen will. Die räumen wir weg. Dabei ist immer seine Puppe "sein Baby". Dann kommt sie weg dann spielt das aber Kind nicht damit. Mein Kind dann aber auch nicht so lang Besuch da ist. Und dann gilt die Regel: wer es zu erst hat spielt so lang damit wir er mag. Egal ob dass das Kind ist, das da wohnt, oder das andere. Man darf fragen, oder was tun tauschen anbieten. Aber ein nein ist ein Nein und zu akzeptieren. Wenn es dann Geschrei gibt tröste ich mein Kind aber das aber Kind spielt weiter... Zur Not geht man in ein anderes Zimmer und spielt da getrennt vom anderen Kind.
Wenn wir zu Besuch sind und ich merke dass ist ein Lieblingsspielzeug des Kindes da, versuche ich schon die Aufmerksamkeit auf ein anderes Spielzeug zu lenken und zu überreden zu tauschen. Das tun auch die anderen Eltern bei uns.
Bei uns hat das genau die einen Spielbesuch angehalten. Dann hat er gemerkt dass das Kind wirklich die Sachen haben darf und wir da konsequent sind und dann war es gut.

Achso Junior ist auch Einzelkind und 2.5. aber in den Alter verstehen die ja gut was man erklärt... Das einfach ausnutzen und vorher erklären und dann während des Besuches konsequent sein.

Das andere Kind bitten zu gehen würde ich nicht. Damit bestrafst du nur das andere Kind. Nicht deines. Deines hat dann gelernt, dass es damit bekommt was es will - das Spielzeug für sich allein.

Viel Erfolg euch! Ich verstehe das ist nervig... Ihr schafft das!

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Hey🤗

Ich beobachte das sehr oft und kenne solche Situationen natürlich. Unser Sohn muss seine eigenen Sachen nicht zwingend teilen. Wenn es allerdings darum geht, dass ein anderes Kind nun genau das haben möchte, womit er gerade spielt (sei es nun sein eigenes Zeug oder „Allgemeinspielzeug auf dem Spielplatz), werfen wir schon kurz ein, dass er ja teilen könnte, weil es zusammen doch auch schön ist. Damit er zumindest kurz drüber nachdenkt😉Er ist da nicht so emotional und die Situationen klären sich meistens schnell.

In dem Alter sind die Kinder ja noch nicht so empathisch und ich würde drauf vertrauen, dass sich das verwächst bzw Dein Kind das Teilen/angemessene Reagieren noch lernt. Dafür finde ich es aber wichtig, die Situationen nicht zu vermeiden und ruhig öfter Spielbesuch einzuladen. Auch wenn es unangenehm ist😬

Liebe Grüße!

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Danke für eure Anregungen!
Die "geliebten" Spielsachen weglegen ist auch eine Idee.
Ich denke auch, dass wir uns öfters drinnen treffen sollten, damit es nicht so besonders ist, wenn jemand anderes zum spielen kommt.

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Meine Tochter ist mittlerweile 3 J. alt. Sie hatte mal kurz vor dem 2. Geburtstag eine kleine Phase, in der sie ebenfalls nicht teilen wollte.
Ich habe ihr dann erklärt, dass sie dann auch kein Spielzeug von anderen mitbenutzen darf, wenn sie selbst nicht teilen möchte.
Als ihre Freundin ihr dann etwas von ihrem Sandspielzeug abgab, habe ich ihr dann nochmal gesagt, dass sie damit nur spielen kann, wenn sie im Gegenzug auch ihrer Freundin etwas von ihrem Spielzeug abgibt.
Seitdem gab es bei uns keine Probleme mehr.

Übrigens hatten wir das selbe Spielchen zum Thema "Abwechseln" z.B. auf der Schaukel.
Ihre Freundin muss nur abwechseln, wenn sie danach auch wieder den Platz räumt und es dann ein ausgewogenes Spielen ist.

Auch hier: Einmal klar gemacht, wie es zu laufen hat, danach keine Probleme mehr.

Alles Gute 🍀

Bearbeitet von -Jess-
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Ich habe genau dieses Thema den in der Kita angesprochen und gefragt, wie die es dort lösen, weil unserer jetzt auch langsam in diese Phase kommt.

Sie sagten, dass sie die Kinder zum gemeinsamem Spiel auffordern, wenn es auch gemeinsamen gespielt werden kann.

Wenn aber K 1 bspw. mit einem Auto spielt und K 2 möchte nun genau dieses Auto, dann muss K 2 warten, bis K 1 fertig gespielt hat. K 2 bekommt dann eine Alternative angeboten.

