Alle paar Minuten etwas anderes…

Ich denke, dass das normal ist.
Beim essen stellen wir unserem meist eine breite Palette hin von essen.
Er bekommt z.b.
Toast mit Marmelade, dazu ein gekochtes Ei, eine scheibe Wurst, Snacktomaten, geschälte Gurken und vielleicht noch geschnittene Äpfel/Trauben.

Er beißt dann in den Toast und als nächstes nimmt er ne Tomate und dann die Traube.
Und er beißt sich durch und hat am Ende meist alles aufgegessen. Im Kindergarten bekommt er das auch so eingepackt und er fndet es toll.

Schau mal zu den asiatischen Kulturen. Da ists ganz normal, dass du 10 Schälchen hast wo immer was anderes drauf ist und immer bissel. Und du isst viele Variationen pro Mahlzeit. Vielleicht liegt diese Essmethode deinem lieber.

Und was die Tonies angeht hats vielleicht einen Grund. Z.b. er mag den anfang besonders und will den in dauerschleife hören, geht aber nicht. Oder aber er war übermüdet und hat verzweifelt nach Möglichkeiten gesucht weiter wach zu bleiben. Sowas ist hart, haben wir akutell auch immer wieder. Da muss man das Kind halt irgendwie austricksen.

Ich kenne das sehr gut von unserem 2,5 Jährigen. Ich interpretiere es meist so: du tust deinem Kind auf jeden Fall schonmal was Gutes, dass es Entscheidungen treffen darf. Das machen nämlich bei weitem nicht alle Eltern. Aber für das Kind ist das manchmal auch garnicht so einfach, weil sich für etwas entscheiden meist bedeutet sich gegen etwas anderes zu entscheiden. Und mit dieser Konsequenz zu leben ist natürlich nicht immer einfach. Daher versuchen wir ein Mittelmaß zu finden. Wenn es vertretbar ist darf er sich auch umentscheiden (Z.b. er möchte mit einer Sache spielen und 5 Minuten später mit einer anderen). Bei anderen Sachen muss er aber auch mal damit leben sich für etwas entschieden zu haben (z.b. beim Anziehen, da ich sicherlich nicjt ihn dann 5x widder umziehe). Das alles besprechen wir immer gut mit ihm, so können wir oft Wutanfällen vorbeugen (aber natürlich auch nicht immer)

Das ist normal. Zumindest denke ich es.

Jetzt mit fast drei versteht sie das ab und an zumindest beim Essen. Wenn ich ihr gerade ein Brot mit XY geschmiert habe bzw. sie sich selbst und dann plötzlich was anderes will, dann soll sie das erstmal aufessen. Allerdings bin ich auch dazu übergegangen immer nur eine halbe Brotscheibe oder sogar weniger zu schmieren, weil man die besser aufessen kann für den nächsten Aufschnitt 😅. Ich hatte nämlich keine Lust mehr beim Essenstisch ausschließlich damit beschäftigt zu sein ihr alles anzureichen und selbst gar nicht zum Essen zu kommen.

Vielleicht hilft das?

Lass ihn brüllen, irgendwann hört er auf. Er hat mittlerweile schon gemerkt, dass er seinen Willen bekommt, solange er nur lang genug brüllt.
Er muss merken, dass es Grenzen gibt. Er darf sich ja Tonies aussuchen und auch wechseln, aber wenn er kein Ende findet, müsst ihr das für ihn machen.
Beim Essen genauso: er darf sich aussuchen, was er möchte (wenn es etwas Neues ist, erstmal nur ganz wenig geben / probieren lassen) und etwas anderes gibt es nur, wenn das andere aufgegessen wurde.
Meine Kinder dürfen auch grundsätzlich entscheiden, aber wenn sie es nicht schaffen, übernehmen wir Eltern die Entscheidung. Punkt. Meine Kinder wissen das und sie wissen, dass wir die Regel durchziehen. Funktioniert wunderbar, auch bei unserer zweijährigen schon.

Ich habe zwei Überlegungen dazu.

Die erste ist: Ich würde dem Gebrüll nicht immer nachgeben.
Wenn er tagsüber alle zwei Minuten einen neuen Tonie auflegt, finde ich das nicht schlimm. Wenn es ums Schlafen geht, dann nicht.
Wenn er nie aufisst und dafür lauter verschiedenes Essen anfängt, finde ich das auch nicht in Ordnung.
Mit Gebrüll kann man Dinge nur durchsetzen, wenn der andere auch nachgibt. Es gibt bestimmte Dinge, da geben wir nicht nach, das muss sein. Unsere Tochter hat sehr schnell bemerkt, wo sie protestieren kann und wo nicht.

Die zweite Überlegung ist: Vielleicht hat er zu viel Auswahl.
Unsere Tochter (frisch 3) ist oft total überfordert, wenn sie aus einer Fülle von Sachen aussuchen darf. Wir geben ihr meistens eine kleine Auswahl: Möchte sie Leberwurst oder Frischkäse aufs Brot? Möchte sie eine Banane oder Weintrauben? Möchte sie Petterson und Findus oder Conni?
Dann fällt ihr die Entscheidung viel leichter. Wenn wir bemerken, dass sie sich beim Essen mit der Entscheidung schwertut, dann schmieren wir zum Beispiel nur ein halbes Brot oder geben nur wenige Trauben, damit sie aufessen kann und trotzdem noch das andere bekommen kann, wenn sie möchte.

Funktioniert es denn ansonsten gut, dass er zu einem Tonie einschläft? Unsere Tochter könnte das nicht, das würde sie wachhalten, weil sie fertig zuhören möchte. Wir lesen abends vor und egal wie müde sie ist: Sie schläft erst ein, wenn die Geschichte fertig ist.

Darf ich insgesamt ein mal vorsichtig erfragen, was du hören möchtest? Auf alle "ist normal kennen wir auch" Antworten gehst du ausweichend ein, gibt man dir Tipps hast du sie alle schon probiert und rät man dir das offensichtlichste, also lass ihn sich ausbrüllen bis es ihm zu doof wird, willst du das nicht. Also ich fürchte ohne dass DU etwas änderst, wird sich das Kind nicht ändern.

Nachts würde ich keinen Toni mehr erlauben! Schlimmer als komplett wach im Wohnzimmer kann es ja gar nicht kommen.

Auch beim Essen heißt es spätestens, wenn ich mir veralbert vorkomme, stopp.

Irgendwann hören sie ja auf zu schreien und ihr bleibt da, um zu trösten. Ablenken sehe ich eher als Aufschiebung des Problems.

Alles Gute und gute Nerven

Also …

Das brüllen lassen macht es noch schlimmer!

Vorletzte Nacht hat er sich so in Rage gebrüllt, dass er alles vollgekotzt hat…

Er fängt auch wieder an ALLES aus dem Bett zu werfen…

Dann sitzt er da, brüllt und brüllt und brüllt…. Stundenlang! Zwischendurch schläft er im sitzen ein, für ein paar Sekunden und dann brüllt er wieder!

Wir kommen an unsere Grenzen!