Luxusproblem Süßigkeiten

Ihr Lieben,

Kurz mal zu unserer Situation: wir haben bisher nur ein Kind (2,5) und weder mein Mann noch ich sind große Naschkatzen, daher hatten wir auch schon vor dem Kind selten mal Süßigkeiten daheim.
Unser Kind kennt es also nicht und er fragt auch daheim nicht nach Süßigkeiten. Obst ist immer griffbereit, auch zu den Hauptmahlzeiten immer mit am Tisch so dass er sich nach Bedarf bedienen kann, klassischen Nachtisch nach dem Essen gibt es auch nicht. Wir gehen mal ein Eis essen, zu Geburtstagen gibt es Kuchen, also jedes Mal wenn alle was bekommen, bekommt er selbstverständlich auch eine Kugel Eis oder eben ein Stück Kuchen. In der Kita gibt es sicherlich auch etwas, dass er im Rahmen seiner ausgeprägten Nussallergie essen darf.

Nun war ich vor kurzem mit drei befreundeten Müttern unterwegs und wir sind auf das Thema gekommen. Die drei waren einstimmig der Meinung, dass unser Vorgehen ein ungesundes Verhältnis zum Essen fördert, weil unser Kind dann eben an anderer Stelle das, was es bei uns nicht bekommt maßlos kompensieren will und eben wo anders den Süßkram in sich hineinstopfen wird.

Intuitiv halte ich das jetzt mal für Quatsch. Ich verbiete nichts und gönne es meinem Kind. Aber wieso sollte ich ihm was geben, wenn er jetzt mit seinen 2,5 Jahren noch nicht einmal danach fragt, einfach weil es eben (noch) nicht Teil unseres Alltags ist.

Wie seht ihr das in Bezug auf unsere Situation? Wie handhabt ihr das in euren Familien?

Ich freue mich auf eure Antworten 😊

Liebe Grüße

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Wir handhaben es ebenso wie ihr. Wir haben selten Süßigkeiten daheim, es gibt ab und an unterwegs ein Eis oder Kuchen wenn wir welchen essen. Ansonsten gibts Obst oder Haferflocken mit Obst und Joghurt als "Nachtisch".
Unser Sohn ist ebenfalls 2,5 Jahre alt und ich wüsste absolut nicht, weshalb ich ihm aus eigenem Antrieb und ohne seine aktive Nachfrage Schokolade geben sollte. Er wird schon noch früh genug ohne unser Zutun Süßigkeiten kennenlernen.
Und ich glaube auch absolut nicht, das ihm damit ein ungesundes Verhältnis antrainiert wird. Wir verbieten nichts, sondern leben lediglich diese Ernährungsweise vor.

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Hi , schönen Abend zusammen 🙂.

Wir leben hier ganz ähnlich, wie ihr ,was den Konsum, von Süßigkeiten angeht. Mein erstes Kind habe ich 2006 bekommen, am 15tten August übrigens...
Seit dem beschäftigt mich das Thema auch . In meinem Leben, vor dem Kind, war mir das alles nicht so bewusst, ich esse nicht so gerne süß und das war schon alles. Meine Schwiegereltern haben aber schon probiert, meinem Sohn Bonbons, Schokolade und andere Produkte zu geben, als er so ca. 8 Monate alt war . Selber kaufe ich sowas eigentlich nur zu Geburtstagen ,oder für die Schultüte und so , du verstehst bestimmt 🙂.
Ich habe, bis jetzt 5 Kinder ,zwischen 17 und drei Jahren ,alle sind mit den gleichen Gewohnheiten aufgewachsen, wie zum Beispiel Obst anstatt Schokolade und so ,keines meiner Kinder interessiert sich überdurchschnittlich für Süßigkeiten, oder Essen im allgemeinen, außer mein drittes Kind , mein im Moment 12 jähriger Sohn. Seit dem er mobil ist und,,Wünsche" äußern kann, möchte er Zucker !!! Zucker ,Zucker, Zucker und etwas Zucker 🤦🏻‍♀️.
Schrecklich, er kämpft sein Leben lang gegen Übergewicht, denn Oma hat das immer schön gefördert. Er ist auch der einzige, der wirklich viel Zeit mit ihr verbracht hat, da es Beruflich damals einfach nicht anders ging.
Mein Fazit ,zu der Einstellung deiner Freundinnen ist , dass Übergewicht gefördert wird, wenn man das Kind ständig mit Pudding, Kuchen und anderen Grossmutterleckereien vollstopft und nicht ,wenn die Eltern einen gesunden, massvollen Umgang, mit den Lebensmitteln vorleben.

