An die Mamas von Nicht-Kuschlern

Hallo,

liebe Mamas (oder Papas) von Nicht-Kuschel-Kindern. Wie geht ihr damit um, dass eure Kleinkinder wenig kuscheln? Ist es euch egal, nehmt ihr es persönlich, wünscht ihr euch das anders, hofft ihr vielleicht noch?
Wir haben einen kleinen Wirbelwind zu Hause, der sehr viel Energie und Temperament hat. Er war noch nie so der Kuschler und ist lieber in Bewegung. Er ist 23 Monate. Manchmal setzt er sich für paar Sekunden-wenige Minuten auf meinen Schoß sind wir gucken ein Buch. Oder zum einschlafen, da liegt er am liebsten im Arm. Er wird auch nicht so gerne getragen und will lieber alles selber machen und selber laufen

Aktuell ist er auch noch krank (Bewegungsdrang nur minimal gedämpft 😄🔫). An so einem Tag wie heute ist mir doch nochmal aufgefallen, dass ich es echt vermisse, ihn mal so richtig knuddeln zu können. Grade jetzt würde ich ihn am liebsten einfach halten und ihm Kraft schenken, lässt er aber auch nicht wirklich zu. Manchmal fühlt es sich fast wie Ablehnung ab, wenn er dann auch meine Hand wegstößt oder sich vielleicht beim Tragen sogar wegdrückt.
Bin für den Moment grad einfach traurig und hab mich gefragt, wie da andere Eltern mit umgehen, denen es ähnlich geht. Und vielleicht gibt es hier ja welche davon :)

(Und bitte kein- sei froh, dass das Kind nicht 24/7 an dir klebt, dann kommt man zu nix. JA, das mag sein)

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Das es mir egal ist, kann man so nicht sagen, aber ich akzeptiere es und nehme es auf keinen Fall persönlich. Ich musste sogar eher schmunzeln als mein Kleiner beim abholen aus der Betreuung die Mami von seinem Freund (gemeinsam mit seinem Freund) umarmte, aber mich eigentlich nie. 🙃
Ich kenne es nämlich aus meiner Kindheit - irgendwann wollte ich es auch nicht mehr so eng haben und das wurde nie akzeptiert. Ich musste immer Küsschen gegen meinen Willen geben oder die Oma drücken weil sie sich ja dann so freut. Grauenvoll!

Ich erfreue mich an den Kleinigkeiten, zum Beispiel wenn ich Junior mal drücken darf, weil er sich weh getan hat. Manchmal stecke ich auch die Arme zum knuddeln aus und er kommt tatsächlich 1s zum knuddeln. Das muss eben reichen. 😅 Für mehr knuddel ich meinen Mann. Der ist zwar auch nicht der Knuddler, aber der muss da dann durch. ✌🏻

In gewissen Situationen (Krankheit, Wut, Unruhe,..) macht mich es auch eher hilflos, wenn ich gern irgendwie Unterstützung spenden möchte, das aber abgelehnt wird. Dafür habe ich auch noch keine gute Lösung gefunden. Traurig darf man darüber sicherlich auch sein, aber man muss es versuchen zu sehen wie es ist: das Kind macht es nicht aus Boswilligkeit sondern zeigt noch unverblümt was es gerade braucht und möchte. Das finde ich wiederum gut, denn mein Kind soll mit allen seinen Wünschen und Problemen zu mir kommen können und nie das Gefühl haben es müsse so und so sein, nur damit Mama glücklich ist.

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Verstehe ich nur zu gut. Unsere jüngeres Kind war noch nie ein Kuschelkind, maximal abends im Bett hat man eine Chance. Ansonsten bekommt man ein, zwei Sekunden und dann wird man knallhart weggeschickt (verbal und nonverbal). Bei unserem älteren Kind war es nicht ganz so krass, aber auch nicht sehr intensiv. Das kommt erst jetzt (knapp 4).

Es ist manchmal schwer, das nicht persönlich zu nehmen. Aber man kann nichts machen, ist einfach Typsache. Ich genieße jede Sekunde, wo er von selber mal kommt. Und das passiert häufiger, wenn ich ihn machen lasse und nicht frage, ob er mal kuscheln will :-D Er mag momentan Kitzeln sehr gerne - da hat man eine Chance ;-)

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Du könntest mein Kind beschreiben. Meiner ist auch kein kuschler und anfangs hat es mich doch sehr getroffen. Er ist nun 10 Monate alt und fängt soooooo langsam an mal zu kommen und sich zu mir zu setzen. Oder seinen Kopf auf meine Beine legen. Kürzlich wurde er krank und suchte den körperkontakt. Das ließ mich stutzen und es stellte sich heraus das er Corona hatte. Er schlief auf uns und war wirklich nur bei uns. So leid er mir tat, aber wenigstens die kuscheleinheit scheint er gebraucht zu haben. Nun ist er wieder fit und benötigt keine kuscheleinheit mehr. Aber ich lese viel vor und wir schauen uns Bücher an. Da setze ich ihn mir immer auf den Schoß. Sonst mag er nicht mal das. Wenn man ihn auf den Arm nimmt dreht er sich sofort weg. Komisch, das er die Babytrage akzeptiert und sogar sein erstes Tagschläfchen darin macht. Persönlich nehme ich es auch nicht, aber traurig darüber bin ich schon.

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Ich hab auch einen Nicht Kuschler zu Hause ;)

🤷‍♀️ bis auf die NeugeborenenZeit war er immer schon so..

Die letzten Monate wurde es etwas besser- manchmal kommt er jetzt von sich aus und möchte kurz in den Arm genommen werden.. so für 5 Sekunden (dann ist es aber genug Mama)

Wenn ich ihn kuscheln möchte höre ich immer nur „nein nicht soooo fest“ 😅 jeder Arm der auf ihm liegt etc. Ist ihm zu viel
Wirklich mal drücken geht gar nicht 😣😬😵‍💫

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Ich habe in meiner Umgebung kein einziges Kuschel-Kind in dem Alter, meiner Tochter inklusive.
Ich glaube die Kuschel-Phase kommt erst später.

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Meine Große (5) war schon immer sehr anhänglich und kuschelbedürftig. Ist sie immernoch, nur halt nicht mehr so intensiv wie früher. Meine Kleine (2) ist dagegen eher er Typ "Wirbelwind" - man kann mit ihr selten in Ruhe ein Buch lesen und selbst abends ist es unmöglich in Ruhe zu kuscheln, sie will dann immer direkt aufstehen und irgendwas spielen oder machen. Ich habe es einfach akzeptiert und siehe da: ab und an (selten aber immerhin) kommt sie nun von sich aus und schmiegt sich an mich - teilweise wirklich einfach so mitten am Tag. Wenn sie richtig krank ist (also Fieber und nicht nur eine Erkältung), dann mag sie es einfach nur bei imir im Arm zu sein. Darf sie dann natürlich auch :-)

Ich denke man muss halt einfach akzeptieren, dass Kinder unterschiedlich sind.