Damit gehe ich absolut mit, da man sich ja sonst im Teufelskreis drehen würde.

Grundsätzlich muss mein Kind aber zu Hause kein Spielzeug teilen, wenn er das nicht möchte. Ich teile meine Sachen ja schließlich auch nur, wenn ich das möchte.

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Naja, wenn du Leute explizit zum Essen einlädst, teilst du dein Geschirr ja auch - anders wäre es ja völlig unsinnig. Oder muss jeder sein Besteck mitbringen?
Wenn andere Kinder zu euch nach Hause eingeladen werden und ihr eigenes Spielzeug mitzubringen hätten, wäre das ein unsinniges Treffen.

Wir hatten 4 Kinder und oft jede Menge andere Kinder zu Hause. Es wurde auch wegen aller möglichen Sachen gezankt und gestritten, aber nie heftig oder länger um Spielzeug. Es gab ein großes Spielzimmer- die Kinder konnten ihr eigenes Zeug auch im eigenen Zimmer lassen, aber meist wurde auch Neues schleunigst ins Spielzimmer geräumt, einfach weil es mehr Spaß macht, zusammen statt allein damit zu spielen.

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Vollkommen unsinniges Beispiel. Selbstverständlich werden Alltagsgegenstände geteilt, das sind auch keine Gegenstände, die relevant wären. Aber meine Gucci-Tasche teile ich gewiss nicht.

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Meine Kinder sind keine Einzelkinder und hatten zwischen 2 und 4 trotzdem große Probleme mit dem Teilen. Sie verstehen in dem Alter ja auch erst das Konzept von mein und dein, weil sie da erst verstehen, dass sie autonom sind. In dem Moment wo sie begreifen dass sie sind, also eine wirkliche Ich Perspektive entwickeln, ist es nur natürlich dass sie Grenzen setzen und das hat auch mit Besitztum (also nicht nur Eigentum) zu tun. Es ist also sogar normal, dass sie sogar Sachen verteidigen, die ihnen gar nicht gehören, aber die sie gerade haben.
Ab 3 wurde das Verhalten immer seltener. So ab 4 - 4,5 klappte das Teilen dann ganz gut. Aber ist natürlich Phasen abhängig. Auch der Große mit fast 7 sagt noch ab und an - das ist meins, lass sie Finger davon. Aber das ist auch ok, denn wir machen das ja auch. An mein Handy oder mein Auto dürften sie ja auch nicht einfach so gehen

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Meiner Erfahrung nach verwächst sich das. Mittlerweile (Maus wird bald 4) passiert das eigentlich nur noch, wenn sie echt k.o ist. Ansonsten ist teilen, bzw. gemeinsam spielen kein Problem.
Was aber immer gut geklappt hat, war sie auf den Besuch vorzubereiten, zu sagen, dass wir ein paar Sachen zur Seite Packen können und wenn der Besuch dann da war, zu ermuntern etwas zu zeigen oder rauszusuchen, womit sie beide spielen können. Klappt aber auch besser, je gewöhnter sie an die Situation sind.

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Was bei uns oft hilft, ist im Vorfeld zu besprechen, ob es etwas gibt, dass das Kind auf keinen Fall teilen will (weil es eben gerade super wichtig und heilig ist). Das räumen wir dann VOR dem Besuch weg, damit es "in Sicherheit" ist. Der Rest muss geteilt werden, das klappt dann oft wesentlich besser, aber erfordert natürlich auch oft noch Begleitung (z.b. Kind zeigen dass man sich abwechseln, tauschen...) kann.

Von einem grundsätzlichen "du musst nicht teilen wenn du nicht willst" halte ich nicht viel, dann kann man auch niemanden zu sich nach Hause einladen. Aber im Vorfeld dafür sorgen, dass besonders lieb gewonnene Dinge nicht mit dem Besuch geteilt werden müssen hat schon einige Playdates gerettet

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Mein Sohn ist 4 und es ist mittlerweile noch ausgeprägter bei ihm.
Spielzeug, das er absolut nicht teilen möchte kommt weg. Gleichzeitig hilft es wenn das Besuchskind ein eigenes Spielzeug dabei hat. Das machen wir auch, wenn wir auswärts zu Besuch sind. Dann gibt es einen tollen Grund zum Tauschen.
Auf dem Spielplatz muss er akzeptieren, dass wenn er nicht teilt, andere Kinder auch Nein sagen dürfen.