Affektkrampf

Benötigt die Kita eine ärztliche Bescheinigung wenn mein Kind Affektkrämpfe bekommt?

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Nein, meines Wissens nach nicht. Ist ja auch kein gesundheitsbedrohlicher Zustand, auch wenn es für Außenstehende oft sehr dramatisch aussieht. Ich schätze mal die Erzieher kennen das. Aber zur Sicherheit kannst Du es ja dort erwähnen.

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Ich würde unbedingt den Kinderarzt mit ins Boot nehmen, der evtl eine Bescheinigung mit Handlungsanweisungen mitgibt.
Ich habe in einer Kita gearbeitet und kann nicht sagen, dass ich das kannte (musste gerade googeln) oder das bei uns zum Alltag gehört hätte.

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Ich bin auch davon ausgegangen, dass sie das kennen müssten und dem war nicht so. Ich habe ihnen die Handlungsanweisung vom Arzt kopiert. Also was mann machen muss bei einem Anfall: Anpusten, nicht hoch nehmen, sondern stabilisieren und hinlegen. Bereit sein den Notarzt zu rufen falls sich der Krampf nicht löst. Auf Desorientierung achten.

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Nicht hochnehmen? Notarzt?
Das ist doch kein epileptischer Anfall
Affekt-, Schrei- oder Wutkrämpfe sind diese wie die Überreaktion des Gehirns auf emotionale Belastungen ... Im Normalfall wenn sich Kinder weh getan haben, erschrocken sind oder ihrem Willen nicht bekommen ...

Letzteres ist bei uns überwiegend der Fall, aber auch, wenn er sich dann doch Mal so weh getan hat, dass das Hirn es irgendwie nicht richtig verarbeitet bekommt

Ich zähle schon nicht mehr mit, mehrmals die Woche steht das bei uns auf dem Plan, zum Glück noch nie mit einer Ohnmacht, aber dass er sich so in "rage" weint bzw schreit, dass er keine Luft mehr holt ... Natürlich hat er keinen Einfluss darauf.

Im Nachhinein wissen wir jetzt, dass unser Spatz das schon mit ein paar Monaten hatte, meistens beim wickeln, wenn er das extrem geweint hat, hat er manchmal nicht mehr weiter geatmet, dann hab ich ihn rein instinktiv angepustet und gut war es ... Als er mit ca einem dreiviertel Jahr in irgendwas wie eine Trotzphase gekommen ist (die immer noch anhält) hab ich es dir ersten Male bewusst wahrgenommen und als er mir dabei einmal fast weggeblieben ist, hab ich mich mal belesen ... Alles hat auf diesen Affektkrampf hingewiesen ... Kurz drauf hatten wir sowieso einen Impftermin und ich hab den Arzt gefragt

Der hat total gelassen reagiert, hat knapp erklärt was ich aus dem Netz wusste, dass es nicht gefährlich ist, selbst wenn es in äußersten (seltenen) Fall zu einer kurzen Ohnmacht kommt, da die eine Schutzfunktion des Körpers ist um den Krampf zu lösen und die Atmung in Gang zu bringen ... Ich vergleiche es mit einer Schlafapnoe... Anders herum halt ... Da weckt uns das Hirn kurz auf, damit wir wieder atmen und bei der Ohnmacht dieses Schreikrampfes knockt es dass Kind kurz aus damit es wieder atmet ... Mit dem Wissen bin ich wesentlich ruhiger

Noch dazu meinte der Arzt, alles tun (sanft natürlich) um das Kind aus der Situation zu holen und im Fall der Fälle, vor schaffen zu schützen und wenn der da vor mir steht und schreit, und keine Luft holt, dann nehme ich ihn automatisch und den Arm, nehme ihn zu mir hoch, entweder um nur wie üblich zu pusten oder ihn, was bei uns gut hilft, ruhig aber laut anzusprechen, dass er atmen oder Luft holen soll ... Nix mit stabiler Seitenlage oder so .. warum auch, wichtig ist, dass er nicht stürzen kann sollte er das Bewusstsein verlieren ...

So zumindest das meiste was ich gelesen hab und mein Arzt mir gesagt hat

In der Krippe würde ich zwar bescheid geben, aber, wenn es nicht gravierend ist, kein Drama draus machen

Ich vermute sowieso, dass das mehr Kinder haben als man meint, nur die meisten dann durch andere Kinder oder Umstände schnell aus der Situation gezogen werden und Eltern oder Erzieher das gar nicht realisieren

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Ich glaube das fällt von Kind zu Kind echt anders aus.

Meine dreijährige krampft schon beim ersten oder zweiten Schrei wenn sie sich richtig wehtut. Und sie wird jedes Mal ohnmächtig. Wir sagen ihr zwar sie soll atmen und pusten sie auch an, wenn wir schnell genug da sind, aber das vermeidet bei großem Aua keinen Krampf. Zumindest bei uns.

Zum Thema hochnehmen. Sie ist mir einmal fast komplett hinten übergekippt, weil ich nicht mit einem Krampf gerechnet hatte. Wie im Horrorfilm. Ich bin mir nicht sicher ob ich mich vielleicht falsch ausgedrückt habe. Ich nehme sie natürlich in den Arm und tröste aber ich geh eben zu ihr runter. Einfach auch weil sie schwer zu halten ist, wenn der ganze Körper schlaff wird. Und mit Stabilisieren meinte ich auch nicht stabile Seitenlage sondern einfach die Bereitschaft sie zu fangen und hinzulegen.

Dass das ganze nicht wirklich gefährlich ist, ist mir klar. Aber in der Kita wurde beim ersten Krampf dort tatsächlich der Notarzt gerufen weil das keiner kannte und ich musste aufklären.

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