14 Monate schlägt wild um sich. Normal?

Ich muss jetzt mal ganz doof fragen ob das so noch normal ist, oder ob ich mit unserem Sohn deswegen mal zum Arzt sollte.
Er war schon immer ein ganz mieser Schläfer! Aber mit jedem Entwicklungsschritt den er gemacht hat wurde vor allem das einschlafen immer schlimmer.
Das Problem an der Sache ist, dass vor allem die Einschlafbegleitung immer schwieriger wird für mich denn sobald das toben und versuchen wieder aus dem Bett zu kommen vorbei ist schlägt und tritt er wild um sich. Er hat mir dabei schon mehrfach so ins Gesicht getreten, dass meine Lippe blutet, wirft sich mit dem ganzen Körper quer durchs Bett und schreit und weint wie verrückt. Kuscheln ist in diesem Zustand unmöglich, reden, streicheln, singen etc haben nur in 50% der Abende eine Wirkung (ich glaube das kriegt er zum Teil nicht Mal mit). Was er aber bemerkt ist, wenn ich sein Bett verlasse um mich in meins daneben zu legen, dann brüllt er wie am Spieß und versucht hinterher zu kommen.
Dieses Problem besteht nun seit fast 3 Monaten. Zu Anfang waren es nur die letzten 2,3 Minuten vor dem Einschlafen, nun dauert diese Phase wenn's ganz übel läuft auch mal eine Stunde.
Ist das in dem Umfang noch normal? Er bekommt aktuell 4 Backenzähne und 2 Eckzähne. Können die wirklich SOWAS auslösen (Die Theorie meines Mannes)? Ist das eine Phase?

Ich sollte noch dazu schreiben, dass es egal ist wann er ins Bett gebracht wird, dieses Theater haben wir immer. Er ist also weder übermüdet, noch nicht müde genug.
Wir hatten das auch schonmal so schlimm wenn er nachts bei mir geschlafen hat (deswegen gibt's auch kein Familienbett mehr), dass er sich nachts angekuschelt hat und dann die ganze Nacht über jammernd um sich geschlagen und getreten hat. Aber sobald ich ihm mehr Platz gemacht habe ist er aufgewacht und hinterher gekommen. In seinem ist er viel entspannter wenn er erstmal schläft!

Bearbeitet von janamaria92
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Ich weiß nicht inwiefern es normal ist, aber das hört sich ziemlich nach meiner Tochter an. Sie sind halt wütend und wollen nicht schlafen. Das wird rausgelassen.
Bei ihr hat in dem Alter geholfen den Tag Revue passieren zu lassen. Wir haben ihr also erzählt was sie den Tag über so erlebt hat. Später, als sie mehr sprechen konnte, hat sie selbst berichtet. Wir hatten das Gefühl, dass das sie runter bringt. Ich wüsste nichts, was der Arzt machen kann. Habt ihr noch mehr Baustellen? Dann könnte eher einer Erziehungsberatung helfen. Oder eher ein Schlafcoaching?

Inzwischen ist sie drei, geht häufig aus eigener Motivation schlafen und schläft binnen zehn Minuten ein. Es wird besser!

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Guten Morgen und erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube eine Erziehungsberatung ist bei uns da fehl am Platz. Er haut mich ja nicht bewusst der gezielt, es passiert einfach "im Eifer des Gefechts" während er vor sich hin wütet.
An einen Arztbesuch habe ich gedacht weil ich nicht wusste ob das Normal ist. Und falls es wirklich an einem richtigen Problem liegen würde (schmerzen, regulationsstörungen etc) hätte ich jetzt gedacht, dass da ein Kinderarzt oder das SPZ der richtige Ansprechpartner wären 🤔
Ja, das mit dem erzählen und reden funktioniert hier auch, aber nur wenn er noch "ansprechbar" ist. Wie gesagt in 50% der Fälle bekommt er es glaube ich gar nicht mit dass ich mit ihm spreche oder ihm den Rücken streichel.

Schön, dass sich das bei euch so "früh" wieder gelegt hat. Ich habe mich hier schon vor meinem geistigen Auge die nächsten 5 Jahre jeden Abend so gesehen 🙈

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Unser Großer war auch schon immer ein unruhiger Schläfer und Einschläfer. Wir haben ihn deshalb bis er 1,5 Jahre alt war immer mit der Trage in den Schlaf getragen. Kommt das bei euch in Frage?
Ab 2 Jahren war der Körperkontakt beim einschlafen nicht mehr soo wichtig und wir konnten ihn vor die Wahl stellen: einschlafen im Arm ohne getreten zu werden, oder einschlafen mit nur einer Hand auf dem Rücken und ansonsten Sicherheitsabstand. Er hat sich dann zunehmend für mehr Abstand entschieden, weil er die Bewegung einfach braucht. Mit 2,5 Jahren hat er uns dann ganz aus dem Zimmer geschickt und wollte alleine mit Hörbuch einschlafen. Er hat wohl gespürt dass seine wilden Bewegungen uns Eltern unruhig machen und wollte lieber keine Zuschauer, während er wild im Bett herum turnt.

Er ist jetzt bereits 4,5 und turnt immer noch jeden Abend wild herum. Manchmal möchte er Gesellschaft oder kuschelt sogar für 10min, bevor er über die Begrenzung in sein Bett klettert und das Turnen los geht. Also es wird nicht wirklich weniger, er braucht das abends. Aber solange wir Eltern Abstand halten dürfen, ist es ja nicht so schlimm.

Und ja, zahnen macht bei meinen Kindern die Einschlafsituation viel schwieriger. Aber da mindestens 70% des zweiten Lebensjahres gezahnt wurde, muss man ja trotzdem eine Lösung finden.

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Guten Morgen und vielen Dank für deine Antwort!
Tragen kommt leider nicht ins Frage, da er die Trage hasst und sich immer wieder gegen uns stemmt und versucht sich darin zu drehen. Tragen klappt zwar theoretisch, aber nur auf den armen und dafür ist er mir mit seinen knapp 12 KG inzwischen einfach zu schwer geworden 🙈
Zum Mittagsschlaf ist mein bester Freund im Moment der Kinderwagen. Sobald er da drinnen erstmal über einen gewissen Punkt ist kann ich ihn ganz einfach ablegen und er schläft friedlich ein. Leider ist sein Zimmer aber im 1. Stock, der Kinderwagen passt nicht dir Treppe hoch und der Weg nach oben ist zu weit, bis wir im Zimmer sind ist er immer wieder hellwach 😫

Aber es tut gut zu lesen, dass auch andere so zu kämpfen haben oder hatten. In unserem Umfeld sind ausnahmslos alle Kinder ganz einfach ins Bett zu bringen. Eine einzige Freundin macht Einschlafbegleitung und wenn ich höre, dass sie wieder so lange gekuschelt haben Frage ich mich erst Recht ob mit unserem Sohn irgendwas nicht in Ordnung ist.

Und mit 2,5 alleine einschlafen klingt traumhaft 😍 klar, keine Garantie, dass das hier auch schon so früh klappt, aber es macht Hoffnung.