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Wir haben eine Süßigkeitenschublade mit diversen Süßigkeiten (zuckerarme Cracker, Fruchtriegel aber auch Gummibärchen und Schokolade). Unsere 2,5 Jahre alten Zwillinge kennen von uns eigentlich nur zuckerfreie Waffeln, Obst und hin und wieder mal ein Eis oder ein Stück Kuchen. Von meiner restlichen Familie kennen sie Schokolade, Schokokekse und Gummibärchen.
Jeder hat mir gesagt, ich soll die Süßigkeiten frei zugänglich machen, damit es nicht umschlägt.
Seit gut 3 Wochen haben wir jetzt diese Schublade und nur Theater... jeden Tag Schokolade, Schokolade, Schokolade... es wird kaum Obst gegessen und immer nur noch mehr Süßkram verlangt. Von der ach so tollen Selbstregulierung sehe ich nichts...

Lass dir bloß nicht da rein reden und zögere den Zuckerkonsum weiter heraus!

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Naja ihr enthaltet doch nichts vor, sondern lebt einfach euer Leben, wo ist das Problem?

Wir haben eine Tüte mit Gummibärchen für den Großen, die er alle paar Tage mal verlangt und sich was daraus aussuchen darf. Essen wir selber Kuchen, Snacks, Obst oder sonst was, dann essen die Kinder selbstverständlich mit.

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Hallo,
Also ich finde es toll wie ihr es handhabt und ihr verbietet ihm ja nichts, wenn er nicht danach fragt warum dann von selbst Zucker anbieten? Würde mir da nicht reinreden lassen und es weiterhin so handhaben. Hat bei uns auch so Klasse geklappt
Lg

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Ich bin so aufgewachsen wie bei euch etwa. Bei meinen Eltern waren keine eigentlichen Süßigkeiten ständig vorhanden. Es gab eben mal Pfannkuchen, Milchreis oder ähnliches zum Mittag oder Kuchen zum Kaffee.
Schokolade, Bonbons und Co gab es eher zum Geburtstag oder anderen Anlässen und oftmals vom der weiteren Familie/ Verwandtschaft. Deren Konsum wurde dann auch nie von meinen Eltern reglementiert. Ich aß, was und wieviel ich wollte. Fasching zum Beispiel brachte ich immer riesige Beutel voll Süßigkeiten vom betteln heim, die eigentlich weitestgehend nur rumlagen und irgendwann weggeschmissen wurden. 😅🙈

Geschadet hat es mir nicht, würde ich behaupten. Während in Schulzeiten meine Mitschüler ihr Taschengeld für Süßigkeiten beim Bäcker ausgaben, empfand ich das nie als nötig. Ich habe nie wahllos Schoki in mich reingestopft und selbst heute kann eine Tafel Schokolade ewig in meiner Reichweite liegen. Immer wenn ich dann mal Lust drauf habe, muss ich dann eher feststellen, dass mein Mann sie mir weggegessen hat und meint: "Du musst eben schneller sein und Schoki nicht ewig rumliegen lasen!" 😁

Dennoch mag ich jedoch Kuchen und Süßspeisen schon gern und backe auch leidenschaftlich. Ich war zum Glück zeitlebens schlank, dass ich mir auch mal 2-3 Stück Kuchen ohne schlechtes Gewissen genehmigen kann. 🙃

Ich denke daher, ihr macht das total richtig. Nix verbieten, aber man muss es ja auch nicht unbedingt in die Kids reinstopfen. Schokolade gehört keineswegs unbedingt zu einer glücklichen Kindheit dazu. 😉

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Wir machen es genauso wie ihr und ich finde es super! Unser Sohn (2;3) hat gerade Besuch von seinen großen Cousinen, die Süßigkeiten dabei haben, er hat etwas genascht und mir den restlichen Kram gebracht, den er in den Händen hatte. Er kommentierte es mit den Worten "fertig".

Deine Freundinnen versuchen meiner Meinung nach ihren eigenen Erziehungsstil schön zu reden. Ich selbst wurde leider von klein auf auf Süß getrimmt und kämpfe immer noch mit dieser Sucht.

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Ihr bietet es nicht aktiv an, verbietet es aber auch nicht. Ist doch perfekt!

Unser Sohn (3,5) weiß schon ganz genau bei welchem Geschäft es welchen Süßkram abzustauben gibt.
Klar würde er mittlerweile viel mehr Süß essen, wenn wir es hier frei zugänglich stehen haben, aber für ihn ist es okay mal ab und zu was zu bekommen.
Wartet erst einmal ab wie es weitergeht und findet dann euren Weg.

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Ich finde das toll wie ihr das macht!

Viele denken so wie diese anderen Mütter... Warum, ist mir schleierhaft.

Ich erlebe mein Kind dann auf Kindergeburtstagen, wo es eine Pinata gibt und es so viel sammeln darf wie es mag. Es ist dann maximal 2-3 Sachen. Das wirkt auf mich nicht maßlos.

Ich glaube, nichts zu Hause zu haben, wirkt sich positiver aus als permanent zu reglementieren und zu rationieren...
Vor allem Müll, den ich nicht als Lebensmittel einstufen möchte.