Toiletten- und Töpfchenproblem mit 4 1/2 Jahren

Hallo Community,

ich benötige mal Meinungen zu einem Thema, mit dem wir sicher nicht ganz alleine sind. Kurz zusammengefasst: Unsere Tochter (nennen wir sie Heidi) braucht für das große Geschäft generell noch eine Windel und für das kleine unterwegs eine.

Und jetzt etwas ausführlicher: Heidi hat schon sehr früh (ich würde sagen ab ca. 1 1/2) ihre Geschäfte sehr bewusst verrichtet. Sie hat sich für das große Geschäft dann immer zurückgezogen (unter einen Tisch oder in eine Zimmerecke) und hat dann Meldung über den Vollzug gemacht. Auch bei Pipi wussten wir immer, wenn sie macht. Sie hat das nicht unbewusst beim Spielen oder so rausgelassen. Weil sie das so gut gemacht hat, haben wir uns dann wahrscheinlich zu sehr darauf verlassen, dass sie das schon macht, und sie nicht aktiv ans Töpfchen oder die Toilette herangeführt. Irgendwann haben wir dann doch mal damit anfangen, aber wahrscheinlich zu spät für ihre Entwicklung. So haben wir es erst mit 3, als sie schon im Kindergarten war, geschafft, dass sie für Pipi aufs Töpfchen geht.

Es klappt sehr gut ohne Windel (außer großes Geschäft). Wie gesagt, sie hat das alles sehr gut unter Kontrolle, sodass wir die bisherigen "Unfälle" an einer Hand abzählen können. Auch Nachts schläft sie schon lange ohne Windel.
Nur was wirklich problematisch ist: Sie geht nur bei uns zuhause oder bei den Großeltern aufs Töpfchen oder die Toilette. Es darf dann auch keiner mit im Bad sein (was ja OK ist, ich will das ja auch nicht). Oftmals muss man sie jedoch nötigen, zu gehen. Sie wehrt sich dann häufig und sagt, dass sie nicht muss. Wenn sie dann nachgibt, kommt aber schon einiges...
Im Kindergarten und an anderen Orten geht leider gar nichts. Woran das liegt bekommen wir leider nicht aus ihr raus. Sie sagte mal, sie will nicht, dass es jemand hört. Haben an dem Punkt schon alles probiert, ihr zum Beispiel versichert, dass man nichts hört, und dass das nicht schlimm ist, aber nichts zu machen.
Wahrscheinlich hängt es schon mit der aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Privatsphäre zusammen. Wir hatten letztens Besuch, wo ein gleichaltriger während ihres Geschäfts die Badtür öffnen wollte, und wir die Tür nicht bewacht hatten. Das gab viele Tränen und wir konnten sie nur schwer beruhigen.

Demnächst steht eine Übernachtung bei einer Freundin an. Wir haben letzte Woche dann gesagt, dass das nur geht, wenn sie dort vor den Schlafengehen Pipi macht. Jetzt will sie nicht mehr dort schlafen.
Wir haben seither nicht mehr darüber gesprochen, die Mama der Freundin ist informiert und wir lassen es halt einfach mal laufen. Zur Not holen wir sie ab. Richtig überzeugt sind wir nicht von dem Plan, haben aber auch keine andere Idee.
Wie kann man Kindern die notwendige Sicherheit vermitteln, aufs Klo zu gehen?

Das zweite große Thema: großes Geschäft. Da haben wir schon so ziemlich alles versucht:
- Anreize über Belohnungen (ich weiß, nicht optimal...) => seit ca. einem Jahr wartet eine Duplo-Eisenbahn im Keller...
- keine Windeln mehr gekauft, "wir haben jetzt noch x Windeln" => hat dazu geführt, dass sie es sich über mehrere Tage verhoben hat, bis wir sie dann mit Zäpfchen (und Windel) erlöst haben. Die Option, sie nach dem Zäpfchen aufs Töpfchen zu setzen kam für uns nicht infrage. Denn so ein Kontrollverlust trägt sicher nicht zum besseren Verhältnis zu dem Thema bei...

Und da sind wir nun: eigentlich haben wir uns damit abgefunden, dass wir halt geduldig sein müssen. Aber immer wieder gibt es Situationen, wo es sich auch auf unsere Tochter auswirkt (so wie die anstehende Übernachtung), wo wir uns dann Gedanken machen, wie wir ihr helfen können. Das es uns auch nervt, Windeln zu kaufen und diese mitnehmen zu müssen, ist klar. Da können wir aber drüber stehen.

Vielleicht hilft das bei der Beurteilung: Generell ist unsere Tochter häufig extrem schüchtern bis sie dann auftaut. Das geht sogar soweit, dass sie sich auf dem Spielplatz vor zufällig anwesenden Kindergartenfreundinnen versteckt. Hingehen und Hallo sagen traut sie sich nicht.

Außerdem noch ein Aspekt: Heidis Eigenheiten erinnern mich ganz stark an meine Kindheit: Ich war extrem schüchtern, ein Heimsch****** und hatte mit fremden Toiletten ebenfalls ein Problem (Schulanfängerübernachtung ohne Toilettengang...). All das hat sich mit dem Erwachsen werden erledigt. Aber es hat mich in meiner Kindheit schon so stark eingeschränkt, dass ich das Heidi gerne ersparen würde.

Was meint ihr dazu? Weiterlaufen lassen und sie nach Kräften unterstützen, ermutigen usw.? Hilfe holen?

Vielen Dank für jeden Input.

Liebe Grüße
Fabian